Moderne Heißluftfritteusen haben sich längst vom Pommesmacher zum All-in-One-Küchehelfer weiterentwickelt. Die Tristar FR-9065 ist ein gutes Beispiel dafür: Sie kombiniert eine Heißluftfritteuse mit einem Mini-Ofen, bietet laut Hersteller großzügige 12 Liter Fassungsvermögen und 12 automatische Programme für unterschiedliche Speisen. Doch wie schlägt sich die Tristar FR-9065 im Alltag? Unser ausführliche Praxistest zeigt, wie gut Bedienung, Funktionsumfang und die Garergebnisse tatsächlich sind.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Mit Maßen von 32,2 Zentimetern Tiefe, 33,9 Zentimetern Breite und 36,5 Zentimetern Höhe ist die Heißluftfritteuse trotz ihres großen Garraums kompakt genug für die meisten Küchen. Sie braucht zwar etwas Platz in der Tiefe, lässt sich aber dank ihrer eckigen Form gut in Ecken oder zwischen anderen Geräten platzieren.
In puncto Verarbeitungsqualität ist das Bild gemischt. Das Gehäuse besteht vollständig aus Kunststoff und fühlt sich bei näherer Betrachtung etwas einfach an. Manche Stellen geben bei Druck leicht nach, und auch die Spaltmaße – insbesondere rund um die Tür und den Griff – könnten präziser sein. Zwar gibt es keine scharfen Kanten oder Produktionsrückstände, dennoch wirkt die Verarbeitung eher zweckmäßig als hochwertig.
Bedienung und Handhabung
Die Bedienung der Tristar FR-9065 ist weitgehend intuitiv. Über das zentrale Touchdisplay lassen sich alle Funktionen steuern. Die Menüführung ist klar strukturiert. Auf der linken Seite wählen wir das gewünschte Programm. In der Mitte zeigt die Fritteuse Temperatur und Garzeit an. Rechts befinden sich die Bedienelemente für Licht, Timer, Start/Stopp sowie die Feineinstellungen von Temperatur und Garzeit. Eine Power-Taste aktiviert das Display und bringt alle Bedienelemente zum Leuchten.
Allerdings braucht es etwas Übung beim Umgang mit dem Touchpanel. Die Tasten reagieren spürbar verzögert und erfordern einen festeren Druck, bis sie zuverlässig ansprechen. Gerade in der Anfangsphase verlangt das etwas Geduld, um den optimalen Druckpunkt zu finden. Trotzdem bleibt die Bedienung nach kurzer Eingewöhnung einfach und verständlich. Wer sich mit der Eigenart der Touchsteuerung arrangiert, sollte sich zurechtfinden.
Funktionsumfang
Die Tristar FR-9065 bietet mit 12 automatischen Programmen ein erfreulich breites Spektrum. Neben Klassikern wie Pommes, Hähnchenschenkel oder Pizza gibt es spezielle Einstellungen für Schinken, Garnelen, Fisch, Muffins, Dehydrieren oder das Vorwärmen. Der manuelle Modus erlaubt individuelle Einstellungen mit einer Startvorgabe von 150 Grad und 15 Minuten.
Besonders hilfreich: Die Timerfunktion lässt sich flexibel zwischen 30 Minuten und 8 Stunden einstellen. Eine Memory-Funktion sorgt dafür, dass beim Öffnen und Schließen der Tür das Programm ohne erneuten Startbefehl fortgesetzt wird – ein klarer Pluspunkt in der Praxis.
Zum Lieferumfang gehören ein Garkorb, zwei Gitterroste, eine Krümelschale sowie eine Zange zum sicheren Entnehmen des Korbes. Letztere wirkt in der Praxis allerdings etwas umständlich und wenig ergonomisch – eine kleine Schwäche im Zubehörpaket. Positiv: Die beiliegende Bedienungsanleitung erklärt alle Funktionen klar und verständlich.
Der Aufbau des Gerätes mit seinen verschiedenen Garebenen erinnert uns eher an einen kleinen Backofen als an eine klassische Heißluftfritteuse. Im Inneren stehen 4 Ebenen zur Verfügung, wobei die unterste immer für die Krümelschale reserviert ist. Obwohl das Gerät mit 12 Litern Garraum beworben wird, relativiert sich dieses Volumen im Alltag. Je nach Zubehör schrumpft der nutzbare Bereich auf etwa 4 Liter – vergleichbar mit deutlich kleineren Fritteusen. Das ist insbesondere bei der Zubereitung größerer Mengen ein klarer Nachteil. Garkorb und Roste lassen sich jedoch nicht gleichzeitig verwenden. Das schränkt die gleichzeitige Zubereitung verschiedener Speisen etwas ein.
Der Temperaturbereich reicht von 80 bis 200 Grad Celsius. Das deckt die meisten Anwendungen ab, liegt aber unter dem Niveau einiger Mitbewerber, die bis 240 Grad ermöglichen. Hier verschenkt Tristar etwas Potenzial zur Reduzierung der Garzeiten.
Zubereitung und Ergebnisse
Im Praxistest überzeugt die Tristar FR-9065 mit durchweg guten Garergebnissen – sofern man die Programme manuell anpasst. Die Automatikmodi liefern oft zu kurze Garzeiten. Tiefgefrorene Wellenschnitt-Pommes benötigen statt der vorgeschlagenen 15 Minuten etwa 25 Minuten bei 200 Grad, um außen knusprig und innen weich zu werden. Mit frischen Kartoffeln verlängert sich die Zubereitungszeit auf rund 35 Minuten, das Ergebnis ist dann jedoch hervorragend.
