Dreame Matrix10 Ultra im Test: Erster Saugroboter mit automatischem Wischpad-Wechsel

Dreame bringt mit dem Matrix10 Ultra einen Premium-Saug- und Wischroboter auf den Markt, der in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe setzt. Als erster Roboter überhaupt verfügt er über eine Multi-Mop Switching Dock, die bis zu drei verschiedenen Wischpad-Paaren fasst und dem Gerät je nach Bedarf automatisch anlegt. So kann der Matrix10 Ultra etwa für Küche, Bad und Wohnbereich jeweils optimierte Pads und Reinigungsmittel einsetzen – vollautomatisch und ohne manuelles Eingreifen. Daneben warten eine Saugkraft von 30.000 Pa, eine Kletterfähigkeit von bis zu 8 Zentimeter sowie Heißwasser-Selbstreinigung und Drei-Fach-Trocknung auf technisch anspruchsvolle Haushalte. Ob das Flaggschiff für 1.599 Euro unverbindliche Preisempfehlung hält, was es verspricht, klärt unser ausführlicher Testbericht.

Matrix10 Ultra: Roboter in der geschlossenen Basisstation
Die große, elegant gestaltete Station übernimmt Entleerung, Reinigung, Trocknung und den vollautomatischen Mopwechsel – ein spürbarer Komfortgewinn. (Foto: Testsieger.de)

Design und Verarbeitung

Optisch setzt Dreame auf ein funktionales, modernes Design in Weiß, das sich dezent in Wohnräume einfügt. Mit 35 Zentimeter Durchmesser und einer Höhe von nur 8,9 Zentimeter bleibt der Robotersauger erfreulich kompakt und passt auch unter tiefere Möbelstücke. Das Gehäuse besteht überwiegend aus robustem Kunststoff und wirkt insgesamt wertig. Die Basisstation fällt mit 45,7 × 41,6 × 59,0 Zentimeter (Breite × Tiefe × Höhe) allerdings wuchtig aus. Sie zählt zu den größten am Markt, kommt dafür aber in einem sehr eleganten Design und macht einen hochwertigen Eindruck. Der Deckel der Station öffnet nun per Knopfdruck und gibt den Blick auf alle wichtigen Komponenten frei – Wischpads, Reinigungsmitteltanks und Staubbeutel sind ordentlich angeordnet und leicht zugänglich.

Bei näherem Hinsehen zeigt sich eine saubere Verarbeitung: Alle Bauteile sitzen passgenau, die Spaltmaße sind gleichmäßig. Leider trüben im Test sichtbare Kratzer an einigen Bauteilen den Gesamteindruck. Davon abgesehen gibt es jedoch keine scharfen Kanten oder locker sitzende Teile. Insgesamt ist das Gerät stabil konstruiert.

Matrix10 Ultra: Sichtbare Kratzer an einem Bauteil der Station
Trotz hochwertiger Verarbeitung zeigt die Station in unserem Test sichtbare Kratzer, die den ansonsten wertigen Gesamteindruck leicht trüben. (Foto: Testsieger.de)

Bedienung und Handhabung

Die Inbetriebnahme ist einfach und schnell. Nach dem Auspacken setzen wir den Roboter in die Station und scannen den QR-Code unter dem Gehäusedeckel mit der Dreamehome-App. Die App (kostenlos verfügbar für Android und iOS) führt Schritt für Schritt durch die Einrichtung, sodass der Matrix10 Ultra innerhalb weniger Minuten betriebsbereit ist. Eine Registrierung bei Dreame ist allerdings erforderlich – inzwischen zwar üblich, eine Gast-Option wäre trotzdem schön. Ist dieser Schritt erledigt, steht eine übersichtlich gestaltete Benutzeroberfläche mit zahlreichen Funktionen bereit. So können wir etwa mehrstöckige Karten, virtuelle No-Go-Zonen definieren oder individuelle Reinigungspläne erstellen.

Matrix10 Ultra: Hinweise zur Kartierung in der Dreame-App
Praktisch erklärt: Die App führt verständlich durch die Kartierung und zeigt, wie der Matrix10 Ultra optimale Bedingungen für eine präzise Raumaufnahme erhält. (Foto: Testsieger.de)

Auch lassen sich Saugstärke, Wasserdosierung und Wischdruck je Raum separat einstellen. Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, Raumtypen und Mopps in der App zu verknüpfen: Nutzerinnen und Nutzer können festlegen, welcher Wischpad-Typ in welchem Zimmer zum Einsatz kommen soll. Alternativ übernimmt die KI diese Entscheidung automatisch anhand erkannter Räume (zum Beispiel Küche oder Bad) oder Verschmutzungen.

