Test: Panasonic ER-SB40 Bart- & Haarschneider

Wer seinem dicht wuchernden Bart oder der Matte auf dem Kopf Herr werden möchte, kommt mit einem herkömmlichen Rasierer nicht weit. Hier ist ein leistungsfähiger Langhaarschneider Pflicht. Panasonic bietet mit dem ER-SB40 ein, laut eigener Aussage, Premium-Gerät an. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 159 Euro (Straßenpreis knapp 100 Euro) siedelt sich der Preis auf jeden Fall im Oberklasse Segment an. Wir klären im Test, ob der Rasierer das Geld wert ist.

Design und Verarbeitungsqualität

In puncto Optik entscheidet sich Panasonic für eine eher zurückhaltende Variante. Sicherlich keine schlechte Wahl, schließlich spricht der Hersteller so mehrere Käuferschichten an. Das Gerät ist nahezu komplett in Schwarz- und Grautönen gehalten. Variation entsteht vor allem durch das Finish. Während die Front matt gehalten ist, finden sich an den Seiten zwei Hochglanz-Streifen. Die Rückseite ist für einen besseren Halt mit Gummi überzogen und kommt daher ebenfalls in einem leicht veränderten Look daher.  

Die Verarbeitungsqualität liegt in einem sehr guten Bereich. Hier entspricht der Rasierer dem Premium-Anspruch. Der verwendete Kunststoff ist robust und lässt sich nicht eindrücken oder verbiegen. Die Gummirückseite wirkt ebenfalls robust und wertig. Der Startknopf ist sauber in das Gehäuse eingelassen und schließt bündig ab. Das Bartlängen-Wahlrad sitzt ebenfalls fest im Gehäuse. Selbst nach intensiver Beanspruchung stellen wir hier keine Abnutzungserscheinungen fest. Ein abschließendes Urteil ist hier jedoch erst nach einem Dauertest möglich.

Die verschiedenen Komponenten des Gehäuses sind sauber miteinander verbunden, die entstehenden Spaltmaße bewegen sich in einem vertretbaren Rahmen. Im Vergleich zum Rasierer fällt der Kammaufsatz etwas ab. Gerade die Zinken geben sehr leicht nach. Das ist einem angenehmeren Rasiergefühl zuträglich, wir würden jedoch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass sie einmal abbrechen.  

Handhabung und Bedienung

Panasonic ER-SB40
Die Start-Stop-Taste ist der einzige Knopf. Er reagiert präzise und zügig.

Die Bedienung ist nahezu selbsterklärend. Trotzdem legt Panasonic eine vorbildliche Bedienungsanleitung bei, die alle Funktionen wie Reinigung oder Aufladen im Detail beschreibt. Die Start-Stop-Taste liegt mittig auf der Vorderseite, punktet durch einen angenehmen Druckpunkt und lässt sich problemlos mit dem Daumen der rechten oder linken Hand erreichen. Direkt darüber liegt das Wahlrad für die Schnittlänge. Diese lässt sich in 19 Stufen zwischen einem und zehn Millimetern anpassen. Ein Mechanismus schiebt den Kammaufsatz entsprechend nach oben und unten. Ohne Kammaufsatz trimmt der ER-SB40 auf circa 0,5 Zentimeter. Insgesamt bietet der Rasierer also 20 verschiedene Stufen. Der Aufsatz lässt sich sehr einfach und ohne Kraftaufwand abnehmen und genauso einfach wieder aufstecken. Durch einen Einklick-Mechanismus hält er fest am Gehäuse. Das Drehrad bietet bei jeder Stufe einen leichten Widerstand und rastet dann sauber ein. Somit steht einer präzisen Wahl nichts im Weg.

Panasonic ER-SB40
Ein Display gibt den Akkustand in drei Stufen an.

Ein kleines Display unter der Power-Taste zeigt den Akkuladestand in drei Stufen an – Low, Mid und High. Damit weiß der Nutzer recht gut, wann es wieder Zeit für die Steckdose ist. Während des Ladens zeigt der Bildschirm die aktuelle Stufe an. Ist die Batterie wieder voll, erlischt es. Sehr schön: Gleichzeitiges Laden und Rasieren ist möglich, nur bei sehr niedrigem Akkustand entfaltet das Gerät nicht seine volle Leistung. Bis der Akku einmal voll geladen ist, vergehen knapp 60 Minuten. Panasonic gibt die Betriebszeit ebenfalls mit 60 Minuten an. Das ist unserer Erfahrung nach sogar etwas tief geschätzt. In unserem Test hält er sogar noch ein paar Minuten länger durch. Wie sich die Batterie nach mehrjähriger Verwendung entwickelt, können wir aber natürlich nicht beurteilen. Das zugehörige Ladekabel fällt mit 1,90 Metern angenehm lang aus und bietet eine sehr gute Flexibilität. Eine Ladestation befindet sich nicht im Lieferumfang. Dafür hat es noch ein Reisebeutel in die Verpackung geschafft. Dieser schützt den Rasierer zwar vor Kratzern, Stöße und Stürze können dem Panasonic aber trotzdem noch etwas anhaben.

