Mit dem ROWENTA X-Ô möchte der Hersteller die Vorteile herkömmlicher Bodenstaubsauger mit Akkusaugern verbinden. Laut Rowenta bietet der X-Ô eine hohe Leistungsfähigkeit bei einer ausgezeichneten Qualität. Auch das von der Flex-Serie bekannte Knickgelenk kommt zum ersten Mal bei einem Bodenstaubsauger zum Einsatz. Ob die Qualität stimmt, oder ob Nutzerinnen und Nutzer lieber zu einer der beiden anderen Varianten greifen sollten, klären wir im Test.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Die Verarbeitung gefällt uns insgesamt gut. Das Korpusgehäuse besteht aus Kunststoff, der auf uns einen hochwertigen Eindruck macht. Er lässt sich an keiner Stelle verformen und schützt so den Motor gut vor Stößen. Produktionsrückstände entdecken wir nicht, was für eine gute Fertigungsqualität spricht. Die einzelnen Komponenten sind fest miteinander verbunden und halten im Betrieb gut zusammen. Die Übergänge der verschiedenen Bauteile könnten aber etwas gleichmäßiger sein. Wir spüren hin und wieder einen deutlichen Grad und entdecken ein paar größere Spaltmaße. Das geht aber alles noch in Ordnung und am Ende ist das bei einem Bodenstaubsauger auch nicht entscheidend. Das Saugrohr besteht aus Aluminium, die restlichen Komponenten wie der Handgriff, das Flex-Gelenk sind wieder aus Kunststoff gefertigt. Auch hier haben wir nichts zu beanstanden. Das Flex-Gelenk wirkt auf den ersten Blick etwas dünn, ist aber ebenfalls wertig. Wir sehen keine Gefahr, dass es bei normaler Verwendung bricht oder ähnliches.
Bedienung und Handhabung
Der ROWENTA X-Ô setzt sich aus drei Hauptkomponenten zusammen: dem Korpus mit Motor, dem Schlauch und dem Handstück mit Saugrohr und Universaldüse. Letztere verbinden wir über einen leichtgängigen Klickmechanismus mit dem Saugrohr. Der Schlauch findet ebenfalls über einen Klickmechanismus am Handstück Platz. Danach den Schlauch nur noch über eine Drehbewegung am Korpus verankern und es kann losgehen. Praktisch: Am Ende von Schlauch und Saugrohr befindet sich jeweils ein Bürstenkranz, um die gesaugten Oberflächen zu schonen.
Die Bedienung erfolgt über eine kleine Fernbedienung, die sich im Betrieb in das Handstück einstecken lässt. Vor der ersten Verwendung müssen wir die Bedieneinheit einmal mit dem Sauger verbinden, was aber keine Probleme bereitet. Zunächst den X-Ô über die Powertaste am Korpus einschalten und die Remote über eine Tastenkombination in den Pairing-Modus versetzen. Jeder der vier Leistungsstufen spendiert Rowenta eine eigene Taste. Nutzerinnen und Nutzer müssen also nicht zwischen den Modi Eco, High, Max und Boost durchschalten. Die Boost-Taste müssen wir jedoch dauerhalft halten, bei den restlichen Leistungsstufen genügt ein Druck. Da der Schalter ergonomisch sinnvoll gestaltet und am Handstück platziert ist, bereitet uns die Bedienung in der Praxis keine Probleme. Zudem reagieren die Tasten zügig und setzen unsere Befehle souverän in die Tat um. Die Power-Taste am Korpus muss zwingend mit dem Finger bedient werden, ein Trittschalter wie bei klassischen Bodenstaubsaugern wäre aus unserer Sicht etwas komfortabler. Ebenfalls am Korpus befinden sich drei LEDs, welche die aktuell gewählte Leistungsstufe anzeigen. Ein Display ist allerdings nicht vorhanden.
Knickgelenk und Flexibilität
Das aus der X-Force-Flex-Serie bekannte Knickgelenk kommt beim X-Ô ebenfalls zum Einsatz. Eine große Taste direkt am Gelenk öffnet die Halterung. Dann können Nutzerinnen und Nutzer das Handteil bis zu 90 Grad anwinkeln, um mühelos unter Tischen und Stühlen zu saugen. Bücken ist hier tatsächlich nicht mehr nötig. Sehr große Nutzerinnen und Nutzer müssen maximal ein wenig in die Knie gehen. Mit knapp 6 Zentimetern in der Höhe macht die Bodendüse uns hier auch keinen Strich durch die Rechnung. Der Knickmechanismus funktioniert leichtgängig. Wenn Handteil und Rohr wieder in einer Linie sind, rastet es automatisch ein und hält die beiden Komponenten sicher zusammen.
