Test: OnePlus 8 Smartphone

In diesem Jahr bildet das OnePlus 8 Pro die Speerspitze im Smartphone-Portfolio des chinesischen Herstellers. Das OnePlus 8 stellt die günstigere Alternative dar. Auch wenn die Hardware-Spezifikationen nicht ganz mit dem großen Bruder mithalten können, kann das Smartphone trotzdem einiges vorweisen. Wie sich das Gerät in der Praxis schlägt und wo die Unterschiede zur Pro-Variante liegen, klären wir im Test.

Design und Verarbeitung

Optisch muss sich das OnePlus 8 nicht vor seinem großen Bruder verstecken. Auch wenn das Smartphone etwas kompakter ist, ähneln sich die beiden Geräte auf den ersten Blick stark. Unser Testgerät ist im ins Türkis übergehende Glacial Green gehalten. Die matte Rückseite ist nicht sonderlich anfällig für Fingerabdrücke, auch wenn sich der ein oder andere Fleck auch hier nicht vermeiden lässt. Trotz des matten Finish punktet das Handy durch einen leichten Glanz – sehr schick. Wem die Farbe zusagt, der kann zwischen 8 Gigabyte Arbeitsspeicher mit 128 Gigabyte internem Speicher oder 12 und 256 Gigabyte wählen. Die 8-Gigabyte-Version ist zudem noch in glänzendem Schwarz, die 12-Gigabyte-Variante dagegen im mehrfarbigen Interstellar Glow erhältlich. 

Die Verarbeitungsqualität lässt fast keine Wünsche offen, auch wenn sie nicht ganz die Brillanz des OnePlus 8 Pro erreicht. Die mit Glas überzogene Front- und Rückseite werden von einem schicken Metallrahmen zusammengehalten. Die Verbindungsstellen sind zwar deutlich sichtbar, die Spaltmaße liegen jedoch noch in einem normalen Rahmen. Ganz nahtlos sind die Übergänge jedoch nicht. Gerade an Ober- und Unterseite spüren wir eine deutliche Erhebung.

OnePlus 8
Die Verarbeitung des OnePlus 8 ist hervorragend.

Die wertige Verarbeitung setzt sich bei der Stabilität fort. Bei Druck auf die Front- und Rückseite biegt sich das Handy, wenn überhaupt nur minimal durch. Knack- oder Knirschlaute nehmen wir nicht wahr. Während sich das OnePlus 8 Pro als erstes Gerät des Herstellers noch mit einer IP68-Zertifizierung rühmen konnte, muss der kleine Bruder dagegen ohne dezidierten Staub- und Flüssigkeitsschutz auskommen.

Das Display scheint sich zunächst recht stark zur linken und rechten Seite zu biegen, da es allerdings von einem 2-Millimter-Rahmen umgeben ist, bleibt der Bildschirm trotzdem nahezu auf die Vorderseite beschränkt und fließt nicht zu den Seiten. Trotzdem verdient er sich den Namen FullView-Display. Die Front-Kamera sitzt in einem Loch in der linken oberen Ecke, das jederzeit gut sichtbar ist und hin und wieder etwas stören kann.

Display

OnePlus 8
Das Display ist eines der Highlights des OnePlus 8.

OnePlus verwendet ein OLED-Display mit einer hohen Auflösung von 2.400 x 1.080. Der Full HD+-Bildschirm liegt also etwas unter der QHD+-Qualität des OnlePlus 8 Pro. Zwar schrumpft auch die Bildschirmdiagonale leicht auf 6,55 Zoll, was aber nicht genügt um die Pixeldichte auszugleichen. Während das Pro 513 ppi vorweisen kann, liefert das OnePlus 8 401 ppi – immer noch ein guter Wert. Inhalte erscheinen dementsprechend scharf und selbst bei näherer Betrachtung erkennen wir keine Bildpunkte. Die Helligkeit überzeugt ebenfalls. Selbst im Freien bei direkter Sonneneinstrahlung lässt sich der Bildschirm noch eingeschränkt erkennen – sehr gut. Dank HDR10+-Unterstützung punktet der OnePlus 8 durch einen ausgezeichneten Kontrast und Schwarzwert. Schwarze Flächen gehen nicht ins Gräuliche über. Auch die Blickwinkelstabilität hinterlässt einen guten Eindruck. Selbst aus ungünstigem Betrachtungswinkel kommt es zu keiner Farbverfälschung und der Genuss bleibt ungetrübt.

