Test: Tenda NOVA MW5C Mesh-System (3er-Set)

Tenda Technology ist ein 1999 gegründetes chinesisches Unternehmen, das kostengünstige, innovative und einfach zu bedienende Netzwerklösungen und entsprechendes Zubehör anbietet. Laut Herstellerangaben soll das Mesh-System Tenda NOVA MW5C Gebäude mit bis zu 300 Quadratmetern mit gleichbleibend guten WLAN-Empfang abdecken. Wir testen, ob es hält, was es verspricht.

Design und Verarbeitung

Rein optisch gesehen wirken die drei baugleichen Tenda NOVA MW5C Accesspoints, die in dem 3erPack enthalten sind, wie kleine Satellitenlautsprecher eines Soundsystems. Dazu tragen auch die würfelähnlichen Abmessungen von 90 mm x 90 mm x 91 mm (L x B x H) bei. Allerdings geben sie keinen Ton von sich, sondern sollen zur Verbesserung der WLAN-Abdeckung beitragen. Die Verarbeitungsqualität ist in Ordnung. Die Kanten sind durchgehend abgerundet, der Zugang zu den Anschlüssen ist problemlos über die Rückseite möglich. Das matte weiß ist angenehm neutral. Störende Spaltmaße oder andere Unzulänglichkeiten sind Fehlanzeige. Aufgrund der kompakten Maße und des dezenten Designs sind sie gut im Raum positionierbar. 

Auf der Vorderseite, unter dem Schriftzug „NOVA“, befindet sich eine kleine LED, die mit ihren drei Leuchtfarben – grün, gelb und rot – darüber Aufschluss gibt, wie gut die Verbindung zur „Basis“ oder zum nächstgelegenen Accesspoint ist. Allerdings fällt diese minimalistische optische Darstellung auf den ersten Blick gar nicht auf. Erst durch die Bedienungsanleitung wird der Anwender darauf aufmerksam gemacht.

Installation und Einrichtung

Tenda NOVA NW5C Installation
Die Einrichtung des WLAN-Netzwerks ist kinderleicht und innerhalb von wenigen Minuten erledigt.

Die Inbetriebnahme des Tenda NOVA MW5C Mesh-Systems ist denkbar einfach und in etwa fünf Minuten mit den Grundeinstellungen abgeschlossen. Es gibt eine übersichtliche und einfach gehaltene Bedienungsanleitung für die Erst-Einrichtung. Durch die Lektüre der Anleitung erfahren wir, dass die drei Accesspoints gleich aufgebaut sind und jeder als „Basis“ verwendet werden kann. Zunächst gilt es, die Tenda-WiFi-App aus dem App-Store (IOS) oder Google Play (Android) herunter zu laden. In der Zwischenzeit verkabeln wir eine der drei „Boxen“ per mitgeliefertem LAN-Kabel mit einem bestehenden DSL- oder Kabel-Router, sodass die Box als „Basisstation“ fungieren kann. Sobald die Stromversorgung mit dem Access-Point steht, baut dieser ein eigenes WLAN-Netzwerk auf. Der Zugriff darauf geschieht über die installierte App. 

Nun einfach den Anweisungen in der App folgen, das WLAN-Netzwerk mit dem Namen NOVA auswählen und den auf der Unterseite der Box angebrachten Zugangscode (WLAN-Schlüssel) eingeben. Noch einfacher geht es per QR-Code-Scanner des Smartphones: Einfach den QR-Code an der Unterseite scannen und auf dem Smartphone bestätigen Innerhalb weniger Sekunden steht die WLAN-Verbindung. 

Wir positionieren jeweils in zwei weiteren Räumen je einen Accesspoint der NOVA MW5C von Tenda um eine möglichste gleichmäßige WLAN-Abdeckung zu gewährleisten. Jetzt verbinden wir die zweite Box mit dem Strom und automatisch beginnt nach 40 Sekunden die grüne LED auf der Vorderseite zu blinken. Nach einer weiteren Minute ist die Verbindung zur „Basis“-Station hergestellt und die LED leuchtet im Idealfall ebenfalls grün. Sollte sie gelb oder gar rot leuchten, ist die Verbindung nicht ideal und der Standort der NOVA-Box muss angepasst werden. Das gleiche Prozedere durchlaufen wir mit der dritten NOVA-Box. Innerhalb von gut fünf Minuten steht in unserem Test das komplette WLAN Netzwerk und ist einsatzbereit.

