Test: Panasonic Lumix DMC-GX80HEGK Systemkamera

Die Panasonic Lumix DMC-GX80 Systemkamera soll laut Hersteller mit dem Lumix G-Vario 14 – 140 mm Zoom-Objektiv ein echter Alleskönner sein. Wir klären im Test, ob die kompakte Systemkamera für Hobbyfotografen interessant ist und als praktischer Reisebegleiter punkten kann.

Design und Verarbeitung

Die Panasonic GX80 ist rein optisch eine eher konservative, zeitlos moderne Erscheinung. Als modisches Utensil soll sie allerdings auch gar nicht dienen. Gehäuse und Objektiv sind aus mattem, schwarzen Kunststoff gefertigt, wobei das Telezoom eine Metallschalung besitzt. Die Kamera wirkt robust und wertig. Der dezent anmutende Griff mit seiner Lederoptik passt ins Gesamtbild. Selbst mit montiertem Zoom-Objektiv misst die GX80 lediglich zwölf Zentimeter (Brennweite: 14 Millimeter) und mit vollem Zoom dann etwa 16 Zentimeter in der Tiefe, 11,5 Zentimeter in der Breite und sieben Zentimeter in der Höhe. Das ist nicht viel und erweist sich in in der Praxis als sehr nützlich. Das Gewicht überrascht uns dagegen. Stolze 695 Gramm (430 g Gehäuse + 265 g Objektiv) bringt die Spiegellose auf die Waage – wahrlich kein Leichtgewicht. Trotzdem liegt sie gut in der Hand. Der stützende Griff unters Objektiv ergibt auf jeden Fall Sinn, da ein einhändiger Betrieb auf Dauer etwas kraftraubend ist.

Sämtliche Einstellrädchen (Programmwahl, Menü, Dioptrien-Einstellung am Sucher) sowie die insgesamt 15 Knöpfe (inklusive Auslöser) lassen sich gut erreichen und besitzen einen angenehmen Druckpunkt. Der Videoaufnahmeknopf hätte durchaus etwas größer ausfallen dürfen – das Programmwahlrad (an der rechten Gehäuseoberseite) ist zudem recht schwergängig. Weiterer Wehmutstropfen: Der direkt davor positionierte Ein-/Ausschalter birgt die Gefahr, dass beim Betätigen ungewollt Programme verstellt werden.

Panasonic Lumix GX80
Das Programmwahlrad lässt sich einfach erreichen und hat einen angenehmen Widerstand.

Auf der rechten Gehäuseseite befinden sich die Schnittstellen zur Datenübertragung beziehungsweise zum Aufladen der Kamera. Hinter einer recht fummeligen, mit dem Fingernagel zu öffnenden Klappe, ist je ein MicroUSB- und MicroHDMI-Port. Mit dem mitgelieferten USB-Kabel sowie dem AC-Adapter (positiv, da kein Standard) können wir die Kamera bei Bedarf aufladen. Das dauert in der Regel knapp zwei Stunden. Eine Verwendung der Kamera ist währenddessen jedoch nicht möglich. Störend empfanden wir hier vor allem die nicht vollständig offenbleibende Verschlussklappe. Sie federt zurück, sodass sich die Schnittstellen nicht ohne gleichzeitiges Aufdrücken erreichen lassen. Auch das Schließen gelang nicht immer problemlos, da der etwas minderwertig wirkende Verschlussdeckel gelegentlich hängen blieb.

Der Kamera-Akku und die SD-Speicherkarte können durch einen Einschub auf der Unterseite des Gehäuses entnommen werden. Dieses System finden wir wesentlich praktikabler als die Verschlussklappe für den Mini USB-Port. Die Schattenseite: Bei gleichzeitiger Verwendung mit einem Stativ ist der Zugang zum Einschub versperrt. Die Klappe lässt sich nicht richtig öffnen. Ein schneller Akku- oder Speicherkartenwechsel ist so nicht ohne Demontage der Kamera möglich.

