Mini-Beamer sind längst nicht mehr nur Notlösungen für gelegentliche Filmabende oder mobile Präsentationen. Der Markt entwickelt sich rasant, und Modelle wie der XGIMI MoGo 4 zeigen, dass Kompaktheit nicht mit Kompromissen gleichgesetzt werden muss. Unser Test nimmt das Gerät ganz genau unter die Lupe: vom Design über die Bedienung bis hin zur Bildqualität.

Design und Verarbeitungsqualität
Der XGIMI MoGo 4 gefällt uns auf den ersten Blick mit seinem modernen, zylindrischen Erscheinungsbild. Mit seinen kompakten Maßen von etwa 208 × 97 × 97 Millimetern und einem Gewicht von rund 1,3 Kilogramm eignet sich der Beamer ideal für mobile Einsätze. Er passt problemlos in einen Rucksack und ist damit wie geschaffen für unterwegs. Das Gehäuse aus Kunststoff im metallischen Look vermittelt einen hochwertigen Eindruck, und auch die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen. Abgerundete Kanten und eine angenehme Haptik machen das Gerät zu einem Handschmeichler, der sich auch optisch problemlos in moderne Wohnräume einfügt.
Ein besonderes Highlight ist der integrierte Standfuß, der eine 360-Grad-Drehung ermöglicht. Dieser wirkt nicht nur stabil, sondern bietet auch praktische Flexibilität bei der Ausrichtung des Bildes. Anfängliche Bedenken, dass die Linse beim Einrasten auf der untersten Position zerkratzen könnte, zerstreuen sich schnell – dank der kratzfesten Objektivabdeckung bleibt die Linse jederzeit geschützt.

| XGIMI MoGo 4 | |
|---|---|
| Maße | ca. 208 × 97 × 97 mm |
| Gewicht | ca. 1,3 kg |
| Auflösung | Full HD (1080p) |
| Helligkeit | ca. 450 ISO Lumen |
| Lautsprecher | 2 × 6 Watt Harman/Kardon |
| UVP | 599 Euro |
Einrichtung
Die Inbetriebnahme des XGIMI MoGo 4 gelingt schnell und unkompliziert. Dank des vorinstallierten Google Play-Betriebssystems dauert die Einrichtung maximal 5 Minuten. Besonders hilfreich sind die automatische Trapezkorrektur und der kontinuierliche Autofokus. Diese Funktionen sorgen bereits bei der ersten Nutzung für ein gut ausgerichtetes Bild, das sich ohne großen Aufwand einstellen lässt. Wer jedoch das letzte Quäntchen Schärfe herausholen möchte, sollte manuell nachjustieren und auf eine möglichst optimale Aufstellung achten.
Auch beim Aufstellort zeigt sich der Beamer flexibel: Ein 1/4-Zoll-Stativgewinde erlaubt die Nutzung mit handelsüblichen Stativen. Alternativ steht der bereits integrierte Standfuß zur Verfügung, der in den meisten Situationen völlig ausreichen sollte und auch eine gute Standfestigkeit bietet.

Bedienung und Ausstattung
Bei der Bedienung zeigt sich der MoGo 4 benutzerfreundlich und gut durchdacht. Die Google-TV-Oberfläche punktet mit einer klaren Struktur und einer großen Auswahl an Apps. Praktisch: Alle großen Streamingdienste wie Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video sind verfügbar.
Für die Steuerung stehen gleich zwei Fernbedienungen zur Verfügung. Die große Fernbedienung überzeugt mit durchdachtem Layout, angenehmem Druckpunkt und beleuchteten Tasten. Schnellzugriffstasten auf gängige Streamingdienste erleichtern den Alltag zusätzlich. Eine frei belegbare Taste erlaubt individuelle Einstellungen – ein netter Bonus. Zusätzlich gibt es eine Mini-Fernbedienung, die sich am Gerät befestigen lässt. Diese eignet sich besonders für die Nutzung im Bluetooth-Modus, bietet aber auch eingeschränkt Zugriff auf grundlegende Funktionen im Beamer-Betrieb.

