devolo Magic 2 WiFi 6 next im Test: Leistungsstarkes Powerline Mesh für maximale WLAN-Reichweite

Wenn dicke Decken und verwinkelte Grundrisse das Funksignal dämpfen, geraten einzelne Räume schnell ins Hintertreffen. Das devolo Magic 2 WiFi 6 next Multiroom Kit setzt genau hier an: Es transportiert die Daten über die Stromleitung von Steckdose zu Steckdose und spannt dort leistungsstarke Zugangspunkte mit modernem WLAN der sechsten Generation auf. Im Test zeigt sich, wie gut das Hybridprinzip aus Powerline-Backbone und Mesh-WLAN in der Praxis funktioniert.

Lieferumfang, Varianten und Preise

Das Multiroom Kit enthält einen Basisadapter für die Anbindung an den vorhandenen Router sowie zwei WLAN-Adapter für zusätzliche Räume. Ein zwei Meter langes Netzwerkkabel und eine Installationsanleitung liegen bei. Für kleinere Grundrisse eignet sich das Starter Kit mit einem Basis- und einem WLAN-Adapter. Wer später zusätzliche Bereiche versorgen möchte, erweitert das bestehende Setup mit separaten WLAN-Adaptern. Der Hersteller ruft für das Starter Kit 269,90 Euro, für das Multiroom Kit 469,90 Euro und für einen einzelnen Erweiterungsadapter 209,90 Euro auf.

Design und Verarbeitung

Die 3 Adapter wirken robust und sauber verarbeitet. Das Kunststoffgehäuse fühlt sich wertig an, Grate oder unsaubere Kanten fallen nicht auf. Die WLAN-Module messen 152 Millimeter in der Höhe, 76 Millimeter in der Breite und 40 Millimeter in der Tiefe. Somit benötigen sie einiges an Platz, lassen sich aber auch problemlos kopfüber einsetzen. Die Flexibilität ist also trotzdem in Ordnung. Trotz der ausladenden Abmessungen bleibt die Optik neutral und fügt sich recht unauffällig in Wohnräume ein. Praktisch: Durch die durchgeleitete Steckdose geht kein Anschluss verloren.

Installation

Die Inbetriebnahme klappt problemlos. Zuerst stecken wir die beiden WLAN-Adapter ein. Sie koppeln sich innerhalb weniger Minuten automatisch über die Stromleitung. Danach kommt der Basisadapter in eine Steckdose nahe des Routers und wir verbinden ihn mit dem beiliegenden Netzwerkkabel. Sobald die Statusanzeigen an allen Geräten weiß leuchten, lässt sich das Funknetz mit dem auf der Geräterückseite aufgedruckten Schlüssel nutzen.
Für nahtloses Mesh aktiviert ein kurzer Druck auf die WPS-Taste des Routers die Übergabe der Zugangsdaten. Anschließend wandern die WLAN-Adapter an ihre Bestimmungsorte. Für die Einrichtung können wir wahlweise das beiliegende Handbuch oder die kostenlose Home-Network-App für Android und iOS verwenden. Wir entscheiden uns in diesem Fall tatsächlich für das Handbuch. Die Anwendung führt zwar übersichtlich durch die Schritte, lässt jedoch den Hinweis auf den obligatorischen Kabelanschluss des Basisadapters aus.

Bedienung und Handhabung

Die Tasten besitzen einen klaren Druckpunkt, die Anzeigen lassen sich bei Bedarf deaktivieren. Die Home-Network-Anwendung bündelt die wichtigsten Funktionen wie Gästezugang, Kindersicherung mit Zeitfenstern und eine einfache Kanal- und Leistungsverwaltung. Für Fortgeschrittene stehen zusätzlich eine Weboberfläche und eine Desktop-Anwendung zur Verfügung. Im Alltag bleibt das System unauffällig: Einmal eingerichtet, wählen Endgeräte automatisch den stärksten Zugangspunkt, ohne dass Unterbrechungen auffallen.

Jeder WLAN-Adapter bietet zwei Gigabit-Ethernet-Buchsen für stationäre Geräte wie Fernseher, Spielkonsole oder Desktop-Rechner. Der Basisadapter bindet das Heimnetz über eine Gigabit-Buchse an. Unterstützt werden sowohl Internetprotokoll Version 4 als auch Version 6. Die Anzeigen lassen sich auf Wunsch abschalten, was in Schlafräumen nützlich ist.

Leistung in der Praxis

devolo Magic 2 WiFi 6 next
Set-Inhalt	1 Basisadapter, 2 WLAN-Adapter
WLAN-Standard	Wi-Fi 6 (IEEE 802.11ax)
Theoretische Geschwindigkeit	5 GHz: bis 2402 Mbit/s, 2,4 GHz: bis 574 Mbit/s
Stromverbrauch	9,2 W typisch, 12,2 W maximal, 4,5 W Standby
Preise (UVP)	269,90 € Starter Kit, 469,90 € Multiroom Kit, 209,90 € Einzeladapter

Das System funktioniert in der Praxis sehr gut. Unsere Messungen zeigen, dass das WLAN wie auch das Mesh-Signal schön stabil bleibt, und wir stellen keine nennenswerten Abbrüche fest. Direkt neben den Adaptern messen wir eine Signalstärke von -30 bis -40 dBm, ein ausgezeichneter Wert. Aber selbst wenn wir uns 10 Meter oder weiter entfernen, kommen wir immer noch auf gut -60 dBm.

