Wie jedes Jahr fand im Januar die Consumer Electronics Show (CES) statt, bei welcher Hersteller ihre neuen Fernseher mit den jeweiligen Funktionen für das kommende Jahr vorstellen. Unser TV-Trends-Special 2022 soll diese Trends der größten Hersteller zusammenfassen. Nach Samsung und LG betrachten wir im dritten Teil Sony und stellen die neueste Technologien und Entwicklungen des japanischen Herstellers vor.
Sony Mini-LED-Fernseher
Die neuen Modelle Sony Z9K und X95K sollen das erste Mal in Sonys Geschichte mit einer durch XR Backlight Master Drive steuerbaren Mini-LED-Beleuchtung ausgestattet sein. Mithilfe dieser Funktion ist eine verbesserte Adaption der Beleuchtungszonen der LEDs durch den Local-Dimming-Algorithmus von Sony möglich. Es erfolgt eine präzise Steuerung der tausenden Mini-LEDs, welche eine hohe Dichte besitzen. Zudem schafft die Technologie einen Fokus auf das Licht, wodurch eine maximale Helligkeit entsteht, und Streulicht wird vermieden. Dadurch sollen hellere und kontrastreichere Bilder entstehen. Der Sony X95K soll dabei in den Größen 65, 75 und 85 Zoll erhältlich sein und eine 4K-Auflösung besitzen. Zudem ermöglicht das Modell mit der X Wide Angle-Funktion einen breiten Bildwinkel und mit mehreren Boxen eine Klangleistung von 60 Watt.
Der Sony Z9K aus der Master-Serie soll in den Größen 75 und 85 Zoll auf den Markt kommen und dank dem Cognitive Processor XR eine 8K-Auflösung besitzen. Der Prozessor, welcher auch für eine Verbesserung von Bildern und Sounds zuständig ist, wurde schon 2021 von Sony verwendet und findet dieses Jahr bei allen Modellen Anwendung. So können Schwarztöne tiefer dargestellt und Lichter schillernd wahrgenommen werden. Außerdem sorgt der XR Triluminos Pro für die Anwendung von über einer Milliarden Farben. Zudem kann der Ton dank des Prozessors mit einer Klangleistung von 85 Watt und einer an Adaption an die abgespielten Inhalte überzeugen. Letzteres erreicht Sony durch das verwendete Acoustic Multi Audio-System, womit der Sound perfekt zu den Bildschirminhalten abgestimmt sein soll. Außerdem hat das Modell drei HDMI-2.1-Anschlüsse und bei zwei von diesen können auch Variable Refresh Rate (VRR), ALLM und eARC Anwendung finden. Auch eine Verkleinerung der Spiegelung soll bei dem Fernseher dank der X Anti Reflection-Funktion erfolgen.
Die weltweit ersten QD-OLED-Fernseher
Auch wenn Samsung die Funktionsweise von QD-OLED vorgestellt hat, haben diese kein Produkt mit dieser Funktion in Aussicht gestellt. Daher ist Sony mit der in 55 oder 65 Zoll erhältlichen A95K-Serie weltweiter Vorreiter, indem sie erstmals die QD- also die Quantum Dots-Technologie verwenden wollen. Die Quantum Dots beschreiben kleine Kristalle, welche für detaillierte Farben und eine verbesserte Helligkeit von bis zu 200 Prozent im Gegensatz zu üblichen TVs verantwortlich sind. Zudem können Nutzerinnen und Nutzer die Vielzahl an Farben dank einer ausgebauten Stabilität des Blickwinkels von vielen Perspektiven betrachten. Zudem sorgt XR OLED Contrast Pro für stärkere Kontraste und der Cognitive Processor CR für eine 4K-Auflösung mit bis zu 120 Hertz auf. Laut Sony sollen mit dem A95K durch die Technologie vor allem HDR-Inhalte noch beeindruckender sein, als mit den herkömmlichen OLED-Fernsehern. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist laut Hersteller die verlängerte Lebensdauer des Produkts, aufgrund von einer geringeren Hitzeproduktion bei gleicher Bildschirmhelligkeit.
Weitere neue Modelle
Neben den eben genannten Pionier-Modellen bringt Sony weitere Fernseher auf den Markt. Dabei soll es drei neue OLED- (A80K, A90K und A75K) und drei neue 4K-LCD-Serien (X90K, X80K und X85K) geben.
A80 und A90: Mit der kleinste OLED weltweit
Zum einen erscheinen neue Produkte der A80- und A90-Reihen, welche wie bisher LG Panels verwenden sollen. Letztere soll in den für OLED-TVs kleinen Größen von 42 und 48 Zoll erhältlich sein. Dabei ist 42-Zöller gemeinsam mit dem gleich großen Modell aus der C-Serie von LG der bisher kleinste OLED-TV auf dem Markt. Durch die niedrigere Diagonale eignet sich der A90 vor allem für das Gaming als Monitor oder kleine Räumlichkeiten. Die A80-Serie soll in den Größen 55, 65 und 77 Zoll verfügbar sein, welche alle zwei HDMI 2.1-Anschlüsse mit VRR besitzen.
A75K: Die OLED-Einstiegsklasse
Wer nicht auf einen OLED-Fernseher verzichten möchte, aber die Preise als zu hoch empfindet, sollte sich den A75K näher betrachten. Dieses OLED-Einstiegsprodukt soll in den Größen 55 und 65 Zoll auf den Markt kommen und aufgrund von Kürzungen im Design und dem Sound preiswerter sein. Beim Panel und den Gaming-Funktionen soll dahingegen nicht gespart werden.
