Test: Panasonic SC-HTB600 Soundbar

Heimkino auf Hollywood-Niveau: Das verspricht Panasonic mit der Soundbar SC-HTB600. Damit das gelingt, unterstützt das Gerät die Raumklang-Standards Dolby Atmos und DTS:X. Ob der virtuelle Surround Sound den Nutzer wirklich umhüllt, klären wir im Test.

Design und Verarbeitung

Optisch entscheidet sich der Hersteller für eine zurückhaltende Bauweise und setzt auf eine klare Linienführung mit leicht abgerundeten Kanten. Hinzu kommt die dominant schwarze Farbgestaltung. Uns gefällt das dezente, edle Design sehr gut, das ist aber sicherlich Geschmackssache. Sie passt damit aber nicht nur zu Panasonic-Fernsehern, sondern macht auch mit Geräten anderer Hersteller eine gute Figur. Allerdings benötigt sie recht viel Platz auf dem TV-Bord. Vor allem bei der Breite von knapp 104 Zentimetern könnte es bei dem ein oder anderen eng werden. Dafür punktet die Panasonic durch eine moderate Höhe von nur 5,5 Zentimetern. Dadurch dürfte sie auch bei niedrigen TV-Standfüßen nicht ins Bild ragen. Die Tiefe ist mit circa 11 Zentimetern absolut im Rahmen, trotzdem hat sich Panasonic einen kleinen Kniff einfallen lassen. Durch eine Einkerbung auf der Rückseite lässt sich die Soundbar bei passenden Fernsehern leicht auf den Standfuß setzen und nimmt damit weniger Fläche ein. Das Gewicht liegt mit 3,3 Kilogramm im erwartbaren Bereich, allzu häufig dürfte der Nutzer die SC-HTB600 aber sowieso nicht herumtragen. Wer möchte, kann sie aber auch an der Wand befestigen. Das nötige Montagezubehör befindet sich in der Verpackung.

Panasonic SC-HTB600
Die Front und Oberseite werden von einem schicken Metallgitter bedeckt.

An der Verarbeitungsqualität haben wir nichts auszusetzen. Ein engmaschiges Metallgitter bedeckt die Front und einen Großteil der Oberseite – sehr schick. Das restliche Gehäuse besteht dagegen aus Kunststoff, doch auch hier hinterlässt das Material einen hochwertigen, robusten Eindruck und lässt sich nicht verformen. Die Übergänge der einzelnen Komponenten sind sauber verarbeitet. Wir konnten keine auffälligen Spaltmaße entdecken. Kleine gummierte Flächen an der Unterseite sorgen für eine sehr gute Rutschfestigkeit. Das Gehäuse des beiliegenden Subwoofers besteht zu einem Großteil aus MDF-Platten und macht ebenfalls einen äußerst wertigen Eindruck. Mit Abmessungen von 19 Zentimetern in der Breite, knapp 41,5 Zentimetern in der Höhe und 38,5 Zentimetern in der Tiefe gehört er zu den größeren Tieftönern, zumindest in Kombination mit einer Soundbar und weckt damit große Erwartungen in Sachen Basswiedergabe. 

Ausstattung und Bedienung

Die Schnittstellen befinden sich komplett auf der Rückseite. Das Stromkabel ist fest mit der Soundbar verbunden. Sehr schön: Das Netzteil findet im Gehäuse Platz und stört daher nicht. Das Highlight sind die beiden HDMI-Schnittstellen. Der Ausgang ist für die Verbindung mit dem Fernseher vorgesehen. Dank eARC-Unterstützung (enhanced Audio Return Channel) erlaubt die Soundbar die Übertragung von Ton und Bild mit nur einem Kabel. Vorausgesetzt natürlich der Fernseher verfügt ebenfalls über eine ARC-taugliche HDMI-Buchse, was jedoch bei so gut wie allen modernen TVs der Fall sein sollte. Über den HDMI-Eingang verbindet der Nutzer ein Quellgerät wie Blu-ray-Player oder aktuelle Spielekonsolen, wodurch ein Anschluss am Fernseher frei bleibt. Dank 4K-Passthrough schleift die Soundbar auch UHD-Signale durch. Zudem spendiert Panasonic der SC-HTB600 einen optischen Audioeingang für digitale Klangquellen. Ein 3,5-mm-Klinkeneingang für analoge Quellen wäre schön gewesen, ist aus unserer Sicht jedoch kein Muss. Ein USB-Anschluss ist zwar vorhanden, ist jedoch nur für Updates und nicht zur Wiedergabe verschiedener Dateiformate vorgesehen – schade.

