Test: Severin KA 4811 Kaffeemaschine

Echte Kaffeegenießer schwören auf frisch gemahlene Bohnen. Wer sich keinen teuren Kaffeevollautomaten zulegen oder nicht selbst Hand anlegen möchte, kann sich den Kauf einer Filterkaffeemaschine mit integriertem Mahlwerk überlegen. Ein Vertreter ist die Severin KA 4811. Wir machen den Test und überprüfen, wie sich das Gerät in der Praxis schlägt.

Design und Verarbeitung

Optisch ist die Severin KA 4811 schlicht und zurückhaltend und passt sich damit fast jedem Küchenambiente an. Die abgerundete Frontseite ist zu einem Großteil mit gebürstetem Aluminium überzogen, was den optischen Gesamteindruck etwas auflockert. Das restliche Gehäuse besteht zwar aus Kunststoff, der jedoch einen robusten Eindruck hinterlässt. So lassen sich beispielsweise die Seitenwände auch mit hohem Kraftaufwand nicht eindrücken. Die Kaffeekanne besteht erfreulicherweise aus Glas – der Deckel dagegen aus Kunststoff. Hier wäre eine Edelstahlabdeckung sinnvoller gewesen, da das Gelenk in unserem Test bereits nach dem ersten Sturz aus einem Meter Höhe gebrochen ist. Davon abgesehen überzeugt die KA 4811 jedoch durch eine hervorragende Verarbeitungsqualität. Scharfe Kanten oder spitze, herausstehende Teile konnten wir nicht ausmachen. Dank der kompakten Abmessungen eignet sich die Maschine auch hervorragend für Küchen mit geringem Platzangebot. In der Breite misst sie gerade einmal 16,9 Zentimeter. Hinzu kommen eine Höhe von knapp 40 Zentimetern und eine Tiefe von 27 Zentimetern.

Bedienung und Zubereitung

Severin KA 4811
Die Severin KA 4811 verfügt über ein integrierte Mahlwerk auf der Oberseite.

Das Mahlwerk samt Bohnenspeicher befindet sich an der Oberseite. Das Fassungsvermögen ist mit circa 100 Gramm allerdings nicht allzu groß. Bereits nach zwei vollen Kannen muss der Nutzer Bohnen nachfüllen, was dank der einfachen Handhabung allerdings nicht weiter tragisch ist. Der Deckel sitzt fest, lässt sich aber ohne Probleme abnehmen. Über ein Drehrad lässt sich der gewünschte Mahlgrad in fünf Stufen einstellen. Das Mahlwerk hat uns im Test voll überzeugt. Das fertige Kaffeepulver ist sehr gleichmäßig gemahlen und die Bohnen werden komplett verarbeitet.

Der gemahlene Kaffee landet während der Zubereitung im herausnehmbaren Schwenkfilter. Über einen Griff an der Seite lässt sich dieser nach links öffnen. Der Nutzer kann sich entscheiden, ob er den im Lieferumfang enthaltenen Permanentfilter oder lieber einen Einweg-Papierfilter der Größe 1×2 verwenden möchte. Der Filtereinsatz lässt sich komplett entnehmen. Wir hätten uns allerdings einen etwas längeren Haltegriff gewünscht, da die Temperatur nach der Zubereitung sehr hoch ist.

Severin KA 4811
Gerätetyp:
Filterkaffeemaschine
Anzahl Tassen:
6
Integriertes Mahlwerk:
ja
Leistung:
820 Watt
Bevor die Zubereitung startet, muss der abnehmbare Wassertank auf der Rückseite befüllt werden. Mit einem Volumen von 750 Millilitern lassen sich bis zu sechs Kaffeeservicetassen mit einer Füllung brühen. Das ist nicht sonderlich viel, zumal gängige Tassen 250 Milliliter fassen. Hier sind also nur drei Tassen pro Durchgang möglich. Feiergesellschaften oder größere Familien dürften mit der Severin also nicht glücklich werden.

Die Bedienung der Severin KA 4811 ist nahezu selbsterklärend. Wenn der Nutzer doch einmal nicht mehr weiterweiß, hilft die ausführliche Anleitung. Auf der Vorderseite befinden sich die beleuchteten Bedienelemente in kreisförmiger Anordnung mit dem Ein-/Aus-Knopf in der Mitte. Hier lässt sich die Zubereitungsmenge beispielsweise zwischen zwei, vier und sechs Tassen variieren. Zudem kann der Nutzer zwischen normalem und mildem Kaffee wählen. Wer sein Getränk lieber etwas stärker möchte, muss auf fertiges Kaffeepulver umsteigen und die Funktion über den entsprechenden Knopf auswählen. Die ausgewählten Einstellungen sind durch die blaue Tastenbeleuchtung erkennbar. Alle Bedienelemente haben einen etwas zu festen Druckpunkt, sodass die Maschine ein Stück nach hinten kippt, wenn nicht mit der anderen Hand gegengehalten wird.

