Test: Western Digital My Passport SSD WDBAGF0010BGY-WESN Externe Festplatte

Die My-Passport-Serie von Western Digital gehört seit Jahren zu den bekanntesten Festplatten. Die externe Variante My Passport SSD aus dem Jahr 2020 soll laut Hersteller eine kompromisslose Performance für mehr Produktivität garantieren. Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 1.050 Megabyte pro Sekunde lassen aufhorchen. Wir klären im Test, ob der Nutzer wirklich keine Kompromisse eingehen muss.

Lieferumfang

Uns liegt zum Test die 1-Terabyte-Variante vor. Der Lieferumfang ist rudimentär, bietet jedoch alles, was zu einem reibungslosen Start nötig ist. Neben der Festplatte, befindet sich noch ein USB-C- auf USB-C-Kabel und ein USB-C- auf USB-TypA-Adapter in der Verpackung. Hinzu kommt laut Western Digital noch ein Quick-Start-Guide, die Bezeichnung trifft es unserer Meinung aber nicht. Der beiliegende Faltzettel enthält bis auf ein paar Bildchen nur die Garantieerklärung und geht beispielsweise nicht genauer auf den möglichen Passwortschutz ein. Ein Transport-Case oder -Etui hat es nicht in den Karton geschafft. Das Kabel misst abzüglich der beiden Anschlüsse knapp über 18 Zentimeter und fällt damit sehr kurz aus. Zwar befindet sich die Festplatte gerade auf Reisen immer in der Nähe des Notebooks, etwas mehr Flexibilität hätte es aber ruhig sein dürfen.

Verarbeitung und Design

Western Digital My Passport SSD WDBAGF0010BGY-WESN
Die Verarbeitung ist insgesamt gut, das Gehäuse jedoch sehr dünnwandig.

Die 1-Terabyte-Variante kostet knapp 180 Euro UVP. Damit siedelt sie sich im SSD-Mittelfeld an, was sich auch in der Verarbeitung wiederspiegelt. Die Unterseite besteht aus recht dünnem Kunststoff, der sich auch leicht eindrücken lässt. Die Oberschale wurde dagegen aus Metall gefertigt, das sich jedoch ebenfalls überraschend stark nach Kunststoff anfühlt. Und auch hier lässt sich das Gehäuse ohne großen Kraftaufwand zusammendrücken. Trotzdem: Das Innenleben ist gut vor Stößen und Stürzen geschützt. Unsere Falltests übersteht die Festplatte unbeschadet. Ein weiterer Pluspunkt: Die Kanten sind sehr sauber verarbeitet und die beiden Gehäusehälften schließen bündig miteinander ab. Ein kleines Spaltmaß an der Verbindungsstelle ist zwar vorhanden, das liegt jedoch im Rahmen. Optisch macht die My Passport SSD vor allem durch das Relief auf der unteren Hälfte eine gute Figur. Unser leicht glänzende graue Farbvariante ist wie die dunkelblaue zudem angenehm zurückhaltend. Wer es etwas auffälliger möchte, greift zu Gold oder Rot.

Wir sind immer wieder überrascht, wie kompakt Festplatten und insbesondere SSDs heutzutage sind. Mit einer Tiefe von 11,5 Zentimeter, einer Höhe von 0,8 Zentimetern und einer Breite von 6,1 Zentimetern passt die My Passport problemlos in jede Hosentasche. Mit einem Gewicht von knapp 50 Gramm ist sie außerdem fast schon unverschämt leicht. Hier machen sich der Kunststoffanteil und das dünnwandige Gehäuse positiv bemerkbar. Western Digital spart sich Antirutschelemente, weshalb die SSD keinen festen Halt auf dem Untergrund hat.  

Installation

Western Digital My Passport SSD WDBAGF0010BGY-WESN
Wie für eine moderne externe Festplatte üblich, klappt die Installation sehr einfach.

Die Installation könnte einfacher nicht sein. Einfach die Festplatte per USB-C- oder USB-A-Schnittstelle mit dem Rechner verbinden. Die Festplatte wird sofort erkannt und ist dann auch schon einsatzbereit. Das klappt bei all unseren Testsystemen problemlos. Laut Western Digital ist die My Passport kompatibel zu Windows 8.1 und 10 sowie macOS Catalina, Mojave oder High Sierra. Da es sich um eine 2,5-Zoll-Festplatte handelt, ist keine externe Stromquelle nötig. Die Energie kommt vom PC-System. Der Nachteil: Die Festplatte saugt am Notebook-Akku und dieser geht schneller zur Neige.

