Test: Wiko WIM

Mit dem Wiko WIM will der französische Smartphone-Hersteller vom Einsteiger- und unteren Mittelklassebereich in die Premiumklasse vordringen. Das Unternehmen bewirbt das Handy mit schickem Design, starker Performance und hervorragender Kameraleistung. Ob das stimmt und es das Gerät tatsächlich mit Premiummodellen aufnehmen kann, zeigt unser Test.

Design und Verarbeitung

Ganz nach dem Motto „Weniger ist mehr“ ist das Design des 160 Gramm schweren Wiko WIM insgesamt auffällig schlicht gehalten, wobei das Smartphone in den Farben Deep Bleen (Petrol), Schwarz oder Gold erhältlich ist. Auf der Vorderseite befinden sich nach klassischem Aufbau unter dem Display ein Home-Button, der gleichzeitig als Fingerabdrucksensor dient, während darüber von links nach rechts eine Frontkamera, eine Benachrichtigungs-LED, der Lautsprecher sowie ein Frontblitz platziert wurden. Die Rückseite ist klassischerweise mit der Hauptkamera bestehend aus zwei Linsen und einem Blitz ausgestattet.

Wiko WIM
Das Design des Wiko Wim ist schlicht gehalten und das Smartphone besteht zu einem Großteil aus Kunststoff.

Die Form des Geräts ist handlich und kann mit den abgerundeten Ecken und dem schlanken Korpus auf den ersten Blick auch an ein iPhone erinnern. Vom Material her hält das Wiko WIM allerdings nicht mit entsprechenden Premiummodellen mit. Denn das Gehäuse des Smartphones besteht überwiegend aus Kunststoff. Das fällt vor allem auf der Rückseite negativ auf, da Fingerabdrücke gut zu erkennen sind und das Gerät dadurch nicht sonderlich hochwertig wirkt. Nichtsdestotrotz macht die Verarbeitung vor allem durch den Metallrahmen um das Kunststoffgehäuse einen guten und stabilen Eindruck.

Display

Das Wiko WIM verfügt über einen 5,5 Zoll großen Touchscreen aus Gorilla-Glas, das zu den Rändern hin leicht abgerundet ist und dem Nutzer damit durchaus die Vorteile der 2,5D-Glas-Optik bietet. Bei der Display-Technik hat sich der Hersteller außerdem für die AMOLED-Technologie mit Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) entschieden. Das ergibt eine beachtliche Bildschärfe von 401 Pixel pro Zoll. Hier gibt es also nichts zu meckern, lediglich wer ganz genau hinschaut, kann vor allem bei einer geringeren Bildschirm-Helligkeit einzelne Pixel ausmachen.

Punkten kann das Wiko WIM in unserem Display-Test auch in Sachen Kontrast- und Farbwiedergabe. Sowohl Farben, als auch Graustufen kann der Bildschirm in verschiedenen Helligkeitsstufen überzeugend darstellen. Die Ablesbarkeit bei Sonneneinstrahlung sowie die Blickwinkelstabilität sind im Vergleich zu vielen anderen Geräten außerdem ausgezeichnet. Damit ist der Bildschirm des Wiko WIM rundum gelungen.

Hardware, Betriebssystem und Bedienung

Wiko WIM
Im Lieferumfang des Wiko WIM befinden sich ein Ladekabel, ein Netzteil und ein In-Ear-Kopfhörer.

Beim Prozessor des WIM setzt Wiko auf einen Qualcomm Snapdragon 626. Dieser bietet mit acht Cortex-A53-Prozessorkernen eine Taktfrequenz von maximal 2,2 GHz und sorgt so im Test für eine gute Leistung des Smartphones. Zudem verfügt das Handy über einen Arbeitsspeicher von vier Gigabyte. Damit ist es gut für den täglichen Gebraucht und auch anspruchsvolles Multitasking geeignet. Die Gaming-Leistung ist ebenfalls ordentlich, bei technisch anspruchsvolleren Spielen kann es allerdings hin und wieder zu Rucklern kommen. Ein großer Pluspunkt ist der interne Speicher von 64 GB, der sich bei Bedarf mit einer Micro-SD-Karte um bis zu 128 Gigabyte erweitern lässt. Zudem lässt sich das Gerät mit zwei Nano-SIM-Karten bestücken. Neben den Konnektivitätsstandards WLAN 802.11, Bluetooth 4.2, USB 2.0, LTE und NFC unterstützt das Gerät auch GPS und die Navigationssatellitensysteme GLONASS, Beidu und Galileo. Sogar mit einem UKW-Radio und einem Kompass kann das Smartphone dienen.