Im Kern verbindet ein Powerline-Backbone (G.hn/HomeGrid) die Adapter über die vorhandene Stromverkabelung, wodurch der Einfluss massiver Wände und langer Distanzen in der Theorie stark reduziert wird. Theoretisch sollen die WLAN-Adapter bis zu 2.402 Mbit/s im 5-GHz- und bis zu 574 Mbit/s im 2,4-GHz-Netz liefern. Diese Werte lassen sich in der Praxis jedoch so gut wie nicht erreichen, hängt die tatsächliche Leistung von Bausubstanz, Leitungslänge und Störquellen ab.

Zunächst messen wir den Datendurchsatz in unserem bestehenden WLAN-Netzwerk direkt neben unserem Router. Erwartungsgemäß erhalten wir hier die volle Bandbreite von 250 Mbit/s unseres Internetanschlusses. Dann wechseln wir in das WLAN der Adapter und starten unseren Härtetest. In unserem Einfamilienhaus mit Stahlbetondecken kommt im Keller normalerweise nur noch ein Bruchteil der Bandbreite an. Mit dem devolo Magic 2 WiFi 6 next erreichen wir hier zuverlässig die volle Anschlussrate bei stabilen Latenzen. Videostreaming, Downloads und Cloud-Backups laufen parallel ohne Bandbreitenkonkurrenz, und dank nahtlosem Roaming bleiben Verbindungen auch beim Raumwechsel stabil. Erfahrungen aus weiteren Umgebungen bestätigen dieses Bild. Sehr schön: Selbst wenn wir ins in das obere Stockwerk begeben, kommt durch dicke Mauern und Böden immer noch fast die komplette Bandbreite an.

Das Mesh-WLAN sorgt dafür, dass alle Funkmodule als ein gemeinsames Netz auftreten: Geräte wechseln automatisch zum stärksten Zugangspunkt, während Zugangspunkt-Steering und Band-Steering die optimale Funkzelle und das passende Frequenzband wählen.

Mit Wi-Fi 6 (IEEE 802.11ax) kommen moderne Techniken wie OFDMA, Mehrnutzer-MIMO und ein erweitertes 5-GHz-Spektrum zum Einsatz, die gemeinsam für eine hohe Effizienz und Stabilität bei vielen parallelen Verbindungen sorgen. Zudem verlängern Target Wake Times die Akkulaufzeit mobiler Geräte, während WPA3 die Verschlüsselung verbessert.

Wärmeentwicklung und Energiebedarf

Im Dauerbetrieb erwärmen sich die Adapter spürbar; Oberflächentemperaturen um vierzig Grad Celsius sind im Test die Regel. Das liegt in einem unkritischen Bereich, verlangt aber nach ausreichender Belüftung. Laut Datenblatt liegt die Leistungsaufnahme typischerweise bei 9,2 Watt, maximal bei 12,2 Watt, im Bereitschaftsbetrieb bei 4,5 Watt. Der Verbrauch fällt damit höher aus als bei einfachen Repeatern, steht aber in einem plausiblen Verhältnis zur gebotenen Backbone-Leistung und Reichweite.

Fazit

Das devolo Magic 2 WiFi 6 next Multiroom Kit überzeugt als starke Hybridlösung für schwierige Wohnsituationen. Die Kombination aus Powerline-Backbone und Mesh-WLAN liefert im Test eine flächige Abdeckung, stabile Latenzen und durchweg reproduzierbare Datenraten – selbst in Räumen, die zuvor kaum versorgt sind. Die Verarbeitung wirkt hochwertig, die Installation gelingt ohne Vorkenntnisse, und die Anwendung vereinfacht Verwaltung, Gastzugang und Kindersicherung. Die großen Gehäuse und die spürbare Wärmeentwicklung verlangen etwas Platz und Belüftung; der Energiebedarf liegt naturgemäß über dem einfacher Repeater.

So testen wir Powerline-Adapter

Wertung

: devolo Magic 2 WiFi 6 next

1. Design und Verarbeitung

   1,5

2. Installation und Einrichtung

   1,4

3. Betrieb und Funktionsweise

   1,4

Pros

• Sehr stabile WLAN-Abdeckung
• Einfache Installation ohne Vorkenntnisse
• Durchgeleitete Steckdose bleibt nutzbar
• Hohe Mesh-Effizienz
• Starke Leistung in schwierigen Gebäuden

Cons

• Relativ große Gehäuse
• Erwärmt sich spürbar
• App mit kleinen Lücken