Princess 162670 im Test: Raclette, Grill und Fondue für bis zu 8 Personen

Ein gemeinsamer Raclette-Abend gehört für viele Haushalte fest zur kalten Jahreszeit – immer öfter ergänzt ein dampfender Fonduetopf die gesellige Runde. Doch kann ein einziges Gerät wie das Princess 162670 Raclette und Fondue beide Welten wirklich überzeugend abdecken, ohne beim Komfort oder bei den Kochergebnissen Kompromisse einzugehen?

Design und Verarbeitung

Das Princess 162670 Raclette und Fondue tritt als kompaktes Kombigerät mit einer quadratischen Grillfläche von 31 mal 31 Zentimetern auf. Diese Fläche bietet ausreichend Platz, um Fleisch, Gemüse oder Brot zu grillen und gleichzeitig mehrere Raclettepfännchen zu betreiben. Die Grillplatte besitzt eine keramische Beschichtung, die laut Hersteller kratzfest und PFAS-frei ist. In der Praxis wirkt diese Grillplatte tatsächlich wertig: Sie vermittelt einen stabilen Eindruck und liegt satt im Gestell.

Die Basis bildet ein Metallgestell, das grundsätzlich ordentlich verarbeitet ist. Im Test zeigen sich einzelne Kanten am Metallrahmen zunächst etwas scharf. Dieser Eindruck relativiert sich jedoch, sobald die Grillplatte aufgelegt ist. Beim übrigen Materialeinsatz erreicht das Gerät ein gemischtes, aber stimmiges Bild. Die Kunststoffelemente wirken funktional, jedoch nicht besonders hochwertig. Sie erfüllen ihren Zweck, vermitteln aber kein Premiumgefühl. Dafür punktet das Raclette mit einer sicheren Standfestigkeit: Rutschfeste Füße sorgen dafür, dass das Gerät auch bei voller Bestückung mit acht Pfännchen und einem gefüllten Fonduetopf stabil auf dem Tisch steht. Dies ist gerade dann wichtig, wenn mehrere Personen gleichzeitig zu den Pfännchen greifen oder am Fonduetopf hantieren.

Bedienung und Ausstattung

Das Herzstück der Bedienung bilden 2 getrennte Thermostate, die wir über separate Drehregler steuern. Damit lässt sich die Temperatur für Pfännchen und Grill einerseits sowie für Käse-, Schoko- oder Öl-Fondue andererseits unabhängig einstellen. Die Skalen beschränken sich auf eine Minimal- und eine Maximalmarkierung, Zwischentemperaturen lassen sich nur gefühlt über Erfahrungswerte treffen.

Um den Heizstatus zu visualisieren, umgeben LED-Leuchtringe die Drehknöpfe. In der Theorie signalisiert ein erlöschender Ring, dass die Zieltemperatur erreicht ist. In der Praxis ist das jedoch inkonsistent: Beim Fondue-Regler erlischt der Leuchtring wie erwartet, sobald der Topf seine Temperatur erreicht. Der Ring des Raclette-Reglers leuchtet dagegen dauerhaft weiter. Das führt gerade in den ersten Einsätzen zu Verwirrung.

Die Ausstattung fällt für ein Gerät, das bis zu 8 Personen versorgen soll, erfreulich vollständig aus. Im Lieferumfang befinden sich 8 Raclettepfännchen, 8 Fonduegabeln und 8 kleine Holzspatel. Im Detail offenbart die Ausstattung jedoch eine Einschränkung: Die Fonduegabeln besitzen keine farblichen Markierungen. Gerade in geselliger Runde führt dies leicht zu Verwechslungen, weil niemand auf Anhieb erkennt, welche Gabel zu wem gehört.

Zusammen mit dem im Verhältnis zum Gesamtgerät eher kleinen Fonduetopf – praktikabel sind in der Regel etwa 4 Spieße gleichzeitig – eignet sich die Fonduefunktion somit eher für kleinere Gruppen.

Ein weiteres Ausstattungsmerkmal, das sich unmittelbar positiv bemerkbar macht, ist das 2 Meter lange Netzkabel. Das Raclette lässt sich damit recht frei positionieren, ohne zwangsläufig auf eine Mehrfachsteckdose oder ein Verlängerungskabel angewiesen zu sein.

Praxisergebnisse

Princess 162670 Raclette und Fondue
Gerätetyp	Kombigerät für Raclette, Grill und Fondue
Grillfläche	31 x 31 Zentimeter
Leistung	1.800 Watt
Lieferumfang	8 Pfännchen, 8 Fonduegabeln, 8 Holzspatel

Im praktischen Einsatz zeigt sich, wie gut das Princess 162670 seine 1.800 Watt Heizleistung in Kochergebnisse umsetzt. Für die Grillplatte messen wir nach etwa 10 Minuten eine Temperatur von rund 200 Grad Celsius. Diese Aufheizzeit ist angenehm kurz, um einen Abend entspannt zu starten, ohne lange Wartezeiten in Kauf zu nehmen. Das Gerät heizt anschließend weiter auf ungefähr 250 Grad Celsius hoch. Diese Temperaturreserve kommt insbesondere beim scharfen Anbraten von Fleisch und beim kräftigen Bräunen von Gemüse zugute.

Die Raclettepfännchen lassen sich gut einschieben. Dank der relativ hohen Bauweise besteht wenig Gefahr, dass Speisen direkt an die Heizspirale geraten. Im normalen Raclettebetrieb schafft das Gerät solide Ergebnisse: Bei einem normal gefüllten Pfännchen mit Käse und Zutaten dauert es etwa 12 Minuten, bis der Käse sichtbar gebräunt ist. Somit müssen sich Nutzerinnen und Nutzer auf einen eher gemütlichen Abend einstellen. Der Käse bräunt gleichmäßig, lediglich der hintere Bereich der Pfännchen zeigt etwas stärkere Bräunung als die Vorderseite. Diese leichte Temperaturdifferenz ist bei vielen Raclettes üblich und fällt in der Praxis kaum negativ ins Gewicht.

