Die De’Longhi Eletta Explore Cold Brew ECAM450.86.T ist auf dem Papier ein echtes Allround-Paket: Sie will sowohl heiße als auch kalte Kaffeespezialitäten in Barista-Qualität liefern. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.249 Euro reiht sie sich in das Premiumsegment ein. Zielgruppe sind Privathaushalte mit einem hohen Kaffeekonsum, die gerne zwischen heißem Cappuccino und erfrischendem Cold Brew variieren möchten. Ob das Konzept aufgeht und die Eletta Explore wirklich ein Alleskönner ist, klären wir für dich in unserem Praxistest.

Inhalt
Design und Verarbeitung
De’Longhi setzt bei der Eletta auf einen Materialmix: Der Hauptkorpus besteht aus stabilem Kunststoff, ergänzt durch vereinzelte Edelstahlelemente. So sind die Brühgruppe, das Abtropfgitter, der Tassenwärmer und das Kegelmahlwerk aus Metall gefertigt. Die Verarbeitungsqualität überzeugt insgesamt: Es klappert nichts, die Spaltmaße sind gleichmäßig und die Oberflächen fühlen sich solide an.
Das Design ist modern und funktional. Besonders auffällig ist das 3,5-Zoll-Farbdisplay mit Touchfunktion, eingebettet in eine silber-graue Hochglanzfront. Diese sieht stylisch aus, ist jedoch anfällig für Fingerabdrücke.
Mit 38,5 Zentimetern Höhe, 26 Zentimetern Breite und 45,7 Zentimetern Tiefe ist die Eletta Explore recht kompakt in der Frontansicht, benötigt aber durch die Tiefe einiges an Stellfläche. Das Gewicht von rund 11,4 Kilogramm verleiht dem Gerät eine hohe Standfestigkeit. Ein normaler Wert für Kaffeevollautomaten. Gummierte Füße sorgen zusätzlich dafür, dass sich die Maschine beim Mahlen und Brühen kaum bewegt.
Montage und Erstinstallation
Die Inbetriebnahme der Eletta Explore ist einfach. Das Gerät kommt weitgehend vormontiert geliefert. Wir müssen lediglich den Wassertank, die Abtropfschale samt Tresterbehälter und den Deckel des Bohnenbehälters einsetzen. Zwei Milchkaraffen für heiße und kalte Zubereitungen sind ebenfalls enthalten. Diese sollten Nutzerinnen und Nutzer vor dem ersten Einsatz einmal durchspülen.

Beim ersten Einschalten startet ein digitaler Assistent, der durch alle wichtigen Einstellungen führt: von der Sprache über die Wasserhärte (ein Teststreifen liegt bei) bis zur WLAN-Kopplung. Innerhalb von etwa 10 bis 15 Minuten ist die Maschine vollständig einsatzbereit – inklusive automatischer Spülung der Leitungen.
Ausstattung und Kapazitäten
Im Inneren arbeitet ein Kegelmahlwerk aus Stahl mit 13 einstellbaren Mahlgraden. Die Einstellung erfolgt manuell über ein Drehrad im Bohnenbehälter, der bis zu 300 Gramm fasst. Zusätzlich gibt es einen Pulverschacht für vorgemahlenen Kaffee – sehr gut.
Die Brühgruppe ist seitlich hinter dem Wassertank untergebracht und kann zur Reinigung einfach entnommen werden. Der Wassertank ist mit 1,8 Litern zwar nicht besonders groß, dafür aber sowohl von vorne einsehbar als auch von oben nachfüllbar. Wir müssen sie also nicht immer komplett herausnehmen.