Doch auch abseits vom Knickgelenk ist die hohe Flexibilität eine der großen Stärken des X-Ô. Gerade für die Manövrierfähigkeit der Motoreinheit hat sich Rowenta ein interessantes Konzept überlegt. Die beiden großen Laufräder verfügen jeweils noch über eine Vielzahl an kleinen zur Seite laufenden Rollen. Damit lässt sich der Staubsauger nicht nur nach vorne und hinten ziehen, sondern auch nach links und rechts schieben. Zwei 360-Grad-Rollen (je nachdem ob das Gewicht nach vorne oder hinten verlagert ist) runden das hervorragende Gesamtpaket aus insgesamt 58 Rädern ab. Damit müssen sich die Nutzerinnen und Nutzer im Betrieb um den Korpus keine Gedanken machen. Er kommt ganz von allein mit und meistern gekonnt jede erdenkliche Situation.
Die Düse gleitet über zwei Rollen angenehm über Hartböden. Bei Teppich saugt sie sich gerade auf den höheren Leistungsstufen etwas fest und es ist mehr Kraft nötig. Insgesamt funktioniert das Manövrieren aber auch hier noch ordentlich. Dank Gelenk drehen Nutzerinnen und Nutzer durch eine leichte Armbewegung um circa 90 Grad nach links und rechts. Teilweise verliert der Sauger dabei Bodenkontakt, was in der Praxis aber nicht schlimm ist.
Zubehör
Neben der Universaldüse spendiert Rowenta dem X-Ô 160 noch weiteres Zubehör. Die breitere Polsterdüse und die längliche Fugendüse lassen sich direkt mit dem Schlauch verbinden. Dann ist es ratsam, die Fernbedienung aus dem Handteil zu lösen und separat mitzutragen. Beide Düsen hinterlassen im Test einen guten Eindruck und eignen sich hervorragend für ihr Einsatzgebiet. Außerdem können sich Nutzerinnen und Nutzer noch über eine Mini-Turbo-Bürste für kleinere Verschmutzungen freuen.
Akku
Der integrierte Akku ist das große Alleinstellungsmerkmal gegenüber herkömmlichen Bodenstaubsaugern. Dementsprechend müssen Nutzerinnen und Nutzer sich nicht einem häufig störenden und einschränkenden Kabel herumschlagen. Der Aktionsradius ist theoretisch unendlich groß. Aber es kommt noch besser: Rowenta verbaut die Batterie nicht fest. Stattdessen können wir sie einfach über eine Klappe auf der Unterseite entnehmen. Wer also mehr Laufzeit benötigt, kann sich einen zweiten Akku kaufen. In der von uns getesteten Variante 160 sind bereits zwei Akkus im Lieferumfang, dafür kostet diese auch 100 Euro mehr. Die Laufzeit ist aber auch mit einer Batterie schon ordentlich. Im High-Modus kommen wir mit einer Ladung knapp 50 Minuten hin. Das reicht für eine normalgroße Wohnung problemlos. Am meisten Strom benötigt logischerweise der Boost-Modus. Hier muss die Batterie bereits nach 5 Minuten wieder an die Steckdose. Im Eco-Modus hält der Akku sogar knapp 90 Minuten durch.
Der Rowenta X-Ô ist derzeit in drei Varianten erhältlich. Der X-Ô 160 und der X-Ô 90 sind baugleich. Letzterer kommt aber nur mit einem Akku und ohne Mini Turbo-Bürste, kostet dafür aber mit einer UVP von 449,99 Euro auch 100 Euro weniger als der X-Ô 160. Der X-Ô 70 kostet ebenfalls 449,99 Euro, ist jedoch nicht ganz so leistungsstark und hat auch eine etwas kürzere Akkulaufzeit. Dafür ist hier wieder die Mini Turbo-Bürste im Gepäck.
