Test: XGIMI MoGo 2 Pro Mini-Beamer

Nachdem uns zuletzt der XGIMI MoGo Pro+ in der Redaktion besucht hat, steht jetzt der große Bruder in den Startlöchern. Der XGIMI MoGo 2 Pro zeichnet sich durch ähnlich kompakte Abmessungen aus, soll aber noch einmal eine bessere Bildqualität und Helligkeit bieten. Auch am Sound hat XGIMI noch einmal geschraubt und verspricht vor allem eine optimierte Basswiedergabe. Das wollen wir uns natürlich im Detail anschauen. Alle Informationen zu Verarbeitung, Bedienung, Lautstärke und Bildqualität gibt es in unserem Mini-Beamer-Test.

XGIMI MoGo 2 Pro Frontalansicht Mini-Beamer
XGIMI MoGo 2 Pro (Foto: Testsieger.de)

Design und Verarbeitungsqualität

Wie bereits der MoGo Pro+ zeichnet sich der XGIMI MoGo 2 Pro durch seine kompakten Abmessungen aus – auch wenn das Gehäuse etwas größer geworden ist. Wir messen knapp 16 Zentimeter in der Höhe, 11 Zentimeter in der Tiefe und 12 Zentimeter in der Breite. Somit passt der Mini-Beamer in jeden Rucksack, bei Umhängetaschen könnte es teilweise aber ein wenig knapp werden. Das Gewicht von 1,1 Kilogramm geht aus unserer Sicht in Ordnung, trotzdem sollten Nutzerinnen und Nutzer dies beim Transport bedenken. Das hoch gebaute Gehäuse mit den deutlichen Rundungen trifft unseren Geschmack. Das große Gitter, das sich fast um den gesamten Projektor zieht, lockert die Optik auf. Der XGIMI MoGo 2 Pro ist ausschließlich in der Farbe Mocha Gold erhältlich.

Die Verarbeitungsqualität hinterlässt insgesamt einen positiven Eindruck. Gerade die Gesamthaptik fühlt sich wertig an. Teilweise dürften die Übergänge der einzelnen Komponenten etwas gleichmäßiger sein. Das Gleiche gilt für die Spaltmaße, die aber insgesamt sehr gering ausfallen. Der verwendete Kunststoff für das Gehäuse macht einen hochwertigen Eindruck. Wir entdecken keine unsauberen Kanten oder Produktionsrückstände. Ein Antirutschring auf der Unterseite sorgt für einen sehr guten Halt auch auf glatten Oberflächen. Wir können den Projektor nur mit Kraft noch verschieben.

XGIMI MoGo 2 Pro Unterseite mit Stativgewinde und Antirutschring
Der Antirutschring auf der Unterseite sorgt für einen sehr festen Stand. Ein Stativgewinde ist ebenfalls vorhanden. (Foto: Testsieger.de)

Einrichtung

Gerade Einsteigerinnen und Einsteiger haben häufig noch Respekt vor der Installation eines Projektors. XGIMI möchte ihnen die Angst nehmen und nach dem Test können wir festhalten: Das macht der Hersteller wirklich gut. Hier kommt die ISA 2.0-Technik (Intelligent Screen Adaption) zum Einsatz, die mehrere Funktionen beinhaltet. So können sich Käuferinnen und Käufer über eine automatische Trapezkorrektur freuen. Der MoGo 2 Pro gleicht schräge Kanten somit selbst aus. Das funktioniert in der Praxis gut, vor allem bei größeren Anpassungen. Wenn wir den Projektor nur leicht verschieben, übertreibt er es für unseren Geschmack hin und wieder etwas. Natürlich können wir aber auch noch selbst nachbessern. Auch ein automatischer Autofokus ist mit im Gepäck. Wir empfinden die Schärfe als sehr gut und haben nie das Gefühl, manuell nachjustieren zu müssen. Zur Ausrichtung erscheint kein Testbild mehr, wie beispielsweise noch beim MoGo Pro+. Der 2 Pro nimmt die Einstellungen nahtlos vor. Das ist vor allem bei feinerem Justieren sehr praktisch.

Bei der Wahl des Aufstellortes gibt sich der XGIMI flexibel, allerdings hätten wir uns noch etwas mehr gewünscht. Dank Gewinde auf der Unterseite können Nutzerinnen und Nutzer ihn auch auf handelsübliche Stative schrauben. Auch eine Überkopfprojektion ist möglich. Allerdings vermissen wir einen Standfuß, wie ihn der MoGo Pro+ noch besitzt. Damit ist nur eine gerade Projektion möglich, was die Positionierung dann doch etwas einschränkt. Gerade bei einem mobilen Projektor ohne festen Platz etwas unverständlich.

