Ratgeber
Für einen Laien sind Unterschiede zwischen Normalobjektiven und Makro-Objektiven schwer zu erkennen. Sie sind sowohl als Festbrennweite oder mit variabler Brennweite als Zoom-Objektiv erhältlich, mit einem Brennweitenbereich zwischen 30 und 100 Millimetern. Lediglich der Zusatz „Makro“ gibt einen Hinweis auf das besondere Einsatzgebiet dieser Objektive: Die detaillierte Großaufnahmen von Objekten aus geringstem Abstand. Lesen Sie in unserer Kaufberatung, worauf Sie bei Makro-Objektiven noch achten müssen.
Abbildungsverhältnis: Aus Klein mach Groß
Der Abbildungsmaßstab beschreibt das Verhältnis der Abbildungs- zur Gegenstandsgröße. Ist von einem Abbildungsmaßstab von 2:1 die Rede, so ist die Abbildung zwei Mal größer als der fotografierte reale Gegenstand. Um als Makro-Objektiv zu gelten, weisen solche Linsensysteme für gewöhnlich ein Abbildungsverhältnis von 1:4 oder weniger auf – normale Standardobjektive haben dagegen ein Abbildungsverhältnis von 1:7 bis 1:9.
Je geringer der Abstand zu dem Aufnahmegegenstand wird, etwa durch Abstandsverringerung bei Festbrennweiten oder Heranzoomen bei Zoom-Objektiven, desto größer fällt der Abbildungsmaßstab aus. Mit guten Makro-Objektiven können Sie sehr dicht an Ihr Motiv heran und ein Abbildungsverhältnis von 1:1 erreichen. Eine Blüte mit 30 Millimetern Durchmesser behält auf einem Vollformatsensor also die exakte Abmessung, sodass sich die Details stark vergrößern sind.
Geringe Verzeichnung: Durchweg scharfe Bilder
Neben dem Abbildungsverhältnis gibt es noch weitere Merkmale, die Makro- von Standardobjektiven unterscheiden. Die Schärfentiefe ist höher, das heißt auch sich im Hintergrund befindliche Objekte erscheinen noch scharf. Dies verhindert, dass bildfüllende Motive in verschiedenen Bildquadranten scharf und in anderen wiederum verschwommen erscheinen.
Auch die Verzeichnung, also die tonnen- oder kissenförmige Verzerrung des Bildes ist geringer als bei normalen Objektiven. Erreicht wird dies durch eine kleinere Blendenöffnung beziehungsweise geringere Lichtstärke f. So soll im Idealfall ein Objekt im Vollbild klar und gleichmäßig abgebildet werden.
Fokusbegrenzung: Schnellere Scharfstellung
Wegen des gering gehaltenen Abstands erfolgt die Scharfstellung des Motivs langsamer als bei Standardobjektiven. Um diesen Vorgang zu beschleunigen, besitzen einige Makro-Objektive einen zuschaltbaren Fokusbegrenzer, der den Scharfstellbereich auf ein kleineres, für die Makrofotografie übliches Spektrum einengt.