Test: Panasonic SD-YR2550 Brotbackautomat

Mit dem Brotbackautomaten Panasonic SD-YR2550 möchte der japanische Hersteller den Gang zum örtlichen Bäcker überflüssig machen. Dank 31 verschiedener Zubereitungsvarianten sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Dabei müssen Nutzerinnen und Nutzer nur die Zutaten in die Maschine füllen, den Rest übernimmt das Gerät. Ob das in der Praxis gelingt und wo die Stärken und Schwächen des Brotbackautomaten liegen, klären wir im Test.

Design

Optisch gefällt uns der Panasonic SD-YR2550, was vor allem an der klassischen Farbgestaltung liegt. Die große silberfarbene Aluminiumblende, die sich einmal um das Gerät zieht, macht in Kombination mit der schwarzen Oberseite einiges her. Panasonic verzichtet auf allzu viel Schnick Schnack und setzt auf eine klare Linienführung mit großen Flächen. Das sagt uns ebenfalls zu, ist aber natürlich genau wie die Farbgebung Geschmackssache. Weder die Aluminium- noch die Kunststoffelemente sind sonderlich anfällig für Fingerabdrücke. Einzig auf der Oberseite sind die unschönen Flecken hin und wieder zu sehen, Nutzerinnen und Nutzer schaffen mit einem Tuch aber schnell Abhilfe. Mit Abmessungen von 37 Zentimetern in der Höhe, 24 Zentimetern in der Tiefe und knapp 29 Zentimetern in der Breite ist er eher länglich gebaut und benötigt insgesamt recht viel Platz, was bei einem Brotbackautomaten aber nicht verwunderlich ist. Das Gewicht ist mit 7,4 kg ebenfalls nicht unerheblich, gerade, wenn der Brotbackautomat nicht zum Dauergast auf der Küchenzeile wird. Alles in allem geht es aber noch in Ordnung.

Verarbeitungsqualität

Panasonic SD-YR2550
Die Verarbeitung ist insgesamt gut, die Metallverkleidung ist jedoch etwas anfällig.

Wie bereits erwähnt nimmt den Großteil des Gehäuses die Aluminiumblende ein. Diese ist natürlich recht robust, allerdings lässt sie sich sehr leicht eindrücken und ist anfällig für Dellen. Das schadet der Gesamtoptik. Davon abgesehen haben wir an der Verarbeitungsqualität jedoch nichts auszusetzen. Der verwendete Kunststoff ist sehr fest und hochwertig. Auffällig große Spaltmaße entdecken wir nicht, alle Komponenten sind sauber und fest miteinander verbunden. Produktionsrückstände oder scharfe Kanten sind ebenfalls nicht vorhanden. Die Innenseite ist mit Edelmetall ausgekleidet. Die Brotform besteht ebenfalls aus Edelmetall mit einer Keramikbeschichtung. Damit der Panasonic SD-YR2550 nicht verrutscht verfügt er über vier gummierte Standfüße auf der Unterseite. Damit lässt sich der Automat im Zweifel noch verschieben, steht aber so fest, dass ihm versehentliche Stöße nichts ausmachen.

Bedienung und Ausstattung

Bedienung und Handhabung gehen gut von der Hand. Wer schon einmal einen Brotbackautomaten verwendet hat, sollte keine Probleme haben. Aber auch Einsteiger kommen gut zurecht, was vor allem an der hervorragenden Anleitung liegt. Diese erklärt alle wichtigen Funktionen, gibt Hinweise zu den Zubereitungsvarianten und zeigt alle Arbeitsschritte im Detail auf.

Hier zunächst einmal die 31 verschiedenen Automatikprogramme in der Übersicht:

Brot Normal, Brot Normal Schnell, Brot Normal Rosinen, Brot Normal Schlemmerbrot, Brotmischung, Brotmischung Rosinen, Brot Vollkorn, Brot Vollkorn schnell, Brot Vollkorn Rosinen, Brioche, Brot Französisch, Brot Roggen, Sauerteigbrot, Glutenfreies Brot, Glutenfreier Kuchen, Glutenfreier Pizzateig, Glutenfreier Nudelteig, Teig Normal, Teig Normal Rosinen, Teig Vollkorn, Teig Vollkorn Rosinen, Teig Sauerteigbrot, Sauerteig Starterkultur, Teig Pizza, Kuchen, Nur Backen, Marmelade, Kompott, Kuchen kneten, Brot kneten, Gehen lassen.

Panasonic SD-YR2550
Auf der Oberseite sind alle 31 Programme aufgelistet.

Hier sollten die meisten Nutzerinnen und Nutzer das passende Programm finden, und der Hersteller steigert sich im Vergleich zu dem ebenfalls getesteten Brotbackautomaten Panasonic Croustina noch einmal deutlich. Für alle Programme befinden sich bereits ein paar Rezepte in der Bedienungsanleitung. Natürlich können Käuferinnen und Käufer diese den eigenen Wünschen nach anpassen, dann ist ein Gelingen jedoch nicht unbedingt garantiert.