Die Handhabung stellt uns im Test vor keine größeren Hürden. An der Rückseite befindet sich eine Einkerbung für den kleinen und Ringfinger und eine Ablage für den Zeigfinger. In dieser Position fasst sich der Haarschneider für unser Verständnis sehr angenehm. Es ist aber nicht unbedingt nötig, dass der Nutzer die gleiche Fingerposition wählt. Durch die gummierte Rückseite bietet das Gerät einen angenehmen Halt – auch bei Verwendung unter der Dusche, was dank wasserfestem Gehäuse auch kein Problem ist. Dank des niedrigen Gewichts von knapp 180 Gramm belastet der Rasierer den Arm auch bei längeren Styling-Sessions nicht.

Rasieren und Hautschonung

Panasonic ER-SB40
Ein Linearmotor treibt den Scherkopf mit hoher Leistung an. Die Rasurergebnisse können sich sehen lassen.

Der ER-SB40 verfügt über einen Linearmotor, der laut Panasonic die höchste Geschwindigkeit aller bisherigen Geräte des Herstellers liefert. Das können wir natürlich nicht nachprüfen, die Leistungsfähigkeit ist jedoch wirklich beachtlich. Im Betrieb rasen die einzelnen Klinken des 32 Millimeter breiten Scherkopfes hin und her. Die Klingen sind leicht abgerundet und stehen etwas weiter auseinander. Dadurch sollen mehr Haare auf einmal erfasst werden. Zudem gerät keine Haut zwischen die Klingen, was ein unangenehmes Ziehen verursacht. Das können wir im Test bestätigen: Wir stellen keine unnatürlichen Hautirritationen und nahezu kein schmerzhaftes Zupfen an den Barthaaren fest.

Die Rasurergebnisse sind ebenfalls sehr überzeugend. Der Kamm stellt selbst verwirbelte oder anliegende Barthaare gekonnt auf, was schnell zu einem gleichmäßigen Ergebnis führt. Die scharfen Klingen schneiden die Haare sauber ab. Für Konturen ist der ER-SB40 allerdings nur bedingt geeignet. Das will er aber auch nicht: Er ist eher fürs Grobe zuständig und meistert die Aufgabe mit Bravour.  

Lautstärke und Reinigung

Panasonic ER-SB40
Nass-/Trockenbetriebja
Anzahl Schnittstufen20
EnergieversorgungAkku
Anzahl Klingen/Scherköpfe1
Die hohe Leistungsfähigkeit kommt mit einem Nachteil: Der Panasonic ist sehr laut. Direkt neben dem Gerät messen wir über 70 Dezibel (dBA). Immerhin ist der Ton eher dunkel und dumpf, was wir deutlich angenehmer als hochfrequente Geräusche empfinden. Trotzdem: Wer sich den Rasierer anschafft, muss die hohe Lärmbelästigung im Hinterkopf behalten. Dafür geht die Reinigung wunderbar einfach von der Hand. Nach dem Gebrauch genügt es häufig, Leistungswasser über den Scherkopf fließen zu lassen. Falls sich viele Haare sammeln, lässt sich der Kopf aber auch ganz einfach abnehmen. Zudem befindet sich eine kleine Bürste im Lieferumfang, die die ganz hartnäckigen Borsten herausholt.

Fazit

Der Panasonic ER-SB40 ist ein nahezu perfekter Langhaarschneider und rechtfertigt damit auch den hohen Anschaffungspreis. Einzig die hohe Lautstärke trübt das Gesamtergebnis. Davon abgesehen gibt es keine Kritikpunkte. Design und Verarbeitungsqualität liegen auf einem sehr hohen Niveau. Die Bedienung geht sehr einfach von der Hand und im Betrieb punktet das Gerät durch die hohe Leistungsfähigkeit und das gleichmäßige Ergebnis.

Wertung

: Panasonic ER-SB40

Panasonic ER-SB40
  1. Rasieren und Hautschonung
    1,2
    • Handhabung
      1,2
      • Verarbeitung
        1,5
        • Lautstärke
          4,0
          • Reinigung
            1,1

            Pros

            • Sehr gute Verarbeitung
            • Einfache Bedienung
            • Sehr gute Rasurergebnisse
            • Kein Ziehen beim Rasieren
            • Langer Akku
            • Display

            Cons

            • Lauter Betrieb