Philips HomeRun 7000 Series Aqua XU7100 im Test: Gute Hinderniserkennung dank Obstacle Avoidance

Der Philips HomeRun 7000 Series Aqua XU7100 soll Nutzerinnen und Nutzern viel Arbeit abnehmen und gleichzeitig für eine Tiefenreinigung beim Wischen und Saugen sorgen. Zudem wirbt der Hersteller mit einer sehr guten Hinderniserkennung, die herumliegende Gegenstände präzise vermeiden soll. Ob der XU7100 diese Werbeaussagen halten kann und wie sich das Gerät in der Praxis schlägt, verraten wir in unserem Staubsauger-Roboter-Test.

Philips HomeRun 7000 Series Aqua XU7100 (Foto: Testsieger.de)
Philips HomeRun 7000 Series Aqua XU7100 (Foto: Testsieger.de)

Design und Verarbeitung

Wie bei den meisten anderen Staubsauger-Roboter auf dem Markt kommt der Philips XU7100 in der runden Bauweise. Der Durchmesser von 35 Zentimeter ist relativ groß, das stört im Alltag jedoch nicht. Auch die Höhe von 9,7 Zentimetern ist in Ordnung. So sind Couchtische oder etwas höhere Sofas kein Problem. Wer jedoch ein sehr niedriges Sofa hat, sollte vorher prüfen, ob der Roboter noch unter das Möbelstück passt.

Das Gewicht von 4 Kilogramm ist nicht besonders leicht, geht in Betracht der Abmessungen aber vollkommen in Ordnung. Wir können den XU7100 problemlos in andere Etagen oder Räume tragen. Die Farbgebung ist mehrheitlich Schwarz und Grau. Dadurch fügt er sich gut in unser Wohnzimmer ein. Hinzu kommt ein goldener Streifen auf der Oberseite, der das Design aufwertet und zu einem kleinen Schmuckstück macht. Neben der schwarzen Variante ist der Philips auch in Weiß erhältlich. Neben dem Roboter befindet sich eine Absaugstation im Lieferumfang. Diese wiegt 4,7 Kilogramm und misst 35,5 Zentimeter in der Breite, 40,3 Zentimeter in der Länge und 47,1 Zentimeter in der Höhe. Das Design passt sich dem Roboter an.

Blick von oben auf die Rundbürste und den Korpus des Philips HomeRun 7000 Series Aqua XU7100 (Foto: Testsieger.de)
Die Verarbeitung ist auf einem hohen Niveau (Foto: Testsieger.de)

Die Verarbeitungsqualität der Station und des Roboters gefällt uns sehr gut. Der verbaute Kunststoff wirkt robust und lässt sich auch unter höherem Kraftaufwand nicht eindrücken – sehr gut. Hinzu kommt, dass die einzelnen Bauteile eng und sauber miteinander verbunden sind. Der abnehmbare Wassertank sowie der Stoßdämpfer für Kollisionen mit Möbeln oder anderen Hindernissen komplementiert diesen Eindruck. Produktionsrückstände oder andere Mängel können wir nicht feststellen. Scharfe Kanten oder spitze Ecken gibt es ebenfalls nicht.

Bedienung und Handhabung

Der XU7100 verfügt über einen Staubtank mit 260 Millilitern Fassungsvermögen, der automatisch geleert werden kann. Der Wassertank fasst 240 Milliliter. Ist der Staubbehälter voll, fährt der Roboter zur Absaugstation und der Schmutz landet im Staubbeutel. Praktischerweise befindet sich direkt ein zweiter Beutel im Lieferumfang. Trotzdem müssen Nutzerinnen und Nutzer mit Folgekosten leben. Für die Wisch-Funktion befestigen wir noch eines der beiden Wischtücher über eine Führung und einen Klettverschluss an der Unterseite des XU7100. Dies funktioniert in der Praxis sehr gut und das Tuch hält sicher.

Anischt der Unterseite des Philips XU7100 von oben
Das Wischtuch sitzt nach dem Einsetzen sehr fest (Foto: Testsieger.de)

Die 2 Rundbürsten müssen wir vor dem Start ebenfalls noch befestigen, dies funktioniert aber genauso reibungslos. Sobald Schmutz- und Frischwassertank eingesteckt sind, können wir mit der Einrichtung starten. Dazu benötigen wir die kostenlose Philips-HomeRun-App für Android und iOS. Ein Nutzerkonto ist erforderlich. Dies ist aus unserer Sicht zwar etwas nervig, aber inzwischen Standard auf dem Markt. Zwar lässt sich der Staubsauger-Roboter auch ohne App nutzen, dann müssen Nutzerinnen und Nutzer aber auf fast alle Funktionen verzichten. Eine Fernbedienung ist nicht im Lieferumfang enthalten. Deswegen und aus Gründen des Komforts empfehlen wir die App. Die Einrichtung funktioniert generell sehr simpel. Dank einfacher Bilder und kurzer Hinweise kommen wir auch ohne Bedienungsanleitung aus. So sollten sich auch Staubsauger-Roboter-Neulinge schnell zurechtfinden. Einzig die Verbindung mit dem heimischen WLAN gelingt nicht beim ersten Mal. Uns ist nicht klar, wie wir die Kopplung starten können. Hier müssen wir einen Blick in die Anleitung werfen.

