Test: Zaco W450 Wischroboter

Staubsauger-Roboter mit Wischfunktion finden sich immer häufiger auf dem Markt und wir haben auch schon einige davon getestet. Allerdings ist die feuchte Reinigung häufig nicht gerade überzeugend. In diesem Test klären wir, wie sich ein reiner Wischroboter in dieser Disziplin schlägt, und zeigen die Vor- und Nachteile des Zaco W450 auf.

Design und Verarbeitung

Rein optisch erinnert der Zaco W450 etwas an den Dyson 360 Heurist. Soll heißen: Er ist zwar mit einem Durchmesser von 29 Zentimetern recht schmal, dafür mit einer Höhe von 11,5 Zentimetern in dieser Dimension deutlich ausladender als andere Saug- oder Wischroboter. Dadurch kommt er gut durch Stuhlbeine, niedrigere Tische oder Sofas bleiben für die Reinigung jedoch versperrt. Optisch sagt uns das Gerät vor allem dank der dunkelblauen und schwarzen Farbgebung zu, das ist aber natürlich Geschmackssache. Da der Wischroboter auch nicht eigenständig zurück zur Ladestation fährt, müssen Nutzerinnen und Nutzer diese auch nicht gut sichtbar frei im Raum platzieren. Die Optik ist also Nebensache. Mit einem Gewicht von knapp 3,5 Kilogramm mit leerem Wassertank ist der W450 angenehm leicht und lässt sich über den Griff an der Oberseite problemlos von Raum zu Raum tragen.

Die Verarbeitungsqualität liegt insgesamt auf einem hohen Niveau und der Zaco überzeugt in den wichtigen Punkten. Der verwendete Kunststoff ist dick und robust. Selbst unter hoher Belastung gibt er keinen Millimetern nach. Die einzelnen Komponenten sind sauber und fest miteinander verbunden. Scharfe Kanten oder spitze, herausstehende Elemente finden wir nicht. Nutzerinnen und Nutzer müssen sich also keine Sorgen machen, wenn der Roboter doch einmal Kontakt mit Möbel aufnimmt.

Zaco W450
Hier die zwei Hauptkomponenten des Zaco W450 im Bild.

Handhabung Wassertanks

Der Zaco W450 setzt sich aus zwei Hauptkomponenten zusammen, der Motoreinheit samt länglicher Mikrofaserrolle und der Tankeinheit mit den beiden Behältern für Frisch- und Schmutzwasser. Letztere lässt sich ganz einfach über einen großen Knopf an der Oberseite zum Befüllen beziehungsweise Entleeren entnehmen. Das Einsetzen ist etwas schwieriger, da die Seitenteile genau auf dem restlichen Gehäuse aufsitzen müssen, klappt nach kurzer Eingewöhnungszeit aber auch gut. Das Loch für den Frischwassertank ist durch eine Gummiabdeckung versiegelt und fällt unserer Meinung nach etwas klein aus. Trotzdem lässt sich der Zaco W450 noch unter dem Wasserhahn befüllen. Eine Minimalmarkierung zeigt gut den Mindestwasserstand an. Insgesamt fasst der Tank üppige 850 Millilitern. Das reicht in unserem Test bei maximaler Wasserabgabe für gut 45 Minuten Dauerbetrieb.

Bedienung

Zaco W450
Die Fernbedienung ist schön komapt, bietet jedoch nicht alle Funktionen.

Zaco spendiert dem W450 drei Steuerungsvarianten: über die Tasten am Gerät, die beiliegende Fernbedienung oder die zugehörige App für Android und iOS. Erstgenannte ist auch gleichzeitig die rudimentärste Steuerungsmöglichkeit. Allerdings lässt sich der Wischroboter nur über die Power-Taste ein- und ausschalten. Hier zeigt sich bereits ein kleiner Nachteil. Wer den vollen Funktionsumfang genießen möchte, muss alle drei Varianten verwenden. Am Gerät selbst können Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise nur zwei der insgesamt vier Reinigungsmodi auswählen. Der Bereichsmodus reinigt die Zone direkt vor dem Roboter, beim Pfad-Modus säubert der W450 so lange, bis alle Bereich sauber sind, ihm der Akku ausgeht oder der Wassertank leer ist. Wer den Spot-Modus verwenden möchte, muss zur Fernbedienung oder zur App greifen. Letzterer ist der Zonenmodus vorbehalten. Hier legen Nutzerinnen und Nutzer einen beliebigen rechteckigen Bereich um den Wischer fest, was in der Praxis sehr gut funktioniert und einen echten Mehrwert bringt.

