Test: Tefal Optigrill+ XL

Perfektes Grillfleisch ist eine Kunst für sich. Gerade der gewünschte Garpunkt lässt sich nur mit viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung erreichen. Ein paar Sekunden zu lange auf dem Grill und schon hat das Ergebnis nicht mehr mit Medium Rare zu tun. Eine Lösung für geplagte Grillmeister soll der Tefal Optigrill+ XL sein. Der Tischgrill verfügt über mehrere Sensoren und informiert den Nutzer über den aktuellen Garzustand. Wir machen den Test und überprüfen, ob der Optigrill eine Alternative zum herkömmlichen Grillen ist.

Design und Verarbeitung

Der Tefal Optigrill+ XL verfügt über zwei Grillplatten, die sich wie bei einem Waffeleisen über ein Gelenk aufeinanderlegen lassen. Im Vergleich zur herkömmlichen Optigrill-Variante sind die Grillplatten um 33 Prozent gewachsen, um noch mehr Fleisch, Fisch oder Gemüse Platz zu bieten. Beide Flächen sind mit einer Breite von 39,5 und einer Tiefe von 22 Zentimetern exakt gleich groß und passen perfekt aufeinander. Über einen massiven Griff lässt sich der Grill öffnen und schließen.

Die Verarbeitungsqualität ist erstklassig. Tefal hat ausschließlich hochwertige Materialien verwendet. Die beiden Platten bestehen aus antihaftversiegeltem Aluminiumguss. Die Abdeckung wurde ebenfalls aus Metall gefertigt. Der Griff setzt sich aus wärmeabweisendem Kunststoff zusammen. Das funktioniert in der Praxis sehr gut. Selbst bei höchsten Temperaturen lässt sich der Griff noch problemlos anfassen. Alle Komponenten sind gut miteinander verbaut. Durch leicht bis stark abgerundete Kanten ist keine Verletzungsgefahr gegeben. Allerdings ist die Metallabdeckung recht anfällig für Fingerabdrücke. Da der Optigrill optisch aber sowieso kein Highlight ist, dürfte er in den meisten Haushalten nach der Verwendung wieder im Schrank verschwinden. Der Tischgrill lässt sich zwar ohne großen Kraftaufwand verschieben, insgesamt ist trotzdem ein guter Stand gegeben.

Bedienung und Ausstattung

Tefal Optigrill+ XL
Alle Bedienelemente befinden sich am Handgriff. Es finden sich neun Tasten für die verschiedenen. Garprogramme.

Die kompletten Bedienelemente wurden am Handgriff angebracht. Es finden sich neun Tasten für die unterschiedlichen Garprogramme. Hier werden Zeit und Temperatur automatisch angepasst. Durch seine integrierten Neigesensoren soll der Optigrill eigenständig erkennen wie dick das eingelegte Grillgut ist. Außerdem registriert das Gerät, wie voll belegt die Grillplatte ist. Es finden sich Voreinstellungen für Burger, Streak, Toast, Wurst, Fisch, Geflügel, Meeresfrüchte, Schwein und Bacon. Hinzu kommt eine Option für Tiefkühlkost.

Links neben den Schnellwahltasten befindet sich der Power-Button. Auf der rechten Seite wurden die beiden Tasten für die manuelle Temperaturauswahl platziert. Sind alle Einstellungen getroffen, kann der Nutzer den Grillvorgang über den OK-Knopf starten. Alle Tasten haben einen festen, aber angenehmen Druckpunkt und lassen sich problemlos betätigen. Sie sind zwar nicht beschriftet, die Symbole sind allerdings sehr eindeutig. Wer doch einmal nicht weiter weiß, findet in der ausführlichen Bedienungsanleitung Hilfe.

Tefal Optigrill+ XL
Der runde Lichtindikator gibt den aktuellen Garzustand wieder.

Am äußeren rechten Rand des Griffs befindet sich der runde Licht-Indikator mit einem Durchmesser von 2,5 Zentimetern, der farblich die aktuelle Temperatur und Garstufe anzeigt. Bei der manuellen Temperaturwahl zeigt die Farbe Grün beispielsweise eine Temperatur zwischen 110 und 125 Grad Celsius an. Leuchtet die Lampe gelb haben sich die Grillplatten auf 180 bis 195 Grad Celsius aufgeheizt. Orange gibt eine Temperatur von 220 bis 235 Grad an, Rot von 265 bis 285 Grad.

Bei den Automatikprogrammen gibt die Farbe den Garstatus wieder. Grün steht für blutig, Gelb für Medium Rare und Rot für durchgebraten. Allerdings sind die drei Stufen noch einmal skaliert, indem die Farben ineinander übergehen. Wer sein Fleisch  also lieber etwas mehr durchgebraten genießen möchte, sollte auf die Farbe Orange warten. Praktischerweise zeigt ein Ring um den Indikator die Garstufen und ihre zugehörigen Farben noch einmal an.

Die Bedienung geht dabei wunderbar einfach von der Hand. Gerät einschalten, Automatik oder manuellen Modus wählen, den OK-Button betätigen und warten, bis sich der Elektrogrill aufgeheizt hat. Im Automatikmodus benötigt der Optigrill zwischen fünf und sechs Minuten, um aus dem Kaltstart auf die richtige Temperatur zu kommen. Wird das Gerät häufiger hintereinander verwendet, verkürzt sich die Zeit entsprechend. Die Aufheizzeit wird durch leichtes Blinken des Licht-Indikators angezeigt. Leuchtet dieser durchgängig, kann das Grillgut aufgelegt werden. Der Nutzer muss nicht zwangsläufig die ganze Zeit neben dem Gerät verharren, drei Signaltöne geben deutlich hörbar Bescheid. Auch wenn die drei Garstufen erreicht sind, ertönt ein Signal. Wenn der gewünschte Garpunkt erzielt ist, sollte man allerdings nicht mehr lange warten, da der Grill sofort weiterbrät.