Philips HomeRun 7000 Series Aqua XU7100
Produkttyp Saug-/Wischroboter
Volumen Staubbehälter0,5 Liter
Betriebsgeräusch65 dB
Betriebszeitmax. 85 Minuten
Die App ist dank praktischer Hinweise und hilfreicher Grafiken ansprechend und intuitiv gestaltet. Die enthaltenen Funktionen bieten zwar keine spektakulären Neuerungen, trotzdem bietet der Philips alles Wichtige. Wir können verschiedene Karten für die einzelnen Stockwerke erstellen, einen Reinigungsplan festlegen oder die Wisch- und Saugintensität einstellen. Dies funktioniert in der Praxis gut. Wollen wir abseits der von uns definierten Reinigungseinstellungen putzen lassen, offenbaren sich jedoch Schwächen. Wollen wir nur bestimmte Räume reinigen lassen oder den Reinigungsmodus umstellen, müssen wir dies in den benutzerdefinierten Einstellungen separat konfigurieren. Eine Übernahme der Saug- und Wischeinstellungen aus dem Reinigungsplan ist nicht möglich – dies ist aus unserer Sicht etwas umständlich.  

Hinzu kommen Fehler in der App. So wechselt die Sprache mehrmals zufällig von Deutsch auf Englisch. Zudem funktioniert die Statusanzeige des Roboters in der App nicht. Sie soll Aufschluss darüber geben, ob sich das Gerät im Reinigungs- oder Ladezustand befindet – gerade unterwegs eine nützliche Information. Beim Reinigen zeigt uns die App beispielsweise an, dass der Roboter aktuell geladen wird. Dies trübt den guten Eindruck der HomeRun-App.

Navigation

Um sich in seiner Umgebung zurecht zu finden und alle Räume zu kartieren, setzt Philips auf die etablierte Laser-Technologie. Diese basiert auf der ToF-Technologie und soll in Kombination mit der sogenannten Obstacle Avoidance dafür sorgen, dass Hindernisse sehr schonend und präzise erkannt und umfahren werden.

Screenshot einer erstellten Karte der Testfläche (Foto: Testsieger.de)
Die Kartierung funktioniert in der Praxis zuverlässig (Foto: Testsieger.de)

Vor der allerersten Reinigung muss der Staubsauger-Roboter alle Räume einmal abfahren und davon eine virtuelle Karte erstellen. Dies funktioniert in der Praxis gut. Es werden keine Räume oder Zonen ausgelassen – sehr gut. Allerdings erkennt der XU7100 die einzelnen Räume nicht immer. Diese müssen wir manuell in der App einzeichnen, was etwas Geduld erfordert. Wer das Ergebnis verbessern möchte, sollte dem Roboter so viel freie Fläche wie möglich bieten. Gerade Stühle oder Mülleimer sollten hochgestellt werden.

Hindernisse wie Schuhe oder Stühle erkennt der Philips sehr gut. Er stößt kaum an und umkurvt die Objekte zuverlässig. So müssen Nutzerinnen und Nutzer keine Angst haben, dass Möbel oder andere Gegenstände erwischt werden. Ist doch mal eine Türschwelle oder eine Stange eines Wäscheständers im Weg, überwindet er Hindernisse mit bis zu 2,1 Zentimeter – sehr gut. Einzig an Kabeln oder sehr leichten Teppichen kann sich der Roboter gelegentlich festfahren. Gute Nachricht: In der Regel befreit er sich selbständig wieder aus der Blockade.

Dank automatischer Teppicherkennung soll der HomeRun die Reinigungsleistung eigenständig an den Untergrund anpassen. Dies funktioniert in der Praxis sehr gut. Wir hätten uns jedoch noch eine Teppichvermeidung beim Wischen gewünscht. So wischt der XU7100 Läufer, Matten und Co. gemütlich weiter. Dies wäre aus unserer Sicht vermeidbar gewesen.

Positiv: Der Philips fährt nach der Reinigung zuverlässig zur Ladestation zurück. Außerdem merkt er sich bei leerem Akku und noch nicht abgeschlossener Reinigung, welche Stellen er nach dem Ladevorgang noch bearbeiten muss – sehr gut.