Panasonic SC-HTB600
Am Gerät selbst befinden sich fünf Tasten.

Dafür unterstützt sie Bluetooth in der recht aktuellen Version 5.0. Die Signalqualität liegt in einem guten Bereich, allerdings verwendet Panasonic nur den SBC-Codec und nicht den qualitativ hochwertigeren aptX-Standard. Die Klangqualität geht aber trotzdem völlig in Ordnung. Die Einbindung in das heimische Netzwerk ist nicht vorgesehen, WLAN oder ein Ethernet-Anschluss fehlen also. Dementsprechend bietet die SC-HTB600 auch keine Multiroom-Funktionen oder App-Steuerung.  

Apropos Steuerung: An der Soundbar befinden sich fünf Tasten auf der Oberseite. Hier schaltet der Nutzer die Panasonic ein, regelt die Lautstärke, schaltet die verschiedenen Eingangsquellen durch oder startet das Bluetooth-Pairing. Damit sind alle wichtigen Einstellungen möglich, wer weiter in die Tiefe gehen möchte, muss zur kompakten Fernbedienung greifen. Diese passt allerdings nicht zur sonst so wertigen Soundbar. Der verwendete Kunststoff wirkt nicht sonderlich hochwertig und auch sonst ist die Haptik nicht optimal. Zudem benötigt die Bedienung etwas Einarbeitung. Wer beispielsweise den virtuellen Surround-Sound aktivieren möchte, muss dreimal die Sound-Taste betätigen, dann den Menüpunkt über OK wählen und mit den Pfeiltasten der Fernbedienung die gewünschte Einstellung vornehmen. Das ist nicht sonderlich intuitiv, wir bevorzugen eine größere Fernbedienung mit mehr Direktwahltasten. Einen ähnlichen Weg muss der Nutzer gehen, um die fünf Equalizer-Presets zu erreichen. Hier stehen ihm Standard, Music, Cinema, News und Voice zur Verfügung. Das alphanumerische Display unter dem Frontgitter erleichtert die Handhabung deutlich. Hier weiß der Nutzer immer, welcher Menüpunkt gerade aktiv oder welche Lautstärke gewählt ist.

Klangqualität

Panasonic SC-HTB600
Der externe Subwoofer liefert ein gutes Tieftonfundament.

Im Inneren der Panasonic SC-HTB600 befinden sich zwei Breitband-Lautsprecher mit 4,5 x 10 Zentimetern. Ein dezidierter Center-Speaker fehlt genauso wie nach oben gerichtete Lautsprecher. Dementsprechend simuliert die Soundbar auch keine Höheneffekte. Trotzdem kommt sie mit Dolby-Atmos- und DTS:X-Zertifizierung. Auf der Rückseite befinden sich zwei Bassreflexöffnungen. Für die tiefen Frequenzen ist aber natürlich der externe 16-Zentimeter-Tieftöner zuständig, der an der Front ebenfalls eine große Bassreflexöffnung besitzt. Die kabellose Kopplung klappt wunderbar einfach. Sind beide Komponenten mit dem Strom verbunden, verbinden sie sich automatisch. Eine kleine LED am Subwoofer gibt Auskunft über den Verbindungsstatus

Zunächst überprüfen wir, wie gut die Soundbar mit der DTS-Kodierung der Inception-Blu-ray zurechtkommt. Wir verwenden hier das Preset Cinema in Kombination mit 3D-Surround-Sound. Direkt zu Beginn des Films zeigt sich der Vorteil des externen Subwoofers. Die Wellen erzeugen eine bedrohliche Wucht und wenn sie am Felsen zerbrechen, fühlt sich das angenehm druckvoll an. Dabei matscht der Bass nicht und dröhnt auch bei voller Kraft nicht auf den Ohren. Wem die Standardeinstellungen noch nicht genug sind, der kann das Subwoofer-Level auch noch etwas nach oben schrauben und zusätzlich noch einen Bass-Boost aktivieren. Wir sind im Test mit den gegebenen Settings aber bereits sehr zufrieden. Die tiefen Frequenzen sind zwar jederzeit spürbar, spielen sich jedoch auch nicht zu dominant in den Vordergrund.