Die gleichzeitige Nutzung von Raclette und Fondue verlangt etwas mehr Aufmerksamkeit. Durch die Position des Fonduetopfs über der separaten Heizzone besteht die Gefahr, ein Pfännchen zu weit nach hinten zu schieben. Dann können Speisereste am Topf anbacken.

Beim Fondue selbst zeigt das Gerät ein gemischtes Bild. Fett oder Öl im Fonduetopf benötigt auf maximaler Heizstufe etwa 20 Minuten, bis es geschmolzen und heiß ist. Für ein wirklich dynamisches Fondue, bei dem Fleischstücke schnell garen, lohnt es sich, noch einige Minuten länger zu warten. Insgesamt könnte das Fett noch etwas heißer werden. Käse- und Schokofondue profitieren dagegen eher von der guten Temperaturhaltung als von maximaler Hitze, sodass die Fonduefunktion für diese Varianten stärker punktet.

Stromverbrauch

Trotz der Nennleistung von 1.800 Watt zeigt das Princess 162670 im Test einen moderaten Energiehunger. Im Raclettebetrieb verbraucht das Gerät nach 35 Minuten etwa 0,7 Kilowattstunden Strom. Dieser Wert bewegt sich für ein Kombigerät aus Grill und Raclette in einem guten Bereich.

Sicherheit und Reinigung

Ein Aspekt, der bei einem sehr heißen Tischgerät nie aus dem Blick geraten darf, ist die Sicherheit. Wie jedes Raclette erreicht auch das Princess 162670 im Betrieb hohe Temperaturen. Die Grillplatte wird deutlich heiß, die Heizspirale im Inneren arbeitet auf hohem Niveau, und auch der Fonduetopf wird sehr warm. Das liegt in der Natur der Sache und entspricht dem üblichen Verhalten vergleichbarer Geräte.

Ein klarer Kritikpunkt zeigt sich jedoch bei den Fonduegabeln. Diese bestehen aus Edelstahl, einschließlich der Griffe. Im Betrieb, insbesondere über der heißen Grillplatte, heizen sich die Griffe teilweise deutlich auf. Das erschwert die sichere Handhabung, da man die Gabeln nicht beliebig lange anfassen möchte. Griffe aus Holz oder einem hitzeisolierenden Material würden hier spürbar mehr Sicherheit und Komfort bieten.

In puncto Reinigung zeigt sich das Princess 162670 von seiner besten Seite. Nahezu alle relevanten Teile sind abnehmbar: die Grillplatte, der Fonduetopf und die Pfännchen lassen sich separat entnehmen. Die Komponenten sind spülmaschinentauglich, was den Aufwand nach einem langen Abend deutlich reduziert. Wer lieber von Hand spült, hat damit ebenfalls keine Probleme: Speisereste lösen sich leicht, eingebrannter Käse oder Fettspritzer lassen sich ohne großen Kraftaufwand entfernen.

Fazit

Das Princess 162670 Raclette und Fondue beantwortet die eingangs gestellte Frage nach der Alltagstauglichkeit eines Kombigeräts insgesamt positiv, wenn auch mit klaren Nuancen. Das Gerät bietet eine solide Verarbeitung mit wertiger, PFAS-freier Keramikgrillplatte und sicherem Stand, auch wenn der Kunststoff nicht ganz hochwertig wirkt und das Metallgestell anfangs einzelne scharfe Kanten zeigt. Die Bedienung mit zwei getrennten Thermostaten für Raclette und Fondue ermöglicht flexible Nutzung, wird jedoch durch die ungenaue Min-Max-Skala und die uneinheitlich arbeitenden LED-Leuchtringe etwas getrübt.

Im praktischen Einsatz liefert das Gerät gute Ergebnisse: Die Grillplatte heizt schnell auf, Raclettekäse bräunt gleichmäßig, und die Fonduefunktion arbeitet solide, wenn auch mit etwas langer Aufheizzeit und begrenzter Hitze für Fettfondue. Der eher kleine Fonduetopf und die unmarkierten Spieße begrenzen die Fondue-Tauglichkeit für wirklich große Runden. Stromverbrauch und Reinigungsaufwand fallen dagegen erfreulich aus; das Gerät arbeitet effizient und lässt sich dank abnehmbarer, spülmaschinentauglicher Teile unkompliziert säubern. Ein echter Schwachpunkt bleibt die Erwärmung der Edelstahlgriffe der Fonduegabeln. Wer diesen Punkt im Blick behält, erhält ein vielseitiges 5-in-1-Set, das vor allem als Raclette- und Grillgerät überzeugt und Fondue als sinnvolle Zusatzfunktion anbietet.

So testen wir Raclettes

Wertung

: Princess 162670 Raclette und Fondue

1. Design und Verarbeitung

   1,8

2. Bedienung und Handhabung

   2,3

3. Betrieb und Stromverbrauch

   1,9

4. Sicherheit

   1,7

5. Reinigung

   1,0

Pros

• Schnelle Grill-Aufheizzeit
• PFAS freie Keramikbeschichtung
• Zwei getrennte Thermostate
• Spülmaschinengeeignete Teile
• Gute Raclette-Ergebnisse
• Einfache Handhabung
• Einfache Reinigung

Cons

• LED-Anzeige teils inkonsistent
• Fonduegabeln ohne Markierung
• Fonduetopf eher klein
• Edelstahlgriffe der Fonduegabeln werden heiß