Test: Leifheit Regulus Aqua PowerVac Nass-/Trockensauger

Die Kombination aus Saugen und Wischen liegt im Haushaltsbereich derzeit voll im Trend. Auch der deutsche Hersteller Leifheit bringt mit dem Regulus Aqua PowerVac eine Variante des bereits von uns getesteten Leifheit Regulus PowerVac 2in1 auf den Markt. Ob der Nutzer Kompromisse bei den beiden Funktionen eingehen muss, klären wir im ausführlichen Testbericht.

Design und Verarbeitung

Optisch hat sich Leifheit für ein klassisches Stabstaubsauger-Design entschieden. Insgesamt ist der PowerVac aber gerade für eine Saug-Wisch-Kombi recht filigran und schmal gehalten. So misst der Bauch an seiner dicksten Stelle gerade einmal knapp 15 Zentimeter in der Tiefe und circa 10 Zentimeter in der Breite. Im aufrechten Zustand kommt zudem noch eine Höhe von 84 Zentimetern hinzu. Allerdings ist der Griff samt Stange fest mit dem restlichen Gehäuse verbunden und lässt sich nicht über ein Gelenk zusammenklappen. Nicht weiter schlimm, allerdings muss das der Käufer beim Verstauen im Schrank im Hinterkopf behalten. Dank des recht niedrigen Gewichts von 3,3 Kilogramm lässt sich der Regulus problemlos in das nächste Stockwerk tragen.

Auch das restliche Design ist angenehm zurückhaltend. Der Aqua ist vor allem in Weiß und Schwarz gehalten. Die beiden türkisfarbenen Wasserbehälter lockern die Gesamtoptik etwas auf. In puncto Verarbeitungsqualität überzeugt der Leifheit ebenfalls. Die Stange besteht aus Metall, das restliche Gehäuse wie der Griff wurden zu einem Großteil aus Kunststoff gefertigt. Letzterer gibt jedoch keinen Anlass zur Kritik. Er ist fest und lässt sich selbst unter großem Kraftaufwand nicht eindrücken oder verformen. Damit übersteht der Sauger auch härteren Kontakt mit Wänden oder Möbelstücken.

Die einzelnen Gehäusekomponenten sind fest miteinander verbunden, teilweise sogar verschraubt und halten optimal zusammen. Auffällig große Spaltmaße entdecken wir nicht. Das Gleiche gilt für scharfe Kanten oder unsauber verarbeitete Stellen. Auch Produktionsrückstände suchen wir vergeblich. Damit hinterlässt der Aqua insgesamt einen hochwertigen Gesamteindruck.

Handhabung und Bedienung

Leifheit Regulus Aqua PowerVac_03
Das Gelenk zwischen Gehäuse und Saugdüse rastet im 90-Grad-Winkel ein. So kann der Leifheit problemlos von alleine stehen.

Die Bedienungsanleitung ist insgesamt gut verständlich und geht auf alle wichtigen Funktion in Text- und Bildform ein. Alles in Allem stellt uns die Handhabung vor keine größeren Probleme. Die Bedienung ist intuitiv und nach kurzer Zeit verinnerlicht. Das Gelenk zwischen Saugdüse und restlichem Gehäuse rastet praktischerweise in einem 90-Grad-Winkel ein. Bei Nichtgebraucht steht der Leifheit also problemlos von alleine und muss nicht unkomfortabel gegen eine Wand oder den Boden gelehnt werden.

Wie bereits erwähnt, verfügt der Leifheit über je einen Tank für Frisch- und Schmutzwasser. Er verwendet somit immer saubere Flüssigkeit zur Reinigung. Beide sind über ein Klicksystem fest im Bauch verankert. Die entsprechenden Tasten lösen den Mechanismus und der Nutzer entnimmt die beiden Behälter zum einfachen Befüllen beziehungsweise Entleeren direkt über dem Waschbecken. Der Frischwassertank besitzt ein ausreichendes Volumen von 500 Millilitern. Die Maximalmarkierung an der Rückseite ist genau wie der aktuelle Wasserstand gut erkennbar. Leifheit bietet ein eigenes Reinigungsmittel an, das sich jedoch nicht im Lieferumfang befindet. Normales Spülmittel leistet jedoch ebenfalls gute Dienste.