Das Objektiv ist relativ schwer und wirkt selbst in der Grundeinstellung schon etwas überproportioniert an der schmalen Kamera. Die Drehringe für Fokus und Zoom sind gut erreichbar, der Schalter für den ein- und ausschaltbaren Bildstabilisator (Power O.I.S) ist ebenfalls sehr einfach zugänglich und bedienbar. Weder das Gehäuse der Panasonic Lumix GX80 noch das Objektiv sind staub- und spritzwassergeschützt. Unsichere Wetterbedingungen und „staubige“ Reiseziele wie Wüsten erfordern daher zusätzlichen Schutz.

Handhabung und Bedienung

Vor der ersten Verwendung der Panasonic Lumix GX80 ist natürlich der Blick in die Bedienungsanleitung empfehlenswert. Sie ist erstaunlich ausführlich und sehr übersichtlich aufgebaut. Sämtliche Grundeinstellungen – von der Erstinstallation bis zu diversen Programmmodi – erklärt sie kurz und verständlich.

Panasonic Lumix GX80
Das Display misst 3 Zoll in der Diagonale und ist beührungsempfindlich.

Nach der Inbetriebnahme sind zunächst ein paar Grundeinstellungen erforderlich (Datum, Uhrzeit, Sprache). Das funktioniert entweder über das 3 Zoll große LCD-Touchdisplay oder die nebenliegenden Tasten. Apropos Display: Dieses lässt sich nach oben und unten neigen – jedoch nicht zur Seite schwenken. Für unseren Geschmack könnte das ganze Konstrukt auch einen Tick leichtgängiger sein, da es beim Verstellen doch merklich hakt. Nicht ungewöhnlich ist hingegen, dass der matte Screen zu Fingerabdrücken und Schlieren neigt. Insgesamt lässt sich das Display aber sehr gut ablesen. Sofern die Einstellung im Menü aktiviert wurde, passt der Sensor je nach Lichtverhältnissen die Helligkeit und den Kontrast automatisch an. Das gefällt uns insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung sehr gut und erleichtert die Bedienung erheblich.

Je nachdem, welche Einstellung am Programmwahlrad oder an einer der frei belegbaren Funktionstasten ausgewählt wurde, passt sich auch das Menü inhaltlich an. Beim ersten Gebrauch erscheint dies zunächst etwas unübersichtlich, da zum Teil viele Unterseiten vorhanden sind. Doch schon nach kurzer Zeit geht die Bedienung in Fleisch und Blut über. Viele manuelle Einstellungen erreicht der Nutzer erst, wenn er das Programmwahlrad auf die Positionen P (Programmautomatik), A (Zeitautomatik), S (Blendenautomatik) und M (Manuell) dreht. Mit der Intelligenten Automatik/Intelligenten Automatik Plus werden Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert automatisch eingestellt und können somit nicht einzeln ausgewählt werden. Zusätzliche Funktionen lassen sich über ein Zusatzmenü auf dem Touchscreen auswählen. Die Symbole sind unseres Erachtens allerdings etwas klein geraten.  Eine Kombination aus Tasten- und Touch-Steuerung ist bei der GX80 auf jeden Fall sinnvoll. Grundsätzlich lässt sich die GX80 sehr intuitiv und komfortabel bedienen.

Der mit 2,76 Millionen Pixel sehr hoch auflösende elektronische Sucher vermittelt ein natürliches Bild der fokussierten Motive. Alle wichtigen Werte, Elemente und Details sind erkennbar. Der Sucher gibt die Details noch klarer wieder als das Touchdisplay. Äußerst praktisch ist in diesem Zusammenhang der Näherungssensor. Dieser sorgt dafür, dass die Kamera ein Objekt vorfokussiert, sobald sich ein Auge dem Sucher nähert. Der Touchscreen schaltet sich dann automatisch ab, ist allerdings noch berührungsempfindlich. Das führt zu ungewollten Änderungen in der Fokussierung des Motivs. Für Brillenträger ist der Sucher nicht vollumfänglich nutzbar. Zum einen ist die Suchermuschel nicht groß genug, sodass Fremdlicht auf den Sucher gelangt. Zum anderen können Anwender mit Brille dadurch das Sucherbild nicht vollständig erfassen. Erschwerend kommt hinzu, dass bei direkter Sonneneinstrahlung der Näherungssensor nicht mehr störungsfrei funktioniert. So bleibt dieser schwarz und das Motiv ist nur noch auf dem Touchscreen erkennbar.

