Test: Devolo WiFi 6 Repeater 3000

WiFi-Repeater sollen das WLAN-Signal auch in entlegene Ecken einer Wohnung oder eines Gebäudes bringen. Neben der Verbesserung der Signalstärke werben Hersteller auch mit einer erhöhten Down- und Upload-Geschwindigkeit sowie einer einfachen Einrichtung. Auch der Devolo WiFi 6 Repeater 3000 soll sich komfortabel via App einrichten lassen und dabei laut Herstellerangaben alle WiFi-Probleme lösen. Inwiefern Devolo seinen selbst gesteckten Ansprüchen gerecht werden kann, zeigt unser Repeater-Test. Entscheidend ist neben der Praxisleistung, die Verarbeitung, der Funktionsumfang sowie der Aufwand für die Einrichtung des Gerätes.

Devolo WiFi 6 Repeater 3000 Repeater und Verpackung
Devolo WiFi 6 Repeater 3000

Design und Verarbeitungsqualität

Der Repeater aus dem Hause Devolo ist 14,9 Zentimeter hoch, 7,1 Zentimeter breit und 4,5 Zentimeter tief. Er ist genau wie andere Modelle der Mittelklasse recht kompakt und lässt sich direkt in eine Steckdose einstecken. Das Gehäuse besteht aus Hartkunststoff und ist in einem matten Weiß gehalten. Andere Farbvarianten sind nicht erhältlich, dafür eignet sich die recht unauffällige Farbgebung jedoch für fast jedes Wohnambiente. Erfreulicherweise entscheidet sich Devolo auf der Vorderseite des Repeaters nicht für ein glänzendes Weiß. Durch die matte Front ist das Gerät kaum für Fingerabdrücke empfindlich. An der Rückseite sowie den Seitenbereichen können wir trotz glänzendem Design nach unserem Test keine unschönen Flecken feststellen.

Die Verarbeitung des Geräts ist einwandfrei. Der verbaute Kunststoff wirkt sehr robust und lässt sich nicht eindrücken. Daneben sind auch die Spaltmaße möglichst klein gehalten und die Verbindungsstellen machen einen wertigen Eindruck. Mit 511 Gramm liegt der Repeater gut in der Hand und bietet auch in der Steckdose einen sicheren und festen Halt. Im Ganzen hinterlassen das Design und die Verarbeitungsqualität einen guten Eindruck.

Ausstattung und Funktionsumfang

Neben der kabellosen Verbindung mit dem Repeater lassen sich die eigenen Geräte auch via LAN-Anschluss nutzen

An den Seiten sind 2 physische Knöpfe verbaut. Einer dient zur Verbindungsherstellung zwischen Router und Repeater bei der Ersteinrichtung. Daneben gibt es noch einen Reset-Button, der das Gerät nach längerem Drücken automatisch auf Werkseinstellungen zurücksetzt. Das macht gerade die Neueinrichtung besonders einfach. Damit hebt sich Devolo von der Konkurrenz ab, eine solche Funktionstaste ist noch nicht bei jedem Hersteller verbreitet. Des Weiteren befindet sich auf der Vorderseite eine Info-LED, die eine bestehende Verbindung oder anfallende Störungen signalisiert. Darüber ist eine Anzeige für die Verbindungsqualität verbaut. Wer die Beleuchtung als störend empfindet, kann diese im Nachhinein abschalten.

Auf der Unterseite platziert Devolo einen Gigabit-Ethernet-Anschluss, der den aktuellen Markt-Standards entspricht und einen Betrieb als kabelgebundenen Access-Point ermöglicht. Die Konfiguration als Access-Point ist aber auch kabellos möglich. Der Devolo 3000 unterstützt sowohl das 2,4- als auch das 5-Gigahertz-Frequenzband und bietet die gleichen Funkkanäle wie die Konkurrenz. Darüber hinaus bietet das Gerät alle wichtigen Basisfunktionen wie Access-Point-Steering, einen Crossband-Betrieb und einen automatischen Frequenzbandwechsel sowie Mesh-WLAN und WPA2 und WPA3. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle die verfügbare Kindersicherung. Durch diese können Eltern die Bedienung der physischen Tasten am Gerät sperren und ein versehentliches Zurücksetzen in den Werkszustand vermeiden. Die im Inneren verbauten Antennen zum Datenaustausch sollen theoretisch eine Geschwindigkeit von 3.000 Megabit pro Sekunde leisten können. Zudem bieten sie den aktuellen Übertragungsstandard WiFi 6. Da wir in unserer Testumgebung jedoch nicht über eine solche Internet-Geschwindigkeit verfügen, können wir derart hohe Geschwindigkeitsangaben nicht überprüfen.  

