Test: Garmin Venu Sq Music Fitness-Smartwatch

Die Garmin Venu Sq Music möchte Nutzerinnen und Nutzer ansprechen, die eine dezentere Smartwatch mit einem hohen Funktionsumfang suchen. So misst sie nicht nur die Herzfrequenz, sondern macht auch noch Angaben zu Sauerstoffsättigung, Stresslevel oder Atemfrequenz. Wir klären im Test, ob die Features auch in der Praxis einen Mehrwert bieten und zeigen die Stärken und Schwächen der intelligenten Uhr auf.

Garmin Venu Sq Music Fitness-Smartwatch Gesamtansicht
Garmin Venu Sq Music Fitness-Smartwatch

Design

Im Gegensatz zu den anderen Smartwatch-Serien von Garmin wie Vivoactive, Forerunner oder Instinct, kommt die Uhr nicht im klassischen runden, sondern im eher kantigen Design mit abgerundeten Ecken. Im Gegensatz zur Garmin Lily beispielsweise richtet sie sich an Herren und Damen. Mit einer Breite von 3,8 Zentimetern und einer Tiefe von 4 Zentimetern ist das Gehäuse kompakt gehalten und macht sich auch gut an zierlicheren Handgelenken. Hier könnte einigen die Höhe von knapp 1,1 Zentimetern etwas sauer aufstoßen. Damit ist die Venu Sq sicherlich nicht das schlankeste Gerät auf dem Markt. Allerdings hat es natürlich auch Vorteile: So ist mehr Platz für die Knöpfe und lange Ärmel rutschen nicht ständig über die Uhr. Gerade in der von uns getesteten schwarzen Farbvariante kommt die Smartwatch angenehm zurückhaltend daher.

Verarbeitung

Die Verarbeitungsqualität gibt so gut wie keinen Anlass zur Kritik. Das Gehäuse besteht zu einem Großteil aus wertigem Kunststoff, die Lünette um das Display aus kratzfestem Aluminium. Der Bildschirm ist durch Corning Gorilla Glas 3 geschützt. Dementsprechend macht es auch nichts, wenn die Uhr einmal Kontakt mit der Wand aufnehmen sollte oder auf den Boden fällt. Das fragile Innenleben ist gut geschützt. Das Displayglas ist leicht zu den Seiten hin gebogen, der Bildschirm an sich ist allerdings komplett flach. Die einzelnen Komponenten gehen sehr sauber ineinander über, zu große Spaltmaße entdecken wir nicht.

Die beiden Armbandteile bestehen aus Silikon. Das Material fühlt sich unserem Empfinden nach angenehm auf der Haut an, selbst bei schweißtreibenden Aktivitäten. Da Garmin zum Wechseln den üblichen Branchenstandard verwendet, sind den Wünschen der Nutzerinnen und Nutzer hier aber keine Grenzen gesetzt. Der Hersteller bietet selbst eine Vielzahl an Wechselbändern an, unter anderem auch aus Leder oder Stoff. Mit einem Gewicht von 37,5 Gramm fällt die Uhr am Handgelenk nicht zur Last. Zudem ist das Gehäuse ATM-5-zertifiziert und darf mit unter die Dusche und ins Schwimmbecken. Tauchen ist mit der Venu Sq jedoch nicht möglich.

Garmin Venu Sq Music
Die Garmin Venu Sq Music punktet durch eine gute Verarbeitungsqualität.

Display

Garmin verwendet ein LCD-Display mit einer Diagonale von 1,3 Zoll (3,3 Zentimeter) und einer Auflösung von 240 × 240. Das ergibt eine Pixeldichte von 261 ppi, was in Ordnung geht, uns aber auch nicht zu Begeisterungsstürmen hinreist. Selbst aus normaler Betrachtungsentfernung entdecken wir, vor allem an den Rändern der dargestellten Inhalte, einzelne Pixel und Treppchenbildung. Der Rahmen um den Bildschirm fällt mit circa 5 Millimetern auf jeder Seite recht groß aus, geht insgesamt aber noch in Ordnung. Die Maximalhelligkeit genügt, um die Garmin auch bei Sonnenschein zu verwenden und lässt sich im Menü in drei Stufen anpassen. Eine automatische Helligkeitseinstellung ist jedoch nicht vorhanden.

