Narwal Freo Z10 Ultra im Test: Besser als Roborock & Dreame?

Narwal will sich weiter auf dem Staubsauger-Roboter-Markt etablieren. Mit dem Narwal Freo Z10 Ultra bringt der Hersteller ein weiteres Flaggschiff-Modell auf den Markt, das Dreame, Roborock und Co. erneut angreifen will. Schon auf dem Papier beeindruckt der Roboter mit Funktionen wie Dual-Kamera, KI-gestützter Navigation und Heißwasserreinigung. Auch die Ausstattung der Reinigungsstation verspricht echten Komfort im Alltag. In unserem Test zeigt sich, ob der Narwal seinem Premium-Anspruch gerecht wird – oder ob hinter den vielen Versprechen mehr Schein als Sein steckt.

Die Reinigungsstation des Narwal Freo Z10 Ultra steht an einer Wand auf Fliesen. Der Staubsauger-Roboter ist in der unteren Andockposition eingesetzt. Das Gehäuse der Station ist grau und kompakt gestaltet.
Narwal Freo Z10 Ultra (Foto: Testsieger.de)

Design und Verarbeitungsqualität

Der Narwal Freo Z10 Ultra tritt optisch dezent, aber hochwertig auf. Käuferinnen und Käufer können zwischen einem klassischen Grau und einer weißen Farbvariante wählen – beide wirken unauffällig und fügen sich nahtlos in moderne Wohnumgebungen ein. Die Verarbeitungsqualität überzeugt dabei ebenfalls: Der Kunststoff ist robust und die minimalen Spaltmaße lassen kaum Wünsche offen. Optisch stechen insbesondere der Lidarsensor-Turm sowie die auffällige Dual-Kamera mit LED-Leiste hervor.

Auch unter stärkerem Druck gibt die Hülle nicht nach – sehr gut. Mit einem Durchmesser von 35,5 Zentimetern und einer Bauhöhe von knapp 11 Zentimetern gehört der Roboter nicht zu den flachsten Vertretern. Unter flache Möbelstücke passt er daher nicht immer. Die Reinigungsstation fällt mit Maßen von 43,8 x 38,3 x 46,2 Zentimetern recht breit aus, bleibt aber platzierbar.

Foto von Oben auf den Narwal Freo Z10 Ultra, wie er auf Fliesen fährt.
Durch den verbauten Laserturm überschreitet der Narwal die kritische 10 Zentimeter-Grenze. (Foto: Testsieger.de)

Bedienung und Handhabung

Die Inbetriebnahme ist weitgehend unkompliziert. Einmal an die Steckdose angeschlossen und in die Station gesetzt, führt die Narwal-App – verfügbar für Android und iOS – durch die restlichen Schritte. Eine Registrierung ist erforderlich, ist aber mittlerweile Standard auf dem Markt. Die restliche Einrichtung ist grundsätzlich gut erklärt und funktioniert in der App ohne größere Probleme. Einzig fehlende Übersetzungen aus dem Englischen ins Deutsche könnten die Einrichtung für Einsteigerinnen und Einsteiger verzögern.

Screenshot der Narwal-App mit einer farblich unterteilten Wohnungsübersicht. Sichtbar sind fünf Räume mit Reinigungsrouten, Symbolen für Moppreinigung und Zwischenstände. Aktuell ist Wohnzimmer 2 in Bearbeitung, 69 % sind erledigt.
Die App bietet einen großen Funktionsumfang. (Foto: Testsieger.de)

Die Steuerung gelingt über das Touchdisplay der Station, zwei Tasten am Gerät selbst sowie über die App. Letztere fungiert als Schaltzentrale und bietet umfangreiche Funktionen – von Mehrstockwerkskarten über No-Go-Zonen bis zu detaillierten Reinigungsplänen. Dank Kompatibilität mit Alexa, Siri und Google Assistant lässt sich der Roboter zudem sprachgesteuert nutzen.