Die Fernbedienung ist angenehm kompakt und liegt sehr gut in der Hand. Die vier Pfeiltasten steuern den Roboter auf Wunsch auch manuell. Wen die englischen Ansagen des Roboters stören, der kann sie über die entsprechende Taste leise stellen. Wir empfinden sie aber als durchaus hilfreich, auch wenn wir uns eine deutsche Sprachausgabe gewünschte hätten. Wir finden auch in der App keine Möglichkeit, dies zu ändern.

Apropos App: Die Einrichtung geht sehr einfach von der Hand und ist innerhalb weniger Minuten erledigt. Zunächst müssen wir uns zwingend einen Account erstellen und den Roboter über längeres Drücken der Power-Taste in den WLAN-Pairing-Modus versetzen. Dann nur noch in der App das WLAN-Passwort des Heimnetzwerks eingeben und schon kann es losgehen. Dank Auto-Mapping-Funktion sehen wir die abgefahrenen Bahnen des Roboters, außerdem können Nutzerinnen und Nutzer Wasserabgabe, Fahrgeschwindigkeit und Bürsten-Geschwindigkeit sehr fein in Prozentschritten einstellen. Praktisch ist auch die Roboter-lokalisieren-Funktion, wenn sich der Zaco zum Beispiel unter einem Sofa festfahren sollte. Wir vermissen jedoch die Möglichkeit, Karten zu speichern und No-Go-Zonen festzulegen. Insgesamt geht die Bedienung gut von der Hand und ist schnell erlernt.

Navigation

Zaco W450
Zur Navigation verwendet der Zaco W450 vor allem die 360-Grad-Kamera auf der Oberseite.

Der Zaco W450 verwendet zur Navigation vor allem die 360-Grad-Kamera auf der Oberseite. Diese macht einen guten Job, denn der Roboter geht sehr koordiniert zu Werke. Im Bereichs- wie auch im Pfad-Modus fährt er das Zimmer in parallel verlaufenden Bahnen ab, was auch in den meisten Fällen gut funktioniert. Allerdings kann es auch durchaus einmal passieren, dass er eine Stelle auslässt. Dabei ist er trotz großem Stoßdämpfer nicht sonderlich kontaktfreudig und geht sehr schonend mit den Möbeln um. Vor allem bei Stühlen macht sich seine geringe Breite bezahlt. Während andere Geräte hier häufig hängen bleiben, kommt der Zaco sehr gut zwischen den meisten Beinen hindurch. Höhensensoren sorgen dafür, dass er keine Treppen oder andere Abgründe herunterpurzelt. Aufgrund der geringen Bodenfreiheit bleibt der Roboter vor den meisten Teppichen stehen und umfährt diese sicher. Nutzerinnen und Nutzer müssen also keine Angst vor durchtränktem Stoff haben.

Im Pfad-Modus fährt er nach getaner Arbeit wieder zu seinem Ausgangspunkt zurück. Das ist allerdings nicht die Ladestation. Ist die Batterie leer, müssen Nutzerinnen und Nutzer den Roboter auf die flache Station setzen und zum Reinigen auch wieder herunternehmen. Das ist natürlich nicht sonderlich komfortabel, hat aber wie bereits erwähnt den Vorteil, dass sich die Station frei platzieren lässt und nicht frei im Raum stehen muss. Wer möchte, kann den Zaco also auch in der Abstellkammer oder auf dem Sideboard laden. 

Wischleistung

Zaco W450
Der Zaco W450 fährt nicht eigenständig zu seiner Station zurück.

Zum Wischen verfügt der Zaco W450 über eine 22 Zentimeter breite Rundbürste. Diese lässt sich sehr leicht einsetzen und zur Reinigung wieder entfernen. Praktischerweise befindet sich direkt noch eine zweite Wischrolle im Lieferumfang. Die Verschmutzungen landen im mit 900 Millilitern schön groß bemessenen Schmutzwasserbehälter. Die Wischleistung auf Hartböden überzeugt uns im Test. Wir starten den Test direkt mit unserem Härtefall und verteilen schlammige Erde auf einer größeren Fläche. Nach etwas Zeit zum Antrocknen lassen wir den Zaco auf die Verschmutzung los. Mit maximaler Wasserabgabe und Bürstengeschwindigkeit entfernt der Roboter direkt beim ersten Versuch einen Großteil der Erde, ein paar Schlieren vor allem an den Rändern bleiben jedoch zurück. Hier empfiehlt es sich, den Wischer manuell noch einmal darüber fahren zu lassen, falls er bei der automatischen Reinigung den Bereich nur einmal befährt. Kleinere Flecken wie ausgeschütteten Kaffee nimmt der Zaco auch bei niedrigerer Leistung gut auf.