Saug- und Wischleistung

Laut Datenblatt hat der XU7100 eine Saugkraft von 5.000 Pascal. Zwar kein absoluter Spitzenwert, die Saugleistung sollte aber dennoch für eine zuverlässige Reinigung ausreichend sein. Auf Hartboden nimmt der Roboter 90 Prozent der von uns ausgestreuten Reiskörner auf – ein guter Wert. Mit Salz kommen wir zu einem ähnlich guten Ergebnis. Auch auf schwer zu reinigenden Teppichböden sind es immerhin noch 60 Prozent. Zwar kein überragender Wert, aber mehr als ordentlich. Schwächen gibt es in den Ecken. Alle von uns ausgelegten Reiskörner lässt der Roboter liegen.

Blick von oben auf die herausgenommene Wischplatte sowie den Staubsauger-Roboter (Foto: Testsieger.de)
Dank rüttelndem Wischtuch ist auch die Reinigungsleistung auf gutem Niveau (Foto: Testsieger.de)

In Bezug auf die Wischleistung ergibt sich ein ähnliches Bild. Leichte Verschmutzungen wie eingetrockneter Tee stellen kein Problem dar. Auch größere Streifen beim Wischen können wir nicht finden. Schwachpunkte gibt es erst bei der Reinigung von Ecken und an Kanten. Hier reicht das Wischtuch nicht komplett an den Rand des Gehäuses, wodurch nicht alle Kanten komplett sauber gewischt werden können. Auch Ecken sind nicht komplett sauber, da das Wischtuch nicht in Ecken ausfahrbar ist. Dies ist jedoch kein Kritikpunkt, da ausfahrende Wischelemente kein Standard auf dem Markt sind.

Akku

Der Akku des HomeRun fasst etwa 5.200 Milliamperestunden. Dies soll laut Hersteller für bis zu 85 Minuten reichen. Wir kommen im Test im Standard-Modus auf knapp 75 Minuten. Immer noch ein guter Wert. So sind ganze Etagen in einem Durchgang möglich. Für mehr ist jedoch eine erneute Ladung Pflicht. Eine Ladung dauert je nach Restakkustand 4 bis 5 Stunden.

Lautstärke und Hygiene

In Bezug auf die Lautstärke ist der Philips HomeRun XU7100 bei höchster Leistung mit 65 Dezibel direkt neben dem Gerät noch moderat und unterschreitet unsere Schmerzgrenze von 80 Dezibel deutlich. Zwar ist er deutlich hörbar, den Raum muss man aber nicht unbedingt verlassen.

Zum Wischen des Bodens kommt reines Leitungswasser zum Einsatz. Weitere Reinigungsmittel gibt es nicht. Als Filter kommt ein EPA-11-Modell zum Einsatz. Hier hätten wir uns einen HEPA-Filter gewünscht, der gerade für Allergikerinnen und Allergiker noch einmal mehr Partikel filtern kann. Dank der automatischen Absaugstation kommen wir so gut wie nicht mit Staub und Schmutz in Berührung. Einzig beim Herausnehmen des vollen Staubbeutels ist ein wenig Vorsicht geboten. Wer jedoch den Verschluss des Beutels vor der Entnahme nutzt, kann den Kontakt auf ein Minimum reduzieren. 

Fazit

Der Philips HomeRun 7000 Series Aqua XU7100 ist ein leistungsfähiger Staubsauger-Roboter mit guter Navigation und solider Saug- sowie Wischleistung, aber mit Verbesserungspotenzial bei Teppichen und Ecken. Die App ist benutzerfreundlich, hat jedoch kleine Mängel wie gelegentliche Sprachwechsel. Der Akku hält lange und das Gerät ist relativ leise, aber es fehlt ein HEPA-Filter für Allergiker.

So testen wir Staubsauger-Roboter

Wertung

: Philips HomeRun 7000 Series Aqua XU7100

Philips HomeRun 7000 Series Aqua XU7100
  1. Saugen
    2,1
    • Handhabung + Navigation
      2,2
      • Verarbeitung
        1,0
        • Geräusch/Geruch
          2,0
          • Hygiene
            2,0

            Pros

            • Sehr gute Verarbeitungsqualität
            • Präzise Hinderniserkennung und -umfahrung
            • Gute Saug- und Wischleistung
            • Zuverlässige Rückkehr zur Ladestation und Fortsetzung der Reinigung nach dem Laden
            • Relativ leise im Betrieb

            Cons

            • Fehler in der App (Sprachwechsel, falsche Statusanzeige)
            • Nicht optimal für Ecken und Kanten beim Wischen
            • Keine Teppichvermeidung beim Wischen