Die Installation geht dank Android TV 11.0 sehr einfach vor der Hand. Wer schon einmal ein Android-Smartphone eingerichtet hat, kommt sofort zurecht und kann praktischerweise die Daten direkt vom Handy an den Beamer übertragen. Aber auch die manuelle Eingabe dauert maximal 5 Minuten. Nutzerinnen und Nutzer benötigen nur ihr WLAN-Kennwort und einen Google-Account.

XGIMI MoGo 2 Pro Android TV 11 Oberfläche
Die Android TV 11-Oberfläche ist recht übersichtlich. Zudem bietet das Betriebssystem eine sehr große App-Auswahl. (Foto: Testsieger.de)

Bedienung und Ausstattung

Die Android-TV-Benutzeroberfläche ist eingängig, der große Vorteil ist die große App-Auswahl aus dem Google Play Store. Allerdings fehlen zumindest bei unserem Testgerät einige bekannte Dienste wie Disney+ oder WOW. XGIMI hat uns jedoch versichert, dass zumindest Disney+ bei der Verkaufsversion vorhanden sein soll. Zudem stehen Nutzerinnen und Nutzern gängige Streaming-Dienste wie DAZN, Amazon Prime oder YouTube zur Verfügung. Die Netflix-App funktioniert derzeit aus lizenzrechtlichen Gründen noch nicht auf dem Projektor. Nutzerinnen und Nutzer können jedoch einen Umweg über die Desktop-Launcher-App gehen. Im Lieferumfang befindet sich dazu sogar eine gedruckte Anleitung. Die Android TV-Oberfläche ruckelt in der Praxis hin und wieder leicht, was uns aber nicht weiter stört.

Am Gerät selbst befindet sich mit der Power-Taste auf der Oberseite nur ein Bedienelement. Alle andere Aufgaben übernimmt die beiliegende Fernbedienung. Diese ist recht kompakt und die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt. Auch die Reaktionszeit stimmt. Fast alle wichtigen Knöpfe sind vorhanden, einzig eine Taste zur Wahl der Eingangsquelle vermissen wir. Diese müssen Nutzerinnen und Nutzer über das Bildschirmmenü anwählen. Dafür befindet sich auf dem Schalter noch eine Direktwahltaste für den Google Assistant. Spracheingaben sind also ebenfalls möglich.  

Der XGIMI MoGo 2 Pro unterstützt die wichtigsten Eingangsquellen. Auf der Hinterseite befinden sich ein HDMI-Eingang und ein USB-TypA-Anschluss. Über Letzteren können Nutzerinnen und Nutzer den MoGo auch als Mediaplayer verwenden. Wir sind überrascht über die Formatvielfalt. Selbst unsere Audio-Test-Dateien im weniger gängigen FLAC-Format spielt der Projektor ohne zu murren ab – hervorragend. Der 3,5-mm-Klinkeneingang ist für kabelgebundene Kopfhörer oder Lautsprecher vorgesehen. Per Bluetooth können Nutzerinnen und Nutzer aber auch kabellose Boxen verbinden.

Auf ein Feature wollen wir noch gesondert eingehen: die Intelligent Eye Protection. Wie der Name schon sagt, soll diese verhindert, dass Nutzerinnen und Nutzer vom hellen Beamer-Licht geblendet werden. Sobald der MoGo 2 Pro ein Objekt erkennt, schaltet er das Bild eigenständig aus und danach wieder an. Das funktioniert in der Praxis ordentlich, allerdings schaltet sich die Funktion auch vereinzelt zu, wenn sich nichts erkennbar vor dem Projektor befindet. Wer möchte, kann das Feature auch deaktivieren.

XGIMI MoGo 2 Pro Nahaufnahme Oberseite mit Status LED und Power-Taste
Die einzige Taste zum Einschalten befindet sich auf der Oberseite. Alle anderen Eingaben werden über die Fernbedienung getätigt. (Foto: Testsieger.de)

Bild- und Tonqualität

Auflösung und Bildgröße

Der XGIMI MoGo 2 Pro verwendet die DLP-Technologie. Die Bildqualität gefällt uns gerade in Anbetracht der kompakten Abmessungen gut. Dank Full-HD-Auflösung ist die Schärfe sehr ordentlich, selbst bei Weitwinkelaufnahmen zeigt der Projektor noch einige Details. Nahaufnahmen gefallen uns besonders gut. Zwar ist der MoGo 2 Pro sicherlich nicht die Speerspitze in Sachen Auflösung, trotzdem steht auch einem gemütlichen Heimkino-Abend nichts im Weg. Wie bei jedem Projektor hängt die Bildschärfe von der Projektionsfläche ab. Laut Hersteller stellt der Mini-Beamer ein Bild zwischen 40 und 200 Zoll dar.

