Klarstein AirGlaze Digitale Heißluftfritteuse im Test: Die größte Heißluftfritteuse auf dem Markt?

Heißluftfritteusen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. In diesem stark umkämpften Markt möchte Klarstein mit der AirGlaze Digital auffallen – und das gleich auf mehreren Ebenen. Mit einem Fassungsvermögen von 34 Litern sprengt sie die Grenzen klassischer Airfryer und zielt eher auf die Funktionen eines kleinen Backofens. Gleichzeitig verspricht das Gerät hohen Komfort, starke Leistung und vielseitige Kochmöglichkeiten – und das in einem modernen Design. Ob dieses ambitionierte Konzept im Alltag überzeugen kann, klärt unser Praxistest.

Klarstein AirGlaze Gesamtansicht
Klarstein AirGlaze (Foto: Testsieger.de)

Design und Verarbeitung

Offiziell als Heißluftfritteuse deklariert, erinnert die Klarstein AirGlaze optisch und funktional eher an einen Mini-Backofen. Das komplett schwarze Gehäuse mit metallischer Außenverkleidung wirkt hochwertig und passt sich stilistisch gut an moderne Küchenumgebungen an. Die große, doppelt verglaste Panoramatür ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern ermöglicht auch einen bequemen Einblick in den Garraum – besonders in Verbindung mit der zuschaltbaren Innenbeleuchtung.

Mit einer Größe von rund 42,3 × 41 × 44 Zentimetern und einem Gewicht von etwa 15 Kilogramm gehört dieses Modell zu den größten Heißluftfritteusen. Im Vergleich zu dem Cosori Dual Blaze oder dem Ninja AF500 ist die AirGlaze ein Schwergewicht. Auf einer durchschnittlichen Küchenarbeitsfläche wirkt sie sehr wuchtig – innerhalb unseres Tests platzieren wir sie daher in einem separaten Abstellraum.

Seitenansicht Bedienelement
Die Verarbeitung ist insgesamt gelungen. (Foto: Testsieger.de)

Die Verarbeitungsqualität ist überzeugend. Das kaltgewalzte Metallgehäuse ist stabil und auch bei Druckbelastung robust. Die Übergänge zwischen den Bauteilen sind sauber gearbeitet und die Spaltmaße gering. Auch Kunststoffelemente wie Griff oder Bedienfeld wirken solide und gut verarbeitet. Der Innenraum ist hitzebeständig beschichtet, was sowohl die Haltbarkeit als auch die Reinigung begünstigt. Insgesamt macht die AirGlaze einen robusten Eindruck.

Bedienung und Handhabung

Die Bedienung der Klarstein AirGlaze Digital setzt auf eine Mischung aus Touchpanel und Drehregler. Diese Kombination ist grundsätzlich praktisch, erfordert jedoch eine gewisse Eingewöhnung. Im Test fällt auf, dass nicht alle Tasten berührungsempfindlich sind – was anfangs zu Unsicherheiten führt. Mit etwas Übung erschließt sich das Bedienkonzept aber als logisch und funktional.

Das digitale Display zeigt Temperatur, Zeit und die gewählte Programmoption klar lesbar an. Mit den Touch-Tasten können wir das gewünschte Pizzaprogramm auswählen, also ob es sich um eine tiefgekühlte, amerikanische oder neapolitanische Pizza handelt. Über die zwei weiteren Touch-Tasten können wir die Einstellungen für die Zeit und die Temperatur aufrufen. Die konkrete Einstellung der Zeit und Temperatur sowie die Auswahl der anderen Programme erfolgt über den Drehregler.

Bedienfeld frontal
Die 16 voreingestellten Programme decken viele Gerichte ab – für uns anfänglich etwas überfordernd. (Foto: Testsieger.de)

Das mitgelieferte Netzkabel ist mit einem Meter Länge etwas kurz geraten. Je nach Küchenaufbau ist hier eine nahe Steckdose oder Verlängerung erforderlich. Abgesehen davon bietet die Klarstein AirGlaze Digital aber eine durchdachte Bedienung.

Die Bedienungsanleitung steht ausschließlich in digitaler Form zur Verfügung. Inhaltlich ist sie jedoch gut aufgebaut und erklärt alle wesentlichen Einrichtungsschritte präzise.

Funktionsumfang

Insgesamt 16 voreingestellte Programme stehen zur Auswahl – von klassischen Gerichten wie Pommes oder Pizza über Toast und Kuchen bis hin zu Spezialfunktionen wie Dörren oder Fermentieren. Positiv fällt auf, dass die voreingestellten Parameter manuell angepasst werden können. Die Temperaturregelung erfolgt in präzisen 5-Grad-Schritten zwischen 40 und 230 Grad Celsius, der Timer ist bis zu 60 Minuten einstellbar, bei Dörreinsätzen sogar bis zu 12 Stunden.

