Testbericht: OnePlus Nord CE 2 5G Mittelklasse-Smartphone

OnePlus baut die Mittelklasse weiter aus und präsentiert den Nachfolger des überzeugenden Nord CE 5G. Der Nord CE 2 5G ist sicherlich keine Revolution, soll laut dem chinesischen Hersteller jedoch an vielen Ecken noch einmal verbessert worden sein. Dafür müssen Nutzerinnen und Nutzer jetzt auch 350 Euro (UVP) bezahlen. Ob sich der Aufpreis von 20 Euro im Vergleich zum Vorgänger lohnt, klären wir im Test und zeigen die Stärken und Schwächen des Smartphones.

Design und Verarbeitung

Der OnePlus Nord CE 2 5G ist in zwei Farbvarianten erhältlich: Gray Mirror und Bahama Blue. Uns liegt zum Test die graue Variante vor, die angenehm zurückhaltend wirkt, allerdings sehr anfällig für Fingerabdrücke ist. Bereits nach kurzer Nutzung ist unser Testgerät übersät. Laut dem Hersteller soll Bahama Blue resistenter gegen die unschönen Flecken sein. Bei der Design-Sprache bleibt sich OnePlus treu: Es dominieren klare Formen in Kombination mit den abgerundeten Kanten. Im Vergleich zum Vorgänger ist das Kameramodul jetzt besser in die Rückseite integriert, was uns sehr gut gefällt. Dieses steht zwar immer noch deutlich hervor, fügt sich jetzt jedoch viel besser in das Gesamtbild ein. Hier ist mit knapp 10 Millimetern auch mit Abstand die dickste Stelle. Sonst kommt das Smartphone mit 7,8 Millimetern angenehm flach daher. Hinzu kommen 160 Millimeter in der Höhe und 75 Millimeter in der Breite.

OnePlus Nord CE 2 5G
Die Rückseite besteht aus Kunststoff und fühlt sich nicht sonderlich wertig an.

Aus der Ferne könnte man die silbergrau glänzende Rückseite auch mit Metall verwechseln, beim Anfassen merken wir jedoch schnell, dass es sich hier um ein Smartphone aus der unteren Mittelklasse handelt. Der verwendete Kunststoff macht keinen sonderlich hochwertigen Eindruck und lässt sich auch leicht eindrücken. Dadurch leidet nicht nur die Haptik, sondern auch das Gesamtkonstrukt wirkt auf den ersten Blick nicht sehr stabil. Diese Befürchtung können wir aber schnell wiederlegen. Bei Druck auf die Front- und Rückseite biegt sich das Gerät nur minimal durch. Außerdem hören wir keine Knack- oder Knirschlaute. Der ebenfalls aus Kunststoff gefertigte Rahmen verbindet Front- und Rückseite sauber miteinander. Zudem entdecken wir keine zu großen Spaltmaße oder unsauber verarbeitete Kanten. Insgesamt liegt die Verarbeitungsqualität also in einem guten Bereich. Sehr schön: Im Gegensatz zum direkten Vorgänger ist der Bildschirm durch Corning Gorilla Glas 5 geschützt.

Das Display nimmt einen Großteil der Frontseite ein. Die Selfie-Kamera sitzt dabei in einem kleinen Loch in der linken oberen Bildschirmecke. An der Unterseite ist der Rahmen um das Display mit 7 Millitmern am größten, an den restlichen Seiten hält er sich stark in Grenzen. Damit kann sich das OnePlus Nord CE 2 5G zwar nicht ganz den Titel FullView-Display sichern, ist aber auch nicht weit davon entfernt und punktet insgesamt durch eine gute Screen-to-Body-Ratio.

Display

OnePlus Nord CE 2 5G
Wie schon beim Vorgänger ist das hochauflösende Display eines der Highlights.

