Test: Ring Video Doorbell 3 Plus Smarte Videoklingel

Sicherheit fängt schon vor der Haustür an: Mit der smarten Videoklingel der Amazon-Tochter Ring lässt sich das Geschehen vor den eigenen vier Wänden jederzeit und von überall beobachten. Die Video Doorbell 3 Plus funktioniert wie ihre Vorgänger komplett autark und ist somit auf fast jede Wohnsituation zugeschnitten. Der integrierte Akku erlaubt es, die Videoklingel vollkommen flexibel an der Tür anzubringen – und zwar ohne die Kamera mit der hauseigenen Klingel verkabeln zu müssen. Neu ist die sogenannte Pre-Roll-Funktion, welche bereits bevor der Bewegungssensor Alarm schlägt, mit der Videoaufnahme startet. Im Test überprüfen wir nun auch das neueste Mitglied der Doorbell-Familie auf Herz und Nieren.

Design und Verarbeitungsqualität

Die Doorbell 3 Plus kommt in nahezu derselben Aufmachung wie ihre Vorgänger daher. Minimale Veränderungen im Design lassen sie schlanker wirken als sie eigentlich ist: Die Kamera befindet sich jetzt zentrierter im oberen schwarzen Bereich, welcher nun etwas größer ausfällt. Der silberne Teil der Abdeckung schrumpft dagegen etwas. Die beiden Farbblöcke stehen in einem harmonischeren Verhältnis zueinander. Das zieht die Doorbell optisch in die Länge – klobig ist sie aber trotzdem. Ein Blick auf die Abmessungen verrät uns, dass sie um wenige Millimeter größer ist als ihr direkter Vorgänger: Die Doorbell 3 Plus bringt es auf rund 12,8 x 6,35 x 2,7 Zentimeter, die Doorbell 2 auf 12,65 x 6,2 x 2,8 Zentimeter. Auch die Farbgebung ist identisch, bis hin zum Lieferumfang. Die Doorbell 3 kommt ebenfalls mit einem zweiten, dunklen Gehäuse. Beide Varianten schließen optimal mit der Videoklingel. Insgesamt wirkt sie solide und bruchsicher.

Alles in einem ist die Verarbeitung vollkommen in Ordnung. Die Plastikteile wirken auf den ersten Blick etwas instabil, sind sie aber einmal angebracht, machen sie einen sicheren Eindruck. Die Doorbell sticht durch das umfangreiche Zubehör heraus: von einer Wasserwaage zur Montage, bis hin zu verschiedensprachigen Warnaufklebern fehlt es hier an nichts. Natürlich ist auch ein Akku-Ladekabel dabei.

Montage und Einrichtung

Ring Video Doorbell 3 Plus
Die Ring Video Doorbell 3 Plus überzeugt durch ihr reichhaltiges Zubehör.

Für die Inbetriebnahme ist die Ring Alway Home App unerlässlich. Anders verbindet sich die Videoklingel nicht mit dem Endgerät. Dazu müssen sich Neukunden bei Ring registrieren – mit vollem Namen, Mail-Adresse und Anschrift. Die App ist für iOS und Android kostenlos – genau wie die Bewegungsmeldung auf das Smartphone. Für die Speicherung in der Cloud fallen dagegen Abokosten von 30 Euro pro Jahr an.

An sich ist die Einrichtung schnell erledigt. Die Anleitung führt anschaulich und einfach gehalten durch die Installation. Unser Testgerät hat kleinere Schwierigkeiten, sich mit dem WiFi unserer Testumgebung zu verbinden. Das mag allerdings den äußeren Bedingungen geschuldet sein und ist nach dem dritten Versuch behoben.

Auch die Montage geht einfach von der Hand. Ring liefert hierzu alles mit, was eine sichere Anbringung und Inbetriebnahme voraussetzt, von Schrauben bis hin zur Verdrahtung mit der Klingelanlage. Die App erklärt hierzu leicht verständlich, wie sich die Doorbell in ein vorhandenes System integrieren lässt beziehungsweise wie die autarke Montage funktioniert.

Handhabung und Ausstattung

Ring Video Doorbell 3 Plus
Die Doorbell ist einfach in der Handhabung und leicht zu montieren.

