Neben Tastaturen und Mäusen wagt sich CHERRY 2023 auch auf den Markt der Mikrofone. Nachdem uns das Einsteigergerät CHERRY UM 3.0 bereits gut gefallen hat, hat uns nun auch die Mittelklasse-Variante CHERRY UM 6.0 Advanced erreicht. Bereits auf dem Papier fallen die Unterschiede auf. So können sich Nutzerinnen und Nutzer über eine omnidirektionale Klangerfassung freuen, bei der der Schall aus verschiedenen Richtungen aufgenommen wird. Zudem können wir jetzt auch die Aufnahmelautstärke anpassen. Doch wie gut sind Klangqualität und Handhabung? Wir verraten es im Mikrofon-Test.
Design und Verarbeitung
Wie bereits beim CHERRY UM 3.0 sagt uns die Optik des Mikrofons zu. Der größte Unterschied neben der Farbgebung ist die Spinne um das Mikrofon, die Schwingungen ausgleichen und für eine ungetrübte Klangqualität sorgen soll. Die roten Gummibänder, die das Gehäuse in Position halten, setzen einen schicken Design-Akzent. Sonst ist das CHERRY UM 6.0 vornehmlich in Schwarz und Silber gehalten. Komplett aufgerichtet misst das Mikrofon knapp 26,6 Zentimeter in der Höhe, 16,5 Zentimeter in der Breite und circa 14 Zentimeter in der Tiefe. Somit benötigt das CHERRY nicht allzu viel Platz auf dem Schreibtisch. Wer möchte, kann einen der zwei separat erhältlichen Mikrofon-Arme von CHERRY hinzukaufen. Es lassen sich aber auch andere Arme mit 3/8-Zoll-Gewinde oder per Adapter verwenden.
Die Verarbeitungsqualität gibt wenig Anlass zur Kritik. Der dreibeinige Ständer besteht aus Metall und macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Das silberfarbene untere Teil des Mikrofongehäuses ist ebenfalls aus Metall gefertigt. Das Gleiche gilt für das sich daran anschließende Gitter. Einzig die Spinne, die Mikrofonhalterung sowie die Abdeckung auf der Oberseite bestehen aus Kunststoff. Dieser wirkt jedoch ebenfalls hochwertig und robust. Wir entdecken keine zu großen Spaltmaße oder Produktionsrückstände. Das spricht für eine gute Fertigungsqualität. Über eine Schraube unter dem Standfuß lässt sich das CHERRY UM 6.0 Advanced drehen. Lösen wir eine weitere Schraube an der Halterung, können wir die Neigung anpassen. Doch das ist sehr schwergängig. Wir bekommen den Verschluss ohne Hilfsmittel nicht gelöst.
Handhabung und Ausstattung
| CHERRY UM 6.0 Advanced | |
|---|---|
| Produkttyp | USB-Mikrofon |
| Abmessungen | 144 x 272 x 160 mm |
| Gewicht | 546 g |
| Charakteristik | Niere | Omnidirektional |
Über das Drehrad auf der Vorderseite können wir die Lautstärke der Aufnahme stufenlos variieren. Das funktioniert sehr einfach und präzise. Per Druck auf das Rad können wir zwischen der Nierencharakteristik oder der omnidirektionalen Klangerfassung wechseln. Wir wählen also, ob das Mikrofon den Sound nur frontal oder von allen Seiten aufnehmen soll. Vier LEDs auf der Oberseite geben Aufschluss über den gerade gewählten Modus. In der Mitte der vier Leuchten befindet sich der berührungsempfindliche Mute-Knopf. Dieser stellt das Mikrofon auf Wunsch stumm. Auch hier haben wir in puncto Bedienung nichts auszusetzen.
Ein weiteres Drehrad auf der Rückseite passt die Lautstärke des verbundenen Audiogeräts an. Über den 3,5-mm-Klinkenanschluss können wir beispielsweise Kopfhörer oder externe Lautsprecher mit dem CHERRY verbinden. Auf der Unterseite befindet sich auch der USB-TypC-Anschluss für das Verbindungskabel.
Klangqualität
Das CHERRY UM 6.0 Advanced bietet eine Sampling-Rate von 96 kHz und eine Bitrate von 24-Bit. Der Frequenzgang des Mikrofons liegt zwischen 20 und 20.000 Hertz. Der maximale Schalldruckpegel beträgt laut Herstellerangaben 120 dB. Klanglich gefällt uns das Mikrofon, egal ob wir es mit Nieren- oder Kugelcharakteristik verwenden. Die Stimme unserer Testaufnahmen ist sauber und detailliert. Obwohl ein Popschutz fehlt, stellen wir keine Störgeräusche bei Zischlauten oder Affrikaten (zum Beispiel „Pfanne“) fest. Wer möchte, kann sich aber einen passenden Schutz nachkaufen.
Wie schon beim CHERRY UM 3.0 empfinden wir den Klang als eher warm. Da das Mikrofon vor allem auf Streaming und die Aufnahme von Podcasts abzielt, sicherlich eine gute Entscheidung. Vor allem der mittlere Frequenzbereich kommt sehr gut zur Geltung, aber auch Höhen und Tiefen sind durchaus vorhanden. Für Instrumentalisten würden wir das Mikrofon eher weniger empfehlen, auf diese Zielgruppe ist es aber auch nicht ausgerichtet.
Unser größter Kritikpunkt des CHERRY UM 3.0 bleibt auch hier bestehen, das Mikrofon ist recht anfällig für Umgebungsgeräusche. Schalten wir das UM 6.0 beispielsweise während des Podcastens stumm, ist das deutlich zu hören. Aber auch wenn wir versehentlich an das Kabel oder das Spinnengestell stoßen, hören wir das. So etwas kann eine Podcast-Aufnahme auch gerne mal unbrauchbar machen.
Fazit
Das CHERRY UM 6.0 Advanced Mikrofon gefällt durch sein ansprechendes Design und eine ausgezeichnete Verarbeitungsqualität. Es setzt sich in der Mittelklasse durch eine gute Klangqualität und Detailgenauigkeit durch, die vor allem in den Bereichen Streaming und Podcasting ihre Stärken hat. Die Bedienung ist intuitiv und bereitet uns keine Probleme. Die sehr schwergängige Neigungseinstellung und die Empfindlichkeit gegenüber Umgebungs- und Berührungsgeräuschen mindern den Gesamteindruck allerdings ein wenig. Alles in allem bleibt aber ein sehr überzeugender Gesamteindruck.
Wertung
: CHERRY UM 6.0 Advanced
Pros
- Guter Klang
- Auch omnidirektionaler Klang möglich
- Gute Verarbeitung
- Einfache Bedienung
- Langes USB-Kabel
- Problemlose Installation
Cons
- Aufnahme anfällig für Störgeräusche
- Schrauben teilweise schwergängig