Die Bedienelemente sind allesamt auf der Oberseite rechts neben dem großen Deckel platziert. In Kombination mit dem alphanumerischen Display klappt die Bedienung sehr einfach. Allerdings ist das Durchschalten der Automatikprogramme durch die beiden Pfeiltasten etwas mühselig und langwierig. Eine eigene Taste pro Variante hätte vermutlich den Rahmen gesprengt, aber zumindest je eine für die 5 Überkategorien Brot, Glutenfrei, Teig, Süßspeisen und Manuell wäre schön gewesen. Alle Zubereitungsvarianten sind mit den dementsprechenden Auswahlnummern auf dem Deckel abgedruckt – allerdings nur in englischer Sprache. Wer die deutsche Übersetzung bevorzugt, findet einen Sticker im Lieferumfang. 

Darüber hinaus können Nutzerinnen und Nutzer die Brotgröße und den Bräunungsgrad in je drei Stufen über eigene Tasten variieren. Eine Timer-Vorwahl ist ebenfalls notwendig. Die Vorwahlzeit wird dabei zu der Zubereitungsdauer addiert. Die Variationsmöglichkeiten unterscheiden sich genau wie der Timer von Programm zu Programm. Bei einem normalen Rosinenbrot wählen Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise zwischen hellem und mittlerem Bräunungsgrad, ganz dunkel ist hier nicht möglich. Sehr schön: Auf dem Display ist neben der Restzeit auch der aktuelle Arbeitsschritt zu sehen, damit fühlen wir uns recht gut über den Zustand unseres Brotes informiert. Allerdings ist der Deckel komplett blickdicht. Hier hätten wir uns zumindest über ein kleines Fenster gefreut.

Die Backform fällt für einen Brotbackautomaten mit Abmessungen von 19 Zentimetern in der Breite, 15,5 Zentimetern in der Höhe und 14,2 Zentimetern in der Tiefe angenehm groß aus. Damit lassen sich mittelgroße Laibe herstellen, mit denen auch Familien gut durch den Tag kommen dürfen. Nutzerinnen und Nutzer können die Form über einen schnell erlernten Drehmechanismus einsetzen. Der Deckel beinhaltet den Rosinen-Nuss-Verteiler, der automatisch während der passenden Zubereitungen aufspringt und den Inhalt zum Teig hinzugibt. Der Verteiler fasst 120 Gramm Rosinen. Außerdem besitzt die SD-YR-2550 einen Hefe-Verteiler. Die Hefe einfach in die entsprechende Öffnung im Deckel einfüllen, dann wird die Zutat ebenfalls automatisch zum richtigen Zeitpunkt der Zubereitung untergemengt.

Zubereitung und Ergebnisse

Panasonic SD-YR2550
Die Backform ist angenehm groß.

Wir starten den Test mit dem ersten Automatikprogramm Brot Normal, dass sich als klassisches Weißbrot entpuppt: Wir wählen den mittleren Bräunungsgrad und entscheiden uns für die größte Teigmenge XL. Wie für einen Backautomaten üblich, verfügt auch der SD-YR2550 über einen integrierten Rührarm. Nutzerinnen und Nutzer müssen  die Zutaten also nicht selbst vermengen. Im Lieferumfang befindet sich zusätzlich noch ein spezieller Rührarm für Roggen-Zubereitungen – eine praktische Dreingabe.

Bei den Zutaten und Mengenangaben halten wir uns an die Angaben aus der Bedienungsanleitung und geben zunächst 600 Gramm Mehl und 40 Gramm Butter in die Form. Danach kommen 2 Esslöffel Zucker und 2 Teelöffel Salz hinzu. Praktischerweise befindet sich dazu ein Kombimesslöffel im Lieferumfang. Mit dem ebenfalls beiliegenden Messbecher schütten wir abschließend noch 400 Milliliter Wasser hinzu. Der Messbecher verfügt über einen Deckel und ist auch für das Ansetzen von Sauerteig vorgesehen. Die Trockenhefe kommt in den Verteiler im Deckel. Dann kann es losgehen: Nach einer Ruhephase nimmt der Knethaken die Arbeit auf und formt die Zutaten mit abwechselnd kurzen Stößen und gleichmäßigen Rührbewegungen zu einem schön homogenen Teig. Dabei verarbeitet der Brotbackautomat alle Zutaten, selbst an den Rändern bleibt nichts zurück – perfekt.

Nach einer längeren Gehphase backt das Brot fertig und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Es zeichnet sich durch eine leichte gleichmäßige Wölbung auf der Oberseite und einen schönen Bräunungsgrad aus. Letzteres ist gemäß unserer Einstellung nicht zu hell, aber auch nicht zu dunkel. Allerdings ist das Brot an den Seiten und der Unterseite etwas mehr gebräunt, was sich jedoch nicht verhindern lässt. Auch ohne vorheriges Einfetten lässt sich der Laib hervorragend aus der antihaftbeschichteten Form lösen. Während unserer Testphase backt der Rührarm nicht im Brot fest, ein Loch an der Unterseite bleibt aber natürlich trotzdem zurück, was wir jedoch nicht als störend empfinden.

