Nach dem Release des Nothing Phone (3a) im März 2025 folgt mit dem Phone (3a) Lite ein besonders preisgünstiger Einstieg in die Produktreihe. Trotz einer unverbindlichen Preisempfehlung von 249 Euro für die günstigste Speichervariante soll man laut Hersteller kaum gravierende Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Im Gegenteil: Das Gerät soll in vielen Bereichen mit einer Ausstattung punkten, die man in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich erwarten würde. Das wollen wir uns im ausführlichen Praxistest einmal näher ansehen.

Design und Verarbeitung
Inhalt
Größter optischer Unterschied zu den teureren Modellen ist das Glyph-Interface – LED-Streifen auf der Rückseite, die bei Anrufen oder Benachrichtigungen animiert leuchteten. Im Lite-Modell bleibt davon nur ein einzelner kleiner Lichtpunkt übrig. Dieser blinkt bei Anrufen oder wenn das Gerät mit dem Display nach unten liegt. Funktional ist das kaum noch mehr als eine Benachrichtigungs-LED. Das ist optisch interessant, aber ohne echten Mehrwert.
Erfreulich: Das Gehäuse ist nach IP54 gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Alle Bauteile sind sauber miteinander verbunden. In der Hand liegt das Gerät stabil und gut verarbeitet, auch bei höherem Druck wirkt das Gehäuse robust und gibt keinen Anlass zur Sorge. Einziger Nachteil: Die verbauten Tasten fühlen sich nicht sehr wertig an.

Display
Das OLED-Panel im 20:9-Format misst 6,77 Zoll und bietet eine Auflösung von 2.392 × 1.080 Pixeln (Full HD+). Inhalte sind gestochen scharf und kontrastreich, schwarze Flächen sind tief und gleichmäßig – typisch AMOLED. Auch die Farbdarstellung gefällt uns und ist schön kräftig.
Sehr gut ist aus unserer Sicht die Helligkeit: Das Display erreicht Spitzenwerte von bis zu 3.000 Nits, was selbst bei direkter Sonneneinstrahlung für gute Lesbarkeit sorgt. Das sind Werte, die wir so eigentlich nur bei deutlich teureren Modellen finden.
Die adaptive Bildwiederholrate liegt bei bis zu 120 Hertz und sorgt für flüssige Animationen. Eine dynamische Regelung wie bei teureren LTPO-Panels fehlt, aber ein manuelles Umschalten auf 60 Hertz ist möglich.

Hardware und Performance
Im Inneren arbeitet der MediaTek Dimensity 7300 Pro – ein moderner 4-nm-Chip mit acht Kernen, der für den Alltag ausreichend Leistung liefert. Unterstützt wird er durch 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte internen Speicher. Besonders erfreulich und nicht selbstverständlich: Das Smartphone unterstützt microSD-Karten zur Speichererweiterung bis zu 2 Terabyte.
Im Alltag zeigt sich das Phone (3a) Lite performant: Apps starten zügig, Multitasking funktioniert ohne spürbare Verzögerungen und auch Spiele wie Asphalt 9 oder Call of Duty Mobile laufen in hohen Details flüssig. Einzig kleinere Ruckler in der Alltagsbedienung trüben das Gesamtbild ein wenig. Hier könnte Nothing noch kleinere Anpassungen vornehmen.
Natürlich ist der Prozessor kein High-End-Chip – wer intensive Video- oder 3D-Bearbeitung plant, stößt hier an Grenzen. Für typische Alltagsanwendungen und gelegentliches Gaming reicht die Leistung aber völlig aus. Das belegen auch unsere durchgeführten Benchmark-Tests. 12.301 Punkte im Work 3.0-Test von PCMark sowie 3.130 Punkte im Wild-Life-Test von 3DMark sind zwar kein absoluter Highend-Bereich, für einfaches Gaming oder Multitasking reicht es aber locker.
Software und Bedienung

Das Phone (3a) Lite kommt mit Nothing OS 3.5, einer benutzerfreundlichen, schlanken Android-Oberfläche auf Basis von Android 15. Die Bedienung ist intuitiv, das System wirkt aufgeräumt. Dafür verzichtet der Hersteller auf die neuste Android-Version. Statt 16 kommt nur 15 zum Einsatz. In der Praxis macht das zwar keinen großen Unterschied, sollte man aber trotzdem für fast 250 Euro erwarten dürfen.
Praktisch sind Zusatzfunktionen wie der Smart Drawer zur App-Organisation, ein Private Space für vertrauliche Inhalte und ein App-Locker. Auch eine separate Taste für KI-Notizen gibt es unterhalb des Power-Buttons. Sie ist in der Praxis gut umgesetzt, warum Nothing aber nicht gleich Google Gemini auf das Gerät bringt, bleibt fraglich. So ist die Funktionalität relativ eingeschränkt.
Ebenfalls wenig erfreulich sind die vorinstallierten Drittanbieter-Apps wie Facebook und Instagram. Auch in der Preisregion unter 300 Euro sollte dies 2025 nicht mehr vorkommen. Immerhin lässt sich die Bloatware deinstallieren. Positiv wiederum ist die Update-Politik: Es gibt 3 Jahre Android-Updates und 6 Jahre Sicherheitsupdates – das ist nicht üblich in dieser Preisklasse.
Kamera
Die Triple-Kamera auf der Rückseite besteht aus einem 50-Megapixel-Hauptsensor, einer 8-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera und einem Makro-Objektiv. Die Hauptkamera überzeugt bei Tageslicht mit detailreichen, gut abgestimmten Bildern. Die Farbwiedergabe ist lebendig, aber nicht übertrieben. Auch der Dynamikumfang kann sich sehen lassen.
Bei schlechten Lichtverhältnissen liefert der große Sensor überraschend brauchbare Aufnahmen mit wenig Rauschen. Der Nachtmodus arbeitet effektiv und hebt Details gut hervor, insgesamt bleiben die Aufnahmen bei Dunkelheit dennoch deutlich hinter den Spitzenmodellen von Nothing zurück.
Die Ultraweitwinkelkamera ist für Schnappschüsse und Gruppenfotos geeignet, liefert aber weniger Schärfe und Detailtiefe. Die Makro-Funktion hat nur begrenzten Nutzen, sie überzeugt uns im Test aber nicht. Die Detailschärfe fehlt.

