Test: Nextbase 322GW Dashcam

Nachdem wir bereits einige Modelle des Herstellers Nextbase getestet haben, möchten wir auch das Modell 322GW nicht auslassen. Über einen Zeitraum von zwei Wochen haben wir das Gerät und seine Zubehörteile auf Herz und Nieren geprüft. Folgende Ergebnisse haben wir ermittelt.

Montage und Inbetriebnahme

Die Nextbase 322GW kommt mit folgenden Zusatzteilen: zwei Halterungen zur Befestigung an der Windschutzscheibe, eine zum Kleben und eine mit einem Saugnapf. Des Weiteren umfasst das Paket ein Reserve-Klebepad, ein Montagewerkzeug für das Netzkabel, ein USB-Kabel, zur Verbindung mit dem Computer und ein Autoladekabel mit einer Kabellänge von vier Metern und für einen Stromanschluss von 12 bis 24 Volt (Zigarettenanzünder). Der Eisenkern ist abnehmbar. Die Kurzanleitung gibt Aufschluss über die Montage der Dashcam. Laut Anleitung wird eine Montage hinter dem Innenspiegel empfohlen, um ein vollständiges Sichtfeld während des Fahrens zu gewährleisten. In unserem Test folgen wir der Empfehlung.

Zahlreiches Zubehör kommt mit der Dashcam

Des Weiteren testen wir die zugehörige Rückkamera. Diese muss jedoch einzeln erworben werden. Das Gerät befestigen wir an der Innenseite der Heckscheibe mit dem mitgelieferten Klebepad. Die flexible Magnethalterung erlaubt ein genaues Justieren der Kamera. Mit dem ebenfalls mitgelieferten Kabel stellen wir eine Verbindung zur Dashcam her. Problemlos wird die Rückkamera von der Dashcam erkannt und der Nutzer kann nun zwischen Front- und Rückansicht auf dem Dashcam-Display wechseln. Negativ fällt uns auf, dass die Kabel im Auto schwer zu verstecken sind und teilweise sogar störend „herumliegen“. Weitere Montagehilfsmittel, die beispielsweise eine Deckenmontage ermöglichen, sind nicht im Lieferumfang enthalten. Wer seine Dashcam inklusive Rückkamera gerne dauerhaft im Einsatz hat, wird bei der Montage wohl etwas Kreativität beweisen müssen.

Um die Daten aufnehmen zu können ist eine, im Lieferumfang nicht enthaltene, Speicherkarte notwendig. Die Dashcam ist kompatibel mit einer microSD Karte mit bis zu 128 GB. Bei regelmäßiger Sicherung der Daten genügt jedoch auch eine Speicherkarte mit weniger Speicherplatz.

Funktionen und Einstellungen

Dashcam Frontscheibe
Am besten wird die Dashcam hinter dem Spiegel befestigt

Nachdem wir alle Komponenten erfolgreich zusammengebaut haben, starten wir die Dashcam. Der Einrichtungsassistent erklärt alles leicht verständlich und Schritt für Schritt. Wir machen unter anderem ein Softwareupdate, Eingaben zur Sprache, Zeitzone und laden die App „MyNextbase“ herunter. Über die App verbinden wir Dashcam und Smartphone, damit alle Daten direkt und bequem auf das Smartphone übertragen werden. Mittels Bluetooth funktioniert das ganz wunderbar. Nach der Einrichtung bietet die Kamera noch zahlreiche weitere Einstellungsmöglichkeiten. Zum Beispiel können Belichtung, Auflösung, Länge und Tonqualität der Aufnahmen individuell angepasst werden. Aber auch simple Nutzerfunktionen, wie ein Tastenton bei Bedienung, können aus- oder eingeschaltet werden.

Ein nützliches Zusatzfeature ist der Parkmodus. Wird dieser aktiviert, überwacht die Kamera das stillstehende Auto beim Parken. Mit der Emergency-SOS-Funktion wird laut Hersteller im Notfall sogar der Rettungsdienst selbstständig alarmiert. Im Test haben wir dies jedoch nicht ausprobiert. Wer gerne über die neuesten Produkte von Nextbase, oder neue Funktionen und Software-Updates für die eigene Dashcam informiert werden möchte, kann sich im Nextbase Fahrer Club registrieren. Hierzu ist lediglich die Eingabe einer E-Mail-Adresse und eines Passwortes erforderlich.

