Test: Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU

Der Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU kommt zusammen mit einer Absaugstation bei seinen Käuferinnen und Käufern an. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 600 Euro ist das Gerät als reiner Staubsauger-Roboter in der Mittelklasse angesiedelt. Dabei soll eine Akkulaufzeit von 2 Stunden erreicht werden. Ob diese und andere Produktbeschreibungen des Herstellers auch in der Praxis zutreffen, prüfen wir in unserem Staubsauger-Roboter-Test.

Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU Roboter mit Absaugstation
Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU (Bild: Testsieger.de)

Design und Verarbeitung

Der Hersteller setzt auf die marktübliche runde Bauweise. Der Durchmesser liegt bei 35 Zentimetern, was eine angenehm große Saugfläche ergibt. Mit einer Höhe von 10 Zentimetern ist der Shark auch angenehm flach. So lassen sich auch alle Flächen unterhalb eines Bettes, eines tieferen Tisches oder eines höheren Sofas reinigen. Das Gewicht ist mit 5 Kilogramm deutlich schwerer als bei vergleichbaren Staubsauger-Robotern, was in der Praxis aber keinen Nachteil darstellt. Die Oberfläche sowie die Absaugstation sind fast komplett in einem matten Schwarz und Grau gehalten. Der verbaute Laserturm sowie die Außenseiten des Saugers kommen in einer schwarzen Klavierlack-Optik daher.

Die Verarbeitung des Geräts macht im Hinblick auf die Spaltmaße und Verbindungsstücke einen guten Eindruck. Der verbaute Kunststoff ist stabil und lässt sich nicht eindrücken. Negativ ist aus unserer Sicht, dass die auf den ersten Blick gute Verarbeitung nach nur wenigen Testdurchläufen sehr deutlich nachlässt. Auf der glänzenden Oberfläche der Seitenteile sind deutliche Kratzer und Schrammen vorhanden, die sich auch durch eine Reinigung nicht entfernen lassen. Hier sollte der Hersteller die Verarbeitungsqualität deutlich erhöhen, da Modelle der Konkurrenz selbst nach einem Jahr im Betrieb nicht derartige Mängel aufweisen. Ein Staubsauger-Roboter ist zwar ein Gebrauchs- und kein Designobjekt, trotzdem stehen die Geräte häufig gut sichtbar im Raum, weshalb die in Mitleidenschaft gezogene Oberfläche negativ auffällt.

Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU Roboter während des Saugens in der Frontansicht
Nach einigen Saug-Durchgängen weist der Sauger bereits sehr viele Kratzer auf. (Bild: Testsieger.de)

Handhabung und Navigation

Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU
LeistungsstufenEco, Normal und Ultra Clean
NavigationstechnikLaser
Absaugstationinklusive
SprachsteuerungAmazon Alexa und Google Assistant
Bevor Kundinnen und Kunden in den Betrieb starten können, müssen sie den Sauger zunächst mittels der kostenlosen Shark-Clean-App einrichten. Dafür ist zunächst die Erstellung eines Nutzerkontos bei Shark nötig. Ist dies erledigt, klappt die weitere Einrichtung problemlos. Wir werden verständlich und einfach durch die einzelnen Konfigurationsschritte geführt. Nach abgeschlossener Einrichtung müssen wir unsere Räumlichkeiten kartieren, damit der Shark sich zurechtfinden kann. Dazu sind Laser-Sensoren auf der Oberseite verbaut, die Hindernisse und einzelne Flächen problemlos erkennen lassen sollen. Neben der Bedienung per App ist nach erfolgter Einrichtung auch die Bedienung per Knopfdruck am Roboter selbst möglich. So lässt sich das Gerät über zwei Tasten starten sowie pausieren und zur Ladestation zurückfahren. Die mitgelieferte Ladestation kann neben der automatischen Aufladung auch den Staubbeutel des Saugers entleeren. Dies funktioniert in der Praxis zuverlässig und schnell.

Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU Ein Screenshot der Kartierungen
Beim Saugen werden einige Bereiche ausgelassen

In unserem Test funktioniert die Erfassung von Hindernissen einwandfrei, die Kartierung der Räume jedoch nicht. Probleme tauchen auf, wenn Räume nicht gerade zulaufen oder nicht rechteckig sind. Selbst nach mehreren Kartierungsversuchen erkennt der Hai nicht alle Räume korrekt. Ist die Kartierung aus Sicht des Roboters abgeschlossen, können wir verschiedene Räume, Zonen oder No-Go-Areas zuweisen. Diese lassen sich jeweils separat reinigen. Eine Erfassung weiterer Stockwerke ist nicht möglich. Ansonsten bietet die App jedoch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. So lässt sich beispielsweise konfigurieren, dass der Roboter bei niedrigem Akkustand oder vollem Staubbeutel automatisch in die Aufladestation fährt und danach die ausgelassenen Bereiche noch zu Ende reinigt. Dies funktioniert in unserem Test jedoch nicht zufriedenstellen. Auch wenn regelmäßig der Akku geladen oder der Beutel geleert wird, lässt der Shark-Roboter systematisch einige Flächen aus, obwohl wir dies ausdrücklich in der App angeben. Diese systematische Nicht-Reinigung ist aus unserer Sicht ein großer Mangel, an dem der Hersteller bei künftigen Produkten oder per Software-Update nachbessern sollte. Zufrieden sind wir dagegen mit der Überwindung von Kabeln oder kleinen Erhöhungen. Im Test überwindet das Gerät alle Stellen von bis zu 2 Zentimetern problemlos und bleibt nicht stecken.

