Test: Teufel Airy True Wireless

Wer auf Teufel-Klang auch bei höchsten Ansprüchen an Kabel- und Bewegungsfreiheit nicht verzichten möchte, kann zu den Teufel Airy True Wireless greifen. Mit knapp 150 Euro UVP platzieren sie sich im preislichen Mittelfeld der True-Wireless-Kopfhörer. Ob die Performance dazu passt, zeigt unser Testbericht.

Design, Verarbeitung und Ausstattung

Die Vorlage lässt sich nicht verleugnen: Die Grundform von Teufels Airy erinnert an Apples Airpods. Mit einer abgesetzten Kante auf der Rückseite liegt der Unterschied dann aber im Detail. Als Farbvarianten stehen Schwarz, Blau und Weiß zur Wahl. Auf der Rückseite der Buds markiert der eingelassene Teufel-Schriftzug die Berührungstasten. Das Ladecase ist weder besonders groß noch klein. Einsetzen und Herausnehmen der Earbuds klappt intuitiv: Bei Draufsicht auf das Case gehört der rechte Bud in die rechte Passform und vice versa.

Bis zu sechs Stunden soll eine Akkuladung halten, das Case stellt Energie für 19 weitere Stunden Musikgenuss bereit. Die Airy True Wireless setzen auf den Bluetooth-Standard 5.0 und unterstützen neben dem Standard-Codec SBC auch AAC, apt-X dagegen ist nicht mit an Bord. Für die meisten Benutzer dürfte der Qualitätsunterschied zwischen den beiden Codecs aber vernachlässigbar sein. Features wie ein Hear-Through-Modus (die Buds schirmen recht stark ab!) oder das recht neue Multi-Point-Bluetooth (gleichzeitige Kopplung mit zwei Zuspielern) gibt es nicht. Keine Angst vor Regengüssen: Dank IPX5-Zertifizierung fällt die Hörsession auch bei schlechtem Wetter nicht ins Wasser.

Handhabung, Tragekomfort und Bluetooth

Teufel Airy True Wireless
Blaue LED zeigen den Verbindungszustand an.

Die erste Herausforderung stellt sich direkt nach dem Auspacken: Passen die mittelgroßen Ohr-Passstücke nicht, steht der Tausch gegen groß oder klein an. Die Öffnung der Ohrstücke ist jedoch so knapp bemessen, dass der Wechsel purer Frust ist. Pro Seite brauchen wir mehr als 20 (!) Versuche, um die Airy neu zu bestücken.

Kleines Hickup bei der Inbetriebnahme: Die Kopfhörer wollen beim ersten Öffnen des Cases weder automatisch noch manuell in den Pairing-Modus wechseln. Es hilft, das Ladecase einmal zu schließen und wieder zu öffnen. Ist die Kopplung geglückt, erfolgt das erneute Verbinden nach Öffnen des Ladecases aber schnell und zuverlässig. Lob verdient die Qualität der Verbindung: Sie zeigt im Test keine Aussetzer und bietet eine grandiose Reichweite – 20 Meter zwischen Smartphone und Buds sind im Test abbruchfrei möglich. Eine Anmerkung: Mit unserem Test-Smartphone, einem Sony Xperia XZ Premium, gibt es Verbindungsprobleme. Offenbar ein Edge-Case: Mit anderen Geräten klappt die Kopplung nachweislich problemlos, weshalb das nicht zu einer Abwertung führen soll.

Im Betrieb erfolgt die Bedienung über die rückseitig angebrachten Berührungstasten. Die erforderlichen Tippfolgen entsprechen dem Quasi-Standard. Teufel macht dabei keinen Unterschied zwischen dem rechten und linken Bud. Im Test klappt die Bedienung gut, die Airys bieten eine niedrige Fehlerquote beim Bedienen. Einziges Manko: Die Lautstärkeregelung erfolgt nicht über die Kopfhörer, hier muss das Abspielgerät herhalten.

Klangqualität

Teufel Airy True Wireless
KopfhörertypTrue Wireless In-Ear-Kopfhörer
SignalübertragungBluetooth 5.0
AkkulaufzeitBis zu 25 h (mit Case); 6 h pro Ladung
Frequenzgang20 – 20.000 Hz
Teuflische Playlist für teuflische Kopfhörer: Wir schicken die Airy durch den kompletten Testparcours, um ihn in allen akustischen Disziplinen gründlich abzuklopfen. Beginnen wir mit rockigen Titeln: Hier punkten die Airy mit ordentlicher Wiedergabe von verzerrten Gitarren, die im Zusammenspiel mit dem gut abgestimmten, trockenen Bass ein ordentliches Brett ergeben. Der Bass ist zurückhaltend genug, um dem unteren Mittenbereich genug Platz zu geben, im Tiefbassbereich fehlt dafür gelegentlich der Druck. Nicht viel – aber eben etwas. Das macht sich bei Titeln bemerkbar, die in den Club gehören, aber auch bei akustischen Aufnahmen mit Cello, Bass, Orgel und großem Schlagwerk.

Hören wir bei geschrammelten Gitarrenseiten und rauen Stimmen auf Details, schlagen sich die Airys überdurchschnittlich gut, verfehlen aber Podiumsplätze. Die Abbildung von dynamikreichen Titeln begeistert uns dafür. Schön ist auch die räumliche Abbildung. Die In-Kopf-Lokalisation ist nicht zu scharf ausgeprägt, übertriebene Raumeffekte gibt es aber nicht – ein guter Mittelweg.

Sehr positiv ist unser Eindruck bei Sprache. Die Airy geben sowohl sonore Männerstimmen angenehm warm und voluminös wieder als auch klare Frauenstimmen. Gegen Nasalität sind sie bestens gewappnet, auch die Wiedergabe von Zischlauten geht in Ordnung – eine Freude für Fans von Hörbüchern und Podcasts. Wer die Kopfhörer für Filme, Serien und Games benutzt, freut sich über die geringe Latenz, die gute Lippensynchronität beschert.

Fazit

Ordentlicher Klang und ausreichende Funktionen zu einem fairen Preis: Die Teufel Airy können sich in der Mittelklasse behaupten und sind ihr Geld wert. Podcastfreunde aufgepasst: Die Airy bieten eine sehr angenehme Stimmwiedergabe!

So testen wir Bluetooth-Kopfhörer.

Wertung

: Teufel Airy True Wireless

Teufel Airy True Wireless
  1. Design und Verarbeitung
    1,3
    • Ausstattung
      2,1
      • Bluetooth-Verbindung
        1,1
        • Tragekomfort und Handhabung
          1,8
          • Klangqualität
            1,7

            Pros

            • schöne Stimmwiedergabe
            • bestens geeignet für rockige und poppige Titel
            • Sehr gute Verbindungs-Reichweite
            • ordentliche Verarbeitung
            • sicherer Sitz

            Cons

            • Bluetooth-Kopplung unzuverlässig
            • Wechseln der Ohr-Passstücke birgt Frustpotenzial
            • Tiefbass fehlt es für einige Genres etwas an Druck