UltraHuman Ring AIR im Test – kompakter Smart Ring mit umfassendem Gesundheits-Tracking

Der UltraHuman Ring AIR Smart Ring verspricht, Gesundheits- und Aktivitätsdaten direkt am Finger zu erfassen, ohne dabei aufzufallen. Unser Test untersucht, wie gut der Ring Alltag, Sport und Schlaf begleitet, welche Features er bietet und wie komfortabel er sich über längere Zeit tragen lässt.

Design und Verarbeitung

Der UltraHuman Ring AIR wirkt schlank und elegant. Sein Goldton vermittelt einen hochwertigen Eindruck, der sowohl im Alltag als auch bei besonderen Anlässen unauffällig bleibt. Der Ring ist in mehreren Farbvarianten erhältlich: Bionic Gold, Raw Titanium, Aster Black, Matte Grey, Space Silver und Brushed Rose Gold. Er sitzt stabil am Finger, dreht sich kaum und bleibt auch beim Schlafen oder bei alltäglichen Bewegungen perfekt in Position.

Mit einem Gewicht zwischen 2,4 und 3,6 Gramm je nach Größe ist er kaum spürbar. Die Sensoren liegen auf der Innenseite des Rings, sodass sie präzise messen, ohne zu stören. Selbst nach längerem Tragen bleibt der Ring komfortabel, und auch nach zwei Wochen Nutzung zeigen sich nur minimale Kratzer, die im Alltag unvermeidlich sind.

Insgesamt wirkt der Ring robust und stabil. Das Gehäuse ist hochwertig verarbeitet, nahtlos verbunden und lässt sich nicht eindrücken. Die Ladestation ist kompakt, stabil und ebenfalls hochwertig gefertigt.

Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 379 Euro, ein Abonnement ist nicht erforderlich.

Bedienung und App

UltraHuman Ring AIR Smart Ring
UVP	379 Euro
Kompatibilität	iOS und Android
Material	Titan
Sensoren	Beschleunigungssensor, Herzfrequenzsensor, Blutsauerstoffsensor, Hauttemperatursensor

Die Einrichtung des Rings erfolgt schnell und unkompliziert über die kostenlose App für iOS und Android. Durch Daten wie Größe, Gewicht und Aktivitätslevel lassen sich die Sensoren des Rings korrekt kalibrieren. Die App ist überwiegend auf Deutsch, vereinzelt erscheinen englische Begriffe, was das Gesamtbild minimal stört, die Nutzung aus unserer Sicht jedoch nicht einschränkt.

In der App erhalten Nutzerinnen und Nutzer einen detaillierten Überblick über Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Schlaf, Stress, Aktivität, Zyklus und die dynamische Erholung. Letztere spiegelt das allgemeine Wohlbefinden wider, indem Marker wie Ruhe, Herzfrequenz, HRV, Hauttemperatur, Schlafqualität und tägliche Bewegung analysiert werden. So erhalten wir Hinweise darauf, wie gut sich unser Körper erholt und wie er sich an tägliche Belastungen und Stress anpasst.

Zu Beginn jeder Woche liefert ein wöchentlicher Report eine Bilanz der vergangenen Woche, zeigt Verbesserungen, erkennt Schwächen und gibt Hinweise, wie die Gesundheit gezielt optimiert werden kann. Niedriger Akkustand wird zuverlässig gemeldet, ebenso informiert die App, wenn der Ring nicht getragen wird. Firmware-Updates werden klar angezeigt und dauern nur wenige Minuten.

Die App ermöglicht zudem eine Vielzahl von Tracking-Optionen. Nutzerinnen und Nutzer können Vitamin-D-Level und weitere Gesundheitsparameter eintragen, Workouts manuell oder automatisch erfassen, Atemübungen durchführen und sogar den sozialen Jetlag analysieren, also die Diskrepanz zwischen dem biologischen Schlaf-Wach-Rhythmus und dem gesellschaftlich vorgegebenen Rhythmus an Arbeitstagen. Die App zeigt, wie stark diese Abweichung ist, und gibt Hinweise, wie sich der Schlaf durch regelmäßige Schlafzeiten optimieren lässt. Flugmodus und Hintergrundsynchronisierung lassen sich manuell aktivieren, wobei der Flugmodus Bluetooth deaktiviert, die Gesundheitsdaten jedoch weiterhin aufzeichnet. Die Funktion „Finde meinen Ring“ zeigt die Entfernung in Zentimetern an. Zwar ist die Angabe nicht exakt, die Anweisungen in der App ermöglichen jedoch ein zuverlässiges Auffinden des Rings. Der Ring verfügt über kein integriertes GPS und keine Bezahlfunktion, sodass er für diese Anwendungen auf das Smartphone angewiesen ist und keine Smartwatch-Funktionen im Zahlungsverkehr bietet.

