Ratgeber
Vor einigen Jahren schienen Plattenspieler bereits abgeschrieben, doch steigt die Nachfrage seitdem wieder an. Ein großer Vorteil der analogen Technik ist ihr unnachahmlicher Klang, der digitale Formate locker aussticht. Woraus Musikfans beim Kauf achten sollten, erklärt dieser Ratgeber.
Geschwindigkeiten: 33 1/3 für 12-Zoll-Platten
Die Betriebsart bestimmt, welche Schallplatten mit dem Gerät abgespielt werden können. Wer alle gängigen Platten mit dem Gerät abspielen möchte, greift zu einem Plattenspieler, bei dem die Geschwindigkeit einfach von 33 1/3, 45 und 78 Upm (auch rpm) geändert werden kann.
Viele aktuelle Modelle spielen nur in 33 1/3 und 45 Umdrehungen pro Minute ab, was in den meisten Fällen ausreichend ist. Platten mit einem Durchmesser von 12 Zoll werden grundsätzlich mit 33 1/3 Upm abgespielt. Bei kleineren Platten wie Singles und EPs sind es 45 Umdrehungen. Der letzte Wert von 78 Upm wird nur selten benötigt, meist handelt es sich um alte Vinyls.
Antriebstechnik: Direkt-, Riemen- oder Reibrandantrieb
Im DJ-Bereich sind Plattenspieler mit Direktantrieb beliebt. Hier ist die Achse des Plattentellers auch die des Antriebsmotors, sodass die Elektromagneten des Motors direkt auf den Plattenteller wirken. Diese Antriebstechnik hat den Vorteil von sehr kurzer Hochlaufzeit.
Weiter verbreitet ist der Riemenantrieb. Hier überträgt ein Gummiriemen die Drehung der Motorachse auf den Plattenteller. Dieser Antrieb hat den Vorteil, dass Vibrationen des Plattentellers minimiert werden. Nachteilig sind die Anfälligkeit für Gleichlaufschwankungen, Geschwindigkeitsdrift aufgrund von Temperatur- oder Luftfeuchtigkeitsschwankungen sowie Geschwindigkeitsschwankungen.
Einige günstige Modelle laufen mit Reibrandantrieb. Hier wird die Drehung des Motors durch ein Gummiband übertragen. Ein Vorteil ist hier eine gute Übertragung des Drehmoments, wodurch ein schnelles Hochdrehen des Plattentellers möglich ist. Nachteilig ist die hohe Anfälligkeit für Vibrationen des Motors.
USB-Plattenspieler: Zum Digitalisieren
Manche Plattenspieler sind mit einem USB-Anschluss ausgestattet. Dieser ist praktisch, wenn Nutzer die eigene Plattensammlung oder bestimmte Platten digitalisieren möchten. Mit der entsprechenden Technik lassen sich die Musikstücke in MP3-Dateien umwandeln. Es kommt allerdings vor, dass ein verbauter USB-Anschluss bei günstigeren Modellen auf Kosten der Soundqualität geht, da weniger wertige Teile verwendet werden.
Lautstärke: Mit Phono-Verstärker wird es lauter
Wer auf eine hohe Lautstärke Wert legt, sollte sich ein Gerät mit integriertem Phono-Verstärker zulegen oder ein ebensolches Gerät zwischen dem Plattenspieler und der Stereoanlage zwischenschalten. In diesem Fall sollte ein AUX-Eingang vorhanden sein.
Ausführung: Manuell bis automatisch
Plattenspieler gibt es in drei Ausführungen: manuell, halbautomatisch und vollautomatisch. Bei manuellen Plattenspielern wird der Tonarm per Hand auf die Platte gelegt. Am Ende der Platte bleibt der Tonarm so lange in der Endlosrille bis der Nutzer sie wegnimmt.
Bei halbautomatischen Geräten muss der Tonarm ebenfalls manuell aufgesetzt werden. Das Ende wird jedoch selbständig erkannt und der Tonarm kehrt von allein zur Basis zurück. Bei vollautomatischen Modellen erfolgt – wie der Name schon sagt – sowohl das Aufsetzen wie auch das Zurückkehren selbständig.