In puncto Konnektivität ist alles an Bord, was man von einem Mini-Beamer erwartet: Ein Full-Size-HDMI-Anschluss erleichtert die Verbindung zu Laptops oder Konsolen. Dazu kommen ein USB-A-Port, ein USB-C-Anschluss mit Power-Delivery-Unterstützung zum Laden sowie WLAN und Bluetooth 5.1. Damit lässt sich der Beamer sowohl kabelgebunden als auch drahtlos flexibel nutzen.
Praktischerweise integriert XGIMI wieder eine Augenschutz-Funktion, die wir allerdings erst in den Einstellungen aktivieren müssen. Dann dunkelt der Projektor echt zuverlässig die Lampe ab, sobald er etwas vor der Linse erkennt.

Bildqualität
Mit einer nativen Full-HD-Auflösung (1080p) und HDR10-Unterstützung liefert der Beamer recht scharfe Bilder, besonders bei kleineren Bildschirmdiagonalen. Wer die vollen 120 Zoll ausreizen möchte, muss mit ein paar Einbußen leben. Die LED-Lichtquelle erzeugt rund 450 ISO Lumen. Das ist für dunkle Räume absolut ausreichend, und auch bei leichtem Tageslicht noch akzeptabel. Bei geöffneten Rollläden verliert das Bild jedoch spürbar an Brillanz und Kontrast. Wer in diesem Punkt noch mehr möchte, kann sich die Laser-Variante des MoGo 4 zulegen. Diese sollte in Punkte Helligkeit, aber auch Kontrast noch einmal eine Schippe drauflegen. Wer den Projektor dank des integrierten Akkus mobil im freien Verwenden möchte, muss die Helligkeit sehr hoch drehen, was zu einem ausgeblichenen Bild führt.
Die Farbdarstellung überzeugt bei optimalen Umgebungsbedingungen mit satten und lebendigen Tönen, die dank hohem DCI P3- und BT.2020-Farbraumanteil sehr natürlich wirken. Auch der Kontrast gefällt uns für diese Geräteklasse und sorgt für Tiefe im Bild. Bewegungen werden flüssig dargestellt, was besonders bei Sportübertragungen oder actionreichen Filmszenen positiv auffällt.

Tonqualität
Der MoGo 4 ist mit zwei Lautsprechern von Harman/Kardon ausgestattet, die jeweils sechs Watt leisten. Trotz der kompakten Bauform liefert der Beamer eine überraschend klare und gut abgestimmte Klangkulisse. Höhen und Mitten sind deutlich, Sprache wird verständlich wiedergegeben, und auch bei höherer Lautstärke bleibt der Klang angenehm.
In Sachen Bass stößt das System naturgemäß an seine Grenzen. Für Musik mit kräftigen Tiefen oder größere Räume empfiehlt sich daher die Nutzung externer Lautsprecher. Dennoch überzeugt die Soundleistung insgesamt, besonders im Hinblick auf die Größe des Geräts.

Lautstärke, Temperatur und Stromverbrauch
Im Betrieb zeigt sich der XGIMI MoGo 4 angenehm leise. Im Eco-Modus liegt die Lautstärke bei nur etwa 28 Dezibel, was in einem ruhigen Raum kaum auffällt. Wird die Helligkeit maximiert, wird der Lüfter zwar hörbarer, bleibt aber immer auf einem akzeptablen Niveau.
Auch die Temperaturentwicklung ist unkritisch. Selbst bei längerer Nutzung erwärmt sich das Gerät nur mäßig und stellt keine Gefahr für Möbel oder Benutzerinnen und Benutzer dar. Der Stromverbrauch liegt bei rund 47 Watt. Im Test messen wir bei mittlerer Helligkeit einen Verbrauch von etwa 0,03 Kilowattstunden pro Stunde – ein erfreulich niedriger Wert für ein Gerät mit dieser Leistung.