Mit dem Devolo WiFi 6 Repeater 3000 bietet Devolo ein Gerät, das alle aktuell auf dem Markt gängigen Standards unterstützt und darüber hinaus sinnvolle Funktionen wie eine Kindersicherung implementiert, die zwar auch andere Hersteller bieten, aber längst noch kein Standard ist. 

Einrichtung

Die Einrichtung via App ist einfach und intuitiv

Für die Inbetriebnahme des Gerätes ist kein separates Stromkabel nötig. Dadurch muss der Repeater nicht auf dem Boden oder frei im Raum stehen, sondern bekommt direkt einen festen Platz an einer Steckdose. Das spart Platz und bietet weniger Stolpermöglichkeiten als bei einem freistehenden Repeater wie dem Devolo WiFi 6 Repeater 5400. Bei der Ersteinrichtung bietet Devolo zwei Möglichkeiten: via App oder Browser. Wer sich für die Einrichtung per Mobile-Anwendung entscheidet, benötigt kein weiteres Kabel. Per Browser ist die Einrichtung kabellos oder kabelgebunden via LAN-Kabel möglich. Dieses liegt der Verpackung nicht bei und muss gegebenenfalls nachgekauft werden. Unserer Meinung nach ist dieser Schritt aus umwelttechnischer Sicht nachvollziehbar, jedoch können Nutzerinnen und Nutzer das Gerät so nicht als Access-Point einrichten, wenn sie kein eigenes Kabel zur Verfügung haben.

Die Einrichtung via Smartphone oder Tablet erfolgt über die App Home Network von Devolo. Diese ist für Android- und iOS-Geräte verfügbar. In unserem Test verwenden wir ein Google Pixel 6 mit Android 13.  Nach dem Öffnen leitet uns die App gekonnt durch den Einrichtungsprozess. Zunächst wählen wir die zu installierende Gerätekategorie sowie das genaue Modell aus. Anschließend erfolgt die Aufforderung, den Repeater in die Steckdose zu stecken und abzuwarten, bis der Start-Prozess abgeschlossen ist und die Kopplung mit dem hauseigenen Router möglich ist. Die Herstellung einer Verbindung mit beiden Geräten erfolgt via WPS. Dazu drücken wir die WPS-Taste unserer Fritz!Box 7590 AX sowie des Repeaters jeweils einmal kurz. Die Einrichtung einer Verbindung dauert dann 4 bis 5 Minuten und das Gerät ist einsatzbereit. Abschließend gibt es noch ein paar Hinweise zur optimalen Positionierung des Repeaters.

Die verbaute LED-Anzeige gibt Auskunft über die Verbindungsstärke zwischen Repeater und Router

Insgesamt funktioniert die Einrichtung via App tadellos. Jeder Schritt ist präzise und verständlich erklärt sowie intuitiv visualisiert. So ist die Inbetriebnahme auch für Einsteiger geeignet. Unglücklich ist aus unserer Sicht, dass sich das Gerät im Einrichtungsprozess als Access-Point via WLAN oder LAN konfigurieren lässt. Dies ist nur über den Browser möglich. An dieser Stelle sollte der Hersteller mit einem Update nachbessern.

Wer die Einrichtung via PC nutzen möchte, macht dies, egal ob mit LAN-Kabel oder drahtlos, über einen Internet-Browser seiner Wahl. Im Testszenario kommt Microsoft Edge in der Version 107.0.1418.26 zum Einsatz. In unserem Fall funktioniert die Einrichtung via Browser gut. Jedoch erfordert dies ein paar mehr Kenntnisse im Vergleich zur App. Wir empfehlen die Browser-Variante Nutzerinnen und Nutzer, die bereits Erfahrung in der entsprechenden Installation haben. Bei wenig oder gar keinen Vorkenntnissen ist die Einrichtung über das Smartphone deutlich schneller und intuitiver.

