Russell Hobbs Distinctions Espressomaschine im Test: Schlichte Eleganz, starke Ergebnisse – aber nicht ohne Macken

Espressomaschinen gibt es viele – doch nur wenige finden die richtige Balance zwischen Design, Bedienkomfort und überzeugender Kaffeequalität. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 250 Euro liegt die Russell Hobbs Distinctions im oberen Einstiegsbereich. Ein integriertes Mahlwerk gibt es nicht, was wir bei Siebträgermaschinen in dieser Preisklasse aber auch nicht erwarten. Sie richtet sich also klar an Nutzerinnen und Nutzer, die bereits eine separate Mühle besitzen oder zu ESE-Pads greifen wollen. Aber wie schlägt sie sich im Alltag? Wir haben das Modell 26450-56 im Testlabor genau unter die Lupe genommen – von der ersten Inbetriebnahme bis zum letzten Milchschaum.

Russell Hobbs Distinctions Espressomaschine Titanium (Modell 26452-56) Schlichte Eleganz, starke Ergebnisse – aber nicht ganz ohne Macken
Ein echter Hingucker in der Küche: Mit ihrem kompakten Format und dem eleganten Design macht die Espressomaschine auch auf der Arbeitsplatte eine gute Figur. (Foto: Testsieger.de)

Design und Verarbeitung

Optisch macht die Russell Hobbs einiges her. Das Gehäuse mit den polierten Akzenten wirkt auf den ersten Blick edel und modern. Wir testen die schwarze Variante (26450-56), zudem sind die Farbvarianten Ocean Blue (26451-56) und Titanium (26452-56) erhältlich. Allerdings zeigen sich im Detail ein paar Schwächen. Auf der Oberfläche sammeln sich schnell Fingerabdrücke und die Materialwahl ist nicht durchgehend hochwertig. Das Gehäuse besteht aus einer Mischung aus Edelstahl und Kunststoff, wobei sich die Seitenwände recht leicht eindrücken lassen. Besonders ärgerlich: Im Test entdecken wir eine Delle in der Blende der Tropfschale – das darf bei einer neuen Maschine nicht passieren.

Dafür stimmt die Größe. Mit 34 Zentimetern Höhe, 20 Zentimetern Breite und 29,5 Zentimetern Tiefe passt das Gerät bequem in jede Standardküche. Auch das Gewicht von rund 3,7 Kilogramm geht in Ordnung. Die Standfestigkeit könnte besser sein – die Maschine rutscht auf glatten Oberflächen etwas hin und her. In der Praxis fällt das aber kaum negativ auf.

Schlichte Eleganz, starke Ergebnisse – aber nicht ganz ohne Macken
Stabil, aber nicht rutschfest: Der Tank sitzt fest, doch die Maschine selbst rutscht auf glatten Oberflächen leicht – ein kleiner Nachteil beim Handling. (Foto: Testsieger.de)

Montage und Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme läuft erfreulich unkompliziert ab. Im Lieferumfang finden sich ein Siebträger mit Einsätzen für eine oder zwei Tassen sowie ein Portionierlöffel mit integriertem Tamper – alles, was man für den Start braucht. Der Wassertank und die Tropfschale lassen sich leicht einsetzen und abnehmen.

Die Anleitung ist klar gegliedert, mit verständlichen Erklärungen. Wer schon einmal eine Siebträgermaschine in Betrieb genommen hat, braucht sie vermutlich kaum. Für Einsteigerinnen und Einsteiger ist ein Blick jedoch empfehlenswert – etwa, um die Funktion der Dampfdüse richtig zu verstehen.

Schlichte Eleganz, starke Ergebnisse – aber nicht ganz ohne Macken
Zubehör im Lieferumfang: Mit Siebträger, Einsätzen für eine oder zwei Tassen sowie Portionierlöffel mit Tamper ist alles für den Start dabei. (Foto: Testsieger.de)

Ausstattung und Bedienung

In Sachen Ausstattung setzt Russell Hobbs auf klassische Funktionen ohne viel Schnickschnack. Der Siebträger nimmt eine oder zwei Portionen auf und akzeptiert auch ESE-Pads. Die Milchaufschäumung erfolgt über eine schwenkbare Dampfdüse, die auch Heißwasser liefert. Eine Temperaturregelung gibt es nicht, ebenso wenig eine Mahlgradeinstellung – was bei einem Gerät ohne Mühle allerdings irrelevant ist.