Betrieb und Funktionsweise

Das Tenda NOVA MW5C ist ein Mesh-System, das über den Aufbau eines eigenes WLAN-Netzes eine möglichst optimale WiFi-Abdeckung im gesamten Haushalt gewährleisten soll. Folgende Endgeräte bilden unseren Testaufbau:

  • AVM Fritz!Box 7590 als WLAN DSL-Router (Hauptgerät)
  • Samsung Galaxy S20 Plus 5G (Smartphone zum Test der Verbindung)
  • VDSL-Internetleitung mit max. 250 Mbit/s Download und 40 Mbit/s Upload
  • Tenda NOVA MW5C (3er-Set)

Wir verbinden das Mesh-System von Tenda nach Anleitung mithilfe der Tenda-WiFi-App mit der AVM Fritz!Box 7590 per LAN und stellen so ein WLAN-Netzwerk her. Die NOVA-Box 1 als „Basis“ befindet sich im Wohnzimmer etwa einen Meter entfernt vom WLAN-Router. Das zweite Geräte (NOVA-Box 2) ist neun Meter weiter in der Küche. Weitere zehn Meter entfernt ist die NOVA-Box 3 im Schlafzimmer mit dem Mesh-System verbunden. Die Geräte sind jeweils durch eine Stahlbetonwand voneinander getrennt. Insgesamt versorgt das Netzwerk eine Wohnfläche von 85 Quadratmetern Die Verbindung ist laut LEDs stabil.  Für den Test der WLAN-Verbindungsqualität wird die Fritz!WLANApp verwendet. Zum Test ist eine Teststrecke vom Wohnzimmer über die Küche ins Schlafzimmer anschließend zur Wohnungstür und über den Flur wieder zurück ins Wohnzimmer vorgesehen. Dazu verwenden wir das Samsung Galaxy S20 Plus 5G zur Nachverfolgung der Verbindungsgeschwindigkeit und möglicher Verbindungsabbrüche. 

Tenda NOVA NW5C Betrieb
Eine der drei NOVA-Boxen wird als Basis direkt an den Router angeschlossen und verbindet sich dann automatisch mit den weiteren Stationen.

Zunächst verwenden wir vom Tenda NOVA MW5C 3er-Set nur einen Accesspoint als „Basis“ des Systems und testen die Reichweite und den Datendurchsatz. Wie zu erwarten ist in unmittelbarer Nähe der Box (ca. 1 Meter Abstand) nach Auswertung der Fritz!WLAN-App die Signalstärke mit -40 dBm und der Datendurchsatz mit 349 Mbit/s am Größten. Entfernt sich der Anwender sukzessive vom Ausgangspunkt in Richtung Küche und Schlafzimmer, so fallen beide Werte zusehends ab. Etwa 10 Meter entfernt sind noch 170 Mbit/s (Signal: -50 dBm) verfügbar und am äußersten Punkt (Wohnungstür, 25 Meter entfernt) sind es dann gerade einmal 8 Mbit/s (Signal: -87 dBm). Kurzzeitig ist gar kein Datendurchsatz mehr möglich. Trotz des schwachen Signals wechselt das System aber nicht das Frequenzband von 5 GHz auf 2,4 GHz. Als wir uns mit dem Smartphone dann wieder in Richtung Basis bewegen, steigt die Datenrate erfreulicherweise genauso linear wieder an, sodass am Ende ein durchschnittlicher Datendurchsatz von 129 Mbit/s (Signal: -69 dBm) über die gesamte Messung darstellbar ist. Verbindungsabbrüche gibt es während des gesamten ersten Durchlaufs nicht. 

In der zweiten Testphase fügen wir eine NOVA MW5C-Box hinzu und positionieren diese in der Küche – etwas erhöht und frei von anderen Störquellen. Die Verbindung steht nach gut einer Minute und zeigt per grüner Status-LED, dass die Qualität gut ist. Die Teststrecke aus der ersten Testphase steht erneut zur Verfügung. Dabei fällt gleich zu Beginn auf, dass der Datendurchsatz am Startpunkt mit 180 Mbit/s (Signal: -40 dBm) deutlich geringer ist als mit nur einem Accesspoint. Dafür bleibt sie im weiteren Verlauf bis zum nächsten „Kontrollpunkt“ an der Küche relativ stabil und fällt nicht so stark ab (120 Mbit/s). Da sich in diesem Bereich die nächste NOVA-Box befindet dessen Signalqualität deutlich besser ist, führt das System einen Netzwechsel durch und sogleich springt die Datenrate auf ordentliche 240 Mbit/s. Auf dem Weg zum äußersten Kontrollpunkt sinkt sowohl Signalstärke (-70 dBm) als auch Datenrate (90 Mbit/s) zwar erneut erheblich, aber die Reichweite ist aufgrund des zusätzlichen Accesspoints deutlich höher. Die Werte auf dem Rückweg zeichnen ein ähnliches Bild. 