An den reinen Display-Spezifikationen ändert sich im Vergleich zum Vorgänger nichts. Das ist aber auch nicht unbedingt nötig, schließlich war der Bildschirm eines der Highlights der Nord CE. OnePlus verwendet ein AMOLED-Display mit einem Seitenverhältnis von 20:9 und einer Auflösung von 2.400 x 1.080 Pixeln. In Kombination mit der Bildschirmdiagonale von 6,43 Zoll ergibt sich eine sehr gute Pixeldichte von 409 ppi. Inhalte stellt das Smartphone dementsprechend sehr detailliert dar. Selbst aus naher Betrachtung erkennen wir keine einzelnen Bildpunkte.

In den Standardeinstellungen sind die Farben recht kräftig, wer möchte, kann die knallige Darstellung über den sRGB-Modus etwas zurücknehmen. Außerdem passen Nutzerinnen und Nutzer die Farbtemperatur über einen stufenlosen Schieberegler den eigenen Wünschen entsprechend an. Allerdings fehlen ein paar Funktionen wie der monochrome Lesemodus im Vergleich zum Vorgängermodell.

Der Kontrast hinterlässt keinen Anlass zur Kritik. Schwarze Fläche stellt das Smartphone hervorragend dar und sie gehen nicht ins Gräuliche über. Hier macht sich das AMOLED-Panel bezahlt. Außerdem punktet das CE 2 durch eine sehr gute Blickwinkelstabilität. Selbst wenn wir den Bildschirm aus sehr ungünstigem Winkel betrachten, können wir die Inhalte noch problemlos erkennen. Die Leuchtkraft ist ordentlich, auf Maximalhelligkeit lässt sich das Smartphone auch noch bei direkter Sonneinstrahlung verwenden.

Die Ausleuchtung ist gleichmäßig, wir finden keine unschönen Lichthöfe an den Rändern. Die Bildwiederholungsrate liegt wie beim Vorgänger bei 90 Hertz. Damit bewegt sich OnePlus im guten Standardbereich, 120 Hertz wären aber natürlich schöner gewesen. Trotzdem punktet das Smartphone durch eine flüssige Darstellung und Bedienung. Eine adaptive Wiederholrate, um den Akku zu schonen, ist jedoch nicht vorhanden. Nutzerinnen und Nutzer müssen manuell im Menü auf den 60-Hertz-Modus wechseln. Ein Always-On-Display, das durch Bewegung aus dem Schlaf erwacht, ist vorhanden.

Hardware

OnePlus Nord CE 2 5G
Die Alltagsleistung ist ordentlich und liegt in etwas auf dem Niveau des Vorgängers.

OnePlus setzt beim Nord CE 2 nicht mehr auf Snapdragon, stattdessen kommt wie beim Nord 2 beispielsweise ein Prozessor aus dem Hause MediaTek zum Einsatz. Der Dimensity 900 mit ARM Mali-G68 MC4-GPU ist eine gute Mittelklasse-CPU, die von 8 Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützt wird. Im Alltagstest liefert der Achtkern-Prozessor eine gute Leistung ab. Die Navigation durch die verschiedenen Menüs läuft flüssig, Anwendungen starten recht zügig und auch Multitasking ist kein Problem. Unsere Praxiseindrücke untermauert der Work 2.0-Performance-Test von PCMark for Android nicht ganz. Hier kommt das Smartphone auf 7.635 Punkte. Ein ordentlicher Wert für ein Gerät der unteren Mittelklasse, aber auch nicht berauschend.

Der Gaming-Benchmark-Test fällt ebenfalls nicht berauschend aus, was aber auch nicht anders zu erwarten ist. Im Wild-Life-Test von 3DMark erhält das OnePlus Nord CE 2 gerade einmal 2.022 Punkte. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Nutzerinnen und Nutzer das Smartphone nicht auch zum Zocken verwenden können. Das grafisch anspruchsvolle Rennspiel Asphalt 9 Legends läuft mit vielen Details nicht butterweich, bleibt aber zu jeder Zeit gut spielbar. Auch Freunde des immens beliebten Action-Rollenspiels Genshin Impact können das Spiel auf dem Nord CE 2 installieren, müssen allerdings mit gelegentlich auftretenden Framerate-Einbrüchen leben.