Zunächst zu dem Thema, das die Doorbell 3 Plus von den anderen Ring-Modellen und auch der herkömmlichen Doorbell 3 unterscheidet: der Pre-Roll-Funktion. So kann die Videoklingel unerwünschte Besucher mehr oder weniger auf frischer Tat ertappen. Das bedeutet, dass bereits bevor der Bewegungsmelder auslöst und eine Benachrichtigung an das Endgerät sendet, eine Aufnahme stattfindet – und zwar vier Sekunden lang. Diese Aufnahmen sind schwarz-weiß, ohne Ton und in niedriger Qualität, um den Akku zu schonen. Die Pre-Roll-Funktion entfaltet ihren vollen Nutzen zwar nur mit einem Ring-Protect-Abonnement, ist aber auf allen Geräten eingeschränkt verfügbar. Ohne Abo zeigt die Kamera den Pre-Roll Bild-in-Bild im Live-Video. Mit Abo speichert sie die Aufnahme in der Cloud. Dies mag nützlich sein, falls wirklich ein Einbruch stattfindet, allerdings haben die vier Sekunden unserer Meinung nach wenig Aussagekraft.

Wie die Doorbell funktioniert, ist schnell erklärt. Drückt jemand auf den Klingelknopf (welcher durch den Lichtring gut erkennbar ist), schickt sie eine Push-Benachrichtigung an das smarte Endgerät. Dies kann ein Smartphone, ein Tablet oder ein smarter Video-Assistent sein. Nimmt der Nutzer nun via Push-Nachricht den Anruf entgegen, kann er per Live-Video mit der Person vor der Tür kommunizieren. Ist die Doorbell nicht mit der hauseigenen Klingel verbunden, so ist die Investition in Ring Chimes, mit denen die Benachrichtigungen im ganzen Haus hörbar sind, empfehlenswert. Der Signalton der Doorbell geht nämlich schnell in der Geräuschkulisse eines Wohnhauses unter.

Bild- und Tonqualität

Ring Video Doorbell 3 Plus
ProdukttypVideo-Türklingel, Gegensprechanlage
GehäusematerialKunststoff
Bewegungsmelderja
VideoauflösungFull HD
Mit 1.920 x 1.080 Pixel bietet die Ring Doorbell ein scharfes Bild und mit einem 160 Grad Erfassungswinkel auch einen weitreichenden Überblick über das Geschehen vor der Tür. Auf den Aufnahmen sind Gesichter stets klar erkennbar und gut ausgeleuchtet – dank der 4 Infrarot-LEDs auch bei Dunkelheit. Zusätzlich verfügt die smarte Klingel über Bewegungssensoren, die den Nutzer informieren, sobald etwas im näheren Umfeld der Kamera vor sich geht. Dieser Bereich lässt sich via App optimal auf die Umgebung einstellen. Die Bewegungsmeldung funktioniert nicht immer einwandfrei – aber trotzdem zuverlässig, insofern der Impuls frontal auf die Kamera zukommt. Es ist dem Nutzer frei überlassen, ob und inwiefern er von diesem Feature Gebrauch macht. Das Bild, das wir in der Pre-Roll-Aufnahme zu sehen bekommen, ist hingegen weniger gut. Dennoch reicht es aus, um eine Person zu identifizieren. Wie viel aber tatsächlich im Fall der Fälle in den 4 Sekunden zu erkennen ist, sei dahingestellt.

Der Ton ist laut und klar verständlich – vor der Tür sowie auf dem Endgerät. Er kommt zwar etwas blechern und verzögert daher, das liegt aber noch im Toleranzbereich. Natürlich ist die Sprach- und Bildqualität stark von der eigenen Internetverbindung abhängig. Insgesamt empfiehlt sich die Doorbell trotz kleinerer Abzüge als zuverlässige Video-Gegensprechanlage.

Fazit

Die Ring Video Doorbell 3 Plus überzeugt uns im Test und punktet vor allem durch die gute Bildqualität und die einfache Handhabung. Das große Alleinstellungsmerkmal der Videoklingel im Vergleich zur „normalen“ Doorbell 3 ist die Pre-Roll-Funktion. Diese kann jedoch nur mit einem Protect-Abonnement uneingeschränkt verwendet werden. Generell stellt sich hier die Frage, ob diese vier Sekunden an zusätzlicher Aufzeichnung nicht automatisch integriert werden können. Der Nutzer kann sich allerdings jederzeit per Live-Video zuschalten. Sollten die Bewegungsmelder also Alarm schlagen, ist dies sicher eine sinnvolle Investition, um das Geschehen vor Ort in Echtzeit zu beobachten. Die Doorbell 3 Plus ist mit wenigen Abzügen ein zuverlässiges und aufmerksames Gadget, das die Sicherheit vor den eigenen vier Wänden deutlich verbessert.

Wertung

: Ring Video Doorbell 3 Plus

Ring Video Doorbell 3 Plus
  1. Design und Verarbeitung
    1,5
    • Montage und Einrichtung
      1,3
      • Handhabung
        1,9
        • Ausstattung
          1,9
          • Bild- und Tonqualität
            1,3

            Pros

            • Verarbeitung
            • Bildqualität
            • Tonqualität
            • Handhabung

            Cons

            • Pre-Roll-Funktion nur mit Abo uneingeschränkt nutzbar