Panasonic SD-YR2550
Der Nuss-Rosinen-Verteiler funktioniert sehr gut.

Geschmacklich überzeugt uns das Ergebnis ebenfalls. Die Kruste ist kross, die Krume schön luftig, aber nicht zu grobporig. Allerdings ist das Brot recht weich, was das Schneiden mit einem Messer etwas erschwert, mit einer elektrischen Schneidemaschine klappt es jedoch problemlos. Um den Brot-Nuss-Verteiler zu testen, verwenden wir das dritte Automatikprogramm Brot Normal Rosinen, das sich bis auf die getrockneten Früchte nicht vom ersten Brot unterscheidet. Dieses Mal verwenden wir jedoch den leichtesten Bräunungsgrad. Das Ergebnis ist auch hier über jeden Zweifel erhaben, die Oberseite ist tatsächlich noch sehr hell und hat nur minimal Farbe. Die Rosinen sind recht gleichmäßig im Laib verteilt und alle eingebacken – hervorragend.

Auch alle anderen von uns getesteten Sorten sei es Roggenbrot oder Vollkornbrot gefallen uns gut, auch das Ansetzen von Sauerteig klappt wunderbar. Dementsprechend begeistert sind wir vom Panasonic SD-YR2550 in puncto Ergebnisse. Das Gerät erleichtert das Backen ungemein und ist aus unserer Sicht mehr als eine Alternative zum klassischen Vorgehen. Auch die unverbindliche Preisempfehlung von 229 Euro ist aus unserer Sicht gerechtfertigt. Auf dem Markt ist das Gerät natürlich auch schon günstiger zu erstehen.

Sicherheit

Panasonic SD-YR2550
Bräunungsstufen3
AusstattungNuss-Frucht-Spender | Hefespender
Anzahl Programme31
GehäusematerialKunststoff + Metall
Das Thema Sicherheit ist bei einem Brotbackautomaten natürlich von entscheidender Bedeutung, schließlich entstehen im Inneren sehr hohe Temperaturen über einen längeren Zeitraum. Das Äußere des Panasonic erwärmt sich deutlich, wir messen über 50 Grad Celsius. Dementsprechend ist etwas Vorsicht geboten, eine akute Verbrennungsgefahr besteht jedoch nicht. Besonders hieß wird die Dampfabzugsöffnung auf der Rückseite. Der Deckel lässt sich über einen kleinen Griff jedoch jederzeit problemlos öffnen. Das Herausnehmen der Form gestaltet sich als schwieriger, da der dünne Eisengriff extrem heiß ist. Hier empfiehlt es sich den Automaten nach der Zubereitung mit geöffnetem Deckel stehen zu lassen. Wir würden jedoch einen separaten einhängbaren Griff bevorzugen.

Lautstärke und Reinigung

Der Panasonic SD-YR2550 arbeitet recht leise. Einzig während dem Rührvorgang und beim Öffnen der Verteilerklappen ist er zu hören. Wir messen jedoch nur Werte um die 55 Dezibel, was absolut erträglich ist. Selbst ein normales Gespräch ist noch problemlos möglich. Alle abnehmbaren Komponenten sind spülmaschinengeeignet, aber auch das Säubern mit Schwamm und Spülmittel geht leicht von der Hand.

Fazit

Wer mit der Anschaffung eines Brotbackautomaten liebäugelt, findet mit dem Panasonic SD-YR2550 ein hervorragendes Produkt zu einem annehmbaren Preis. Die Ergebnisse sind über jeden Zweifel erhaben und punkten durch eine gute Krume und eine schöne Kruste. Die Bedienung geht insgesamt gut von der Hand, was vor allem an der ausführlichen Anleitung liegt. Die Ausstattung überzeugt uns ebenfalls durch einen guten Lieferumfang und viele Funktionen wie die 31 Automatikprogramme und die Rosinen- und Hefe-Verteiler. Die Verarbeitung ist gut, einzig bei der Aluminium-Ummantelung ist etwas Vorsicht geboten. Eine klare Kaufempfehlung unsererseits!

So testen wir Brotbackautomaten

Wertung

: Panasonic SD-YR2550

Panasonic SD-YR2550
  1. Design und Verarbeitung
    2,0
    • Bedienung und Handhabung
      1,6
      • Betrieb
        1,3
        • Lautstärke
          1,5
          • Reinigung
            1,0

            Pros

            • Gute Verarbeitung
            • Einfache Bedienung
            • Großer Funktionsumfang
            • Sehr gute Ergebnisse
            • Nuss-Frucht-Verteiler

            Cons

            • Aluminium-Ummantelung ist etwas anfällig