Positiv: Die Tassenmenge lässt sich automatisch oder manuell dosieren, was Raum für persönliche Vorlieben lässt. Für den automatischen Durchfluss misst die Maschine nur die Zeit. So kann es sein, dass bei sehr feinem Mahlgrad etwas zu wenig Getränk in der Tasse landet. Wer manuell dosiert, kann das aber leicht umgehen. Eine runde 6-stufige LED-Statusanzeige informiert über den Betriebszustand und zeigt beispielsweise an, ob die Maschine gerade aufheizt.

Schlichte Eleganz, starke Ergebnisse – aber nicht ganz ohne Macken
Aufheizen in Rekordzeit: Nach nur 45 Sekunden ist die Maschine dank Thermoblock einsatzbereit – ideal für Eilige. Die LED leuchtet während des Aufheizvorgangs blau. (Foto: Testsieger.de)

Als kleine Zusatzfunktion bringt die Maschine einen passiven Tassenwärmer auf der Oberseite mit. Bis zu vier Espressotassen finden hier Platz – eine nette Dreingabe, wenn auch keine, die den Ausschlag beim Kauf geben dürfte. Ein Kritikpunkt ist dagegen der Siebträger: Das Einsetzen erfordert Übung und das Drehen teilweise viel Kraft. Wer sich morgens auf einen schnellen Espresso freut, muss hier erstmal etwas Geduld mitbringen.

Schlichte Eleganz, starke Ergebnisse – aber nicht ganz ohne Macken
Warme Tassen auf Knopfdruck: Der passive Tassenwärmer auf der Oberseite bietet Platz für bis zu vier Espressotassen – funktional, aber kein Kaufargument. (Foto: Testsieger.de)

Betrieb und Ergebnisse

Russell Hobbs Distinctions Espressomaschine
Aufheizzeitca. 45 Sekunden
MilchaufschäumungManuell per schwenkbarer Dampfdüse
Tassenfunktion1 oder 2 Tassen / auch ESE-kompatibel
Maße (H × B × T) 34 × 20 × 29,5 cm
UVP249,99 Euro
Kommen wir zur Königsdisziplin: dem Espresso. Und hier liefert die Russell Hobbs Distinctions richtig ab. Der Geschmack überzeugt mit Klarheit, Tiefe und einer angenehmen Balance – frei von metallischen Noten oder Fremdgeschmack. Die Crema ist dicht, stabil und sieht auch noch gut aus. Auch der Milchschaum gefällt uns. Die Dampfdüse produziert eine feinporige, gleichmäßige Textur, die sich sehr gut für Cappuccino oder Latte eignet. Die Brühtemperatur liegt mit knapp 90 Grad Celsius im optimalen Bereich. Die Trinktemperatur des frischen Espresso beträgt dann knapp 60 Grad Celsius, auch das ist für unseren Geschmack perfekt.

Die Maschine ist ein echter Frühaufsteher: Bereits nach rund 45 Sekunden ist sie aufgeheizt und einsatzbereit. Das liegt am Thermoblock-Heizsystem, das nicht nur schnell arbeitet, sondern auch stabil in der Temperatur bleibt. Ein einzelner oder doppelter Espresso dauert im Automatikmodus jeweils nur 20 Sekunden – auch hier zeigt sich die Maschine von ihrer schnellen Seite. Wie oben bereits erwähnt, ist die Zeit jedoch voreingestellt und kann je nach Mahlgrad zu einer ungleichmäßigen Menge führen.

Die Geräuschkulisse bleibt während des gesamten Brühvorgangs angenehm zurückhaltend. Im Durchschnitt messen wir rund 60 Dezibel, in der Spitze bis zu 65 Dezibel. Damit gehört die Russell Hobbs zu den leiseren Modellen ihrer Klasse.