Der Zoom erfolgt rein digital – bis etwa 2-fach bleiben die Ergebnisse brauchbar, darüber hinaus nimmt die Bildqualität sichtbar ab.
| Nothing Phone (3a) Lite | |
|---|---|
| UVP | 249 Euro |
| Verfügbare Farben | Weiß, Schwarz |
| Speichergrößen | 128 Gigabyte |
| Besonderheiten | Benachrichtigungs-LED auf Rückseite |
Akku und Anschlüsse
Mit 5.000 mAh bietet das Phone (3a) Lite einen großen Akku. Selbst bei intensiver Nutzung reicht eine Ladung locker für einen vollen Tag, bei moderater Nutzung sind in unserem Test auch 2 Tage möglich.
Das Aufladen erfolgt über USB-C mit bis zu 33 Watt. Eine volle Ladung dauert etwa 1,5 Stunden. Ein Netzteil ist nicht im Lieferumfang enthalten. Kabelloses Laden gibt es ebenfalls nicht. Das ist in dieser Preisklasse jedoch keine Seltenheit. Interessant ist die Reverse-Charging-Funktion: Über ein USB- Kabel lassen sich andere Geräte mit bis zu 5 Watt aufladen. An Anschlüssen bietet das Gerät einen USB-C-Port und einen Hybrid-SIM-Slot (Dual-SIM oder SIM + microSD).
Fazit
Das Nothing Phone (3a) Lite überzeugt mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Es bietet ein modernes Design, ein starkes Display sowie eine lange Akkulaufzeit – und das zu einem Einstiegspreis ab rund 249 Euro.
Natürlich gibt es auch kleinere Schwächen: Der Prozessor ist Mittelklasse, das Glyph-Interface wurde auf ein Minimum reduziert, und auf kabelloses Laden muss verzichtet werden. Doch angesichts des attraktiven Gesamtpakets sind diese Kompromisse gut zu verschmerzen. Für alle, die ein zuverlässiges, modernes und optisch auffälliges Smartphone mit sehr großem Display im unteren Preisbereich suchen, ist das Phone (3a) Lite eine klare Empfehlung.
Testergebnisse im Detail
Verarbeitung (11,5 / 15)
| Materialqualität und Stabilität | 5,5 / 6 | |
| Verarbeitung (Passgenauigkeit, Spaltmaße) | 4 / 6 | |
| Schutz vor Staub und Spritzwasser (IP-Zertifizierung) | 2 / 3 |
Display (18 / 20)
| Auflösung und Schärfe | 5 / 6 | |
| Farbdarstellung und Kontrast | 3 / 4 | |
| Helligkeit und Lesbarkeit im Sonnenlicht | 5 / 5 | |
| Blickwinkelstabilität | 3 / 3 | |
| Bildwiederholrate/Reaktionszeit | 2 / 2 |
Hardware, Betriebssystem und Bedienung (24,5 / 30)
| Prozessorleistung / Performance | 8 / 10 | |
| Speicher (RAM, Interner Speicher) | 4,5 / 5 | |
| Betriebssystem und Updatepolitik | 4 / 5 | |
| Ergonomie/Haptik | 3 / 4 | |
| Zusatzfunktionen (z. B. KI-Taste, App-Locker, Smart Drawer) | 1 / 2 | |
| Benutzerfreundlichkeit / Oberfläche | 4 / 4 |
Kamera (16,5 / 20)
| Fotoqualität (Schärfe, Farbe, Dynamikumfang) | 6,5 / 8 | |
| Low-Light-Leistung / Nachtmodus | 3 / 4 | |
| Videoqualität / Bildstabilisierung | 3,5 / 4 | |
| Frontkamera / Selfie-Ergebnisse | 3,5 / 4 |
Akku und Anschlüsse (13 / 15)
| Akkulaufzeit | 4,5 / 5 | |
| Ladegeschwindigkeit | 2 / 3 | |
| Ausstattung (Anschlüsse, SIM-Slot, microSD, Lautsprecher) | 4 / 4 | |
| Zusatzfunktionen (z. B. Reverse Charging) | 2,5 / 3 |
Wertung
: NOTHING Phone (3a) Lite
Pros
- IP54-Zertifizierung gegen Staub und Spritzwasser
- Sehr gutes OLED-Display
- Erweiterbarer Speicher per microSD
- Gute Akkulaufzeit
- Reverse Charging
- Gute Hauptkamera bei Tageslicht
- Preis-Leistung insgesamt stark
Cons
- Glyph-Interface stark beschnitten
- Tasten fühlen sich wenig hochwertig an
- Gelegentliche kleine Ruckler
- Software nicht auf neuester Android-Version
- Bloatware vorinstalliert

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