Der Lieferumfang umfasst zwei Seitenbürsten, Wischpads, eine Reinigungskartusche, Staubbeutel sowie eine Rampenerweiterung für die Station – alles, was man für den Start benötigt.

Navigation und Hinderniserkennung

Bereits nach rund 15 Minuten liegt eine präzise Karte der Wohnung vor – das ist schnell und effizient. Die Navigation erfolgt durch eine Kombination aus LDS, Dual-Kamera und einer speziell trainierten KI-Kamera, die zahlreiche Objekte erkennt. Das Reinigungsmuster ist systematisch und effizient, allerdings lässt der Roboter vereinzelt Bereiche aus, etwa hinter einem hochflorigen Teppich.

Die Hinderniserkennung funktioniert hervorragend. Selbst kleine Objekte wie Kabel oder Schuhe werden zuverlässig identifiziert und umfahren. Schwellen bis zu zwei Zentimeter meistert der Roboter gut, wobei einzelne Konkurrenzmodelle hier noch etwas besser abschneiden. Besonders positiv fällt auf, dass stark verschmutzte Stellen erkannt und bei Bedarf mehrfach gereinigt werden – ein echter Mehrwert.

Saug- und Wischleistung

Mit 18.000 Pascal bietet der Narwal eine starke Saugleistung, die auf Hartböden nahezu alle Verschmutzungen beseitigt – im Test liegt die Reinigungsquote bei über 99 Prozent. Auch Teppiche werden gut gereinigt. Wir messen hier über 75 Prozent – ein guter Wert.

An Kanten leistet der ausfahrbare Wischmopp starke Arbeit. In Ecken jedoch fehlt es durch das Fehlen einer ausfahrbaren Seitenbürste an Gründlichkeit. Nur zwei von fünf Reiskörnern entfernt der Narwal.

Die Wischfunktion überzeugt vor allem bei leichten Verschmutzungen. Bei hartnäckigen Flecken muss der Narwal mehrfach über den Fleck fahren und erkennt das auch. Die integrierte KI entdeckt besonders festgetrockneten Ketchup und wischt den Bereich so lange, bis der Fleck weg ist. Gerade bei den hartnäckigen Verschmutzungen überzeugt uns das Gerät und übertrifft hier die Konkurrenz von Dreame und Roborock. Mit herumliegenden Haaren kommt der Narwal gut zurecht. Das integrierte Anti-Haarverwicklungssystem funktioniert zuverlässig.

Geöffnete Front der Reinigungsstation mit eingesetztem Staubbeutel auf der linken Seite und einer violett-weißen Reinigungskartusche auf der rechten Seite. Beide Komponenten sind nebeneinander zugänglich verbaut.
Servicefach mit eingesetztem Einweg-Staubbeutel (2,5 l) und austauschbarer Reinigungskartusche – bei Bedarf wird auch der Staubbeutel getrocknet (Foto: Testsieger.de)

Akku

Mit einer Kapazität von 6.400 Milliamperestunden ist der Akku ausdauernd. Unsere 80 Quadratmeter große Testwohnung schafft der Narwal problemlos in einem Durchgang. Bei größeren Flächen fährt der Roboter selbstständig zurück zur Station, lädt nach und setzt die verbleibende Reinigungsaufgabe fort.

Lautstärke

Im normalen Betrieb misst der Narwal etwa 60 Dezibel – angenehm leise und deutlich unterhalb der kritischen Marke von 80 Dezibel. Im Maximalmodus steigt die Lautstärke auf etwa 70 Dezibel an, bleibt aber erträglich. Gespräche in der Nähe sind weiterhin möglich.

Hygiene

Narwal Freo Z10 Ultra
ProdukttypSaugroboter mit Wischfunktion
Saugleistung18.000 Pa
MoppreinigungHeißwasserwäsche (45–75 °C)
BesonderheitSeitlich ausfahrbare Wischmopps
UVP1.299 Euro
Die automatische Entleerung des Staubbehälters erfolgt hygienisch in einen Einweg-Staubbeutel mit einem Fassungsvermögen von 2,5 Litern. Dieser hält mehr als 90 Tage und verhindert durch einen Verschlussmechanismus jeglichen Kontakt mit dem Staub. Ersatzbeutel kosten rund 17,99 Euro für zwei Stück – aus unserer Sicht ein hoher, aber noch angemessener Preis.