Der Umgang mit Hindernissen ist ebenfalls vorbildlich. So erkennt das Gerät auch nicht kartierte Objekte problemlos und berührt diese nur sanft. So müssen Nutzerinnen und Nutzer keine Sorgen haben, dass das Gerät Macken an Möbeln hinterlässt. Auch wenn uns die Hinderniserkennung sowie die Überwindung von Kanten insgesamt überzeugt, bleiben Mängel bei der Kartierung sowie Navigation.

Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU Abbild des Laserturms während des Saugens
Die Saugleistung auf Hartböden und Teppich ist gründlich. (Bild: Testsieger.de)

Saugen

Für den Saugvorgang stehen Nutzerinnen und Nutzern drei Modi zur Auswahl: Eco, Normal und Ultra-Clean. In unserem Extrem-Test probieren wir zunächst den normalen Modus aus und verstreuen viel Salz sowie Haferflocken auf Teppich- und Hartböden. Salz soll feinere Verschmutzungen simulieren, Haferflocken steht stellvertretend für gröberen Dreck. Im ersten Durchgang kann das Gerät etwa die Hälfte der Verschmutzungen auf dem Hartboden beseitigen, was ein guter Wert ist. Lediglich in den Ecken tut sich das Gerät schwer und lässt viele Stellen aus. Insgesamt geht die Saugleistung im normalen Modus jedoch in Ordnung.

In einem zweiten Durchgang beginnen wir den Test mit dem Ultra-Clean-Modus. Hier zeigt der Roboter noch bessere Ergebnisse und kann zwei Drittel der Verschmutzungen beseitigen, was ebenfalls ein guter Wert ist. Kanten und Ecken reinigt der Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU jedoch trotzdem nicht zuverlässig.

Akkuleistung und Lautstärke

Der Akku des Gerätes soll laut Herstellerangaben auf Hartböden bis zu 120 Minuten mit einer Ladung schaffen. Welche Kapazität der verbaute Akku hat, gibt Shark nicht an. Eigentlich hat der Hersteller keinen Grund dazu, da die Akkulaufzeit überzeugen kann. Zwar reicht es nicht ganz für die kolportierten 2 Stunden, wir messen im Test aber knapp 100 Minuten. Dies ist in diesem Preissegment nicht immer üblich und eine starke Leistung. Wenn die Batterie während der Reinigung zu Ende geht, fährt der Roboter zur Ladestation zurück und beginnt bei den noch ausgelassenen Flächen. Dies funktioniert bis auf die systematische Auslassung einiger Bereiche immer. Nach der Wiederaufladung kehrt das Gerät erneut an den letzten Standort der Reinigung zurück. Für eine volle Ladung sind circa 6 Stunden nötig. Dies geht in Anbetracht der Laufzeit und der Leistung der Konkurrenz, die ähnlich lange braucht, völlig in Ordnung.

In puncto Lautstärke messen wir im normalen Modus aus einem Meter Entfernung etwa 56 Dezibel, was ein wirklich leiser und guter Wert ist, der einem ruhigeren Büro entspricht. Im Ultra-Clean-Modus sind es aus knapp 65 Dezibel, was in etwa dem Pegel einer Nähmaschine gleicht. Sobald der Roboter zur Ladestation zurückkehrt und

seinen Beutel leeren lässt, messen wir knapp 80 Dezibel. Dies ist zwar sehr hoch und in etwa unsere Schmerzgrenze, da das Entleeren jedoch nur wenige Sekunden dauert, geht die Lärmbelästigung noch in Ordnung.

Hygiene und Absaugstation

Der Behälter der Absaugstation ist mit 0,9 Litern entsprechend groß, was uns gut gefällt. Auch die automatische Leerung des Beutels in die Absaugstation funktioniert gut. Es bleiben nur noch vereinzelte Reste übrig. Ist die Absaugstation voll, müssen wir den integrierten Behälter leeren. Dieser lässt sich problemlos über einen Klick-Mechanismus öffnen, sodass wir nur mit sehr wenig Verschmutzungen in Kontakt kommen. Das hat der Hersteller gut gelöst und es funktioniert zum Teil besser als bei der Konkurrenz.  

Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU Absaugstation ohne Roboter von der Frontansicht
Die Absaugstation nimmt viel Arbeit ab und lädt den Akku zuverlässig. (Bild: Testsieger.de)

Fazit

Für knapp 600 Euro (UVP) hat Shark mit dem AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU einen reinen Staubsauger-Roboter im Angebot, der auf eine Wisch-Funktion verzichtet. Insgesamt kann das Gerät in den Kategorien Akku, Lautstärke, Hygiene und Saugen überzeugen. Vor allem in der Navigation und der Verarbeitung stellen wir jedoch derart große Mängel fest, dass wir keine Kaufempfehlung geben können.  

So testen wir Staubsauger-Roboter

Wertung

: Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU

Shark AI360 Self-Empty Saugroboter RV2500SEU
  1. Saugen
    2,4
    • Handhabung und Navigation
      5,0
      • Verarbeitung
        5,0
        • Geräusch/Geruch
          2,0
          • Umwelteigenschaften
            2,0

            Pros

            • Absaugstation nimmt viel Arbeit ab
            • Einrichtung funktioniert Problemlos
            • Überwindet Kanten sehr gut
            • Gute Objekterkennung
            • Lange Akkulaufzeit

            Cons

            • Sehr anfällig für Kratzer
            • Lässt beim Saugen Teilbereiche der Karte aus
            • In der App lassen sich keine Stockwerke hinzufügen
            • Kanten und Ecken nicht zuverlässig gereinigt