Natürlich saugt der W450 auch während des Wischvorgangs, vor allem feinere Verschmutzungen wie Salzkörner oder Sand entfernt er gut vom Untergrund. Nutzerinnen und Nutzer sollten jedoch vor dem Betrieb darauf achten, größere Verunreinigen zu entfernen. Besonders Haare wickeln sich gerne einmal um die Wischrolle und landen nicht im Tank. Der Zaco ist ausschließlich für Hartböden geeignet, hier stellen wir jedoch keine Vorlieben fest – egal ob Fließen, Laminat oder PVC. Einzig die Wassermenge sollten Nutzerinnen und Nutzer auf empfindlicheren Belägen nach unten regulieren, was sich natürlich etwas auf die Reinigungsleistung auswirken kann. Insgesamt macht er jedoch überall einen guten Job.

Akku

Zaco W450
ProdukttypWischroboter
Volumen Abwasserbehälter900 Milliliter
Volumen Wassertank850 Milliliter
Anzahl Reinigungsprogramme4
Ein 2.900-mAh-Stunden-Akku betreibt den Zaco W450. Damit hat die Batterie eine recht hohe Kapazität für einen Wisch- oder Staubsaugerroboter, was sich auch in der Praxis widerspiegelt. Zaco gibt eine Laufzeit von bis zu 80 Minuten an, was wir in der Praxis in etwa bestätigen können. Die Dauer hängt natürlich auch von den eingestellten Parametern ab, trotzdem reinigt der Roboter auch problemlos große Räume oder ganze Etagen in einem Durchgang. Die Ladezeit liegt bei circa 4 bis 5 Stunden, was aus unserer Sicht recht lang ist. Da der Zaco wie bereits erwähnt nicht selbstständig zur Station fährt, müssen Nutzerinnen und Nutzer also etwas vorplanen.

Lautstärke und Reinigung

Der Zaco W450 ist deutlich im Betrieb zu hören. Direkt neben dem Gerät messen wir knapp 70 Dezibel (dBa) auf der maximalen Leistungsstufe. Aus einem Meter sind es erträglichere 65 Dezibel, trotzdem ist die Geräuschkulisse durchaus beeinträchtigend. Gerade empfindliche Nutzerinnen und Nutzer sollten den Raum verlassen, zumal wir während der Reinigung auch konstant leicht dumpfe Schläge vernehmen. Das Entleeren des Schmutzwasserbehälters klappt problemlos. Einfach die entsprechende Klappe öffnen und die Flüssigkeit herausschütten. Natürlich bleiben immer wieder Schmutzreste zurück, die sich durch ein erneutes Ausspülen aber auch beseitigen lassen. Vor allem hinter der Rolle sammelt sich gerne mal Dreck, hier sollten Nutzerinnen und Nutzer nach jedem Betrieb einmal mit einem feuchten Tuch nachhelfen, um die Leistung nicht zu beeinträchtigen. Insgesamt klappt die Reinigung des Roboters sehr gut.

Fazit

Der Zaco W450 ist ein leistungsfähiger Wischroboter, der selbst große Verschmutzungen vom Untergrund entfernt. Design und Verarbeitungsqualität überzeugen uns im Test. Die Bedienung geht insgesamt gut von der Hand, wer jedoch den vollen Funktionsumfang genießen möchte, muss zu allen drei angebotenen Steuerungsvarianten greifen. Die Navigation durch den Raum klappt insgesamt gut, ein weiterer Vorteil ist die lange Akkulaufzeit. Dabei ist der Zaco aber sicherlich kein Leisetreter. Insgesamt gibt es von uns jedoch eine Kaufempfehlung.

So testen wir Staubsauger-Roboter

Wertung

: Zaco W450

Zaco W450
  1. Wischen
    1,5
    • Handhabung + Navigation
      2,0
      • Verarbeitung
        1,5
        • Geräusch/Geruch
          2,5
          • Umwelteigenschaften
            1,5

            Pros

            • Gute Verarbeitung
            • Einfache Bedienung
            • Starke Wischleistung
            • Gute Navigation
            • Viele Einstellungsmöglichkeiten in App
            • Große Wassertanks

            Cons

            • Fernbedienung bietet nicht alle Funktionen
            • Etwas laut
            • Fährt nicht eigenständig zur Station