Panasonic SC-HTB600
WLANnein
Anzahl integrierte Lautsprecher3
HDMI-Anschlussja
Subwooferextern
Der 3D-Surround-Sound verbreitert das Geschehen auf dem Bildschirm zwar merklich, allerdings spielt sich das Klanggeschehen weitestgehend vor unserer Sitzposition ab. Das mag auch an unseren Testbedingungen liegen, trotzdem hat es die Soundbar hier aufgrund der Lautsprecher-Ausstattung nicht leicht. Die Räumlichkeit ist jedoch trotzdem eine große Stärke der SC-HTB600. Sie platziert Geräusche an der passenden Stelle. So scheint das Klicken der Gepäckaufbewahrungsfächer im Flugzeug tatsächlich von oben zu kommen. Zu Beginn der finalen Traumsequenz nimmt der Regen fast den kompletten Raum vor uns ein und das Quietschen der Scheibenwischer verschiebt sich merklich von Seite zu Seite. Auch die Schwertkämpfe unserer zweiten Test-Blu-ray Forbidden Kingdom machen damit sehr viel Spaß.

Dabei überzeugt auch die Stimmwiedergabe. Wie bereits erwähnt, kommt die Soundbar dabei ohne Center-Speaker aus. Die beiden Breitbandlautsprecher simulieren diesen jedoch gekonnt und die Dialoge scheinen aus der Mitte der Panasonic zu kommen. Die Sprachverständlichkeit ist selbst bei lauten Action-Sequenzen sehr gut.

Bei unserem Querschnitt durch die Musiklandschaft verwenden wir den Music-Equalizer. Insgesamt punktet die Soundbar auch hier durch einen ausgewogenen Klang. Keine Frequenz spielt sich in den Vordergrund. Dabei kreiert die SC-HTB600 eine recht natürliche Klangbühne und fühlt sich in so gut wie allen Genres wohl. Hip-Hop-Tracks profitieren von den wuchtigen Bässen und der überzeugenden Stimmwiedergabe. Aber auch Rock- oder Pop-Stücke gefallen. Klassik-Liebhaber kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Die Durchhörbarkeit ist über jeden Zweifel erhaben, egal ob gerade leise Töne angestimmt werden oder das Orchester voll aufspielt. 

Fazit

Die Panasonic SC-HTB600 überzeugt uns im Test. Das Design ist trotz der breiten Bauweise angenehm zurückhaltend, an der Verarbeitungsqualität gibt es nichts zu kritisieren. Die Ausstattung geht in Ordnung, ein Highlight sind die beiden HDMI-Schnittstellen. Bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von 499 Euro hätten wir uns jedoch noch Netzwerkfunktionen gewünscht. So müssen Käufer mit Bluetooth vorliebnehmen. Die Bedienung klappt nach etwas Eingewöhnungszeit gut, hätte jedoch gerne noch etwas intuitiver ausfallen dürfen. Klanglich hinterlässt die Soundbar einen sehr guten Eindruck. Der externe Subwoofer liefert wuchtige Bässe, lässt den Mitten und Höhen aber trotzdem noch genügend Luft zur Entfaltung. Die Räumlichkeit ist gut, auch wenn sich das Geschehen zumeist vor dem Nutzer abspielt.

Wertung

: Panasonic SC-HTB600

Panasonic SC-HTB600
  1. Design und Verarbeitung
    1,5
    • Ausstattung
      1,8
      • Bedienung und Handhabung
        2,0
        • Klang
          1,4

          Pros

          • Gute Verarbeitung
          • Zwei HDMI-Schnittstellen
          • Sehr guter Klang
          • Wuchtige Bässe
          • Gute Räumlichkeit

          Cons

          • Keine Netzwerkfunktionen
          • Bedienung könnte etwas intuitiver sein