Das zum Set gehörende Telezoom-Objektiv (H-FS14140) besitzt zwei Einstellringe – für Zoom und Fokus sowie einen Ein-/Ausschalter für den optischen Bildstabilisator. Die Montage am Gehäuse ist unkompliziert. Das Einstellen verschiedener Brennweiten bereitet uns hingegen etwas Kopfzerbrechen. Nach unserem Empfinden ist der Zoom-Ring zu unpräzise, da er bei langsamem Drehen zu ruckartigen Sprüngen neigt. Ein flüssiges und vor allem genaues Einstellen einzelner Brennweiten ist immer mit etwas Geduld verbunden. Im Gegensatz dazu ist der Fokusring sehr geschmeidig und leichtgängig. So hätten wir uns das auch beim Zoom vorgestellt.

Ausstattung

Die Panasonic Lumix GX80 ist ein regelrechtes Ausstattungswunder. Für einen aktuellen Preis (inklusive 14-140 mm G Vario-Objektiv) von knapp 710 Euro lässt der Funktionsumfang auf den ersten Blick kaum Wünsche offen.

Panasonic Lumix GX80
Das 10-fache Zoom-Objektiv hat insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen, insbesondere im Tele-Bereich.

Neben dem 16 Megapixel Live-MOS-Sensor im MFT (Micro-Four-Thirds)-Format bietet die GX80 von Haus aus eine 5-Achsen-Bildstabilisierung (SensorShift). Zusammen mit dem ebenfalls optisch stabilisierten Zoom-Objektiv ist die Kamera daher doppelt stabilisiert (Dual I.S.). Das schafft mehr Schutz vor verwackelten und unscharfen Aufnahmen. In der Praxis können wir die effektive Wirkung dieser Stabilisierung sowohl bei Fotos als auch bei Videos bestätigen. Schalten wir allerdings die Stabilisierung am Objektiv (Power O.I.S) aus, lässt die Qualität gerade beim Zoomen merklich nach.  Entfernte Objekt sind nur noch schwer fokussierbar. Beim Anschalten wird das Bild auf einmal wie von Geisterhand klar – sehr beeindruckend.

Zudem punktet die Kamera durch den schnellen Kontrastautofokus mit DPD-Technologie. Innerhalb von etwas mehr als einer Zehntelsekunde ist das Motiv scharfgestellt und gespeichert. Dies geschieht noch vor dem Drücken des Auslösers und erlaubt schnelle Reaktionen auf wechselnde Situationen. Ist der integrierte Post-Fokus aktiviert, wird ein Bild mit insgesamt 49 Fokuspunkten aufgenommen. Im Wiedergabemodus lässt sich dieses Foto dann sogar noch im Nachhinein bearbeiten. Der Fokus wird so komplett verändert – zum Beispiel von einem Gesicht auf den Hintergrund. Im Test funktioniert das wirklich gut – zumindest bei normalen Lichtverhältnissen. Als weiteres Highlight entpuppt sich der 4K-Fotomodus. Bei dieser Option entstehen insgesamt 30 Bilder von der aktuellen Situation. Aus dieser Sequenz können wir dann einzelne Bilder herausnehmen. Der richtige Moment – zum Beispiel für ein perfektes Lächeln – ist so sehr gut auffindbar. Dieser Modus erfordert allerdings etwas mehr Geduld als der Standard-Modus, denn die Fülle an Informationen muss die GX80 erst einmal verarbeiten. Auf dem Touch-Display ist dies zunächst durch die Anzeige verschieden leuchtender Fokuspunkte zu sehen. Daraufhin bleibt das Display kurz schwarz. Danach werden die jeweiligen Sequenzen herausgesucht und in Einzelbildern mit einer Auflösung von acht Megapixeln gespeichert.

