Test: Unold Backmeister Edel

Der Backmeister Edel macht das Brotbacken zum Kinderspiel – zumindest in der Theorie. Der Nutzer muss nur noch die Zutaten in die Form geben, dank zahlreicher Automatikprogramme übernimmt die Maschine die restlichen Aufgaben wie Teig kneten und das Backen an sich. Wir machen den Test und überprüfen, ob das frische Brot in der Praxis überzeugen kann.

Design und Verarbeitung

In puncto Design macht der Unold Backmeister Edel einen ansprechenden Eindruck, was vor allem am Gehäuse aus Edelstahl liegt. Fingerabdrücke können dem Gerät so gut wie nichts anhaben. Damit wird das schicke Design nicht durch die unschönen Flecken geschmälert. Die Verarbeitungsqualität geht ebenfalls in Ordnung. Allerdings sind vor allem die Seitenwände recht dünn geraten und lassen sich ohne großen Kraftaufwand eindrücken. Zudem finden sich einige große Spaltmaße, in denen sich Staub und Schmutz ablagern können, sowie ein paar spitze Ecken. Alles in allem macht der Unold Backmeister Edel aber einen stabilen Gesamteindruck. Die Standfestigkeit könnte aber besser sein. Der Unold steht zwar auf vier Füßen mit Gumminoppen, lässt sich aber trotzdem ohne größere Mühe verschieben. Mit Abmessungen von knapp 28,5 Zentimetern in der Höhe, 35 Zentimetern in der Breite und 27 Zentimetern in der Tiefe ist der Backmeister Edel sicher nicht gerade kompakt geraten, für einen Brotbackautomaten sind die Abmessungen jedoch normal.

Bedienung und Ausstattung

Unold Backmeister Edel
Die Bedienung geht recht einfach von der Hand. Bei Problemen hilft die extrem ausführliche Bedienungsanleitung.

Die Bedienung bereitet keinerlei Probleme, was vor allem an der vorbildlichen Bedienungsanleitung liegt. Sie erklärt alle wichtigen Punkte sehr genau, gibt Hinweise zum zeitlichen Ablauf der Zubereitung und enthält auch direkt verschiedene Rezepte für den Start. Alle Tasten befinden sich unter dem Sechs-Zoll-Display. Über den Menü-Knopf gelingt die Auswahl zwischen 14 Automatikprogrammen. Diese geben Zeit, Temperatur und Zubereitungsschritte vor. Der Nutzer kann beispielsweise aus einem klassischen Weißbrot oder einer glutenfreien Variante wählen. Natürlich verfügt der Automat auch über verschiedene Vollkornbrotprogramme und bäckt hier ebenfalls ein glutenfreies Brot.

Da Unold die Maschine mit einem Rührwerkzeug ausgestattet hat, genügt es, die Zutaten in die Backform zu geben – den Rest übernimmt der Backmeister. Auf Wunsch lassen sich unterschiedliche Teige kneten, beispielsweise für Blechkuchen oder Pizza. Sogar Konfitüre zaubert der Backmeister. Praktischerweise stehen zusätzlich zwei individuelle Programme zur Verfügung. Hier kann der Nutzer selbst die verschiedenen Parameter festlegen – etwa wie lange und oft der Teig ruhen oder wie lange das Brot backen soll. Nach der Zubereitung hält der Backmeister das fertige Ergebnis bis zu 60 Minuten lang warm. Nach der Wahl des geeigneten Programms lassen sich noch Brotgröße und Bräunungsgrad über die entsprechenden Tasten wählen. Die keramikbeschichtete Backform bietet Platz für bis zu 1.000 Gramm Brotteig. Sie wird über einen Drehmechanismus in die Maschine eingesetzt. Zu Beginn ist es nicht ganz einfach, den korrekten Einsetzpunkt zu finden, nach zwei bis drei Versuchen bereitet es jedoch keine Probleme mehr. Sind alle Einstellungen gewählt, genügt ein Druck auf die Start/Stop-Taste und die Zubereitung beginnt. Alle Knöpfe haben einen angenehmen Druckpunkt, in seltenen Fällen erkennt das Gerät die Eingaben jedoch nicht direkt.

Zubereitung und Ergebnisse

Unold Backmeister Edel
In der Backform lassen sich Brote bis zu 1000 Gramm backen.

Wir starten den Test mit dem Basis-Weißbrotrezept aus der Bedienungsanleitung. Dazu verwenden wir das Automatikprogramm 1. Wir geben Mehl, Wasser Butter, Zucker, Salz und Trockenhefe für ein kleines Brot von 750 Gramm in die Backform und setzen zuvor noch den Rührarm ein. Danach wählen wir den stärksten Bräunungsgrad und starten die Zubereitung. Der Unold Backmeister Edel beginnt sofort, die Zutaten zu einem homogenen Teig zu kneten – zunächst in Intervallen und dann konstant. Nach zehn Minuten ruht der Teig bei 30 Grad, um aufzugehen. Nach einem weiteren Knetdurchlauf ruht der Teig wieder für 25 Minuten. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, den Knethaken aus der Maschine zu entfernen, damit er während des Backvorgangs nicht im Brot verbleibt. Das wäre allerdings auch kein größeres Problem: Im Lieferumfang befindet sich ein kleiner Haken, um ihn auch nach der Zubereitung noch entnehmen zu können. Dann muss der Nutzer allerdings mit einem größeren Loch im fertigen Brot leben.