Aller drei Tasten befinden sich direkt am Griff. Auf der Oberseite startet der Nutzer den Saugvorgang und wechselt über einen zweiten Knopf auf Wunsch zwischen normaler und Turbo-Leistung. Auf der Innenseite findet sich ein etwas größer dimensionierter Schalter für die Wischfunktion. Alle Tasten sind während des Saugens gut mit Daumen beziehungsweise Zeige- und Mittelfinger erreichbar, reagieren zügig und haben einen angenehmen Druckpunkt

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Insgesamt punktet der Leifheit durch sein schmales Design.

Zwei Räder an der Saugdüse sorgen für einen flüssigen Lauf und der Nutzer muss nicht viel Kraft aufwenden, um den Leifheit nach vorne zu bewegen. Außerdem bietet der Griff genügend Platz, selbst für große Hände. Wie bereits erwähnt sind Düse und Gehäuse mit einem Gelenk verbunden. Allzu wendig ist der PowerVac aber trotzdem nicht. Das Gelenkt erlaubt eine Maximaldrehung jeweils circa 20 Grad zur linken und rechten Seite. Eine 90-Grad-Drehung, um beispielsweise schnell an Kanten zu saugen, schafft der Leifheit also nicht. Außerdem muss der Nutzer den Griff recht flach führen, um den Sauger nicht in die Standposition einzurasten. Auch in der Bewegung nach unten ist er etwas eingeschränkt. Er kommt zwar problemlos unter Tische und Stühle, unter den meisten Sofas und vielen Betten wird es allerdings problematisch. Senkt der Nutzer das Gehäuse zu weit ab, verliert die Düse Bodenkontakt und saugt dementsprechend nicht mehr richtig.  

Was dem Regulus PowerVac an Flexibilität am Gelenk fehlt, macht er durch den kabellosen Betrieb wieder wett. Leifheit hat ihm einen 24 Volt Lithium-Ionen-Akku spendiert. Eine Ladestation befindet sich allerdings nicht im Lieferumfang. Dafür aber ein entsprechendes Kabel mit integriertem Netzteil, das an einem kleinen Anschluss an der linken Seite des Saugers Platz findet. Für eine komplette Ladung benötigt das Gerät circa drei Stunden. Danach hält es in etwa 25 Minuten durch. Sicherlich kein herausragender Wert, trotzdem dürften die meisten Wohnungen und auch Häuser nach dieser Zeit wieder sauber sein. Die Akkustandanzeige befindet sich unter dem Frischwassertank in Form einer größeren LED-Lampe. Solange diese langsam blinkt lädt die Batterie, erlischt das Licht, ist der Staubsauger vollständig geladen. Das ist nicht sonderlich detailliert, fällt beim Laden jedoch nicht ins Gewicht. Im Betrieb wäre es dagegen schön gewesen, wenn der Leifheit wenigstens eine grobe Einschätzung über die Restzeit abgeben würde. Lediglich kurz bevor die Batterie entladen ist, leuchtet die Lampe orange. 

Betrieb

Der Leifheit punktet vor allem auf Hartböden, aber auch auf Teppich ist die Leistung überzeugend.

Der Leifheit Regulus Aqua PowerVac verfügt über eine elektrische Mikrofaserwalze, die mit bis zu 3.000 Umdrehungen pro Minute rotiert. Zunächst testen wir die reine Saugleistung im Trockenmodus. Vor allem auf Hartboden lässt sich Aqua seine Muskeln spielen. All unsere Tests meistert das Gerät problemlos in ein bis zwei Zügen – sei es feines Salz, Konfetti oder sogar Kaffeebohnen. Gerade bei letzterer Variante ist es beeindruckend, dass der Sauger die Bohnen weder beim vor noch zurückziehen umherschiebt.

Auf Teppichboden wiederholt der Leifheit das hervorragende Ergebnis zwar nicht ganz, doch vor allem kleinere Verschmutzung wie Salz und Konfetti nimmt er auch hier gut auf. Benötigt dafür jedoch einen Zug mehr im Vergleich zu Hartböden. Einen größeren Abfall stellen wir bei Kaffeebohnen fest. Hier schiebt das Gerät den Schmutz deutlich stärker vor sich her.