Panasonic Lumix DMC-GX80HEGK
Die Kamera liefert gute 4K-Videos selbst bei Nacht.

In diesem Zusammenhang wollen wir auch den sehr leisen, effektiven und vor allem mechanisch arbeitenden Verschluss der Panasonic GX80 lobend erwähnen. Er ist die Voraussetzung für die sehr kompakte Bauweise der Kamera und erlaubt deutlich rauschärmere Aufnahmen als bei den Vorgängermodellen. Gerade in äußerst ruhigen Umgebungen zahlt sich dieser Verschluss aus. Er ist beim Auslösen kaum hörbar, was insbesondere bei Tieraufnahmen von großem Vorteil ist. Auch die Verschlusszeiten von bis zu 1/16.000 bei einer Sekunde können sich sehen lassen.

Die 4K-Videofunktion darf natürlich auch nicht fehlen, da sie sich mittlerweile als fester Bestandteil bei modernen Kameras durchgesetzt hat. Sie bietet laut Panasonic eine bis zu viermal höhere Auflösung (3840 x 2160 Pixel mit 24/25p) als Full HD (1920 x 1080 Pixel mit 50p) und beeindruckende Details. Was uns neben der Qualität besonders positiv auffällt, ist die wirklich gute Bildstabilisierung in diesem Modus. Denn selbst bei groben Wacklern oder Verkanten der Kamera, wie es auf Reisen oder bei einem Event vorkommen kann, bleiben die Aufnahmen noch scharf. Das Zoomen funktioniert erfreulicherweise auch in diesem Modus über die komplette Brennweite reibungslos. Ein weiterer Pluspunkt: Die Kamera nimmt nicht nur eine bestimmte Zeit auf, sondern bis die eingelegte Speicherkarte voll ist. Das Display zeigt die Restzeit an, sodass der Nutzer eine gute Orientierung hat, wie lange er noch filmen kann. Gerade bei 4K-Aufnahmen empfehlen wir eine entsprechend große SDHC/XC-Speicherkarte mit Highspeed-Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 104 Megabyte pro Sekunde (UHS-1) oder darüber. Die Daten werden wesentlich schneller verarbeitet.

Etwas negativ fällt uns hingegen der fehlende Mikrofonanschluss auf. Das interne Stereomikrofon genügt nicht ganz höchsten Ansprüchen Und der Nutzer muss mit leichten Störgeräuschen leben. Das ist wirklich schade, da der Ton im Gegensatz zur Bildqualität dadurch deutlich abfällt.

Panasonic Lumix GX80
Der wechselbare Lithium-Ionen-Akku besitzt eine recht schwache Kapazität von 1.025 mAh.

Um alle Funktionen der GX80 vernünftig nutzen zu können, ist ein leistungsstarker Akku notwendig. Der mitgelieferte 1.025 mAh fassende Lithium-Ionen-Akku wird dieser Aufgabe jedoch nicht ganz gerecht. Eine Nutzungsdauer von etwa zwei Stunden “. Gerade auf Reisen oder längeren Wanderungen wird es mit nur einer Akkuladung knapp. Daher empfehlen wir auf jeden Fall die Mitnahme eines weiteren Akkus. Gut gefällt uns hingegen, dass die Kamera mit jedem handelsüblichen USB-Ladegerät kompatibel ist. Unterwegs hilft dabei auch mal eine Powerbank aus.