Gelungen sind auch die beiden separaten Milchkaraffen (jeweils 500 Milliliter) für heiße und kalte Milchzubereitungen. Dank unterschiedlicher Technik in den Deckeln gelingt sowohl heißer Milchschaum als auch kalter Cold Foam. Über Drehregler auf den Deckeln lässt sich die Schaummenge variieren. Der höhenverstellbare Kaffeeauslauf passt sich Tassen und Gläsern von 8 bis 17,5 Zentimetern Höhe an – auch To-Go-Becher finden Platz. Das hat der Hersteller gut gelöst.
Der Lieferumfang enthält zusätzlich einen Edelstahl-Thermobecher, eine Eiswürfelform aus Silikon, einen Heißwasserauslass, Reinigungstabletten, einen Milchsystemreiniger und einen Quickstart-Guide. Hier lässt sich die De’Longhi keine Wünsche offen.

Bedienung und Nutzerführung
Das zentrale Bedienelement ist das 3,5-Zoll-Touchdisplay, das mit einer klaren Menüstruktur überzeugt. Flankiert wird es von 4 Sensortasten (To Go, Cold, Hot und Favoriten), die einen direkten Zugriff auf die wichtigsten Getränkekategorien ermöglichen. Der Touchscreen reagiert schnell und präzise, Kaffeestärke und Füllmenge passen wir über intuitive Schieberegler an.

Wir können bis zu 4 Benutzerprofile anlegen und diese jeweils mit bis zu 12 Lieblingsgetränken belegen. Während der Zubereitung lassen sich die Mengen individuell anpassen und als neues Rezept speichern – ein Pluspunkt für Haushalte mit unterschiedlichen Vorlieben.
Auch ohne Anleitung sollten sich auch Einsteigerinnen und Einsteiger zu Recht finden. Die automatische Nutzerführung hilft nicht nur beim Einrichten und Zubereiten, sondern auch der Wartung: Das Display führt Schritt für Schritt durch die Entkalkung oder die Reinigung des Milchsystems.
Kritik gibt es von uns für die App-Anbindung mit der Maschine: Die Kopplung mit der De’Longhi-App funktioniert im Test nicht zuverlässig. Das Gerät verliert wiederholt die Verbindung zur App, sodass wir die App neu aufsetzen müssen.
Getränkevielfalt und Individualisierung
| De'Longhi Eletta Explore Cold Brew ECAM450.86.T | |
|---|---|
| UVP | 1249 Euro |
| Besonderheit | Cold Brew Getränke |
| Kegelmahlwerk Stufen | 13 |
| Fassungsvermögen Bohnenbehälter | 300 Gramm |
Die Individualisierbarkeit ist ein weiteres großes Plus: Kaffeestärke (fünf Stufen), Temperatur (mindestens drei Stufen), Milchmenge (per Drehregler) und Getränkemenge (vier Stufen oder individuell in Milliliter) lassen sich flexibel anpassen. Für Teetrinker gibt es drei Heißwassertemperaturen zur Auswahl – ideal für verschiedene Teesorten.
Zubereitung und Ergebnisqualität
Die Aufheizzeit beträgt rund 42 Sekunden. Ein Espresso benötigt etwa 38 Sekunden, ein Americano 1 Minute und 30 Sekunden. Cold Brew dauert am längsten, das ist aber durch die besondere Extraktionsmethode normal. Damit ist die De’Longhi zwar nicht für Büroräume mit vielen Angestellten geeignet, für Privathaushalte ist das aber absolut ausreichend.
Die Crema ist bei Espresso und Kaffee sehr gut, beim Americano jedoch wenig stabil. Geschmacklich überzeugt das Gerät: Keine verbrannten Noten, wenig Bitterstoffe und ein angenehmes Mundgefühl zeichnen den Kaffee aus. Positiv ist auch die Reproduzierbarkeit – die Maschine liefert im Alltag immer gleichmäßige Ergebnisse.