Saugleistung
Der Rowenta X-Ô 160 setzt wie die meisten beutellosen Staubsauger auf die Zyklon-Technologie. Eine konstante Rotation im Inneren trennt Luft und Schmutz voneinander. Die Bodendüse ist universell für Teppich und Hartböden gedacht. Allerdings müssen Nutzerinnen und Nutzer über einen Trittschalter an der Düse manuell zwischen den beiden Funktionen wechseln. Um die Leistungsfähigkeit zu testen, verwenden wir grobe Papierschnipsel, Haferflocken und Salz auf unterschiedlichen Bodenbelägen.
Wir starten mit dem High-Modus, da dieser grundsätzlich den besten Kompromiss aus Leistungsfähigkeit und Akkulaufzeit bietet. Uns gefällt die Saugleistung auf Anhieb. Salz nimmt der X-Ô fast komplett nach dem ersten Durchgang auf. Für die Haferflocken braucht er etwas länger, hier empfiehlt es sich den Max-Modus zu verwenden. Dann sind die Krümme nach 1 bis 2 Durchgängen in Staubbehälter. Auch mit den Papierschnipseln macht der Sauger kurzen Prozess. Allerdings schiebt die Bodendüse sie leicht vor sich her, alles in allem aber auch hier eine überzeugende Leistung. So benötigen wir den Boost-Modus in der Praxis so gut wie nicht. Dieser kommt nur bei extremen Verschmutzungen zum Einsatz.
Auf kurzflorigem Teppichboden zeigt sich ein ähnliches Bild, auch hier überzeugt uns die Leistungsfähigkeit, selbst wenn das Saugen wie oben bereits erwähnt, etwas mehr Kraft kostet. Das Saugen mit abgeknicktem Gelenk funktioniert ebenfalls gut. Wir stellen im Test keine nennenswerten Leistungseinbußen fest. Nutzerinnen und Nutzer müssen nur berücksichtigen, dass sie in diesem Modus nur wenig Druck von oben aufbauen können, was vor allem auf Teppich ein Problem werden kann.
Lautstärke und Hygiene
| ROWENTA X-Ô 160 | |
|---|---|
| Saugtechnologie | Zyklon |
| Aktionsradius | Unbegrenzt, da Akku |
| Leistung | 150 AW |
| Max. Staubbehälter-Volumen | 1 Liter |
Der Staubauffangbehälter hat ein Volumen von 1 Liter und lässt sich über einen Hebel einfach aus dem Korpus entnehmen. Dann einfach den Deckel des Behälters nach oben klappen, den Filter über den Henkel herausziehen und der Staub liegt frei. Das funktioniert in der Praxis ordentlich, allerdings lässt es sich nicht vermeiden, dass wir hin und wieder mit Staub in Kontakt kommen. Hier wäre eine automatische Klappe auf der Unterseite etwas hygienischer. Der Zyklonfilter ist auswaschbar, sollte laut Rowenta aber trotzdem einmal pro Jahr erneuert werden. Hinzu kommt ein Motorfilter, den Nutzerinnen und Nutzer ebenfalls im Jahresturnus wechseln sollten. Laut dem Hersteller liegt die Gesamtfilterleistung bei 99,98 Prozent
Fazit
Rowenta hat mit dem X-Ô eine echte Innovation auf dem Staubsauger-Markt präsentiert. Wer mit klassischen Akku-Staubsaugern nicht warm wird, aber trotzdem die bestmögliche Flexibilität genießen möchte, kann sich den Staubsauger bedenkenlos kaufen. Dabei ist der recht hohe Preis von 449,99 Euro (UVP) aus unserer Sicht absolut angemessen. Der X-Ô 160 punktet vor allem durch die herausragende Mobilität. Durch die Vielzahl an Rädern und Rollen bleibt der Sauger immer am Mann oder der Frau. Die Saugleistung hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck. Dabei arbeitet der Rowenta extrem leise und die Akkulaufzeit stimmt ebenfalls. Wir hätten uns nur noch ein Display und einen etwas hygienischeren Entleerungsmechanismus gewünscht. Das ist aber Meckern auf sehr hohem Niveau. Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung.
So testen wir Bodenstaubsauger
Wertung
: ROWENTA X-Ô 160
Pros
- Kein Kabel
- Extrem leise
- Gute Saugleistung
- Einfache Bedienung
- Sehr flexibel
- Knickgelenk
- Gute Akkulaufzeit
Cons
- Kein Display
- Entleeren des Staubbehälters könnte hygienischer sein
- Bodendüse nicht perfekt