Dier Bildwiederholungsrate liegt wie beim OnePlus 7T bei 90 Hertz. Damit müssen Käufer zwar auf die 120 Hertz der Pro-Variante verzichten, freuen sich aber gerade im Vergleich zu den noch häufig noch gängigen 60 Hertz über eine flüssigere Darstellung, die vor allem bei der Navigation durch die Menüs und die Home Screens zum Tragen kommt. Insgesamt können sich Käufer also über ein sehr gutes Display freuen, das zwar nicht ganz vorne mitspielt, aber definitiv noch in der Oberklasse angesiedelt ist.

Hardware

OnePlus 8
Die verbaute Hardware ist erstklassig und auf einem Niveau mit der Pro-Variante.

OnePlus-Smartphones sind für ihre hohe Leistungsfähigkeit bekannt, das ist auch hier der Fall. In diesem Punkt muss der Nutzer so gut wie keine Einschränkungen im Vergleich zur Pro-Variante in Kauf nehmen. Im Inneren werkelt der Achtkern-Prozessor Qualcomm Snapdragon 865, der durch satte 12 Gigabyte an Arbeitsspeicher unterstützt wird. Wie oben bereits erwähnt, ist auch ein 8-Gigabyte-Modell erhältlich mit 128 Gigabyte internem Speicher. Unser Testgerät bietet satte 256 Gigabyte Speicher, der nicht so schnell voll sein dürfte. Ein MicroSD-Kartenplatz zur Speichererweiterung fehlt allerdings.

Dank der potenten Hardware ist das alltägliche Arbeiten eine wahre Freude, Anwendungen starten zügig, das Surfen im Web geht gut von der Hand und auch Multitasking stellt kein Problem dar. Bei der Navigation durch die Menüs stellen wir nicht einmal Mikro-Ruckler fest – perfekt. Im Work 2.0-Performance-Test von PCMark for Android erhält das Gerät dementsprechend auch 10.799 Punkte – ein ausgezeichneter Wert.

Da es sich beim Snapdragon 865 um die aktuellste Variante des Prozessors handelt und auch 12 Gigabyte Arbeitsspeicher eine Ansage sind, eignet sich das OnePlus 8 auch für Mobile-Gamer. Im Sling Shot Extreme Unlimited-Test von 3DMark erreicht das Smartphone sehr gute 7.293 Punkte. Damit laufen auch hardwarehungrigere Titel wie Asphalt 9 flüssig. Natürlich lassen sich auch moderate Spiele wie das aktuell sehr beliebte Call of Duty Mobile in bester Qualität genießen. Die von uns getesteten Spiele laufen auch in actionreichen Szenen flüssig und butterweich.

Betriebssystem und Bedienung

OnePlus 8
Die Laut-Leise-Wippe befindet sich auf der linken Seite.

Wie bei OnePlus üblich befindet sich auf der linken Seite die Leise- und Laut-Wippe. Der Power-Button liegt auf der rechten Gehäuseseite. Allerdings ist die Handhabung zunächst nicht allzu intuitiv, schließlich geht das Smartphone durch alleinigen Druck der Start-Taste nur in den Ruhemodus über. Ein längeres Halten ist das Startsignal für den Sprachassistenten Google Assistant. Über dem Power-Button platziert OnePlus den dreistufigen Schieberegler zur Klingelton, Vibration und Stummschaltung. Auf der Unterseite machen es sich noch der Dual-SIM-Slot, der USB-C-Anschluss und der Lautsprecher gemütlich. Der Fingerabdrucksensor befindet sich direkt im Display am unteren Rand. Er reagiert zügig und zumeist zuverlässig.  

