Ninja Swirl by CREAMi NC701EU im Test: Innovation für Eisfans?

Die Ninja Swirl by CREAMi NC701EU vereint 2 Welten in einem Gerät: klassische Eiszubereitung und echte Softeisausgabe. Damit ist sie die vielseitigste Maschine aus der CREAMi-Familie. Im Test klären wir, wie gut das Zusammenspiel aus Design, Bedienung und Ergebnis gelungen ist, wo die Maschine begeistert und an welchen Stellen Ninja noch nachbessern könnte.

Design und Verarbeitungsqualität

Optisch bleibt Ninja der hauseigenen Designsprache treu. Das Gehäuse in Platin-Silber wirkt modern und unaufdringlich; die Maschine sollte sich dadurch problemlos in unterschiedliche Küchen einfügen. Mit Abmessungen von 44,5 × 38,5 × 25,5 Zentimetern (Höhe × Breite × Tiefe) nimmt die NC701EU durchaus Raum auf der Arbeitsfläche ein. Der Platzbedarf relativiert sich jedoch, schließlich ist sie Eismaschine und Softeismaschine in einem. Gemessen an dieser Doppelfunktion ist die Baugröße sogar bemerkenswert kompakt.

Das Gewicht von 9,45 Kilogramm fällt im ersten Moment hoch aus, erweist sich im Betrieb aber als echter Vorteil: Die Maschine steht sehr stabil, rutscht selbst bei kräftigen Vibrationen nicht und vermittelt insgesamt ein sattes, hochwertiges Gefühl. Beim Material dominiert robuster Kunststoff. Mehr Metall hätte das ohnehin stattliche Gewicht weiter erhöht. Kanten sind sauber entgratet, Schalen schließen ordentlich, es gibt keine scharfkantigen Bereiche, und die Gehäusewände lassen sich nicht eindrücken. Unter dem Strich entspricht die Verarbeitung dem Anspruch der recht hohen unverbindlichen Preisempfehlung von 369,99 Euro.

Lieferumfang, Aufbau und erster Eindruck

In der Verpackung finden wir alles Nötige für Softeis- und Scoop-Kreationen: die Motorbasis, zwei Swirl-Behälter mit je 480 Millilitern Fassungsvermögen inklusive Düsen und Deckeln, den Ausgabedeckel (Swirl Press), eine Außenschüssel mit Deckel, das Creamerizer-Paddle, eine herausziehbare Tropfschale sowie ein Rezeptheft. Letzteres ist mehr als nur Beiwerk. Die Rezepte erklären nicht nur die Grundprinzipien sehr gut, sondern liefern auch Inspirationen, mit denen sich Neulinge rasch an die Maschine herantasten können. Wer sich über die Rezepte herantastet, versteht schnell, wie die Programme gedacht sind. Den eigenen Kreationen sind dann keine Grenzen mehr gesetzt.

Kritik gibt es beim Becher-Doppel: Zwei Swirl-Behälter sind im Alltag die untere Komfortgrenze. Für größere Familien, bei Besuch oder Partys hätten wir uns noch einen zusätzlichen Becher gewünscht – gerade in dieser Preisklasse. Zwei weitere Behälter schlagen mit 29,99 Euro (UVP) zu Buche.

Funktionsumfang

Die NC701EU ist konzeptionell eine CREAMi mit integriertem Softeisspender – und das merkt man an der Programmauswahl. Die folgenden Modi stehen aufgeteilt in Softeis (Soft Serve) und klassische Varianten (Scoop) bereit:

• 6 Soft-Serve-Programme: Ice Cream, Light Ice Cream, Fruiti (Fruchtpüree), Frozen Yogurt, Soft Serve Gelato und CREAMiFit (vom Hersteller als <150 kcal pro 120 ml ausgewiesen).
• 6 klassische CREAMi-Programme (Scoop): Ice Cream, Light Ice Cream, Gelato, Sorbet, Frozen Yogurt und Milkshake.

Dazu kommen die von anderen CREAMi-Maschinen bekannten Extras: Mix-In (arbeitet Nüsse, Schokolade & Co. nach der Erstverarbeitung ein) und Re-Spin, falls die Konsistenz noch nicht cremig genug ist.