Die App reagiert im Test flüssig und stabil. Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant oder Siri sind ebenfalls verfügbar, sodass der Reinigungsstart auf Wunsch per Sprachbefehl erfolgen kann.

Navigation und Kartierung

Die Kartierung unserer 86 Quadratmeter Testwohnung gelingt zügig und genau. Per Laserscanner erstellt der Matrix10 Ultra innerhalb von etwa 10 Minuten eine detaillierte Karte, die fast alle Räume korrekt erkennt. Die verbleibenden Ungenauigkeiten können wir schnell per App korrigieren.

Im Putzbetrieb fährt der Roboter zunächst die Raumränder ab und reinigt dann in systematischen Bahnen das Innere. Das Muster deckt alle Bereiche ab, ohne Stellen auszulassen. In unserem Hindernistest glänzt der Matrix10 Ultra vollständig: Kabel, Spielzeug und selbst niedrige Objekte wie eine Waage erkennt er und umfährt sie – sehr gut.

Auch gelungen ist das ProLeap-Fahrwerk, das in unserem Test Schwellen und Türschienen von über 6 Zentimeter Höhe überwinden kann. Möglich wird dies durch ausfahrbare Kletterarme an den Antriebsrädern. Die Funktion hat jedoch auch einen entscheidenden Nachteil: Befindet sich der Roboter unter einem niedrigen Möbelstück – etwa einem Kleiderschrank – und liegt davor ein Teppich, findet er nicht mehr heraus. Er erkennt den Teppich als Hindernis und stellt sein Fahrwerk derart hoch auf, dass der Rahmen des Schranks das Verlassen verhindert.

Positiv fällt die Teppicherkennung aus: Befährt das Gerät einen Teppich, hebt es die beiden Wischpads automatisch um 10,5 Millimeter an, um den Untergrund trocken zu halten. Bei hochflorigen Teppichen kann man die Mopps sogar vollständig in der Station lassen, sodass der Dreame ausschließlich im Saugmodus weiterfährt. Insgesamt navigiert der Matrix10 Ultra zügig, präzise und intelligent durch die Wohnung und passt sich flexibel an Bodenunebenheiten, Hindernisse und unterschiedliche Beläge an.

Saugleistung

Mit einer nominellen Saugleistung von 30.000 Pa gehört der Matrix10 Ultra zu den stärksten Robotern am Markt. Dies spiegelt sich auch in der Praxis wider. In unserem Saugtest auf Teppich konnte der Dreame 80 Prozent unseres Dreck-Gemischs aufnehmen – ein starkes Ergebnis, das bislang nur anderen High-End-Modellen wie dem Dreame Aqua 10Ultra Roller gelingt. Ähnlich überzeugend fällt die Reinigung auf Hartboden aus: Krümel, Staub und auch schwerere Verschmutzungen entfernt der Dreame restlos. Er erreicht in unserem Test eine Leistung von 99 Prozent – sehr gut.

Ecken und Kanten sind dank der ausfahrbaren Seitenbürste kein Problem dar. Im Test erwischt der Matrix10 Ultra alle 6 ausgelegten Reiskörner. Hier gleicht die lange Bürste die runde Bauform des Roboters sehr gut aus und befördert Partikel gezielt in die Saugöffnung. Tierhaare und lange Menschenhaare nimmt das Dual-Bürsten-System effektiv auf, ohne die Hauptbürsten zu verstopfen. Zwei gegenläufig rotierende Walzen – eine mit Borsten, eine aus flexiblem Gummi – verhindern, dass sich Haare aufwickeln. In der Praxis bleiben die Hauptbürsten tatsächlich frei von Haarbüscheln. Lediglich die Seitenbürste verheddert sich bei sehr langen Haaren gelegentlich. Insgesamt liefert der Matrix10 Ultra beim Staubsaugen aber eine sehr gute Performance.

Matrix10 Ultra: Halterung für mehrere Wischpads in der Station
Die Station bietet Platz für gleich drei Mopp-Sets und macht den automatischen Wechsel je nach Raumtyp erst möglich. (Foto: Testsieger.de)

Wischleistung

Bei der Wischfunktion beschreitet Dreame mit der Multi-Mopp-Station neue Wege. Statt einer Walze wie beim Aqua10 kommen hier zwei rotierende Wischpads in drei Varianten zum Einsatz. Für Holzböden, die normale Reinigung und für hartnäckige Flächen. Welche Pads der Dreame benötigt, kann er je nach Reinigungsaufgabe selbst auswählen. Für unseren Praxistest wählen wir das orangefarbene Pad für die Tiefenreinigung.