Severin KA 4811
Die Severin KA 4811 ist eine recht gemächliche Kaffeemaschine. Der Brühvorgang zieht sich eine Weile hin.

Sind die gewünschten Einstellungen getroffen, kann der Brühvorgang starten. Die Severin KA 4811 ist jedoch eine sehr gemütliche Kaffeemaschine und lässt sich viel Zeit. Bis die Kanne komplett gefüllt ist, vergehen knapp acht Minuten. Bei vier Tassen muss der Nutzer immer noch 6:20 Minuten warten. Da die Maschine nach dem Brühvorgang ein akustisches Signal von sich gibt, muss man sie jedoch nicht die ganze Zeit im Auge behalten.

Die Severin KA 4811 wurde mit einem Tropfverschluss ausgestattet. Dieser funktioniert allerdings mehr schlecht als recht. Nach der Zubereitung lässt sich die Kanne zwar bedenkenlos entnehmen, während des Brühvorgangs tropft die Maschine jedoch fröhlich weiter. Das ist besonders ärgerlich, da die Flüssigkeit auf die Warmhalteplatte tropft, die den Kaffee noch 35 Minuten lang nach dem Ende des Brühens beheizt.

Geräusch- und Geruchsentwicklung

Severin KA 4811
Geschmacklich hat uns die Severin KA 4811 überzeugt.

Die Severin KA 4811 brüht den Kaffee sehr leise und die Geräuschkulisse lässt sich fast vernachlässigen. Wir haben gerade einmal 50 Dezibel (dBA) gemessen. Damit ist in unmittelbarer Nähe zur Maschine ein normales Gespräch problemlos möglich. Das Mahlwerk ist dagegen ein ziemlicher Krachmacher. Hier muss der Nutzer mit 80 Dezibel leben, was einer befahrenen Straße entspricht. Da der Vorgang allerdings nur ein paar Sekunden dauert, hält sich die Geräuschbelästigung in Grenzen. Wir konnten während des Brühvorgangs keine unnatürlichen Gerüche feststellen.

Geschmack

Für den Geschmackstest verwenden wir herkömmliche Kaffeebohnen. Nach dem Brühen hat das fertige Getränk eine angenehme Temperatur von 73 Grad Celsius. Geschmacklich hat uns der Kaffee auf der milden und auf der normalen Stufe überzeugt. Die Maschine verbrennt den Kaffee nicht. Zudem konnten wir keine unnatürlichen Geschmäcker feststellen. Unserer Meinung nach könnte die normale Stufe noch etwas stärker sein. Hier hätten wir uns einen dritten Stärkegrad gewünscht. Das ist allerdings – im wahrsten Sinne des Wortes – Geschmackssache.

Fazit

Die Severin KA 4811 ist eine gute Filterkaffeemaschine. Sie überzeugt vor allem durch das integrierte Mahlwerk, das gleichmäßiges Kaffeepulver produziert. Dementsprechend punktet auch der fertige Kaffee durch einen angenehmen Geschmack. Dafür muss der Nutzer aber auch sehr lange warten, denn die Maschine lässt sich beim Brühen einer verhältnismäßig kleinen Menge Kaffee viel Zeit. Die Bedienung und die Handhabung haben uns vor keine größeren Probleme gestellt. Einzig der zu feste Druckpunkt der Tasten bereitet Probleme. Das Mahlwerk ist kurzzeitig sehr laut. Während des Brühvorgangs ist die Severin aber fast nicht zu hören.

Wertung

: Severin KA 4811

Severin KA 4811
  1. Design und Verarbeitung
    1,6
    • Bedienung und Handhabung
      1,8
      • Zubereitung und Ausstattung
        2,0
        • Geschmack
          1,5
          • Geräusch- und Geruchsentwicklung
            1,7

            Pros

            • Hervorragendes Mahlwerk
            • Angenehmer Geschmack
            • Einfache Bedienung
            • Gute Verarbeitungsqualität
            • Leiser Betrieb
            • Zurückhaltendes Design
            • Angenehme Trinktemperatur
            • Kompakte Abmessungen

            Cons

            • Tasten haben zu festen Druckpunkt
            • Gelenk des Kannendeckels bricht leicht
            • Lange Brühdauer
            • Mahlwerk sehr laut