Das Smartphone ist ausschließlich in einer Speichervariante erhältlich und bietet neben den 8 Gigabyte RAM noch 128 Gigabyte an internem Speicher. Erfreulich: Im Gegensatz zum Vorgänger verfügt das Gerät über einen MicroSD-Schacht für bis zu 1-TB-Speicherkarten. Nutzerinnen und Nutzer müssen deshalb aber nicht auf den zweiten NanoSIM-Slot verzichten. Neben 5G unterstützt das Smartphone jetzt auch WiFi 6. Bluetooth 5.2 und NFC sind ebenfalls mit an Bord.

Betriebssystem und Bedienung

OnePlus Nord CE 2 5G
Die Bedienung geht gut von der Hand und bereit keine Probleme.

Das OnePlus Nord CE 2 5G verfügt über drei Tasten. Der von anderen OnePlus-Geräten bekannte dreistufige Schieberegler für Klingelton, Vibration und Stummschaltung ist nicht vorhanden. Auf der rechten Seite platziert der Hersteller den Power-Button, die linke Seite beherbergt die Laut-und-Leise-Regelung. Die Positionierung leicht über der Mitte ist aus unserer Sicht perfekt. Alle Tasten lassen sich problemlos mit nur einer Hand erreichen, ohne Umgreifen zu müssen. Sie reagieren zügig und haben einen guten Druckpunkt, der einigen Nutzerinnen und Nutzern jedoch minimal zu fest sein könnte. Ein 3,5-mm-Klinkensteckeranschluss für Kabelkopfhörer ist wie schon beim Vorgänger vorhanden. Dieser ist in Zeiten von Bluetooth-Kopfhörern zwar nicht unbedingt mehr nötig, wir freuen uns trotzdem darüber.

Als Betriebssystem kommt ab Werk noch Android 11 zum Einsatz. Dementsprechend ist das Smartphone nicht ganz Up-to-Date. Android 12 wird allerdings per Update nachgereicht. OnePlus verspricht 2 Jahre Android-Updates und 3 Jahre Sicherheitsupdates. Die hauseigene Benutzeroberfläche OxygenOS 11 passt Android teilweise dezent, teilweise stärker an und bietet einige interessante Funktionen. So kehrt der bekannte Zen-Mode zurück. Hier sind so gut wie alle Smartphone-Funktionen gesperrt und der Nutzer kann über einen selbst gewählten Zeitraum entspannenden Klängen lauschen. Der Fingerabdrucksensor befindet sich im Bildschirm und reagiert bis auf wenige Ausnahmen zuverlässig. Eine zuverlässige Face-Unlock-Funktion ist ebenfalls vorhanden.

Kamera

OnePlus Nord CE 2 5G
Die KI-Kamera macht gute Fotos, der Nacht-Modus ist eine nette Dreingabe.

Auf dem Papier liest sich die Triple-Kamera ähnlich wie beim Vorgänger. Die Hauptkamera löst mit 64 Megapixeln auf und verfügt über eine f/1.79-Blende. Hinzu kommen ein Ultraweitwinkel-Objektiv mit 8 Megapixeln und f/2.2-Blende und ein 2-Megapixel-Macro-Objektiv mit f/2.4-Blende. Allerdings erhält die Kamera jetzt KI-Unterstützung. Bei guten Lichtverhältnissen macht die Kamera für die Preisklasse überzeugende Bilder. Die Farben wirken insgesamt natürlich, könnten aus unserer Sicht aber gerne noch einen Tick kräftiger sein. So wirken sie hin und wieder etwas dumpf. Die Detailzeichnung ist vor allem bei Nahaufnahmen gut. Bei weitläufigen Landschaftsaufnahmen fängt die Kamera jedoch nicht jede Feinheit ein. Der Kontrastumfang überzeugt uns im Praxistest. Schatten sind schön von den hellen Bereichen abgetrennt und überstrahlen nicht. Beim Portrait-Modus fügt die Kamera digital einen Tiefenunschärfe-Effekt hinzu, der häufig gut gelingt, aber natürlich auch hin und wieder etwas unsauber ist.