Als Betriebssystem verwendet OnePlus Android 10 in Kombination mit der hauseigenen Benutzeroberfläche Oxygen OS. Da letztere die bekannte Android-Oberfläche allerdings nur dezent anpasst, sollten erfahrene Nutzer kein Problem mit der Bedienung haben. Gerade die Menüstruktur ist sinnvoll und intuitiv. Während der Installation wählt der Nutzer zwischen der Gestennavigation oder dem klassischen 3-Button-Layout. Die Gesten funktionieren zwar in der Praxis, wir entscheiden uns trotzdem für die in unseren Augen komfortablere Tasten-Lösung. Die Wahl lässt sich natürlich im Nachhinein im Einstellungsmenü noch ändern. Bis auf die Netflix-App ist keine Drittanbieter-Software vorinstalliert und der Streaming-Anbieter dürfen bei vielen sowieso zum Standard-Repertoire gehören.  

Kamera

OnePlus 8
Bildschirmdiagonale6,55 Zoll
Displayauflösung2.400 x 1.080 Pixel
BetriebssystemAndroid 11
Interner Speicher128 | 256 GB
Das OnePlus 8 verfügt über eine Triple-Kamera. Die Hauptkamera löst mit 48 Megapixeln auf und verfügt über eine f/1,75-Blende. Hinzu kommt ein Ultraweitwinkelobjektiv mit 16-Megapixel-Auflösung und eine Kamera für Makro-Aufnahmen, deren Auflösung mit 2 Megapixeln jedoch recht gering ausfällt. Damit kann das Smartphone zwar nicht ganz mit seinem großen Bruder mithalten, schlägt sich insgesamt jedoch immer noch sehr gut. Bei guten Lichtverhältnissen punkten die Aufnahmen durch eine feine Detailzeichnung und eine ausgewogene Farbwiedergabe.

Bei wenig Licht werden die Aufnahmen naturgemäß etwas schlechter, aber auch hier lassen sich Details noch gut erkennen, auch wenn leichtes Bildrauschen auftritt. Praktisch: Das OnePlus 8 verfügt über einen speziellen Nachtmodus, der noch etwas mehr aus den Aufnahmen herausholt. Überzeugt hat uns auch der 10-fache Zoom, der selbst bei maximaler Stufe Details noch ordentlich wiedergibt, das Bild rauscht dann jedoch deutlich. Bei 3 – 5-fachem-Zoom nimmt die Bildqualität jedoch nur minimal ab.

Akku

Die Akkukapazität liegt mit 4.300 mAh nur ein kleines Stück hinter der Batterie des OnePlus 8 Pro (4.510 mAh). Damit kann sich die Akkulaufzeit sehen lassen. In unserem YouTube-Dauertest bei maximaler Helligkeit im 90-Hertz-Modus hält die Batterie knapp 10 Stunden am Stück durch. Somit sollte der Nutzer bei normaler Verwendung problemlos mit einer Ladung durch den Tag kommen. Dank Quick-Charge-Funktion ist der Akku bereits nach knapp 70 Minuten wieder komplett geladen. Auf eine kabellose Ladefunktion müssen Käufer allerdings verzichten.

Fazit

Wer auf einige Funktionen wie das kabellose Laden oder den 120-Hertz-Modus verzichten kann, erhält mit dem OnePlus 8 eine echte, deutlich günstigere Alternative zum großen Pro-Bruder. Das Display ist trotz leicht niedrigerer Auflösung sehr gut und in puncto Hardware macht dem Smartphone fast niemand etwas vor. Design und Verarbeitungsqualität liegen ebenfalls auf sehr hohem Niveau. Abgerundet wird das überzeugende Gesamtpaket durch die lange Akkulaufzeit und die gute Kamera.

So testen wir Smartphones

Wertung

: OnePlus 8

OnePlus 8
  1. Verarbeitung und Design
    1,3
    • Bildschirm
      1,4
      • Hardware, Betriebssystem und Bedienung
        1,5
        • Kamera
          1,5
          • Akku und Anschlüsse
            1,6

            Pros

            • Sehr gutes Display
            • Hervorragende Hardware
            • Sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis
            • Optisch ansprechendes Design
            • Sehr gute Verarbeitung
            • Gute Kamera
            • Guter Akku
            • 90-Hertz-Modus

            Cons

            • Kein kabelloses Laden
            • Keine IP-Zertifizierung