Die SSD unterstützt den WD-Discovery-Service. Über die Software schützt der Nutzer die Festplatte per Passwort oder sichert die Daten per Backup-Funktion auf dem PC-Laufwerk oder der Cloud. WD Discovery ist bei unserem Testgerät nicht auf der Festplatte installiert, wir müssen es separat auf der offiziellen Website von Western Digital herunterladen. Das kann jedoch auch an einer Formatierung des Geräts liegen. Nach einer Registrierung beim Service kann es dann aber auch schon losgehen.

Betrieb/Geschwindigkeit

Western Digital My Passport SSD
Speicherkapazität1 TB
Festplattengröße2,5 Zoll
Übertragungsrate 1.050 MB/s
Abmessungen (BxTxH)6,1 x 0,8 x 11,5 cm
Beim USB-TypC-Anschluss der Festplatte kommt der USB 3.2-Standard der zweiten Generation zum Einsatz. Dementsprechend lassen sich die höchsten Übertragungsgeschwindigkeiten nur dann erzielen, wenn das Notebook kompatibel ist. Über einen Wert von 700 Megabyte pro Sekunde kommen wir aber auch hier nicht hinaus. Das ist zwar sehr schnell aber trotzdem ein gutes Stück von den versprochenen 1.050 Megabyte pro Sekunde entfern. Die meisten Nutzer dürften aber sowieso noch USB C 3.1 oder USB TypA 3.0 verwenden. Interessanterweise erzielen wir im Test mit beiden Varianten sehr ähnliche Ergebnisse bei den CrystalDiskMark-Messungen. Per USB C liefert die Festplatte 464 MB/s beim sequentiellen Lesen und 458 beim sequentiellen Schreiben. Dagegen stehen 464 beziehungsweise 445 MB/s über USB TypA. Trotz der Halbierung im Vergleich zu den Herstellerangaben schafft die Western Digital Daten somit zügig auf und von der Platte.

Das zeigt sich auch in unserem Praxistest, in dem wir eine große Filmdatei mit 1,9 Gigabyte und 4000 kleine Bilddateien mit einer Gesamtgröße von einem Gigabyte auf und von der Festplatte kopieren. Bis sich die große Datei auf der WD befindet, vergehen 8 Sekunden. Bis die Datei zurück auf dem Rechner landet, verstreichen 7 Sekunden. Hier gibt es in beiden Fällen nichts zu meckern. Die Bilder schreibt und liest die My Passport ein gutes Stück langsamer. Hier haben aber jedoch so gut wie alle externen Festplatte Probleme. In 47 Sekunden sind die Files auf der Festplatte gespeichert, 49 Sekunden benötigt das Kopieren auf den PC.

Wärme-/ Geräuschentwicklung

Um die Wärmeentwicklung zu messen, verwenden wir die My Passport SSD eine Stunde im Dauerbetrieb. Die Hitzeentwicklung an der Außenhaut von 50 Grad Celsius überschreitet unsere Schmerzgrenze von 35 Grad deutlich. Zwar stellen wir keinen erheblichen Leistungsabfall fest, trotzdem müssen wir in diesem Punkt abwerten. Die Geräuschentwicklung ist zu vernachlässigen. Selbst unter Last ist die Platte fast nicht hörbar.

Fazit

Die WD My-Passport SSD 2020 ist ein würdiger Vertreter der My-Passport-Serie. Uns beeindruckt vor allem das niedrige Gewicht. Die kompakten Abmessungen erlauben ein Mitführen in der Hosentasche. Die Verarbeitungsqualität ist insgesamt gut, auch wenn wir uns ein etwas stabileres Gehäuse gewünscht hätten, selbst wenn die SSD dann sicherlich ein paar Gramm schwerer wäre. Die Geschwindigkeiten erreichen zwar nie die Herstellerangaben, trotzdem arbeitet die WD zügig. Die Geräuschkulisse ist zu vernachlässigen, die Hitzeentwicklung allerdings zu hoch. Trotzdem machen Käufer mit der My Passport SSD nichts falsch.

Wertung

: Western Digital My Passport SSD WDBAGF0010BGY-WESN

Western Digital My Passport SSD WDBAGF0010BGY-WESN
  1. Lieferumfang
    2,5
    • Verarbeitung und Design
      2,0
      • Installation
        1,0
        • Betrieb
          1,8
          • Wärme/Geräusch
            3,0

            Pros

            • Niedriges Gewicht
            • Kompakte Abmessungen
            • Gute Verarbeitung
            • Gute Geschwindigkeiten
            • Einfache Installation

            Cons

            • Lieferumfang rudimentär
            • Gehäusewände etwas dünn