Im letzten Testdurchlauf verwenden wir nun das komplette Set – positionieren das 3. Gerät dabei im etwa 18 Meter entfernten Schlafzimmer. Die Kopplung funktioniert wieder reibungslos und schnell.  Am Startpunkt erhalten wir ein ähnliches Ergebnis wie bei der vorherigen Messung mit einem Datendurchsatz von 175 MBit/s. Die Signalstärke ist allerdings mit -70 dBm deutlich schlechter. Auf unserer bekannten Teststrecke fällt zunächst die Datenrate kurz auf Werte um 160 Mbit/s ab, die Signalstärke steigt bis zum nächsten „Kontrollpunkt“ nahe der Küche stetig auf gute Werte von bis zu -30 dBm an. Interessant ist allerdings jetzt, dass kein Netzwechsel durchgeführt geschieht.

Das Smartphone greift nicht klar ersichtlich auf den zweiten oder dritten Accesspoint zu. Die Verbindungsqualität bleibt allerdings relativ konstant bei durchschnittlich 181 MBitt/s (-55 dBm), steigt in der Nähe des Schlafzimmers (3. NOVA-Box) zeitweise wieder auf 235 Mbit/s an – liegt aber selbst am äußersten Messpunkt (Wohnungstür) nicht unter 129 Mbit/s (Signal: -65 dBm). Der Rückweg verläuft mit ähnlichen Messwerten. Während der kompletten Messung gibt es keine Verbindungsabbrüche.

Tenda NOVA NW5C Funktion
Ist das Netzwerk mit einbau aufgebaut, wählt das Endgerät den jeweils passenden Zugangspunkt um eine optimale Verbindung zu gewährleisten.

In der Praxis – sprich beim Streamen von Musik, Videos und Spielen konnte das Tenda NOVA MW5C überzeugen, sofern es mit allen drei „Stationen“ verwendet wird. Selbst 4K-Inhalte liefen ruckelfrei bei stabiler Internet-Verbindung. Der Zugriff über die installierte App funktionierte schnell und zuverlässig. Einen Gastzugriff sowie eine Kindersicherung sind auch mit an Bord. Beide Funktionen sindim Test problemlos konfigurierbar. Die unterstützte WPA/WPA2-PSK-Verschlüsselung ist in Ordnung – den aktuellen WPA3-Standard unterstützt das System allerdings noch nicht. An jedem Accesspoint stehen zwei Gigabit LAN-Ports zur Verfügung. Eine stabile Internet-Verbindung ist so auch per LAN-Kabel mit einem Notebook oder PC möglich.

Fazit

Das Tenda NOVA MW5C Mesh-System zur Erweiterung der WLAN-Reichweite in den heimischen vier Wänden ist insgesamt ein gut funktionierendes Set. Im Verbund bietet es eine gute Reichweite mit stabilen Datenraten und guter Signalstärke. Die Einrichtung ist kinderleicht und geht in weniger als 10 Minuten vonstatten. Für Wohnungen bis zu 100 Quadratmetern ist das Set zu empfehlen. Alles darüber hinaus birgt allerdings die Gefahr von Verbindungsabbrüchen.

Mit einem Preis von knapp 110 Euro (Marktpreis) für ein 3er-Set besitzt das Tenda NOVA MW5C ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wertung

: Tenda NOVA MW5C

Tenda NOVA MW5C
  1. Design und Verarbeitung
    2,0
    • Installation und Einrichtung
      1,8
      • Betrieb und Funktionsweise
        2,2

        Pros

        • Einfache und schnelle Einrichtung
        • Gute Verarbeitung
        • Zuverlässige Verbindung
        • Keine Verbindungsabbrüche
        • Zwei Gigiabit LAN-Ports pro Box
        • Kindersicherung und Gastzugang

        Cons

        • Reichweite deutlich unter Maximum
        • Distanz zwischen Stationen darf nicht zu groß sein
        • Effektiver Betrieb nur als 3er-Set sinnvoll