Die Reinigung des Rings gelingt problemlos, sowohl außen als auch um die Sensoren auf der Innenseite. Das Ladekabel ist ausreichend lang, allerdings ist der Ring nicht magnetisch fixiert, sodass er beim Umkippen der Station herunterfallen kann.

Hardware und Sensorik

Der Ring misst präzise Schlafphasen, Schlafdauer, Bewegungen im Schlaf, Herzfrequenz, HRV, Stress, Zyklusinformationen und Körpertemperatur. Sportliche Aktivitäten werden automatisch erkannt, über 100 Sportarten stehen zur Auswahl, zusätzliche Sportarten lassen sich manuell hinzufügen. Krafttraining oder Übungen mit Hanteln und Klimmzügen werden nur eingeschränkt automatisch erfasst. Während der Aktivitäten werden Herzfrequenz, HRV, Temperatur sowie Erholung und Balance überwacht. Die Messwerte stimmen in unseren Tests mit Referenzgeräten überein, nur die UV- und Sonnenexpositionswerte erscheinen teilweise sehr unrealistisch, insbesondere bei unterschiedlichen Hauttypen.

Die Weckfunktion arbeitet mit einem intelligenten Schlafphasen-Algorithmus. Nutzer legen ein Zeitfenster fest, etwa zwischen 7:00 und 7:30 Uhr und der Ring weckt in dieser Spanne dann, wenn man sich in einer leichten Schlafphase befindet. So soll das Aufwachen natürlicher und angenehmer wirken. In der Praxis funktioniert das zum Teil zuverlässig, allerdings dürfte der Vibrationsalarm etwas kräftiger ausfallen, um wirklich jeden Schläfer sicher zu wecken.

Akku und Ladeverhalten

Der UltraHuman Ring AIR bietet drei Akkumodi: Turbo, Chill und Critical Battery Mode. Im Turbo-Modus werden alle Funktionen aktiviert, die Laufzeit beträgt vier bis fünf Tage. Im Chill-Modus, der nur einen reduzierten Trackingumfang nutzt, verlängert sich die Akkulaufzeit um etwa 35 Prozent. Im Critical Battery Mode werden nur essenzielle Messungen durchgeführt, sodass die Akkulaufzeit maximal ausgedehnt wird. Vollständig geladen ist der Ring in rund drei Stunden. Die App informiert zuverlässig über den Akkustand und warnt rechtzeitig, bevor der Schlaf nicht mehr präzise aufgezeichnet werden kann. Während des Ladevorgangs werden jedoch Ring und Station spürbar warm.

Fazit

Der UltraHuman Ring AIR Smart Ring überzeugt als kompaktes, leichtes und robustes Wearable, das präzise Gesundheits- und Aktivitätsdaten liefert. Er erkennt eine Vielzahl an Sportarten, misst Schlaf, HRV, Zyklus und Stress zuverlässig und unterstützt Nutzerinnen und Nutzer durch wöchentliche Reports sowie den Dynamic Recovery Score bei der gezielten Optimierung ihrer Gesundheit.

Kleinere Einschränkungen betreffen die sanften Wecktöne, die teilweise überhört werden können, die teilweise unrealistischen UV- und Sonnenexpositionswerte sowie die nicht magnetische Ladestation. Der Kaufpreis beträgt 379 Euro, ein Abo ist nicht erforderlich. Mit dem UltraHuman Ring AIR erhalten Nutzerinnen und Nutzer ein hochwertiges, funktionales und komfortables Wearable, das sowohl im Alltag als auch beim Sport und während des Schlafs zuverlässig begleitet, ohne dabei zu stören.

So testen wir Smart Rings

Wertung

: UltraHuman Ring AIR

1. Design, Verarbeitung & Tragekomfort

   1,0

2. Sensorik & Messgenauigkeit

   1,0

3. App & Bedienung

   1,2

4. Akku & Ladecase

   2,0

5. Funktionsumfang

   2,0

Pros

• Leicht & komfortabel
• Hochwertige Verarbeitung
• Präzise Messwerte
• Viele Gesundheits- und Trackingfunktionen
• Umfangreiche, intuitive App
• Kein Abo notwendig
• Gute Akkulaufzeit (4–5 Tage)

Cons

• UV-/Sonnenexpositionswerte teilweise unrealistisch
• Vibrationsalarm zu schwach
• Ladestation nicht magnetisch & Ring kann herunterfallen
• Ladeprozess erwärmt Station spürbar
• Kein GPS / keine Bezahlfunktion