Garmin Venu Sq Music
Hier gut zu erkennen: Die Display-Auflösung ist nicht allzu hoch.

Die Farbwiedergabe ist recht natürlich und nicht zu kräftig. Der Kontrast ist sehr gut, schwarze Bereiche zeigt das Display auch in wirklichem Schwarz und nicht in Graustufen an. Die Blickwinkelstabilität ist gut, aus sehr seitlicher Betrachtung nimmt die Helligkeit zwar leicht ab, der Bildschirm lässt sich aber trotzdem noch problemlos ablesen. Eine Always-On-Funktion ist vorhanden, geht aber natürlich zulasten der Akkulaufzeit. Aktivieren Nutzerinnen und Nutzer den Bewegungssensor, registriert die Smartwatch das Anheben des Arms und schaltet das Display zügig ein.

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Einrichtung

Die Einrichtung über die bekannte Garmin-Connect-App für Android und iOS geht sehr einfach von der Hand. Nutzerinnen und Nutzer richten zunächst einen Account ein, danach führt die Anwendung Schritt für Schritt durch den Installationsprozess. Das Bluetooth-Pairing klappt schnell und einfach, die Verbindung bleibt während unserer zweiwöchentlichen Testphase stabil. Die Garmin-Connect-App ist übersichtlich und optisch ansprechend gestaltet. Nutzerinnen und Nutzer haben hier alle wichtigen Daten und Auswertung im Blick.

Bedienung

Die Bedienung der Smartwatch erfolgt über den Touchscreen und die beiden Tasten auf der rechten Seite. Letztere reagieren zügig und haben einen angenehmen Druckpunkt. Insgesamt ist die Steuerung jedoch sehr komplex, was vor allem an den verschachtelten Menüs und den doppelt belegten Knöpfen liegt. Hier ist einiges an Eingewöhnungszeit nötig und der physisch beiliegende Quick-Start-Guide ist wenig hilfreich, da er nicht alle Funktionen erklärt.

Ein kleines Beispiel: Zum Aktivieren der Always-On-Funktion müssen Nutzerinnen und Nutzer die untere Taste länger halten, um das Hauptmenü aufzurufen. Danach gelangen sie über das Zahnradsymbol in die Systemeinstellung. Der Weg führt weiter über die Punkte System, Anzeige und Zeitlimit. Das ist zwar nicht unlogisch, bis man sich jedoch durch die verschiedenen Unterpunkte navigiert hat, dauert es eine Weile. Wir hätten uns beispielsweise einen Button im Schnellstartmenü gewünscht.

Garmin Venu Sq Music
Die Bedienung erfolgt über die beiden Tasten und den Touchscreen.

Dieses öffnet sich durch längeres Drücken der oberen Taste. Nur hier lässt sich die Uhr beispielsweise herunterfahren. Einfaches Drücken des Knopfes führt Nutzerinnen und Nutzer zu den zahlreichen Aktivitäten und startet diese dann auch gleich. Durch Wischgesten nach oben und unten auf dem zuverlässig reagierenden Touchscreen lassen sich die verschiedenen Widgets durchschalten, unter anderem für die Gesundheitsstatistiken, das Wetter oder den Kalender. Praktisch: Auf Wunsch lassen sich auch neue Widgets hinzufügen oder die Reihenfolge ändern.

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Ausstattung

Die Ausstattung der Venu Sq kann sich wirklich sehen lassen. Einzig Funktionen wie eine EKG-Messung bleiben teureren Uhren vorbehalten. Ein Barometer wäre jedoch noch schön gewesen. Nutzerinnen und Nutzer haben die Wahl zwischen einer Vielzahl an Sportprogrammen. Die Liste beinhaltet Laufen, Schwimmen, Golf, Radfahren, Ski, Cardio, Yoga, um nur einige zu nennen. Hier dürften so gut wie alle Sportfans glücklich werden. Nach dem Starten einer Aktivität zeigt die Uhr über den Sensor auf der Unterseite die Herzfrequenz an. Darüber hinaus erhalten wir Informationen zur zurückgelegten Strecke, dem Kalorienverbrauch und der Laufgeschwindigkeit. Dank integriertem GPS-Modul können Nutzerinnen und Nutzer sich die zurückgelegte Strecke entweder direkt auf der Uhr oder in der Garmin-Connect-App noch einmal anzeigen lassen. Die Routenerkennung funktioniert im Test sehr gut, auch die Messwerte erscheinen uns plausibel und decken sich mit unseren Referenzwerten. Bei den Kalorien rechnet die Uhr standardmäßig noch den Grundverbrauch mit ein. Wer wissen möchte, wie viel er rein durch die körperliche Betätigung verbrennt, muss entweder das entsprechende Widget oder die App zurate ziehen. Das kann gerade am Anfang zu Verwirrung führen.