Bedienung und Handhabung

Ninja Swirl by CREAMi NC701EU
Preis (UVP)	369,99 Euro
Abmessungen	44,5 × 38,5 × 25,5 cm (H × B × T)
Gewicht	9,45 kg
Programme	6 Soft-Serve-Programme, 6 Scoop-Programme
Lautstärke	über 80 dB beim Zubereiten
Reinigung	Spülmaschinengeeignet, manuell etwas fummelig

Die Vorbereitung folgt fast immer demselben Muster: Grundmasse anrühren, in einen Swirl-Becher füllen und 24 Stunden einfrieren. Danach setzt man den Becher in die Außenschüssel, verriegelt den Deckel samt dem Creamerizer-Paddle und startet das gewünschte Programm. Das Paddle arbeitet sich mit Druck und Rotation durch die Eisplatte – wer eine feinere Textur möchte, nutzt Re-Spin für einen zweiten Durchlauf.

Für Softeis kommt dann die Besonderheit der NC701EU ins Spiel: Wir setzen den im Scoop-Teil aufbereiteten Becher in die Swirl-Einheit ein. Anschließend drehen wir den Becher in die Halterung, öffnen den Becherboden und betätigen den großen Hebel auf der rechten Seite. Auch auf der höchsten der 3 Stufen braucht es einen Moment, bis der interne Vorschubmotor die Druckplatte nach vorne drückt und die Masse sichtbar als Softeis-Strahl aus der Düse tritt. Das verwirrt uns zunächst, sobald wir uns aber daran gewöhnt haben, ist es kein Problem mehr.

In Summe ist die Bedienlogik schlüssig: Die Tasten reagieren prompt, die Verriegelungen geben klare Rückmeldungen, und der Hebel hat einen angenehmen Widerstand. Wegen der Funktionsvielfalt braucht es ein, zwei Sessions, bis alle Handgriffe sitzen. Danach läuft der Prozess erstaunlich routiniert.

Praxistest: Konsistenz, Programme und Geschmack

Wir haben für den Test die wichtigsten Anwendungsszenarien durchgespielt – inklusive der für die Swirl typischen Kombination aus Scoop-Aufbereitung und anschließender Softeisausgabe. Hier ein paar Beispiele:

Vanille-Softeis aus gekauftem Eis: Fertiges Vanilleeis kommt in den Becher, die Maschine erledigt die Auflockerung per Re-Spin und gibt das Ergebnis anschließend als Softeis aus. Das funktioniert überraschend gut: Die Textur wirkt tatsächlich etwas cremiger als das Ausgangsprodukt. Konstruktionsbedingt bleibt jedoch immer ein Rest im Becher zurück. Selbst mit einem kleinen Löffel erreichen wir nicht alle Ecken. So bleibt immer ein wenig Eis ungenutzt – kein Drama, aber ein Punkt, den man kennen sollte.

Frozen Yogurt aus herkömmlichem Fruchtjoghurt: Hier ist der erste Durchlauf etwas bröselig. Mit Re-Spin erhalten wir jedoch ein cremiges Ergebnis und als Softeis hat die Zubereitung genau die weiche, luftige Struktur, die wir erwarten.

Schokoladen-Softeis nach Anleitung: Mit einem Rezept aus dem Heft läuft es ohne Überraschungen. Der Kakaogeschmack bleibt präsent, die Süße ausgewogen, die Ausgabe homogen – so soll es sein.

Pfirsich-Fruiti: 300 Gramm fein geschnittene Pfirsiche aus der Dose plus Kokosmilch, eingefroren und anschließend mit dem Fruiti-Programm verarbeitet: Das Ergebnis überzeugt auf ganzer Linie. Es entsteht ein fruchtig-cremiges Eis mit angenehmem Schmelz, das weder zu schwer noch zu wässrig ist.

Aus einem 480-ml-Becher erhält man in der Praxis etwa 4 bis 5 kleine Waffeln oder Schälchen. Für den Nachtisch mit mehreren Personen ist das gut planbar – vorausgesetzt, es sind genügend Becher vorbereitet.