Ein weiterer positiver Aspekt: Die Kamera besitzt einen integrierten Ausklapp-Blitz. Selbst bei wesentlich teureren Systemkameras gehört dieser nicht unbedingt zum Funktionsumfang. Für Innenaufnahmen ist er vernünftig nutzbar, Wunderdinge sind jedoch aufgrund der geringen Leitzahl (4,7) nicht zu erwarten. Er lässt sich durch einen Knopf oberhalb des Touchdisplays öffnen und durch leichten Druck wieder im Gehäuse versenken. Wem dieser Standard-Blitz nicht reicht, der kann mittels des ebenfalls vorhandenen Blitzschuhs einen externen (System-)Blitz installieren. Dies funktioniert sogar mit einem entsprechenden Steuergerät per TTL-Synchronisation. Geräte von Panasonic und Olympus werden standardmäßig unterstützt.

Auch eine WLAN-Funktion gehört zu Grundausführung der Systemkamera. Damit überträgt der Nutzer die Mediendaten von der Kamera mittels App problemlos ins Netzwerk oder direkt aufs Smartphone. Gleichzeitig lässt sich damit auch gleich die ganze Kamera fernsteuern, was gerade bei Gruppenaufnahmen per Selbstauslöser von Vorteil ist. Bluetooth und NFC sind dagegen nicht vorhanden.

Foto- und Videoqualität

In Kombination mit dem Lumix G Vario 14-140 mm Power O.I.S Zoom-Objektiv macht die Panasonic Lumix GX80 Systemkamera in unseren Testdurchläufeneinen guten Eindruck und erfüllt die Hoffnungen auf einen kompakten, leistungsstarken Reisebegleiter. Nun muss nur noch die Bild-/Videoqualität passen.

Panasonic Lumix DMC-GX80HEGK
Die Bildqualität hinterlässt einen sehr guten Eindruck – selbst bei ungünstigen Lichtbedingungen.

Um die optische Qualität von Kamera und Objektiv zu testen, setzen wir diese verschiedenen Szenarien aus. Das Set muss sich in vielen typischen Situationen im Alltag und auf Reisen beweisen von sonnigen Bedingungen, über schwache Lichtverhältnisse bis zu Regen. In den meisten Situationen harmonieren die GX80 und das 14-140er wirklich gut. Gerade die insgesamt 24 voreingestellten Szenen-Modi überzeugen in Kombination mit dem 4K-Fotomodus sowie Post-Focus. Die Abstimmung von Kamera und Objektiv klappt einwandfrei. Der Autofokus reagiert blitzschnell und die meisten Motive werden detailreich und insbesondere in der Bildmitte scharf abgebildet. Zu den Rändern hin ergibt sich allerdings eine für Zoom-Objektive typische Verzeichnung (Abdunklung). Diese fällt interessanterweise mit größerer Brennweite (ab 70 Millimeter) insgesamt geringer aus im Vergleich zum Weitwinkelbereich (14 bis 40 Millimeter). Die Stärken der GX80 werden mit diesem Objektiv unseres Erachtens vor allem im erweiterten Zoom-Bereich sichtbar. Bildqualität und -tiefe sind vernünftig und auch bis in den Randbereich in großen Teilen scharf. Einen Hang zu Verzeichnungen im hohen Zoom-Bereich können wir nicht feststellen (im Gegensatz zu vielen anderen Zoom-Optiken). Im unteren Brennweitenbereich treten diese hingegen vermehrt auf.

Mit einer Lichtstärke zwischen F3,5 und F5,6 liegt das Objektiv im üblichen Bereich. Positiv fanden wir die geringen Sprünge zwischen den einzelnen Blenden. Richtig lichtstark ist das Objektiv mit F3,5 lediglich bei 14 Millimetern. Den weiteren Weitwinkelbereich deckt das Zoom mit F3,6-4,9 (bis 50 Millimeter) ab, was vernünftige Aufnahmen bei guten Lichtbedingungen erlaubt. Für Portrait-Fotos (70 – 85 Millimeter) sowie den Tele-Bereich (bis 140 Millimeter) reichen die restlichen Blendenstufen bei gutem Licht aus. Bei schlechten Lichtverhältnissen und in der Nacht muss jedoch mit Einschränkungen in Bildtiefe und Farbwiedergabe gerechnet werden. Wir haben dies auch unter Einbeziehung der separat einstellbaren ISO-Werte und Bellichtungszeit berücksichtigt. Das Ergebnis kann sich mit detailreichen und durchweg scharfen Aufnahmen mehr als sehen lassen. Dagegen fällt die Feinabstimmung der Brennweite über den Zoomring am Objektiv ab. Wie bereits erwähnt, ist dieser ziemlich unpräzise und schwergängig. Der Bedienkomfort leidet etwas darunter – mit etwas Übung kann sich der Nutzer aber darauf einstellen.