Innenraum mit Zubehör
Mehrere Ebenen lassen sich flexibel bestücken – vom Frittierkorb bis zum Backblech. (Foto: Testsieger.de)

Die Innenraumbeleuchtung lässt sich separat zuschalten, sodass jederzeit Einblick in den Garvorgang besteht, ohne die Tür öffnen zu müssen. Praktisch ist auch die große Fronttür, die ein komfortables Beladen mit Rost, Backblech oder Drehspieß ermöglicht. Das mitgelieferte Hebewerkzeug unterstützt das sichere Herausnehmen heißer Einsätze.

Das mitgelieferte Zubehör ist üppig: Grillrost, Frittierkorb, Backblech, Drehspieß samt Heberzange und sogar ein Pizzastein sind enthalten. Gerade letzterer hebt die AirGlaze von vielen Konkurrenten ab. Zwar verfügt die Klarstein nicht über zwei separate Garkörbe mit individuell einstellbaren Temperaturen, dafür lassen sich aber verschiedene Produkte wie Nuggets, Pizza oder Pommes auf den vier integrierten Ebenen wie bei einem Backofen gleichzeitig zubereiten.

Zubereitung und Ergebnisse

Im Alltag liefert die Klarstein AirGlaze Digital generell gute Kochergebnisse. Die Heißluftzirkulation sorgt für eine gleichmäßige Hitzeverteilung, sodass Speisen außen knusprig und innen saftig bleiben. Besonders Pommes frites oder Chicken Nuggets – ob tiefgefroren oder selbst gemacht – gelingen sehr gut. Hier steht die Klarstein der Konkurrenz von Ninja und Cosori in nichts nach.

Pommes auf Teller
Die selbstgemachten Pommes gelingen gleichmäßig gebräunt und knusprig – ein Highlight im Test. (Foto: Testsieger.de)

Auch wenn die Ergebnisse sehr gut sind, gibt es dennoch Kritikpunkte: So benötigen 500 Gramm Tiefkühlpommes etwa 25 Minuten. Bei von uns getesteten Modellen wie dem Cosori TurboTower geht dies aber schon in etwa 20 Minuten über die Bühne.

Ähnlich sieht es bei der Zubereitung von Tiefkühlpizzen aus. Hier benötigen wir etwa 30 Minuten mit dem voreingestellten Pizzaprogramm bei 170 Grad Celsius. Der Belag ist dann gut gebräunt, der Boden könnte aber deutlich knuspriger sein. Hier haben wir uns ein wenig mehr erwartet.

Pizza fertig gebacken auf Teller
Die Pizza ist gut durchgebacken, der Belag schön gebräunt – der Boden könnte jedoch knuspriger sein. (Foto: Testsieger.de)

Mit einer manuellen Temperatureinstellung von 190 Grad Celsius hätte dies aus unserer Sicht deutlich schneller gehen können.

Dieses Problem zeigt sich auch bei anderen Speisen, etwa bei Muffins. Grund dafür ist, dass die voreingestellten Programme nicht immer die am besten geeignete Gartemperatur nutzen.

Wichtig zu wissen ist, dass das angegebene Fassungsvermögen von 34 Litern den gesamten Innenraum beschreibt – nicht jedoch die tatsächlich nutzbare Fläche beim Garen. Da die Speisen auf einzelnen Blechen verteilt werden, stehen pro Ebene nur begrenzte Flächen zur Verfügung. Zwar lassen sich immer noch mehr als ein Kilogramm Pommes und etwa 400 Gramm Nuggets gleichzeitig zubereiten, doch das Gesamtvolumen weckt schnell falsche Erwartungen. Nutzerinnen und Nutzer sollten daher bedenken, dass die nutzbare Kapazität durch die Bauweise limitiert ist – ähnlich wie bei klassischen Backöfen.

Klarstein AirGlaze
UVP262,99
Temperaturbereich80 - 200 °C
Leistung in Watt2200
SicherheitseinrichtungenÜberhitzungsschutz, Abschaltautomatik
Die Lautstärke im Betrieb ist vergleichbar mit einem Umluftofen und liegt bei etwa 50 Dezibel. Die Geruchsbildung ist ähnlich wie bei anderen Heißluftfritteusen. Bei Nutzung einer Dunstabzugshaube sind keine Probleme zu erwarten.

Sicherheit

Das Gehäuse wird zwar im Betrieb heiß, was bauartbedingt nicht vermeidbar ist, doch die Bedienelemente und Griffe sind wärmeisoliert. Die doppelt verglaste Tür reduziert den Wärmeaustritt. Ein Überhitzungsschutz ist integriert, ebenso wie eine automatische Abschaltung nach Inaktivität oder bei Ablauf des Timers. Ein akustisches Signal macht das Ende des Programms deutlich hörbar.

Rutschfeste Füße sorgen für sicheren Stand, und der mitgelieferte Heber schützt vor Verbrennungen beim Entnehmen heißer Teile. Die Entlüftung ist durchdacht, sollte man aber bei der Aufstellung berücksichtigen – mindestens 10 Zentimeter Abstand zu anderen Oberflächen sind ratsam. Insgesamt ist die Klarstein AirGlaze ein durchdacht konstruiertes und sicheres Gerät.