Vergleich zu klassischen CREAMi-Kreationen: Die Resultate im Scoop-Modus entsprechen unseren Erfahrungen mit der CREAMi-Serie insgesamt: gelungene Konsistenzen, gut reproduzierbar, und dank Mix-In lassen sich Textur-Kontraste sauber einarbeiten. Wer die Original-CREAMi schätzt, findet sich hier sofort zurecht und bekommt zusätzlich die Softeis-Option on top.

Geschwindigkeit

Die Maschine ist bei der eigentlichen Aufbereitung zügig. Vier bis sechs Minuten dauert eine Zubereitung im Schnitt. Der Preis dafür ist der bekannte CREAMi-Trade-off: 24 Stunden Vorkühlen der Becher bleiben Pflicht. Spontaneis ist hier nicht möglich; wer die Swirl nutzt, plant voraus und hält idealerweise mehrere Becher im Tiefkühler bereit. Genau deshalb hätten wir uns im Lieferumfang einen dritten Becher gewünscht.

Lautstärke

Wenn sich das Paddle durch die gefrorene Masse arbeitet, wird es laut. Unsere Messungen liegen über 80 Dezibel, je nach Rezept und Eisblock sogar darüber. In der Praxis bedeutet das: Gespräche in unmittelbarer Nähe sind während des Zyklus kaum möglich, und geräuschempfindliche Personen verlassen die Küche in dieser Zeit besser.

Reinigung und Pflege

Das Thema Reinigung hat 2 Seiten. Per Hand ist die Pflege zwar machbar, aber fummelig: Gerade die Swirl-Becher besitzen einige schwer zugängliche Stellen, in denen sich Reste absetzen können. Hier helfen feine Bürsten und ein kräftiger Wasserstrahl. Deutlich angenehmer wird es, weil alle relevanten Teile spülmaschinengeeignet sind. Wer die Becher und den Ausgabekopf regelmäßig in den Geschirrspüler gibt, reduziert den Aufwand spürbar und hält die Hygiene auf einem guten Niveau.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Mit einer UVP von 369,99 Euro ist die NC701EU ambitioniert bepreist. Der Gegenwert ist aber hoch: eine echte Zwei-in-Eins-Lösung, viele Programme, gelungene Ergebnisse und ein stimmiges Bedienkonzept. Gleichzeitig fällt die knappe Becher-Bestückung gerade bei diesem Preis stärker ins Gewicht. Wer die Maschine so nutzt, wie sie gedacht ist – nämlich mit Planung und mehreren parallel vorbereiteten Mischungen –, wird praktisch sofort zusätzliche Becher nachkaufen wollen. Rechnet man das ein, ist das Paket stimmig, aber klar Premium.

Fazit

Die Ninja Swirl by CREAMi 13-in-1 Softeis & Eismaschine NC701EU ist eine ausgesprochen vielseitige Küchenmaschine, die die Stärken der CREAMi-Reihe um eine echte Softeis-Funktion erweitert. Das Design ist gelungen, die Verarbeitung hochwertig, und die Bedienung wird nach kurzer Eingewöhnung zur Routine. In der Praxis liefert die Swirl sehr gute Ergebnisse – vom klassisch cremigen Eis über Frozen Yogurt bis zu fruchtigen Pürees. Der Softeis-Modus ist keine Marketingdreingabe, sondern funktioniert überzeugend.

Abstriche gibt es bei der Lautstärke, beim kleinen Rest im Becher nach der Ausgabe und bei der mageren Becherausstattung. Wer damit leben kann und bereit ist, das Vorkühlen in den Alltag einzuplanen, bekommt eine hervorragende Maschine, die sowohl Kinder als auch Erwachsene begeistern dürfte.

So testen wir Eismaschinen

Wertung

: Ninja Swirl by CREAMi NC701EU

1. Design und Verarbeitung

   1,0

2. Bedienung und Handhabung

   1,0

3. Betrieb und Ergebnisse

   1,4

4. Lautstärke

   2,5

5. Reinigung

   2,1

Pros

• Vielseitige Programme
• Sehr gute Softeis-Ergebnisse
• Hochwertige Verarbeitung
• Kompakte Baugröße
• Stabile Standfestigkeit
• Einfache Handhabung
• Hervorragendes Rezeptheft im Lieferumfang

Cons

• Laut im Betrieb
• Nur zwei Becher im Lieferumfang
• Rest im Becher bleibt zurück
• Spülung per Hand fummelig