Garmin Venu Sq Music
Die Uhr bietet eine Vielzahl an Sportprogrammen.

In der Anwendung stehen zudem kostenlose Trainingspläne für Laufen und Radfahren bereit – eine sehr hilfreiche Zugabe. Insgesamt gibt es über 80 kostenlose Trainings für Krafttraining, Cardio, Yoga und Pilates in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, natürlich lassen sich auch individuelle Abläufe erstellen. Zudem überwacht die Uhr auf Wunsch den Schlaf der Nutzerinnen und Nutzer. Sie zeichnet die Schlafphasen auf und gibt durch Messung von Puls und Atemfrequenz detaillierte Information zur Qualität der Nachtruhe. Nutzerinnen und Nutzer können sich zudem über die Messung der Blutsauerstoffsättigung freuen.

Garmin Venu Sq Music
Displaygröße1,3 Zoll
Displayauflösung 240 x 240 Pixel
SensorenBeschleunigung, Herzfrequen, Helligkeit, SpO2
Wasserdichtja (bis 50 m)
Neben den Sport- und Fitnessdaten bietet die Venu Sq aber auch sonst noch einiges. In der von uns getesteten Music-Variante lassen sich beispielsweise die Lieblingssongs und Offline-Playlists von Amazon Music, Deezer und Spotify lokal auf der Uhr speichern. Dann noch Bluetooth-Kopfhörer verbinden und das Smartphone kann daheimbleiben. Käuferinnen und Käufer der herkömmlichen Venu Sq müssen darauf zwar verzichten, können in Verbindung mit der Garmin-Connect-App aber auch verschiedene Musikdienste wie Deezer oder Spotify verwenden. Außerdem unterstützt die Smartwatch noch den Bezahldienst Garmin Pay.

Akku

Garmin gibt eine Batterielaufzeit von bis zu 6 Tagen an. Wie lange der Akku hält, hängt aber natürlich stark vom Nutzungsverhalten ab. Wir kommen bei täglichem Lauftracking mit aktivierter GPS-Funktion knapp 5 Tage ohne Strom aus – ein ordentlicher Wert. Über den kleinen Ladeanschluss an der Rückseite versorgt das beiliegende Kabel die Venu Sq wieder mit Energie. Nach circa 1,5 Stunden ist die Batterie wieder voll geladen.

Fazit

Die Garmin Venu Sq bietet einen großen Funktionsumfang zu einem erschwinglichen Preis (UVP: 199,99 Euro; Marktpreis deutlich günstiger). Wer die Music-Variante wählt, hat seine Lieblingslieder immer dabei, muss aber natürlich einen Aufpreis zahlen. Das zurückhaltende Design gefällt uns, auch wenn die Uhr unserer Meinung nach etwas zu dick ist. Die Verarbeitungsqualität liegt ebenfalls auf einem hohen Niveau. Der große Funktionsumfang kommt jedoch mit einer recht komplexen Bedienung daher, die etwas Einarbeitung erfordert. Im Praxisbetrieb hinterlässt die Venu Sq einen überzeugenden Eindruck und liefert detaillierte und plausible Messergebnisse.

So testen wir Smartwatches

Wertung

: Garmin Venu Sq Music

Garmin Venu Sq Music
  1. Verarbeitung und Design
    1,5
    • Bildschirm
      2,5
      • Bedienung und Installation
        2,0
        • Hardware und Ausstattung
          1,5
          • Akku
            2,5

            Pros

            • Großer Funktionsumfang
            • Gute Verarbeitung
            • Gute Messergebnisse
            • Garmin-App
            • Guter Tragekomfort
            • Einfache Einrichtung

            Cons

            • Pixeliges Display
            • Bedienung teilweise komplex