Heimkino-Betrieb: Helligkeit, Farben und Kontrast

XGIMI MoGo 2 Pro
Auflösung1.920 x 1.080 Pixel
Max. Helligkeit 400 ISO Lumen
Projektionstechnologie DLP
TypMini-Beamer
Wir starten den Test im Heimkino-Betrieb und sehen uns einige Filme und Serien an. Die Bewegungsdarstellung ist gut, selbst rasante Action-Sequenzen laufen flüssig über die Leinwand. Sportübertragungen kann der XGIMI ebenfalls gut, hier erkennen wir (wenn überhaupt) nur einen leichten Nachzieheffekt, der in der Praxis aber zu vernachlässigen ist. Die Helligkeit ist mit 400 ISO Lumen nicht sonderlich hoch, trotzdem muss der Raum nicht komplett abgedunkelt sein, um noch etwas erkennen zu können. Doch gerade für die bestmögliche Farbbrillanz empfehlen wir, die Jalousien weitmöglich zu schließen. Und die Farben gefallen uns wirklich sehr. Laut dem Hersteller deckt der MoGo 2 Pro 90 Prozent des DCI-P3-Farbraums ab. Das macht sich in der Praxis durchaus bemerkbar, die Farbwiedergabe ist natürlich. Der Kontrast geht ebenfalls in Ordnung, benötigt zumindest aus unserer Sicht aber noch etwas Feinabstimmung über das Menü.  

Gaming auf dem XGIMI MoGo 2 Pro

Danach testen wir den Projektor noch im Gaming-Betrieb mit angeschlossener PlayStation 5. Zunächst spielen wir einen Ego-Shooter, ohne die Einstellungen anzupassen, was problemlos funktioniert. Danach widmen wir uns einem Fußballspiel. Hier sind wir zunächst deutlich weniger begeistert. Die Framerate kommt uns sehr niedrig vor und das Spiel wirkt im Vergleich zur Darstellung auf dem Fernseher nicht flüssig. Wir bemühen die Bildeinstellungen und entdecken den Spiele-Modus. Und dieser macht tatsächlich einen Unterschied. Das Fußballspiel läuft plötzlich flüssig und wir haben eine Menge Spaß auf der großen Leinwand.

Klangqualität

Wie im Intro erwähnt, legt XGIMI großen Wert auf die Soundqualität. Vor allem der Bass soll deutlich verbessert sein. Um das zu visualisieren, befindet sich ein kleines Sichtfenster auf der Rückseite, das den Tieftöner zeigt. Und wirklich: Gerade bei sehr Bass-lastigen Lieder können wir eine leichte Vibration erkennen. Freunde tiefer Bässe sollten keine Wunder erwarten, der Projektor drückt uns nicht vor lauter Wucht in den Sessel. Trotzdem spüren wir eine leichte Taktilität, fühlen den Bass tatsächlich etwas. Insgesamt ist der Stereoklang gut und eine echte Alternative zu einem externen System. Den Höhen und Mitten fehlt es allerdings ein wenig an Feinzeichnung, weshalb der Sound minimal dumpf klingt.

XGIMI MoGo 2 Pro Rückseite mit Sichtfenster für Bassmembran + Anschlüsse
XGIMI hat dem Projektor ein kleines Sichtfenster auf der Rückseite spendiert. Hier befindet sich die Bassmembran. (Foto: Testsieger.de)

Lautstärke und Temperatur

Bei kompletter Stille ist der Lüfter durchaus zu hören, im normalen Heimkino- oder Gaming-Betrieb geht er aber im Klangteppich unter. Dabei erwärmt sich der XGIMI MoGo 2 Pro auf der Rückseite recht schnell. Doch selbst nach längerem Betrieb nimmt die Temperatur keine bedenklichen Züge an.

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Fazit

Wer einen kompakten Projektor mit einer guten Bildqualität sucht, macht mit dem XGIMI MoGo 2 Pro nicht falsch. Das Design gefällt uns gut und auch die Verarbeitung stimmt. Die Bedienung klappt bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls gut. Der Funktionsumfang ist beachtlich, gerade die Automatik-Funktionen machen den Beamer zum perfekten Einsteiger-Gerät. Einzig die automatische Trapezkorrektur könnte aus unserer Sicht noch etwas präziser einstellen. Der Klang ist gerade für so einen kompakten Beamer ebenfalls überzeugend.

So testen wir Mini-Beamer

Wertung

: XGIMI MoGo 2 Pro

XGIMI MoGo 2 Pro
  1. Design und Verarbeitung
    1,5
    • Handhabung
      1,7
      • Ausstattung
        2,0
        • Bild und Ton
          1,6
          • Lautstärke und Wärmeentwicklung
            1,5

            Pros

            • Kompakte Abmessungen
            • Gutes Bild
            • Viele Komfort-Funktionen
            • Gute Soundqualität
            • USB-C-Ladestandard
            • Gute Verarbeitung
            • Einfache Installation

            Cons

            • Kein Standfuß
            • Netflix nur über Umwege
            • Android TV-Oberfläche ruckelt leicht