Betrieb und Ergebnisse

Tefal Optigrill+ XL
Der Tefal Optigrill+ XL liefert sehr gute Ergebnisse und punktet durch eine schöne Musterung.

Wir starten den Optigrill-Test mit einer Runde Toastbrot im entsprechenden Garprogramm. Drei Scheiben finden auf der Grillfläche Platz. Bis der Tefal die rote Stufe erreicht hat, vergehen inklusive Aufheizzeit circa 8:30 Minuten. Das Ergebnis punktet durch eine schicke Musterung und ist sehr kross – allerdings durch die schwere Aluplatte auch sehr platt gedrückt. Selbst eine kürzere Toastzeit ändert daran nichts, dann ist das Brot allerdings deutlich weicher. Wer gerne Sandwichtoast isst, kann sein altes Gerät getrost entsorgen. Die gefüllte Doppeltoast-Variante funktioniert mit dem Optigrill hervorragend.

Als Nächstes testen wir Schweinesteaks mit einer Dicke von einem Zentimeter im Automatikmodus. Hier bietet die Grillplatte Platz für vier bis fünf Scheiben. Nach der Aufheizzeit benötigt der Grill 1:30 Minuten, um das Fleisch durchzubraten. Blutig und Medium ist bei Schweinefleisch nicht zu empfehlen. Nach der Grillzeit punktet das Fleisch durch eine optisch ansprechende Musterung und ist noch angenehm zart. Obwohl hier natürlich auch die Lebensmittelqualität eine wichtige Rolle, brät der Tefal das Fleisch nicht bis zur Schuhsohle durch. Während der Zubereitung kommt es zu einer sehr starken Rauchentwicklung. Hier empfiehlt es sich, den Optigrill unter der Dunstabzugshaube, am geöffneten Fenster oder sogar im Freien zu verwenden. Um die anderen Garstufen zu überprüfen, verwenden wir Rindersteak. Auf der ersten Stufe ist das Fleisch noch blutig, auf der zweiten dann perfekt rosa. Hier leistet der Tefal ausgezeichnete Arbeit.

Tefal Optigrill+ XL
Maximale Leistung2000 Watt
Grillfläche800 cm²
Anzahl Programme9
GehäusematerialEdelstahl
Auch Fisch ist für den Optigrill im Automatikprogramm kein Problem. Wir verwenden etwa 1,5 Zentimeter dicke Seelachsfilets. Auch hier fasst das Gerät circa vier Stücke. Bis zur Stufe Medium vergehen nach der Aufheizzeit 1:43 Minuten. Hier ist uns der Fisch allerdings noch etwas zu roh. Auf der dritten Stufe dagegen überzeugt der Seelachs durch einen hervorragenden Garpunkt und ist sehr zart. Allerdings muss der Nutzer auch hier mit Rauchentwicklung kämpfen, wenn auch nicht ganz so schlimm wie bei Schweinefleisch.

Zudem überprüfen wir noch, wie der Grill mit kleinen Rostbratwürsten und Bacon in den entsprechenden Garprogrammen zurechtkommt. Die Würstchen sind zwar gut durch, allerdings etwas ungleichmäßig gebräunt. Am Speck haben wir dagegen gar nichts auszusetzen. Nach der vollen Garzeit ist er wunderbar kross. Die Rauchentwicklung ist hier jedoch mit Abstand am schlimmsten. Dank der etwas schrägen Bauweise läuft das überschüssige Fett nach vorne in die abnehmbare Auffangschale.

Reinigung

Die beiden Grillplatten lassen sich per Knopfdruck entnehmen und sind spülmaschinengeeignet. Damit geht die Reinigung wunderbar einfach von der Hand. Wer keine Spülmaschine besitzt, muss mit Spülmittel und Bürste antreten. Das ist ungleich anstrengender, da sich zwangsläufig viel Fett auf den Platten und in der Auffangschale sammelt. Einweichen vor dem Spülgang schafft hier jedoch Abhilfe. Wir empfehlen zudem, die beiden Platten abtropfen zu lassen. Durch die zahlreichen Rillen dauert das Abtrocknen per Hand recht lange.

Fazit

Der Tefal Optigrill+ XL hat uns in fast allen Belangen überzeugt. Das Gerät besteht aus hochwertigen Materialien und ist gut verarbeitet. Trotz der hohen Temperaturen heizt sich der Griff nicht auf. Die Bedienung geht sehr leicht von der Hand. Auch mit der restlichen Handhabung hatten wir keinerlei Probleme. Bei den Ergebnissen können wir auch fast nur Positives berichten. Der gewünschte Garpunkt wird im Automatikmodus fast immer erreicht. Selbst durchgebratenes Fleisch wird nicht bis zur Schuhsohle gegart. Wer lieber selbst die Kontrolle hat, verwendet die manuelle Temperatureinstellung. Für Spülmaschinenbesitzer ist die Reinigung kein Problem, aber auch per Hand lässt sich der Grill gut säubern.

Wertung

: Tefal Optigrill+ XL

Tefal Optigrill+ XL
  1. Design und Verarbeitung
    1,0
    • Bedienung und Handhabung
      1,5
      • Betrieb
        1,4
        • Ausstattung
          2,0
          • Reinigung
            1,5

            Pros

            • Hochwertige Materialien
            • Griff heizt sich nicht auf
            • Einfache Bedienung
            • Sehr gute Ergebnisse
            • Viele Automatikprogramme
            • Lichtindikator
            • Spülmaschinengeeignete Teile

            Cons