Bedienung

Dashcam Menü
Einfaches Navigieren durch das Menü der Dashcam

Die Dashcam steuert der Nutzer über einen Touchscreen. Wir navigieren uns hierüber problemlos durch das Menü. Die Touchfunktion ist an den Rändern des Displays weniger sensibel als zur Mitte hin. Wir müssen manche Buttons häufiger anwählen, bis das Gerät reagiert. Verglichen mit neueren Smartphones, benötigt das Dashcam-Display generell deutlich mehr Druck. In zukünftigen Generationen wünschen wir uns eine sensiblere Touchfunktion. Die Steuerung mittels Smartphone-Applikation funktioniert einwandfrei. Störend bei der Steuerung per App ist, dass jede Auswahl einen neuen Verbindungsaufbau zur Kamera voraussetzt. Das benötigt Zeit und Datenvolumen. Wir empfehlen daher die App soweit wie möglich im W-LAN zu nutzen. Des Weiteren fällt uns auf, dass die Kamera bei längerem Gebrauch schnell erschreckend heiß wird. Während unseres Tests stellen wir allerdings keine Minderung der Leistung fest. Wir fragen uns jedoch, ob die einzelnen Komponenten längerfristig unter der großen Hitzeeinwirkung leiden.

Nach dem Filmen können die Aufnahmen direkt auf der Dashcam bearbeitet werden. Zum Beispiel ist es möglich das Video zu kürzen. So wird direkt der Speicherplatz entlastet. Um die Aufnahmen anschließend zu sichern steht dem Nutzer der kostenlose Online-Video-Sharing-Dienst „MyNextbase Cloud“ zur Verfügung. Hier werden die Dateien auf den Nextbase-Servern für 30 Tage gespeichert. In diesem Zeitraum können die Videos auch mit Dritten geteilt werden.

Video- und Audioqualität

Nextbase 322 GW
Videoauflösung1920 x 1080 Pixel
Aufnahmewinkel140 Grad
SpeicherkartentypMicroSD
BefestigungWindschutzscheibe
Die Videos werden entweder mit 720p und 60 Bildern pro Sekunde im Standardmodus oder mit 1080p und ebenfalls 60 Bildern pro Sekunde im HD-Modus aufgelöst. Die Einstellung dafür kann im Menü der Dashcam vorgenommen werden. Der 140 Grad Sichtwinkel erfasst das Verkehrsgeschehen optimal. Im Schadensfall bietet die Kamera dem Nutzer somit hochwertiges Beweismaterial. Selbst im Dunkeln gemachte Aufnahmen lassen uns alle Details gut erkennen. Die Rückkamera überzeugt im Test genauso gut wie die Frontkamera. Den Ton stufen wir auch als gut ein. Alles Notwendige ist hörbar. Hierbei sollte der Nutzer beachten, dass auch Gespräche gut hörbar aufgezeichnet werden.

Datenübertragung und Updates

Zur Übertragung der Videodaten stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen kann der Nutzer diese per App auf das Smartphone laden. Sobald die AutoSync-Funktion aktiviert ist, passiert dies automatisch. Dabei ist jedoch zu beachten, dass dies sehr viel Datenvolumen verbraucht. Gegebenenfalls ist das übertragen der Videos auf das Smartphone im WLAN besser. Hierfür muss die Kamera jedoch eingeschaltet sein. Zum anderen ist eine Übertragung auf einen lokalen Computer möglich. Hierzu verbindet der Nutzer die Kamera mit dem PC mit mittels mitgeliefertem USB-Kabel. Das funktioniert in unserem Test problemlos und schneller als mit dem Smartphone. Wir favorisieren diese Variante.

Um die Firmware immer auf dem aktuellen Stand zu halten, stehen regelmäßige Updates zur Verfügung. Bei einer bestehenden Internetverbindung wird die aktuelle Version auf Neuerungen überprüft. Anschließend können diese sofort installiert werden oder auf Wunsch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Fazit

Uns hat die 322GW von Nextbase im Test überzeugt. Die Verarbeitung aller Komponenten wirkt qualitativ hochwertig. Der Funktionsumfang lässt beinahe keine Wünsche offen. Lediglich mehr Montagematerial zur sicheren Befestigung und ein sensibleres Display hat uns gefehlt. Das Gerät sowie die App bieten zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Ebenso kann der Funktionsumfang mit zusätzlichem Zubehör erweitert werden. Die Aufnahmequalität überzeugt bei Tag und bei Nacht.

Wertung

: Nextbase 322 GW

Nextbase 322 GW
  1. Montage und Inbetriebnahme
    1,5
    • Funktionen und Einstellungen
      1,3
      • Bedienung
        2,0
        • Datenübertragung und Updates
          1,5
          • Video- und Audioqualität
            1,7

            Pros

            • Einfache Bedienung
            • Touchscreen
            • Alternative Befestigungsmöglichkeiten
            • Gute Aufnahmen auch im Dunkeln

            Cons

            • Mehr Montagehilfsmittel wünschenswert
            • Touchscreen an den Rändern etwas unsensibel