Reinigung und Pflege

Trotz des großen Volumens ist die Reinigung einfach. Zwar ist keines der Roste und Zubehörteile spülmaschinengeeignet, die Reinigung im Spülbecken erfordert aber wenig Zeitaufwand.

Krümelschublade im Innenraum
Das unterste Blech dient als Krümelauffangschale. (Foto: Testsieger.de)

Der Innenraum ist glatt beschichtet und lässt sich mit einem feuchten Schwamm einfach auswischen. Besonders praktisch ist, dass sich Krümel und Reste gut entfernen lassen, da das unterste Blech eine Krümelauffangschale ist. Außenflächen sind ebenfalls pflegeleicht – einfach mit einem feuchten Tuch abwischen. Die Reinigung ist zwar etwas aufwendiger als bei kleinen Airfryern, angesichts des Fassungsvermögens bleibt der Aufwand aber im Rahmen.

Preis-Leistung

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 262,99 Euro liegt die Klarstein AirGlaze Digital deutlich über dem Preis klassischer Premium-Heißluftfritteusen, die meist um 140 Euro kosten. Der Aufpreis lässt sich jedoch mit der Einordnung des Geräts erklären. Während kleinere Modelle in erster Linie für Snacks oder Beilagen ausgelegt sind, bietet die AirGlaze Digital mit ihren Funktionen den Funktionsumfang eines kompakten Backofens ab. Hinzu kommt das umfangreiche Zubehörpaket, das mit Pizzastein, Grillrost, Backblech, Frittierkorb und Drehspieß deutlich über den Standard hinausgeht.

Fazit

Die Klarstein AirGlaze Digital ist keine normale Heißluftfritteuse – sie ist eher ein Multifunktionsofen im Airfryer-Format. Im Test überzeugt sie durch gute Kochergebnisse, hohe Verarbeitungsqualität und eine moderne Bedienoberfläche. Kritikpunkte betreffen insbesondere die voreingestellten Programme, deren Temperatur- und Zeitvorgaben nicht immer optimal abgestimmt sind.

Außerdem sollte man das Volumen von 34 Litern richtig einordnen: Der gesamte Garraum ist zwar groß, doch durch die Nutzung von Einzelblechen steht pro Ebene nur ein begrenzter Teil zur Verfügung. Die AirGlaze bietet damit mehr Platz als klassische Airfryer, aber nicht das Volumen eines durchgängig nutzbaren 34-Liter-Garraums für eine einzelne Speise.

Wer dies im Hinterkopf behält, wird dennoch die Möglichkeit schätzen, mehrere Speisen parallel und fettarm zuzubereiten. Für Haushalte ohne klassischen Backofen – etwa in Studentenzimmern oder Ferienwohnungen – ist die AirGlaze Digital eine attraktive Lösung. Wer dagegen bereits einen Ofen und Airfryer besitzt, muss den Mehrwert genau abwägen.

So testen wir Heißluftfritteusen

Testergebnisse im Detail

Design und Verarbeitung (10 / 10)

Robustheit Material
 
2,5 / 2,5
Abmessungen und Gewicht
 
2,5 / 2,5
Bauteile sauber miteinander verbunden
 
2,5 / 2,5
Keine scharfen Kanten
 
2,5 / 2,5

Ausstattung (10 / 10)

Anzahl Garprogramme
 
5 / 5
Maximale Temperatur
 
3 / 3
Zubehör
 
2 / 2

Bedienung und Handhabung (20,5 / 25)

Anleitung
 
5 / 5
Benutzerfreundlichkeit (Tasten + Display)
 
7 / 10
Befüllen und leeren
 
6 / 6
Sichtfenster vorhanden
 
1 / 1
Aufbewahrung
 
1,5 / 3

Betrieb und Ergebnisse (45,25 / 50)

Garzeit
 
7 / 10
Qualität Ergebnisse Tiefkühlpommes
 
6,75 / 7,5
Qualität Ergebnisse Nuggets
 
7,5 / 7,5
Qualität Ergebnisse Pizza
 
5 / 7,5
Qualität Ergebnisse frische Pommes
 
9 / 7,5
Sicherheit
 
10 / 10

Lautstärke und Reinigung (3,75 / 5)

Lautstärke
 
2,5 / 2,5
Reinigung
 
1,25 / 2,5

Wertung

: Klarstein AirGlaze Digitale Heißluftfritteuse

Klarstein AirGlaze Digitale Heißluftfritteuse
  1. Verarbeitung
    1,0
    • Ausstattung
      1,0
      • Bedienung und Handhabung
        1,9
        • Betrieb und Ergebnisse
          1,5
          • Lautstärke und Reinigung
            2,3

            Pros

            • Gute Verarbeitung
            • Viel Zubehör
            • Vielseitige Programme
            • Innenraumbeleuchtung separat schaltbar
            • Gleichmäßige Hitzeverteilung

            Cons

            • Sehr groß
            • Bedienung anfangs gewöhnungsbedürftig
            • Voreingestellte Programme nicht optimal
            • Volumen teils trügerisch

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