Panasonic Lumix GX80
Gut gefallen hat uns insbesondere die 4K-Fotos. Schalten wir diesen Modus ein, nimmt die Kamera nach dem Auslösen eine ganze Serie auf und setzt daraus ein 4K-Bild zusammen.

Gut gefallen hat uns insbesondere die 4K-Fotos. Schalten wir diesen Modus ein, nimmt die Kamera nach dem Auslösen eine ganze Serie auf und setzt daraus ein 4K-Bild zusammen. Dies funktioniert wirklich gut. Sowohl bei Gegenlicht als auch bei vollem Zoom zauberten uns Kamera und Objektiv ein knackscharfes und detailreiches Bild auf das Display. Im Nachhinein lässt sich sogar noch der Fokus verändern – wenn beispielsweise nicht eine Person, sondern der Hintergrund scharf gestellt werden soll. Eine wirklich praktische Funktion, die eine flotte Speicherkarte und entsprechend Speichervolumen (zwischen 10 und 16 Megabyte pro 4K-Foto) erfordert. Diese werden als MP4-Sequenz und Einzelbild gespeichert. So ist es möglich, einzelne Fotos aus dieser Sequenz zu nehmen und zu verarbeiten. Doch die Panasonic GX80 bietet natürlich nicht nur automatische Einstellungen. Blende, ISO-Wert (zwischen 100 und im erweiterten Bereich bis 25.600) sowie Belichtungszeit können beispielsweise je nach Situation in den manuellen Modis von Hand angepasst werden. So lassen sich auch sehr schöne Effekte erzeugen und wirklich professionell anmutende Fotos erstellen. In den meisten Situationen fühlen wir uns mit der Kamera sehr wohl und erreichen qualitativ ein hohes Niveau.

Interessant und zugleich erstaunlich finden wir auch die Bild- und Videoqualität bei schwachen Licht/Nacht. Panasonic wirbt explizit mit dieser Stärke. Grundsätzlich lässt sich das von unserer Seite bestätigen, wenngleich das Lumix H-FS14140 als Telezoom-Objektiv nicht unbedingt für Nachtaufnahmen ausgelegt ist. Mit dem richtigen Modus (Szenenvorwahl) für Nachtaufnahmen gelingen so sogar äußerst brauchbare Aufnahmen mit einer guten Schärfe und Detailtreue. Wir können beispielsweise mit einer Brennweite von 100 Millimeter einzelne Details einer Kirche in einer Entfernung von etwa 200 Meter deutlich identifizieren. Trotz Dunkelheit und indirekter Beleuchtung tritt kaum Bildrauschen auf. Gleiches gilt für ein beleuchtetes Werbebanner an der naheliegenden Bahnstation. Der Werbeslogan lässt sich klar und deutlich erkennen. Dank der ausgezeichneten Bildstabilisierung von Gehäuse und Objektiv treten auch kaum Unschärfen auf. Hier kann auch der 4K-Modus seine ganze Stärke ausspielen. Ein im Vordergrund vorbeifahrender Zug in Bewegung ist unscharf, die Bahnsteige dahinter und der Vordergrund allerdings scharf. Bildrauschen ist hier nur in den Randbereichen erkennbar. Wollen wir die Bahn im Nachhinein scharf stellen, so ist das dank Post-Focus kein Problem. Einfach nach der Aufnahme den Fokus auf dem Touchscreen auf die Bahn stellen und Bild abspeichern. Ein äußerst praktisches und brauchbares Feature.