Akkulaufzeit
Der integrierte Akku reicht für etwa zwei Stunden Filmgenuss bei mittlerer Helligkeit – ein praxisgerechter Wert, der für einen Spielfilm ausreicht. Allerdings reduziert das System im Akkumodus die Helligkeit spürbar, um Energie zu sparen, was sich auf die Bildqualität auswirkt.
Positiv fällt die Möglichkeit auf, den Beamer auch mit externen Powerbanks zu betreiben – vorausgesetzt, sie liefern 65 Watt über USB-C. Zusätzlich bietet der Hersteller optional eine PowerBase mit integrierter Powerbank an, die die Akkulaufzeit mehr als verdoppeln soll.

Preis-Leistungs-Verhältnis
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 599 Euro positioniert sich der XGIMI MoGo 4 im oberen Mittelfeld der Mini-Beamer-Klasse. Im Vergleich zur Konkurrenz bietet das Gerät jedoch eine überdurchschnittlich gute Ausstattung. Die Kombination aus gutem Bild, überzeugendem Ton, durchdachtem Design und praktischen Zusatzfunktionen rechtfertigt den Preis aus unserer Sicht.
Der Lieferumfang umfasst neben dem Beamer zwei Fernbedienungen, den magnetischen Farbfilter sowie ein 65-Watt-Netzteil. Optional sind weiteres Zubehör wie zusätzliche Farbfilter oder die PowerBase erhältlich, mit denen sich das Gerät weiter individualisieren lässt.
Fazit
Der XGIMI MoGo 4 zeigt eindrucksvoll, wie viel Leistung und Vielseitigkeit in einem kompakten Mini-Beamer stecken können. Besonders das durchdachte Design mit hochwertigen Materialien, der flexible Standfuß und die besondere Ambient-Funktion setzen visuelle Akzente. In der Praxis überzeugen einfache Einrichtung, gute Verbindungsmöglichkeiten und ein leistungsstarkes Betriebssystem. Die Bildqualität liegt für diese Geräteklasse auf einem hohen Niveau – insbesondere bei dunklen Lichtverhältnissen. Klanglich bietet der Beamer gute Allround-Fähigkeiten, auch wenn der Bass etwas schwächelt. Positiv fallen zudem der leise Betrieb, der moderate Stromverbrauch und die gute Akkulaufzeit auf. Wer auf der Suche nach einem mobilen Beamer mit smarter Ausstattung, modernem Look und starkem Funktionsumfang ist, findet im MoGo 4 eine gelungene Lösung mit fairem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Testergebnisse im Detail
Design und Verarbeitung (10 / 10)
| Robustheit Material | 2,5 / 2,5 | |
| Abmessungen und Gewicht | 2,5 / 2,5 | |
| Bauteile sauber miteinander verbunden | 2,5 / 2,5 | |
| Keine scharfen Kanten / Spaltmaße | 2,5 / 2,5 |
Bedienung und Handhabung (19 / 20)
| Montage / Flexibiltiät | 5 / 5 | |
| Tasten & Fernbedienung | 5 / 5 | |
| Menüführung | 9 / 10 |
Ausstattung (8,5 / 10)
| Kabelgebundene Schnittstellen | 3,5 / 4 | |
| Kabellose Anschlüsse | 3 / 4 | |
| Automatische Einstellfunktionen (Trapez, Fokus) | 2 / 2 |
Bild und Tonqualität (37 / 50)
| Bildschärfe | 8 / 10 | |
| Helligkeit | 6 / 10 | |
| Kontrast & Farbwiedergabe | 8 / 10 | |
| Bewegungsdarstellung | 8 / 10 | |
| Tonqualität (integrierte Lautsprecher) | 7 / 10 |
Lautstärke, Strom & Wärmeentwicklung (10 / 10)
| Betriebslautstärke | 4 / 4 | |
| Stromverbrauch | 4 / 4 | |
| Wärmeentwicklung / Wärmemanagement | 2 / 2 |

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