Danach ist die Wischfunktion an der Reihe. Wir betätigen die entsprechende Taste und nach kurzer Zeit benetzt der Leifheit die gesaugte Stelle mit einem Wasserfilm. Selbst bei gehaltenem Hebel nimmt die Flüssigkeit aber nie Überhand – hervorragend. Insgesamt überzeugt der PowerVac somit durch ein gleichmäßiges Wischergebnis ohne Schlierenbildung. Auch Flüssigkeiten wie verschütteten Kaffee nimmt der Aqua gekonnt auf, selbst heruntergefallene Eier lassen sich so beseitigen, auch wenn zumindest die groben Schalenreste per Hand entsorgt werden sollten. Diese zerbröseln beim Einsaugen und setzen sich in der Düse fest.  

Geräuschentwicklung und Hygieneeigenschaften

Leifheit Regulus Aqua PowerVac
ReinigungsstufenEco- und Turbomodus
Gewicht3,3 kig
Akkubetriebsdauer25 min
StromversorgungLithium-Ionen-Akku
Der Leifheit Aqua erzeugt im Betrieb eine normale Lautstärke für einen Staubsauger. Im Standard-Modus messen wir knapp 68 Dezibel (dBA) aus einem Meter Entfernung. Im Turbo erhöht sich die Lärmbelästigung auf circa 72 Dezibel. Damit ist ein normales Gespräch zwar nicht mehr problemlos möglich, es finden sich aber auch noch deutlich lautere Geräte auf dem Markt.

Die Hygieneeigenschaften sind insgesamt gut. Der Schmutzwasserbehälter verfügt über einen Filtereinsatz. Den kompletten Schmutz kann dieser jedoch nicht abhalten und auch die groben Stücke landen teilweise im Wasser. Hier hätten wir uns noch ein herausnehmbares Sieb gewünscht. Praktisch: Um die Saugdüse samt Bürste zu reinigen, hat Leifheit dem Aqua einen speziellen Reinigungsmodus spendiert. Der Nutzer aktiviert ihn durch kurzes Halten der Power- und Turbo-Taste und nach 60 Sekunden ist der Sauger wieder sauber. Währenddessen sollte er jedoch in der beiliegenden Parkstation stehen. Hier ist er nach getaner Arbeit auch perfekt zum Abtropfen aufgehoben. Die Station verfügt über vier Gummifüße für einen festen Stand. Doch Vorsicht beim Verschieben: Die Noppen hinterlassen unschöne schwarze Streifen auf dem Untergrund.   

Fazit

Wer Saugen und Wischen in einem Rutsch erledigen möchte, macht mit dem Leifheit Regulus Aqua PowerVac nichts falsch. Die Saugleistung vor allem auf Hartböden überzeugt uns auf ganzer Linie. Auf Teppichboden kann der Leifheit die hervorragenden Resultate zwar nicht ganz wiederholen, trotzdem hinterlässt er auch hier – vor allem bei feineren Verschmutzungen – einen guten Eindruck. Die Bedienung ist schnell erlernt und geht danach sehr einfach von der Hand. Allerdings hätten wir uns eine etwas flexiblere Saugdüse gewünscht. Die Verarbeitungsqualität lässt keine Wünsche offen, zudem punktet das Gerät durch ein recht filigranes Design und ein niedriges Gewicht.

Wertung

: Leifheit Regulus Aqua PowerVac

Leifheit Regulus Aqua PowerVac
  1. Design und Verarbeitung
    1,3
    • Ausstattung und Bedienung
      1,5
      • Praxistest
        1,8
        • Geräusch-/Geruchsentwicklung
          1,1

          Pros

          • Sehr gute Saugleistung auf Hartböden
          • Gute Saugleistung auf Teppich
          • Gleichmäßiges Wischergebnis
          • Schlankes Design
          • Einfache Bedienung
          • Einrastposition

          Cons

          • Saugdüse recht unflexibel