Panasonic Lumix DMC-GX80HEGK
Auflösung
16 MP
Wechselobjektiv
Kit 14-140 / 3.5-5.6 Lumix G Vario Power OIS ASPH
max. Video-Auflösung
3.840 x 2.160
Sensortyp
Live MOS
Die Darstellung eines Sternenhimmels bereitete der GX80 mit dem 14-140er hingegen erwartungsgemäß Probleme. Das Zoom neigt zu sogenannten „Hot-Pixels“ (überproportional große Wiedergabe von beleuchteten Objekten) was den Gesamteindruck des Bildes verfälscht. Eine Festbrennweite im Weitwinkelbereich mit hoher Lichtstärke (F1,2) ist dafür deutlich besser geeignet. Das ist jedoch nicht die Kernkompetenz dieser Optik. Auch Makro-Aufnahmen sind nur mit Abstrichen umsetzbar. Das Objektiv besitzt zwar eine geringe Nahdistanzgrenze von 30 Zentimetern. So richtig Freude mag dabei aber trotzdem nicht aufkommen. So sind zwar leuchtende Blüten formatfüllend mit vielen Details ablichtbar. Ein allzu schönes Bokeh (Hintergrundunschärfe) gelang uns selbst in der Makro-Szenenvorwahl nicht ohne Weiteres.

Die (4K-)Videofunktion überzeugt hingegen. So gelingen uns sowohl bei guten Lichtverhältnissen als auch in der Nacht detailreiche, hochauflösende und scharfe Videosequenzen. Die Videos sind sehr klar und die Farben erscheinen (bei normalen Lichtverhältnissen) natürlich. Mitschnitte von Hochzeiten und anderen Events, die einer längeren Erinnerung bedürfen, gelingen damit sehr gut. Der Autofokus arbeitet leise und hat so auch keinen negativen Einfluss auf den Ton. In diesem Zusammenhang fällt aber das Fehlen eines externen Mikrofonanschlusses ins Gewicht. Die Audioqualität könnte damit deutlich aufgewertet werden. Diese Tatsache schmälert den ansonsten durchweg positiven Gesamteindruck aber nur minimal.

Fazit

Die spiegellose Systemkamera Panasonic GX80 im Set mit dem 14-140 mm G Vario F3,5-5,6 Power O.I.S Zoom-Objektiv überzeugt in unserem Test als praktischer Reisebegleiter. Eine hervorragende optische Bildstabilisierung in Gehäuse und Objektiv, gute Abbildungsleistung in den meisten Aufnahmesituationen und der in dieser Preisklasse außergewöhnliche Funktionsumfang (4K Foto/Video, Post-Focus, Kontrastautofokus mit DPD-Technologie) zählen zu den großen Stärken der Systemkamera. Ganz ohne Makel kommt die Spiegellose allerdings auch nicht aus. Die unpräzise Bedienbarkeit des Zoomrings am Objektivs, der etwas schwache Akku und der fehlende Mikrofonanschluss schmälern das durchweg gute Gesamtbild etwas. Hinzu kommt die ungünstige Position des Akku-/Speicherkartenfachs. Wer über die kleinen Schwächen hinwegsehen kann, ist bei der GX80 sehr gut aufgehoben. Eine klare Kaufempfehlung unsererseits.

Wertung

: Panasonic Lumix DMC-GX80HEGK

Panasonic Lumix DMC-GX80HEGK
  1. Design und Verarbeitung
    2,0
    • Bedienung und Handhabung
      2,2
      • Ausstattung
        1,2
        • Fotoqualität
          1,5
          • Videoqualität
            1,3

            Pros

            • Sehr gute Bildqualität
            • Umfangreiche Szenen-Modi und Einstellungsmöglichkeiten
            • Sehr schneller Autofokus
            • 4K in Foto und Video, Post-Focus
            • Klasse Preis-/Leistungsverhältnis
            • Gute Verarbeitung
            • Kompakte Bauweise

            Cons

            • Schwache Akkulaufzeit
            • Schwergängiger Zoomring am Objektiv
            • Kein Mikrofonanschluss