Der Markt für Saug- und Wischroboter wächst stetig – immer mehr Modelle versprechen eine gründliche Reinigung bei immer geringeren Preisen. Gerade günstige Modelle unter 100 Euro erscheinen auf den ersten Blick besonders attraktiv. Doch wie gut kann ein solch preiswerter Helfer sein? Der Venga VG RVC 3000 gehört zu dieser Einsteigerklasse und verzichtet bewusst auf viele Komfortfunktionen. Wir beleuchten sämtliche Aspekte des Geräts – von Verarbeitung und Bedienung bis hin zu Reinigungsleistung und Ausstattung – und verraten euch, was ihr für 100 Euro bekommt.

Design und Verarbeitungsqualität
Inhalt
Die Bauteile sind sauber verbunden, es gibt keine scharfen Kanten oder sichtbare Produktionsrückstände. Auch die kompakte Bauform überzeugt: Mit einer Höhe von lediglich 7,6 Zentimetern und einem Durchmesser von 33 Zentimetern passt der Roboter problemlos unter viele Möbelstücke, was ihn besonders für Haushalte mit niedrigem Mobiliar interessant macht.
Bedienung und Handhabung
Die Einrichtung ist sehr einfach, da es kaum Funktionen gibt. Eine App existiert nicht, die gesamte Bedienung erfolgt ausschließlich über eine mitgelieferte Fernbedienung sowie zwei Tasten direkt am Gerät. Die Steuerung über die Tasten beschränkt sich auf die wichtigsten Funktionen – ein- und ausschalten sowie das Zurückfahren zur Ladestation. Das ist insgesamt intuitiv und unkompliziert.
Auf moderne Funktionen wie Raumzuweisung, No-Go-Zonen oder Kartenansicht muss man verzichten. Auch eine Einbindung in Smart-Home-Systeme wie Alexa, Siri oder Google Home ist nicht möglich. Der Roboter verzichtet zudem auf WLAN oder Bluetooth.
Im Lieferumfang befinden sich neben dem Saugroboter und seinem Staubbehälter eine Ladestation, Batterien, eine Fernbedienung zur Steuerung sowie 2 Wischtücher und eine Wischeinheit.

In puncto Navigation zeigt der Venga VG RVC 3000 deutliche Schwächen. Eine echte Kartierung findet nicht statt. So muss sich der Roboter bei jeder Reinigung neu auf die Umgebung einstellen. Eine gezielte Reinigung bestimmter Bereiche ist nicht möglich. Bei jedem Start ist nur die Komplettreinigung möglich.
Das Gerät navigiert anhand der Raumränder entlang und reinigt dann einen Raum in klaren Bahnen ab. Das ist zwar simpel, machen aber teure Modelle auch nicht unbedingt anders. Eine Hinderniserkennung ist quasi nicht existent. Kabel, Schuhe oder ähnliche Objekte werden oft ignoriert oder sogar einfach überfahren.
Eine Teppicherkennung ist ebenfalls nicht vorhanden. Der Roboter erkennt also keine unterschiedlichen Bodenarten und passt seine Leistung auch nicht entsprechend an. Das schränkt den Einsatzbereich erheblich ein – insbesondere in Haushalten mit vielen Teppichen.

Saug- und Wischleistung
Auf Hartböden liefert der Roboter mit einer Saugleistung von etwa 75 Prozent ein unterdurchschnittliches Ergebnis. Für lose Verschmutzungen reicht die Leistung in der Regel aus. Auf Teppichen sinkt die Reinigungsleistung jedoch deutlich auf etwa 50 Prozent. Dies liegt vor allem an der fehlenden Teppicherkennung und einer insgesamt begrenzten Saugkraft von nur 1.600 Pascal, die bei dickeren Teppichen schnell an ihre Grenzen stößt.
Ecken stellen den Roboter vor größere Herausforderungen: Spezielle Bürsten oder Techniken zur Eckenreinigung sind nicht vorhanden, was zu sichtbaren Schwächen in diesen Bereichen führt. Auch die Wischfunktion kann nicht überzeugen. Das Gerät zieht lediglich ein feuchtes Tuch hinter sich her, ohne dabei Druck oder Rotationen zu erzeugen. Leichte Flecken werden kaum entfernt, hartnäckige Verschmutzungen bleiben gänzlich unbeachtet. Eine echte Wischfunktion ist also de facto nicht vorhanden. Hinzu kommt, dass man auch entweder nur Saugen oder Wischen kann. Eine gleichzeitige Reinigung ist nicht möglich.