Ein HEPA-Filter ist integriert, allerdings ohne weitere technische Angaben. Die Geruchsbildung des Staubbeutels wird durch eine Trocknungs- und Desinfektionsfunktion minimiert – ein weiterer Pluspunkt.

Die Reinigungsstation gehört zum Besten, was aktuell auf dem Markt zu finden ist: Sie wäscht die Mopp-Pads mit Heißwasser bei über 75 Grad Celsius, was ein sehr hoher Wert im Vergleich ist. Danach trocknet sie die Mops und kümmert sich um die Entleerung des Staubbehälters. Auch die Dosierung des beiliegenden Reinigungsmittels erfolgt automatisch. So müssen wir nur die Station selbst gelegentlich reinigen.

Kritikpunkt:  Die Reinigungskartusche muss komplett ersetzt werden und ist nicht nachfüllbar, was zusätzlich zu den Staubbeuteln laufende Kosten verursacht.

Fazit

Der Narwal Freo Z10 Ultra überzeugt im Test als Premium-Roboter mit innovativer Technik, starker Reinigungsleistung und einem durchdachten Gesamtkonzept. Besonders positiv fällt die Hinderniserkennung sowie die starke Saugleistung auf Hartböden auf. Kleinere Schwächen wie die etwas überladene App oder die fehlende Seitenbürste für Eckenreinigung verhindern eine sehr gute Bewertung – schmäleren aber nicht den insgesamt positiven Eindruck. Wer bereit ist, den hohen Einstiegspreis von über 1.000 Euro zu zahlen, erhält ein Gerät, das den Alltag erleichtert.

So testen wir Staubsauger-Roboter

Testergebnisse im Detail

Verarbeitungsqualität (10 / 10)

Robustheit Material
 
2,5 / 2,5
Spaltmasse
 
2,5 / 2,5
Bauteile sauber miteinander verbunden
 
2,5 / 2,5
Keine scharfen Kanten
 
2,5 / 2,5

Handhabung und Navigation (26 / 30)

Einrichtung
 
3,5 / 4
App
 
3 / 4
Reinigungsstation
 
7 / 7
Tempo bei Navigation
 
2 / 2
Kartierung und Navigation
 
2,5 / 5
Hinderniserkennung
 
6 / 6
Wie nah wird an Hindernisse herangefahren
 
2 / 2

Reinigungsleistung (40,5 / 50)

Saugleistung Teppich
 
7,5 / 10
Saugleistung Hartboden
 
10 / 10
Eckenreinigung
 
4 / 10
Wischleistung leichte Verschmutzungen
 
10 / 10
Wischleistung hartnäckige Verschmutzungen
 
9 / 10

Geräusch- und Geruchsentwicklung (5 / 5)

Lautstärke im Normal-Modus
 
2 / 2
Lautstärke im Maximal-Modus
 
2 / 2
Gerüche
 
1 / 1

Hygiene (5 / 5)

Beim Entnehmen des Staubbeutels kein Kontakt mit Staub
 
2,5 / 2,5
HEPA-Filter inklusive
 
2,5 / 2,5

Wertung

: Narwal Freo Z10 Ultra

Narwal Freo Z10 Ultra
  1. Verarbeitungsqualität
    1,0
    • Handhabung und Navigation
      1,7
      • Reinigungsleistung
        2,0
        • Geräusch- und Geruchsentwicklung
          1,0
          • Hygiene
            1,0

            Pros

            • Saug- und Wischleistung
            • KI-Hinderniserkennung
            • Heißwasser-Moppwäsche
            • Leiser Betrieb
            • Trocknungsfunktion für Staubbeutel

            Cons

            • Keine ausfahrbare Seitenbürste
            • App teilweise auf Englisch
            • Lässt Teilbereiche beim Reinigen aus

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