Auch Fleisch und panierte Produkte gelingen gut. Chicken Nuggets auf dem Grillrost werden nach 10 Minuten bei 200 Grad schön knusprig, ohne auszutrocknen. Die Wärmeverteilung ist gleichmäßig. Durch die durchsichtige Fronttür lässt sich das Gargut jederzeit beobachten.
Die Lautstärke bewegt sich mit rund 55 Dezibel im normalen Rahmen – vergleichbar mit einer leisen Dunstabzugshaube. Einziger Störfaktor: Beim ersten Betrieb entwickelt das Gerät einen merklich starken Kunststoffgeruch. Dieser verfliegt allerdings nach dem Ausbrennen.
Sicherheit
Trotz hoher Temperaturen bleibt das Gehäuse der Tristar FR-9065 im Betrieb nur warm, nicht heiß. Selbst bei längerer Nutzung besteht keine Verbrennungsgefahr. Der Griff bleibt angenehm kühl, und dank der guten Abdichtung tritt kein Dampf aus. Diese Sicherheitsaspekte sprechen für eine durchdachte Konstruktion.
| Tristar FR-9065 | |
|---|---|
| UVP | 99,99 Euro |
| Maximale Temperatur | 200 Grad Celsius |
| Automatisches Abschalten | Ja |
| Timer | Ja |
Reinigung und Pflege
Die Reinigung der Tristar FR-9065 gestaltet sich erfreulich unkompliziert. Sowohl der Garkorb als auch die Gitterroste dürfen in die Spülmaschine, was viel Arbeit spart. Das Innenleben besteht aus glattem Metall, das sich leicht mit einem feuchten Tuch reinigen lässt. Hat man keine Spülmaschine, lassen sich die Einzelteile trotzdem einfach per Hand spülen.
Auch die Krümelschale ist problemlos zu entnehmen und zu säubern. Da sich keine festen Rückstände in Ecken oder schwer zugänglichen Bereichen festsetzen, bleibt der Pflegeaufwand insgesamt gering. Damit punktet das Gerät auch im Langzeiteinsatz.
Fazit
Die Tristar FR-9065 liefert im Test sehr gute Garergebnisse und überzeugt mit gleichmäßiger Hitzeverteilung sowie einer großen Programmauswahl. Wer bereit ist, sich an die etwas träge und fummelige Touch-Bedienung zu gewöhnen, bekommt ein vielseitiges Küchengerät, das sowohl als Heißluftfritteuse als auch als Mini-Backofen eingesetzt werden kann. Wichtig zu wissen: Das beworbene Volumen von 12 Litern steht nicht vollständig als Airfryer-Garraum zur Verfügung. In der Praxis liegt das effektiv nutzbare Volumen für klassische Frittiergerichte eher bei rund 4 Litern. Wer also ein Gerät sucht, das sowohl als Airfryer als auch als kleiner Ofen funktioniert, trifft mit der Tristar FR-9065 eine gute Wahl. Als reine Heißluftfritteuse empfiehlt sie sich vor allem dann, wenn ein einzelner Garraum ausreicht und nicht zwei separate Garkörbe benötigt werden.
So testen wir Heißluftfritteusen
Testergebnisse im Detail
Design und Verarbeitung (8 / 10)
| Robustheit Material | 1 / 2,5 | |
| Abmessungen und Gewicht | 2,5 / 2,5 | |
| Bauteile sauber miteinander verbunden | 2 / 2,5 | |
| Keine scharfen Kanten | 2,5 / 2,5 |
Ausstattung (8,5 / 10)
| Anzahl Garprogramme | 5 / 5 | |
| Maximale Temperatur | 2 / 3 | |
| Zubehör | 1,5 / 2 |
Bedienung und Handhabung (19 / 25)
| Anleitung | 5 / 5 | |
| Benutzerfreundlichkeit (Tasten + Display) | 6 / 10 | |
| Befüllen und leeren | 4 / 6 | |
| Sichtfenster vorhanden | 1 / 1 | |
| Aufbewahrung | 3 / 3 |
Betrieb und Ergebnisse (44 / 50)
| Garzeit | 7 / 10 | |
| Qualität Ergebnisse Tiefkühlpommes | 8 / 10 | |
| Qualität Ergebnisse Nuggets | 10 / 10 | |
| Qualität Ergebnisse frische Pommes | 9 / 10 | |
| Sicherheit | 10 / 10 |
Lautstärke und Reinigung (5 / 5)
| Lautstärke | 2,5 / 2,5 | |
| Reinigung | 2,5 / 2,5 |
Wertung
: Tristar FR-9065
Pros
- Gute Garergebnisse
- Vielseitig einsetzbar
- Gehäuse bleibt kühl, gute Sicherheitsmerkmale
- Einfache Reinigung, spülmaschinengeeignetes Zubehör
- Gleichmäßige Hitzeverteilung
Cons
- Touchbedienung träge und gewöhnungsbedürftig
- Verarbeitung wirkt einfach, Kunststoffgehäuse nicht hochwertig
- Effektives Garvolumen deutlich kleiner als angegeben
- Zubehör (Zange) unergonomisch
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