Beim Betriebssystem des WIM hat man es mit einer von Wiko personalisierten Android-7.1.1-Version zu tun. In unserem Test gestaltet sich die Bedienung damit sehr intuitiv und benutzerfreundlich. Startet der Nutzer das Gerät zum ersten Mal aktiviert sich direkt der Wiko-Package-Installer, sodass nach dem ersten Betrieb von den ursprünglichen 64 noch etwas über 51 Gigabyte übrig sind. Ob dabei die Vorinstallation von Spielen nötig ist, lassen wir einmal dahingestellt, allerdings bietet das Gerät dem Nutzer auch einige praktische Features: So lassen sich Apps durch Smart Gestures direkt aus dem Stand-by-Modus starten, indem man eine festgelegte Eingabe auf das Display zeichnet. Beim Schnellstart der Musik-App wäre das beispielsweise ein „M“. Smart Actions machen es zudem möglich, den Stand-by-Modus mit Doppelklick aus- und auch wieder anzuschalten oder das Gerät durch Umdrehen stummzuschalten.

Wiko Wim
Die Hauptkamera verfügt über eine Auflösung von 13 Megapixeln.

Kamera

Die Kamera des WIM ist laut Hersteller ein schlagkräftiges Kaufargument. Sie besteht aus einem Dual-Kamera-System mit je 13 Megapixel Auflösung in RGB und Schwarz/Weiß und einer Blende von f/2.0. Für die richtige Beleuchtung bei schlechten Lichtverhältnissen sorgt außerdem ein Dual-LED-Blitz. Die Aufnahmeoptionen der Kamera reichen von Schwarz-weiß- über HDR-, Panorama-, Livefilter- und Beauty-Face-Aufnahmen bis hin zu Zeitlupen- und Zeitrafferaufnahmen. Videos hält die Kamera zudem mit einer 4K-Auflösung und 30 Bildern pro Sekunde fest.

Die Qualität der Bilder überzeugt in unserem Test vor allem bei guten Lichtverhältnissen ohne Zoom: Man erkennt kein Bildrauschen, die Farben werden natürlich dargestellt und das Bild ist scharf. Zoomt der Nutzer jedoch an ein Motiv heran oder es herrschen schlechte Lichtverhältnisse, macht sich in den Aufnahmen verstärkt Bildrauschen, Detailunschärfe und zu geringe Helligkeit breit. Bei den Videos werden dieselben Bildqualitätsprobleme deutlich, allerdings ist hier vor allem der leistungsstarke Bildstabilisator positiv zu vermerken.

Mit der Frontkamera werden Bilder mit 16 Megapixeln – und damit erstaunlicherweise mit ganzen drei Megapixeln mehr als mit der Hauptkamera – aufgenommen. Damit sind solide Selfie-Ergebnisse möglich. Zudem kann sich der Nutzer über einen LED-Front-Blitz zur richtigen Selfie-Beleuchtung freuen.

Akku und Anschlüsse

Wiko Wim
Bildschirmdiagonale5,5 Zoll
Displayauflösung1.920 x 1.080 Pixel
BetriebssystemAndroid 7.1.1
Interner Speicher64 GB
Das Wiko WIM besitzt einen 3.200 mAh starken, fest verbauten Li-Po-Akku, der via microUSB aufgeladen wird und insgesamt eine ordentliche Laufzeit bietet. So reduzierte sich die Akkukapazität in unserem Test trotz Dauernutzung nur langsam und erreichte am Ende eine Gesamtlaufzeit von knapp 10 Stunden. Danach war das Smartphone außerdem dank Schnellladefunktion schon nach nur eineinhalb Stunden wieder voll einsatzbereit.

Über die 3,5-mm-Klinkenbuchse lässt sich außerdem ein Kopfhörer verbinden. Der im Lieferumfang enthaltene In-Ear-Kopfhörer bewährt sich im Test mit einer ordentlichen Soundqualität und einer zufriedenstellender Bassleistung.

Fazit

Das Wiko WIM bietet zum Preis von rund 400 Euro ein gutes Gesamtpaket. Positiv zu nennen sind hier in jedem Fall das hervorragende Display, die hohe Speicherkapazität, die stabile Verarbeitung und der leistungsstarke Akku. Das Gerät schwächelt allerdings gerade in dem Punkt, den Wiko als eine der Stärken des Smartphones herausstellt: der Kamera. Diese liefert im Test insgesamt nur eine durchschnittliche Leistung ab. Dazu kommt das Kunststoffgehäuse, an dem – gerade in Anbetracht des Kaufpreises von 400 Euro – gespart wurde. Insgesamt ist das Wiko WIM damit ein solides Mittelklasse-Modell, High-End-Geräten kann es allerdings noch nicht das Wasser reichen. 

Wertung

: Wiko Wim

Wiko Wim
  1. Design und Verarbeitung
    1,9
    • Display
      1,0
      • Hardware, Betriebssystem und Bedienung
        1,7
        • Kamera
          2,4
          • Akku und Anschlüsse
            1,3

            Pros

            • Hervorragendes Display
            • Große Speicherkapazität
            • Starker Akku
            • Stabile Verarbeitung
            • Gute Ausstattung

            Cons

            • Durchschnittliche Kameraleistung
            • Kunststoffgehäuse