Akku und Laufzeit
Die Laufzeit liegt mit etwa 60 Minuten im unterdurchschnittlichen Bereich. Das genügt für kleinere Räume unter 50 Quadratmeter, in denen der Roboter in einem Durchgang arbeiten kann. Eine automatische Wiederaufnahme nach dem Ladevorgang ist jedoch nicht vorgesehen. Ist der Akku leer, muss der Reinigungsvorgang manuell erneut gestartet werden – das schränkt den autonomen Betrieb erheblich ein. Für größere Wohnung als 50 Quadratmeter also nicht geeignet.
Lautstärke
Venga VG RVC 3000 | |
---|---|
Farbe / Variante | weiß |
Max. Staubbehälter-Volumen in l | 0,3 |
Multifunktionaler Sauger | Trocken-/Wischsauger |
Akkutyp | Lithium-Ionen |
Automatischer Neustart nach Ladevorgang | nein |
(H)EPA-Filter | ja |
Hygiene
Ein kleines Highlight im Bereich Hygiene ist der verbaute HEPA-Filter. Dieser sorgt dafür, dass selbst feinste Staubpartikel zuverlässig zurückgehalten werden – ein Vorteil für Allergikerinnen und Allergiker. Beim Entleeren des Staubbehälters ist jedoch Vorsicht geboten: Aufgrund der beutellosen Bauweise und fehlender Automatik lässt sich ein direkter Staubkontakt kaum vermeiden.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Beim Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis ist schnell klar: Der Venga VG RVC 3000 ist ein ausgesprochen günstiges Einstiegsmodell. Für unter 100 Euro bietet er eine grundlegende Saugleistung auf Hartböden, lässt aber nahezu alle Komfortfunktionen vermissen. Aufgrund der schwachen Reinigungsleistung und der einfachen Navigation ist keine klare Kaufempfehlung möglich – selbst für Nutzerinnen und Nutzer mit geringeren Ansprüchen.
Fazit
Der Venga VG RVC 3000 ist eines der günstigsten Modelle. Wer jedoch mehr als einfache Reinigung erwartet, wird schnell enttäuscht: Die Navigation erfolgt zufällig, Teppiche und Ecken bleiben unzureichend gereinigt, und die Wischfunktion ist praktisch wirkungslos. Auch bei Bedienung, App-Steuerung oder Smart-Home-Integration müssen viele Abstriche gemacht werden. Die fehlende automatische Staubentsorgung und hohe Lautstärke runden das Bild eines sehr einfachen Geräts ab. Trotz des günstigen Preises erscheint das Gesamtpaket nur als Einstiegsgerät oder temporäre Lösung. Wer jedoch auf moderne Funktionen und gründliche Reinigung setzt, wird mit diesem Modell nicht glücklich.
So testen wir Staubsauger-Roboter
Testergebnisse im Detail
Verarbeitungsqualität (9,5 / 10)
Robustheit Material | 2 / 2,5 | |
Spaltmasse | 2,5 / 2,5 | |
Bauteile sauber miteinander verbunden | 2,5 / 2,5 | |
Keine scharfen Kanten | 2,5 / 2,5 |
Handhabung und Navigation (9,5 / 30)
Einrichtung | 4 / 4 | |
App | 0 / 4 | |
Reinigungsstation | 0 / 7 | |
Tempo bei Navigation | 1,5 / 2 | |
Kartierung und Navigation | 2 / 5 | |
Hinderniserkennung | 0 / 6 | |
Wie nah wird an Hindernisse herangefahren | 2 / 2 |
Reinigungsleistung (19,5 / 50)
Saugleistung Teppich | 5 / 10 | |
Saugleistung Hartboden | 7,5 / 10 | |
Eckenreinigung | 2 / 10 | |
Wischleistung leichte Verschmutzungen | 5 / 10 | |
Wischleistung hartnäckige Verschmutzungen | 0 / 10 |
Geräusch- und Geruchsentwicklung (4 / 5)
Lautstärke im Normal-Modus | 2 / 2 | |
Lautstärke im Maximal-Modus | 2 / 2 | |
Gerüche | 0 / 1 |
Hygiene (2,5 / 5)
Beim Entnehmen des Staubbeutels kein Kontakt mit Staub | 0 / 2,5 | |
HEPA-Filter inklusive | 2,5 / 2,5 |
Wertung
: Venga VG RVC 3000
Pros
- Nur 7,6 cm hoch – ideal für niedrige Möbel
- Solide Verarbeitung
- Einfache Bedienung
Cons
- Schwache Reinigungsleistung
- Keine Kartierung
- Keine Hindernis- oder Teppicherkennung
- Wischfunktion kaum effektiv
- Weder Alexa, Google Home noch WLAN/Bluetooth
- Fehlende Bürsten und Technik für gezielte Eckenreinigung
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