Unold Backmeister Edel
Der Unold Backmeister Edel liefert insgesamt überzeugende Ergebnisse.

Nach der Backzeit von 60 Minuten erklingen mehrere laute Pieptöne und der Laib ist fertig. Bei der Entnahme ist allerdings Vorsicht geboten, da sich vor allem der Deckel extrem aufheizt. Hier haben wir bis zu 100 Grad Celsius gemessen. Die Wärme springt allerdings nicht auf den Griff über. Da der Raum für die Finger jedoch sehr klein ausgefallen ist, besteht Verbrennungsgefahr. Das fertige Ergebnis überzeugt dafür komplett. Die gleichmäßig gebräunte Kruste ist zwar sehr hart und lässt sich schwer schneiden, dafür aber auch schön kross. Wer es lieber etwas weicher möchte, wählt den Bräunungsgrad Hell oder Mittel. Zudem punktet das Brot durch eine lockere Krume. Unserer Meinung nach könnte der Teig noch etwas mehr Salz vertragen, da es sich allerdings um ein Basisrezept handelt, ist das nicht weiter schlimm. Schließlich kann der Nutzer das Rezept nach seinen eigenen Vorlieben anpassen.

Unold Backmeister Edel
max. Brotgewicht1.000 g
Leistung
550 Watt
Anzahl Programme
11
Gehäusematerial
Edelstahl
Danach widmen wir uns dem Basisrezept für ein großes Weizenvollkornbrot mit mittlerer Bräunung und geben Wasser, Weizenvollkornmehl, Essig, Trockenhefe und Salz in das Gefäß. Die Zubereitungsdauer beträgt hier insgesamt 3:55 Stunden. Das Brot geht zunächst schön auf, fällt jedoch während des Backvorgangs wieder leicht zusammen, wodurch unschöne Kanten an der Oberseite entstehen. Davon abgesehen überzeugt der Laib aber auch hier durch eine gleichmäßige Bräunung und eine lockere Krume, auch wenn die Poren etwas ungleichmäßig ausfallen. Zum Schluss stellen wir noch einfachen Nudelteig her. Unter Verwendung des Rezepts in der Anleitung ist das Ergebnis etwas zu weich. Eine etwas größere Menge an Mehl behebt das Problem.

Lautstärke und Reinigung

Die Lautstärke hält sich während der Zubereitung in Grenzen. Während der Teig knetet, konnten wir zwar bis zu 70 Dezibel (dBA) aus einem Meter Entfernung messen, der Arbeitsschritt nimmt allerdings nur einen Bruchteil der Gesamtzubereitungsdauer ein. Während der Ruhezeit und des Backens ist die Maschine fast nicht zu hören. Die Reinigung bereitet ebenfalls keine Probleme. Alle abnehmbaren Komponenten sind spülmaschinengeeignet, aber auch das Säubern mit Schwamm und Spülmittel geht leicht von der Hand.

Fazit

Der Unold Backmeister Edel ist ein guter Brotbackautomat. Uns hat vor allem die einfache Bedienung gefallen. Auch optisch überzeugt das Gerät. Die Seitenwände machen zwar nicht den stabilsten Eindruck und es finden sich ein paar spitze Kanten, insgesamt geht die Verarbeitungsqualität jedoch in Ordnung. Dank der ausführlichen Bedienungsanleitung bereitet die Handhabung keinerlei Probleme. An der Ausstattung gibt es ebenfalls nichts zu kritteln – die insgesamt 16 Automatikprogramme erleichtern den Backvorgang ungemein. Die Ergebnisse sind ebenfalls gut, allerdings mit ein paar Schönheitsfehlern, etwa der eingefallene Vollkornbrotteig. Dafür überzeugen die fertigen Brote durch eine gleichmäßige Bräunung und eine gute Krume.

Wertung

: Unold Backmeister Edel

Unold Backmeister Edel
  1. Design und Verarbeitung
    2,0
    • Bedienung und Handhabung
      1,2
      • Betrieb
        2,1
        • Lautstärke
          1,5
          • Reinigung
            1,0

            Pros

            • Einfache Bedienung
            • Ordentliche Verarbeitungsqualität
            • Ausführliche Bedienungsanleitung
            • 16 Automatikprogramme
            • Gleichmäßige Bräunung
            • Gute Krume

            Cons

            • Vollkornbrot im Test eingefallen
            • Ein paar scharfe Kanten am Gehäuse