Bereits nach einem Durchgang ist unser frischer Kaffee- und Smoothie-Fleck vollständig beseitigt, und selbst Ketchup entfernt die rauere Pad-Oberfläche überraschend gut. Nur kleine Rückstände übrig. Nach zwei Überfahrten sind sämtliche Flecken restlos entfernt. Einzig bei harten Ketchupflecken muss der Dreame Federn lassen und entfernt nur einen Bruchteil der Verschmutzungen.

Alltagsverschmutzungen wie Staub, Fußabdrücke oder angetrocknete Spritzer stellen den Matrix10 Ultra folglich vor keine Herausforderung. Das kontinuierlich mit Frischwasser benetzte Pad und der konstante Anpressdruck sorgen dafür, dass Schmutz nicht nur verteilt, sondern direkt aufgenommen wird. Zudem verfügt der Roboter über eine intelligente Schmutzerkennung: Flüssigkeiten wie zum Beispiel verschüttete Sojasauce erkennt das System sofort und reagiert, indem es die Haupt- und Seitenbürsten anhebt und eine intensive Nassreinigung des Bereichs durchführt.

Der Matrix10 Ultra liegt damit zwar auf dem Niveau anderer Spitzenmodelle, doch ein Wischmopp-Ersatz für intensives Schrubben von Hand ist auch er (noch) nicht. Positiv ist jedoch, dass der Roboter im Zweifel mehrere Reinigungsdurchgänge automatisch veranlasst, bis seine Sensoren eine saubere Oberfläche melden. Im Ergebnis erreicht das Gerät somit eine sehr gute Wischleistung bei üblichen Haushaltsspuren, auch wenn Wunder bei eingebackenem Schmutz ausbleiben.

Matrix10 Ultra: Aufnahme der Kontaktpunkte für die Wischpads
Das ausfahrbare Wischpad bildet das Herzstück der Wischfunktion und ermöglicht eine gründliche Nassreinigung. (Foto: Testsieger.de)

Lautstärke

Im Standard-Modus arbeitet der Matrix10 Ultra mit circa 60 Dezibel (dBa) angenehm leise. Unterhaltungen im selben Raum sind weiterhin möglich. Der Geräuschpegel liegt damit deutlich unter unserer Richtwert-Grenze von 80 Dezibel. Auf maximaler Saugstufe steigt die Lautstärke auf rund 76 Dezibel. Das ist zwar deutlich hörbar, bewegt sich aber immer noch in dem Rahmen, den man von einem Staubsauger erwartet. Im Vergleich zu manchem Konkurrenzmodell bleibt Dreame also zivilisiert: Kein Pfeifen oder Kreischen stört, vielmehr klingt das Betriebsgeräusch relativ tief und gleichmäßig, was weniger störend ist. Insgesamt schneidet der Matrix10 Ultra in dieser Kategorie sehr gut ab.

Dreame Matrix10 Ultra
Saugleistung30.000 Pascal
Wischsystem3 Mopppaar-Typen, rotierende Pads
SteuerungDreamehome-App, Alexa, Google, Siri
UVP1.599 Euro
Geruchsentwicklung können wir im Test nicht feststellen. Dank automatischer Reinigung und Trocknung der Mopps entstehen selbst bei häufigem Einsatz keine unangenehmen Gerüche.

Akkuleistung und Laufzeit

Der Matrix10 Ultra ist mit einem 6.400-mAh-Akku ausgestattet. Dieser reicht im Test locker für unsere 86 Quadratmeter große Testwohnung. Auch bei größeren Flächen sollte die Laufzeit ausreichen. Nachladen erfolgt automatisch, der Roboter setzt danach an der vorherigen Stelle fort. Die Ladezeit beträgt rund 5 Stunden. Somit sind Laufzeiten von bis zu 3 Stunden realistisch, was auch vom Hersteller (maximal 180 Minuten) so angegeben wird. Einzig die benötigte Reinigungszeit für unsere Wohnung mit über 120 Minuten ist sehr lang. Hier arbeiten andere Modelle deutlich schneller.

Hygiene und Entleerung

Hinsichtlich Entleerung und Selbstreinigung bietet die Matrix10-Ultra-Station das volle Programm. Nach jedem Saugdurchgang entleert die Station den Roboter-Staubbehälter automatisch in einen 3,2-Liter-Staubbeutel. Abhängig vom Schmutzaufkommen kann er bis zu 100 Tage Staub aufnehmen. Der Wechsel des Beutels ist hygienisch: Beim Herausziehen verschließt sich der Beutel, sodass kein direkter Kontakt mit dem Staub entsteht. Ein integrierter HEPA-Filter im Roboter filtert zudem Feinstaub aus der Abluft, was insbesondere Allergikerinnen und Allergikern zugutekommt.