Die Milchschaumqualität ist stabil und feinporig– egal ob heiß oder kalt. Am besten gefällt uns die Cold Brew-Funktion: Kalter Kaffee wird nicht einfach abgekühlt, sondern mit niedriger Temperatur extrahiert. Cold Brew Espresso, Cold Brew Cappuccino oder Iced Latte bieten dadurch ein eigenes, mildes und rundes Geschmacksprofil.
Reinigung und Wartung
Beim Ein- und Ausschalten erfolgt eine automatische Spülung, nach jedem Milchbezug fragt das Display, ob das Milchsystem gereinigt werden soll. Die Entkalkung läuft ebenfalls automatisiert und wird auf dem Display detailliert erklärt.
Die wichtigsten Komponenten wie Brühgruppe, Abtropfschale und Milchkaraffen sind leicht zugänglich und spülbar. Auch die Hinweise im Display – etwa zum Leeren des Auffangbehälters – machen die Pflege einfach und sicher.
Lautstärke
Mit 77 Dezibel beim Mahlen und etwa 70 Dezibel beim Brühen ist die Eletta Explore nicht so leise wie die von uns getestete Krups EA 877 D, bleibt aber im akzeptablen Bereich. Im normalen Haushalt mit Alltagsgeräuschen fällt sie nicht negativ auf.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Mit einer UVP von 1.249 Euro liegt die Eletta Explore am oberen Ende des Marktes für Haushaltsvollautomaten. Angesichts der Ausstattung, der Cold Brew-Funktion, der hohen Qualität und des Lieferumfangs ist der Preis gerechtfertigt – besonders für Vieltrinker und Kaffee-Enthusiasten. Wer jedoch ausschließlich Heißgetränke möchte, findet auch günstigere Alternativen mit ähnlicher Performance.
Fazit
Die De’Longhi Eletta Explore ECAM450.86.T erfüllt ihre Rolle als vielseitiger Premium-Kaffeevollautomat mit Bravour. Die Kombination aus heißer und kalter Kaffeezubereitung, hervorragender Getränkequalität, intuitiver Bedienung und umfassender Ausstattung macht sie zu einer idealen Lösung für anspruchsvolle Haushalte. Besonders überzeugend ist die Cold Brew-Funktion, die dem Gerät ein echtes Alleinstellungsmerkmal verleiht.
Für Nutzerinnen und Nutzer, die sowohl Klassiker als auch innovative Kaffeespezialitäten schätzen, lohnt sich die Investition – nicht zuletzt, weil die Maschine bei Reinigung, Bedienkomfort und Individualisierbarkeit ebenfalls punktet. Lediglich die App-Kopplung könnte verbessert werden. Insgesamt liefert De’Longhi mit der Eletta Explore ein echtes Statement für italienischen Kaffeegenuss ohne Kompromisse.
So testen wir Kaffeevollautomaten
Testergebnisse im Detail
Design und Verarbeitung (14 / 15)
| Materialqualität / Robustheit | 4 / 5 | |
| Abmessungen und Gewicht | 5 / 5 | |
| Passgenauigkeit / scharfe Kanten | 2,5 / 2,5 | |
| Designwirkung / Wertigkeit | 2,5 / 2,5 |
Montage und Installation (20 / 20)
| Verständlichkeit der Anleitung | 5 / 5 | |
| Erste Inbetriebnahme (Einfachheit) | 5 / 5 | |
| Montageaufwand | 5 / 5 | |
| Lieferumfang & Zubehör | 5 / 5 |
Ausstattung und Bedienung (23 / 25)
| Getränkevielfalt | 4 / 4 | |
| Benutzerfreundlichkeit (Tasten + Display) | 3 / 3 | |
| Bedienstruktur / Menüführung | 3 / 3 | |
| Funktionsumfang (z. B. Tassenmenge) | 3 / 3 | |
| Sonderfunktionen (z. B. Tassenwärmer, App) | 2 / 3 | |
| Milchaufschäumung | 3 / 4 | |
| Reinigungskomfort / Pflege | 5 / 5 |
Betrieb und Ergebnisse (25 / 30)
| Getränkequalität (Geschmack, Crema) | 8,5 / 10 | |
| Temperatur beim Servieren | 5 / 5 | |
| Aufheizdauer/Brühdauer | 6,5 / 10 | |
| Qualität Milchschaum | 5 / 5 |
Lautstärke (7,5 / 10)
| Lautstärke beim Brühen und Mahlen | 3,5 / 5 | |
| Störfaktor im Alltag | 4 / 5 |

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