X90K: Der 4K-Bestseller
Ein weiteres Modell soll mit dem X90K als Nachfolger des X90J in den Größen 55, 65, 75 und 85 Zoll erscheinen. Durch die verbesserte Full Array Local Dimming-Technologie, bei welcher größere LED-Lichter auf einer kleineren Menge von Beleuchtungszonen aufgeteilt sind, soll die Hintergrundbeleuchtung optimiert werden. Die Fernseher kommen zudem einen bis zu 120-Hertz-Bildschirm und zwei HDMI 2.1- und zwei HDMI 2.0-Anschlüsse besitzen.
X80K und X85K: Für jede Zollgröße etwas dabei
Des Weiteren sollen der X80K und der X85K auf den Markt kommen. Bei letzterem können sich Interessierte zwischen sechs verschiedenen Größen entscheiden: 43, 50, 55, 65, 75 und 85 Zoll. Damit ist es die Serie mit der höchsten Größenauswahl. Dem X80K fehlt lediglich der 85-Zöller, weshalb das Modell mit fünf verschiedenen Größen ebenfalls heraussticht. Beide Reihen besitzen außerdem einen 100/120-Hertz-Bildschirm. Der einzige Unterschied bei den beiden Produkten besteht bei dem HDMI 2.1-Port, welchen lediglich der X85K besitzt. Somit ist dieser mit zwei HDMI 2.1- und zwei HDMI 2.0-Anschlüssen, sowie der Möglichkeit von VRR, eARC und ALLM vor allem ein passender Fernseher zum Gaming. Die Funktionen X Wide Angle und X Anti Reflection sind allerdings nicht vorhanden.
Smart-Funktionen: Neue Fernbedienung und Bravia Cam
Zunächst soll die Fernbedienung ein dezenteres Design bekommen, wodurch Besitzerinnen und Besitzern eine erleichterte Bedienung gewährleistet sein soll. Mit nur 25 Knöpfen soll die schlanke Fernbedienung außerdem unkomplizierter zu säubern sein. Auch eine Bedienung über Google Assistent mit Sprachbefehlen soll mit dem neuen Produkt möglich sein. Eine Funktion die dabei sicherlich hilfreich sein kann, ist das Auffinden der Fernbedienung durch einen Klingelton, falls sie einmal verloren gehen sollte.
Für mehr Komfort in der Nutzung sorgt außerdem die Bravia Cam, welche an den Fernsehern fixiert und anschließend für Videocalls genutzt werden kann. Die Nutzung ist dabei besonders benutzerfreundlich, da die Bravia Cam die Teilnehmenden sieht und automatisch das Bild und den Ton daran anpasst. So erfolgt beispielweise eine Dimmung des Bildschirms und der Wechsel in den Energiesparmodus, wenn der Raum verlassen wird. Außerdem soll die Kamera mithilfe von Gesten bedienbar sein.
Des Weiteren benutzt Sony neben seinem Streaming-Service Bravia Core weiterhin das Smart-TV System Google TV, womit Nutzerinnen und Nutzer die bekannten Streaming-Dienste abrufen können. Bereits letztes Jahr gab es die optimierte Bildeinstellung für Inhalte von Netflix, den Netflix-Calibrated-Mode. Diese Funktion soll 2022 eine verbesserte Version erhalten, womit beispielsweise eine automatische Adaption der Helligkeit an die Räumlichkeiten möglich sein soll. Zudem soll die Technologie mit dem Bravia-Core-Calibrated-Mode auch für Sonys eigenen Streaming-Service verfügbar sein. Dadurch soll für Inhalte direkt die passende Bildeinstellung angewendet werden.
Verbesserungen in Sound und Gaming
Dank der Acoustic Surface Audio Plus-Technologie von Sony, dient der Bildschirm direkt als Lautsprecher. Dies ist dank den Aktuatoren möglich, welche Schwingungen in dem Display schaffen, wodurch der Sound die Panel-Inhalte begleiten kann. Neben dieser Funktion sorgen zwei Subwoofer für das Klangerlebnis bei den Sony Fernsehern.
Wie schon 2021 besitzen viele Sony TVs HDMI 2.1-Anschlüsse und den Cognitive Processor XR, wodurch sie sich bestens für das Gaming eignen. Mit den Funktionen können Nutzerinnen und Nutzer ihre aktuellsten Spielekonsolen mit dem Fernseher verbinden. Auch die variable Bildratenanpassung VRR soll nun dieses Jahr in Modellen, welche einen HDMI 2.1-Port besitzen, verbaut sein. Damit sind Bilder ohne Ruckeln oder Störungen möglich, was besonders bei Gaming-Sessions von Bedeutung ist.
Meinung
2022 könnte das TV-Jahr für Sony werden. Der japanische Hersteller ist sehr breit aufgestellt und hat echte Neuerungen im Gepäck. So beackert er nicht nur den LCD-Markt, sondern hat auch eine OLED-TVs im Angebot. Mit dem 42-Zöller der A90-Reihe teilt sich Sony mit LG auch den Titel des kleinsten OLEDs. Das Gerät lässt sich auch wunderbar als großer Monitor verwenden. Während die anderen Hersteller beim Thema QD-OLED noch sehr vage bleiben, prescht Sony vor und kündigt mit der A95K-Serie direkt konkrete Geräte an – das nötigt Respekt ab. Ob Sony gegen die Platzhirsche Samsung und LG wirklich einen Stich landen kann, bleibt abzuwarten, die Voraussetzungen sind jedoch gegeben.
Hier geht es zu Teil 1 unseres TV-Specials 2022: Samsung
Hier geht es zu Teil 2 unseres großen Specials: LG
Quelle: Sony