Matrix10 Ultra: Staubbeutelfach mit großem 3,2-Liter-Beutel
Der große Staubbeutel fasst bis zu 100 Tage Schmutz und verschließt sich beim Herausnehmen automatisch für eine besonders hygienische Entleerung. (Foto: Testsieger.de)

Die automatische Wischpad-Reinigung überzeugt uns ebenso. Nach dem Wischen fährt der Roboter zurück zur Station, wo die Pads zunächst mit bis zu 100 Grad Celsius heißem Wasser gespült werden. 20 Düsen besprühen die Pads und den Stationsboden, während rotierende Bürsten Schmutz abrubbeln. In unserem Härtetest mit Ketchupflecken sind die Mopps danach sehr sauber, lediglich minimale Verfärbungen bleiben zurück. Anschließend startet die Trocknungsfunktion: Warme Luft trocknet nicht nur die Wischpads, sondern auch den Staubtank und den Staubbeutel in der Station. Dieses verhindert effektiv Schimmelbildung und üble Gerüche, die bei feuchten Rückständen auftreten könnten. Im Vergleich zu vielen Konkurrenzmodellen, die oft nur den Mopp trockenföhnen, geht Dreame hier einen Schritt weiter.

Reinigung und Wartung

Die Wartung ist weitgehend automatisiert. Nutzerinnen und Nutzer müssen lediglich Frischwasser nachfüllen, Schmutzwasser entleeren und gelegentlich die Station auswischen. Verbrauchsteile wie Beutel, Reinigungsmittel und Wischpads sind in ausreichender Anzahl im Lieferumfang enthalten. Auch nach mehreren Wochen zeigen sich keine Auffälligkeiten bei Bürsten oder Filtern. Der Pflegeaufwand ist gering.

Fazit

Der Matrix10 Ultra überzeugt mit starker Saugleistung, intelligenter Navigation und hohem Automatisierungsgrad. Die automatische Mopp-Wechselstation bringt Komfortgewinn. Die Wischleistung bei leichten Verschmutzungen ist sehr gut, bei hartnäckigem Schmutz bleibt Luft nach oben. Die Geräuschentwicklung ist moderat, der Pflegeaufwand gering. Abzüge gibt es für die sichtbaren Kratzer an unserem Testgerät und einen kleinen Mangel in der Navigation. Wer bereit ist, rund 1.600 Euro zu investieren, bekommt einen der aktuell leistungsstärksten und komfortabelsten Saug- und Wischroboter am Markt.

So testen wir Staubsauger-Roboter

Testergebnisse im Detail

Verarbeitungsqualität (9 / 10)

Robustheit Material
 
2,5 / 2,5
Spaltmasse
 
2,5 / 2,5
Bauteile sauber miteinander verbunden
 
1,5 / 2,5
Keine scharfen Kanten
 
2,5 / 2,5

Handhabung und Navigation (28 / 30)

Einrichtung
 
4 / 4
App
 
4 / 4
Reinigungsstation
 
7 / 7
Tempo bei Navigation
 
1 / 2
Kartierung und Navigation
 
4 / 5
Hinderniserkennung
 
6 / 6
Wie nah wird an Hindernisse herangefahren
 
2 / 2

Reinigungsleistung (43,5 / 50)

Saugleistung Teppich
 
8 / 10
Saugleistung Hartboden
 
10 / 10
Eckenreinigung
 
6 / 6
Kantenreinigung
 
2 / 2
Saugleistung Haare
 
1 / 2
Wischleistung leichte Verschmutzungen
 
10 / 10
Wischleistung hartnäckige Verschmutzungen
 
6,5 / 10

Geräusch- und Geruchsentwicklung (5 / 5)

Lautstärke im Normal-Modus
 
2 / 2
Lautstärke im Maximal-Modus
 
2 / 2
Gerüche
 
1 / 1

Hygiene (5 / 5)

Beim Entnehmen des Staubbeutels kein Kontakt mit Staub
 
2,5 / 2,5
HEPA-Filter inklusive
 
2,5 / 2,5

Wertung

: Dreame Matrix10 Ultra

Dreame Matrix10 Ultra
  1. Verarbeitungsqualität
    1,5
    • Navigation und Bedienung
      1,3
      • Saugen
        1,7
        • Geräusch- und Geruchsentwicklung
          1,0
          • Hygiene
            1,0

            Pros

            • Sehr starke Saugleistung
            • Intelligente Navigation
            • Vollautomatischer Wischpadwechsel
            • Leiser Betrieb
            • Hohe Wischleistung im Alltag

            Cons

            • Groß dimensionierte Station
            • Probleme unter Möbeln
            • Langsame Reinigungsdauer
            • Probleme bei hartnäckigen Verschmutzungen

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