Praxisbetrieb und Messergebnisse

Devolo WiFi 6 Repeater 3000
Anschlüsse1* Gigabit-Ethernet
EinrichtungsmöglichkeitenApp oder Browser
Unterstützte Frequenzbänder2,4 und 5 Gigahertz (Dualband-Betrieb)
Besondere FunktionenAC-Point-Steering
Band-Steering
Kindersicherung
Bei unseren Geschwindigkeitsmessungen sowie im Alltagsbetrieb überzeugt uns der Repeater. Nach der Ersteinrichtung bildet das Gerät dank Mesh-WLAN ein gemeinsames Netz mit unserer Fritz!Box. Nutzerinnen und Nutzer müssen so nicht mehr zwischen zwei separaten Netzwerken wechseln, wenn das Signal des Routers zu schwach ist. Der Repeater bekommt den gleichen Namen wie unser WLAN und übernimmt zuverlässig die Verbindung, wenn der Repeater unserem Test-Smartphone eine schnellere Verbindung ermöglicht als der Router. Auch die oben genannten Funktionen klappen im Alltag zuverlässig und es gibt keine Verbindungsabbrüche. Den einzigen Anlass zur Kritik gibt das sogenannten Band-Steering, also der automatische Wechsel zwischen einer 2,4- und 5-Gigahertz-Frequenz. Hier verbindet der Router das Smartphone noch einige Minuten mit dem 5-Gigahertz-Netzwerk, obwohl wir mit dem 2,4-Gigahertz-Frequenzband eine deutlich stabilere und bessere Verbindung haben.

Im wichtigsten Test, der Verbesserung der Internet-Geschwindigkeit, leistet Devolo sehr gute Arbeit. An unserem Teststandort, ein Büro in einem Altbau, das etwa 10 Meter von unserem Router entfernt ist und durch drei Beton-Wände abgetrennt wird, messen wir ohne Repeater im Schnitt circa 17 Megabit pro Sekunde im Down- sowie knapp 8 Megabit im Upload. Mit dem Devolo-Repeater, den wir in der Mitte zwischen Router und Smartphone platzieren, gelingen im Schnitt circa 103 Megabit pro Sekunde im Download sowie 27 Megabit im Upload. Zum Vergleich: Mit dem Fritz!Repeater 2400, den wir an gleicher Stelle positionieren, kommen wir auf 91 Megabit pro Sekunde im Down- und 20 Megabit im Upload. Mit den gebotenen Messwerten kann Devolo im Repeater-Test die Internet-Geschwindigkeit deutlich verstärken und unsere „WLAN-Probleme“ lösen.

Fazit

Mit dem Devolo WiFi 6 Repeater 3000 liefert das deutsche Unternehmen einen leistungsstarken Repeater der Mittelklasse, der in unseren Tests eine sehr gute Performance abliefert und die Internetverbindung deutlich verbessert. Die unverbindliche Preisempfehlung von knapp unter 100 Euro ist dafür aus unserer Sicht absolut angemessen. Wer einen leistungsfähigen Repeater sucht, der durch eine einfache Handhabung und Einrichtung punktet, kann hier bedenkenlos zugreifen. Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung.

So testen wir Repeater

Wertung

: Devolo WiFi 6 Repeater 3000

Devolo WiFi 6 Repeater 3000
  1. Design und Verarbeitungsqualität
    1,2
    • Ausstattung und Funktionsumfang
      1,5
      • Einrichtung
        1,5
        • Praxis
          1,4

          Pros

          • Sehr leistungsstark
          • Einfache Handhabung
          • Einrichtungs-App ist sehr intuitiv
          • Gute Verarbeitung
          • Gigabit-Ethernet

          Cons

          • Kein LAN-Kabel für den Access-Point-Betrieb dabei
          • Wechsel zwischen einer 2,4- und 5-Gigahertz-Frequenz dauert etwas lang