Bei schlechten Lichtbedingungen gehen viele Details verloren und die Aufnahmen wirken verwaschen. Außerdem tritt teilweise starkes Bildrauschen aus, vor allem bei starker Dämmerung. Außerdem schwindet die Detailzeichnung und die Farben verblassen. Hier leistet jedoch der dezidierte Nachmodus gute Dienste. Dieser kann zwar keine Wunder verbringen, hellt das Bild jedoch deutlich auf und bringt die Farben etwas zurück. Auch das Bildrauschen verschwindet etwas. Die Frontkamera löst mit 16 Megapixeln auf und hinterlässt insgesamt einen guten Eindruck.

Akku

OnePlus Nord CE 2 5G
Bildschirmdiagonale6,43 Zoll
Displayauflösung2.400 x 1.080 Pixel
BetriebssystemAndroid 11
Interner Speicher128 GB
Die Akkukapazität bleibt im Vergleich zum Vorgänger gleich. Mit der 4.500-mAh-Batterie sollten die meisten Nutzerinnen und Nutzer gut durch den Tag kommen. Im Batterie-Test von PC Mark for Android kommt das OnePlus Nord CE 2 5G auf eine gute Zeit von 9,5 Stunden. Im 60-Hertz-Modus hält der Akku etwas länger, wir möchten die flüssigere Bedienung jedoch nicht missen. Während die Kapazität gleich bleibt, spendiert OnePlus dem Smartphone eine schnellere Ladezeit. Dank 65-Watt-SUPERVOOC-Technologie benötigt das Nord CE 2 nur knapp 30 Minuten um von 1 auf 100 Prozent zu kommen. Kabelloses Laden ist jedoch immer noch nicht möglich.

Fazit

Wie schon sein Vorgänger ist das OnePlus Nord CE 2 5G ein gutes Mittelklasse-Smartphone mit hervorragendem Display. Auch einige neue Funktionen wie das schnellere Laden, der MicroSD-Slot und die KI-unterstützte Kamera sind sinnvolle Ergänzungen. Wer jedoch bereits das Nord CE 5G besitzt, muss unserer Meinung nach nicht umsteigen. Die Leistungsfähigkeit macht keine großen Sprünge und auch die Bildqualität der Kamera ist nicht auf einem deutlich höheren Niveau. Hier empfehlen wir, 50 Euro mehr in die Hand zu nehmen und zum deutlich besseren OnePlus Nord 2 5G zu greifen. Insgesamt erhalten Nutzerinnen und Nutzer aber gewohnt gute OnePlus-Qualität und ein überzeugendes Gesamtpaket.

So testen wir Smartphones

Wertung

: OnePlus Nord CE 2 5G

OnePlus Nord CE 2 5G
  1. Verarbeitung und Design
    2,2
    • Bildschirm
      1,3
      • Hardware, Betriebssystem und Bedienung
        1,7
        • Kamera
          2,0
          • Akku und Anschlüsse
            1,5

            Pros

            • Hervorragendes Display
            • Gute Alltagsleistung
            • Kamera macht gute Bilder bei Licht
            • Kamera-Nacht-Modus
            • Kopfhöreranschluss
            • MicroSD-Slot
            • Sehr schnelles Laden
            • Lange Akkulaufzeit

            Cons

            • Haptik nicht sonderlich hochwertig
            • ab Werk nur Android 11
            • Keine spektakulären Verbesserungen zum Vorgänger
            • Gaming-Leistung