Wer regelmäßig in der Küche steht, weiß: Ein leistungsfähiger Stabmixer ist nicht nur ein Helfer für Saucen und Suppen – er entscheidet darüber, ob cremige Konsistenzen, fein pürierte Zutaten und luftige Desserts gelingen oder scheitern. Der Prostick von Wilfa will genau hier ansetzen und verspricht nicht weniger als Spitzenleistung auf Profi-Niveau – entwickelt in Zusammenarbeit mit der norwegischen Nationalmannschaft der Köche. Doch wird der Prostick diesem hohen Anspruch auch gerecht?

Inhalt
Design und Verarbeitung
Der Prostick überzeugt auf den ersten Blick durch ein hochwertiges Erscheinungsbild. Mit einer Kombination aus schwarzem Kunststoff und gebürstetem Stahl wirkt das Gerät nicht nur modern, sondern auch ausgesprochen robust. Alle Komponenten wirken hochwertig verarbeitet, scharfe Kanten oder lose Teile sucht man vergeblich. Das Gehäuse ist fest, stabil und macht auch nach längerer Nutzung einen langlebigen Eindruck.
Die Abmessungen von 6,5 × 6,5 × 42,5 Zentimetern (Breite x Tiefe x Höhe) machen ihn zwar nicht zum kompaktesten Modell seiner Klasse, doch in der Hand fühlt er sich überraschend ausgewogen an. Mit einem Gewicht von 747 Gramm liegt der Prostick allerdings im oberen Stabmixer-Bereich.

Bedienung und Ausstattung
In Sachen Ausstattung ist der Prostick besonders großzügig. Im Lieferumfang enthalten sind zwei unterschiedlich große Mixstäbe mit Spritzschutz, ein Präzisionszerkleinerer, ein Doppel-Schneebesen sowie zwei Messbecher (jeweils 0,5 und 1 Liter). Dies eröffnet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten: von cremigen Suppen über Pesto bis hin zu luftig geschlagener Sahne.
Die Mixstäbe lassen sich dank eines Dreh- und Klickmechanismus einfach wechseln. Dabei rasten sie spürbar ein, was für ein sicheres Gefühl beim Arbeiten sorgt. Der längere Stab eignet sich für größere Mengen wie Smoothies oder Suppen, während der Kürzere bei kleineren Portionen, etwa für Dips oder Mayonnaise, zum Einsatz kommt.

| Wilfa Prostick IM4B-1000FP | |
|---|---|
| Leistung | Bis zu 15.000 U/min, drei Stufen (5.000/10.000/15.000) |
| Materialien | Edelstahl & Kunststoff |
| Lautstärke | 70–85 dB je nach Stufe |
| Preis | 200 Euro |
Etwas gewöhnungsbedürftig ist zu Beginn die Vielzahl an Aufsätzen. Doch hier hilft die mitgelieferte Anleitung weiter, und schon nach kurzer Zeit geht die Bedienung intuitiv von der Hand. Das angenehm lange Stromkabel erweitert zudem den Aktionsradius in der Küche.

Trotz des wie erwähnt recht hohen Gewichts klappt die Handhabung gut. Besonders positiv fällt der ergonomisch geformte Griff auf, der mit einer Daumenauskerbung punktet und damit für sicheren Halt sorgt. Die beiden Tasten (Mixen + Stufenauswahl) sind gut erreichbar, egal ob wir mit links oder rechts arbeiten. Einzig der Druckpunkt könnte etwas weicher sein, doch so verhindert Wilfa ein versehentliches Aktivieren.
Die Gummierung der Tasten gefällt uns sehr gut, allerdings ist die haptische Unterscheidung nicht optimal. Die beiden unterschiedlichen Symbole lassen sich im Eifer des Gefechts nur schwer ertasten. Hier kommt es zu Beginn unseres Praxistests häufiger zu Fehleingaben, bis wir die Funktionen verinnerlicht haben.

Praxisergebnisse
In der praktischen Anwendung zeigt der Wilfa Prostick seine wahre Stärke. Die drei Geschwindigkeitsstufen – 5.000, 10.000 und 15.000 Umdrehungen pro Minute – lassen sich unkompliziert über die beiden Tasten regulieren. Ein LED-Ring an der Oberseite zeigt die aktuelle Leistungsstufe an, was nicht nur informativ ist, sondern auch professionell wirkt.
Mit dem kurzen Mixaufsatz entsteht in etwa 30 Sekunden aus weißen Bohnen eine angenehm cremige Paste. Die Klingen erreichen durch ihre durchdachte Bauweise weder Boden noch Rand – ein klarer Vorteil, da nichts ungewollt zerkratzt wird. Beim Mixen bleibt das Ergebnis gleichmäßig, auch bei kleinen Mengen. Der lange Mixaufsatz überzeugt beim Pürieren größerer Mengen. Eine Blumenkohlsuppe wird zügig und sehr gleichmäßig püriert – das Resultat ist seidig, glatt und appetitlich.