Schlichte Eleganz, starke Ergebnisse – aber nicht ganz ohne Macken
Espresso mit dichter Crema: Die Russell Hobbs liefert ein harmonisches Geschmackserlebnis mit feiner Crema – optisch und geschmacklich überzeugend. (Foto: Testsieger.de)

Reinigung

In puncto Reinigung verlangt die Maschine etwas Einsatz. Automatische Reinigungsprogramme gibt es nicht, was bedeutet: Alles muss von Hand erledigt werden. Vor allem die Milchdüse will nach jeder Nutzung gründlich ausgespült werden – sonst setzen sich schnell Rückstände ab. Das ist zwar nicht kompliziert, erfordert aber Routine.

Dafür lassen sich Tropfschale und Wassertank leicht entnehmen und reinigen.

Mit einer Leistungsaufnahme von 1.350 Watt bewegt sich die Maschine im üblichen Rahmen. Eine Abschaltautomatik ist vorhanden und sorgt dafür, dass das Gerät nach einer Weile in den Ruhemodus geht.

Fazit

Die Russell Hobbs Distinctions Espressomaschine überzeugt mit ihrem schicken Auftritt, einem durchdachten Bedienkonzept und einer exzellenten Espressoqualität. Milchschaum und Geschwindigkeit liegen ebenfalls auf hohem Niveau. Wer auf ein integriertes Mahlwerk verzichten kann und sich mit einer etwas sperrigen Siebträger-Handhabung arrangiert, bekommt hier ein sehr gutes Gerät zum fairen Preis. Die Materialqualität könnte aber etwas besser sein – insgesamt aber liefert die Maschine eine starke Leistung.

So testen wir Siebträgermaschinen

Testergebnisse im Detail

Design und Verarbeitung (11 / 15)

Materialqualität / Robustheit
 
2 / 5
Abmessungen und Gewicht
 
5 / 5
Passgenauigkeit / scharfe Kanten
 
2 / 2,5
Designwirkung / Wertigkeit
 
2 / 2,5

Montage und Installation (20 / 20)

Verständlichkeit der Anleitung
 
5 / 5
Erste Inbetriebnahme (Einfachheit)
 
5 / 5
Montageaufwand
 
5 / 5
Lieferumfang & Zubehör
 
5 / 5

Ausstattung und Bedienung (19 / 25)

Bedienbarkeit Siebträger
 
1 / 4
Benutzerfreundlichkeit (Tasten + Display)
 
3 / 3
Bedienstruktur / Menüführung
 
3 / 3
Funktionsumfang (z. B. Tassenmenge)
 
2 / 3
Sonderfunktionen (z. B. Tassenwärmer)
 
2 / 3
Milchaufschäumung
 
4 / 4
Reinigungskomfort / Pflege
 
4 / 5

Betrieb und Ergebnisse (30 / 30)

Espressoqualität (Geschmack, Crema)
 
10 / 10
Temperatur beim Servieren
 
5 / 5
Aufheizdauer/Brühdauer
 
10 / 10
Qualität Milchschaum
 
5 / 5

Lautstärke (10 / 10)

Lautstärke beim Brühen
 
5 / 5
Störfaktor im Alltag
 
5 / 5

Wertung

: Russell Hobbs Distinctions Espressomaschine

Russell Hobbs Distinctions Espressomaschine
  1. Design und Verarbeitung
    2,3
    • Montage und Installation
      1,0
      • Ausstattung und Bedienung
        2,2
        • Betrieb und Ergebnisse
          1,0
          • Lautstärke
            1,0

            Pros

            • Sehr gute Espressoqualität
            • Schnelles Aufheizen (45 Sekunden)
            • Guter Milchschaum dank Dampfdüse
            • Einfache Bedienung mit LED-Anzeige
            • Kompakte Maße, schönes Design

            Cons

            • Siebträger-Handhabung etwas umständlich
            • Material teils wenig hochwertig

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