Beide Mixstäbe sind laut Hersteller so konstruiert, dass ein Vakuum am Gefäßboden vermieden wird. Das soll laut Hersteller die Handhabung verbessern und die Mixzeit verkürzen. Der integrierte Spritzschutz funktioniert in der Praxis weitgehend zuverlässig, auch wenn er Spritzer nicht völlig verhindert.
Auch der Schneebesen liefert hervorragende Ergebnisse. Schlagsahne lässt sich ohne Probleme aufschlagen. Auch leichte Teige lassen sich mit dem Schneebesen gut vermengen. Der Präzisionszerkleinerer zerkleinert nicht nur weiche Zutaten wie Kräuter, sondern auch härtere Bestandteile wie Nüsse oder Karotten mühelos. Die Ergebnisse sind gleichmäßig, und dank des stabilen Standes und des praktischen Einfüllstutzens ist das Arbeiten angenehm flüssig.

Sicherheit, Lautstärke und Reinigung
Sicherheitsaspekte kommen beim Prostick nicht zu kurz. Wir müssen die Starttaste wie beschrieben dauerhaft drücken, damit das Gerät läuft. Auch sonst haben wir bei der Handhabung keine Bedenken. In Kinderhände gehört das Gerät selbstredend trotzdem nicht.
In Sachen Lautstärke bewegt sich der Prostick im oberen Bereich. Bei höchster Mixstufe erreicht das Gerät etwa 85 Dezibel, auf mittlerer Stufe sind es rund 80 Dezibel und im niedrigsten Modus immerhin noch 70 Dezibel.

Die Reinigung ist unkompliziert. Fast alle abnehmbaren Teile sind spülmaschinengeeignet. Ausnahmen wie der Adapter für den Schneebesen sind klar gekennzeichnet. Für besonders langlebige Klingen empfiehlt sich eine sanfte Handwäsche. Das Gehäuse selbst lässt sich mit einem feuchten Tuch reinigen und ist unempfindlich gegenüber Spritzern und Fingerabdrücken.
Fazit
Der Wilfa Prostick überzeugt durch die hochwertige Verarbeitung, das durchdachte Zubehör und die starke Performance im Alltag. Besonders hervorzuheben sind die präzisen Mixergebnisse, der starke Motor sowie die Vielseitigkeit durch den langen und kurzen Mixstab, den Schneebesen und den Zerkleinerer. Zwar ist der Prostick kein Leisetreter und bringt mit seiner Bedienlogik kleinere Hürden mit sich, doch das Gesamtpaket überzeugt.
Die eingangs gestellte Frage lässt sich klar beantworten: Ja, der Wilfa Prostick bringt Profiqualität in den privaten Haushalt. Wer bereit ist, den Preis von knapp 200 Euro auszugeben, wird mit einem leistungsstarken und vielseitigen Küchenhelfer belohnt.
Testergebnisse im Detail
Design und Verarbeitung (9,5 / 10)
| Robustheit Material | 2,5 / 2,5 | |
| Abmessungen & Gewicht (Balance) | 2 / 2,5 | |
| Bauteile sauber verbunden | 2,5 / 2,5 | |
| Keine scharfen Kanten / hochwertiger Eindruck | 2,5 / 2,5 |
Funktions- & Lieferumfang (4,5 / 5)
| Zubehörumfang (Becher, Zerkleinerer etc.) | 2 / 2 | |
| Funktionsumfang (Sahne, Mayo, Eis etc.) | 2 / 2 | |
| Zusatzmaterialien (Kochbuch, Rezepte) | 0,5 / 1 |
Bedienung & Sicherheit (22 / 25)
| Anleitung / Verständlichkeit | 3 / 3 | |
| Benutzerfreundlichkeit Tasten (Position, Druckpunkt) | 4 / 7 | |
| Wechselbarkeit der Aufsätze | 5 / 5 | |
| Ergonomie & Griffigkeit | 5 / 5 | |
| Sicherheit im Betrieb (versehentliches Einschalten etc.) | 3 / 3 | |
| Sicherheit beim Wechseln der Aufsätze | 2 / 2 |
Ergebnisse (46 / 50)
| Mixqualität (Suppen, Gemüse, Pestos) | 15 / 15 | |
| Gleichmäßigkeit der Zerkleinerung | 10 / 10 | |
| Leistung als Zerkleinerer (Nüsse, Bohnen) | 10 / 10 | |
| Sahne schlagen / Emulsionen | 5 / 5 | |
| Geräuschentwicklung | 1 / 5 | |
| Geschwindigkeit der Zubereitung | 5 / 5 |
Reinigung (10 / 10)
| Spülmaschinenfestigkeit Mixfuß | 4 / 4 | |
| Reinigung Motoreinheit (abwaschbar / anfällig?) | 3 / 3 | |
| Erreichbarkeit aller Ecken & Kanten | 3 / 3 |

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