Die Firma Bosch ist ein deutsches Traditionsunternehmen, das bereits im Jahr 1886 gegründet wurde und den meisten Menschen von Haushaltsgeräten, Küchenmaschinen oder Werkzeug bekannt sein dürfte. Doch auch Unternehmen mit einer langen Firmengeschichte kommen nicht umhin, mit der Zeit zu gehen und sich Zukunftsthemen wie Smart Home zu widmen. Ob und wie gut das gelingt, schauen wir uns in diesem Test anhand des Bosch Smart Home Starter-Paket Sicherheit einmal genauer an.
Design und Verarbeitung
Das Starter-Paket Sicherheit umfasst vier Komponenten, die allesamt in ihrer eigenen Verpackung ausgeliefert werden. Die Produkte sind aus Kunststoff gefertigt und überzeugen auf den ersten Blick mit modernem, schlichtem Design in unauffälligem Weiß. Das Herzstück des Sicherheitssystems ist der Smart-Home-Controller. Dieser wird mit dem WLAN-Router verbunden und sorgt für die reibungslose Steuerung aller Geräte. Neben der Zentrale befinden sich Netzteil, Netzwerkkabel, Montageplatte, Schrauben, Bedienungsanleitungen und ein QR-Code in der Packung. Der Bewegungsmelder wird aufgeliefert mit separatem Batteriefach, doppelseitigen Klebepads, Schrauben sowie diversen Bedienungsanleitungen. Zum Rauchmelder erhalten wir eine Deckenhalterung, zwei Dübel, zwei Schrauben, Klebestreifen und ebenfalls Bedienungsanleitungen. Und der Tür-/Fensterkontakt besteht aus Kontakteinheit, Magneteinheit, Abstandhalter, vier Schrauben, zwei Klebestreifen, zwei Batterien, QR-Code-Aufkleber und Bedienungsanleitungen.
Alle Geräte sind für sich schön anzusehen und bilden auch als mehrteiliges Smart-Home-System ein stimmiges Gesamtbild. Auch in Sachen Tasten und LED-Leuchten sind die Geräte eher schlicht gehalten. So verfügt die Zentrale auf der Vorderseite über eine Funktionstaste, über die sich diverse Einstellungen vornehmen lassen, sowie eine Power-, Netzwerk- und Cloud-LED, die Feedback über den aktuellen Status geben. Die Funktionstaste ist etwas wackelig in der Handhabung, dies fällt jedoch nur bei genauerer Betrachtung auf. Der Rauchmelder lässt sich über die Bedientaste testen und ist ausgestattet mit einer Alarm-LED sowie einem Notlicht. Andere Steuerungselemente verstecken sich im Gerät, wie etwa der Drehregler für die Sensitivität der Sensoren beim Bewegungsmelder.
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Installation und Einrichtung
Um mit der Installation unseres Smart-Home-Systems zu beginnen, widmen wir uns zuallererst dem Smart-Home-Controller. Dafür benötigen wir die Bosch-Smart-Home-App, sowohl für die Einrichtung, als auch für den späteren Betrieb der Geräte. Nachdem wir diese aus dem App-Store für Android oder iOS installiert haben, bekommen wir in der App auch schon die Anleitung zur Installation der Zentrale. Dafür wird erst das Netzwerkkabel mit dem Router verbunden und anschließend das Netzteil eingesteckt. Die Kabel verlaufen dabei nach oben, unten oder wahlweise oben und unten von der Rückseite des Geräts weg. Eine Art Kabelklemme hält sie an Ort und Stelle. Nun müssen wir nur noch die Schritte in der App befolgen, um mithilfe des QR-Codes unser Gerät anzulernen. Besteht eine Verbindung, erfolgt ein einmaliges Update der Zentrale, was bis zu 20 Minuten dauern kann. In unserem Test warten wir etwa 15 Minuten auf den Abschluss des Updates. Eine Fortschrittsanzeige, die uns in Prozent oder verbleibenden Minuten eine Auskunft über den Stand des Updates gibt, fehlt. Nach dem Update müssen wir die Gerätetaste an der Zentrale gedrückt halten, bis sich das Gerät erneut verbindet. Anschließend geben wir unser Land und ein System-Passwort ein, richten unsere Räume ein und legen Privatsphäre-Optionen und Benachrichtigungen fest. In der App erhalten wir auch gleich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Montage unserer Zentrale, wahlweise zum Kleben oder Verschrauben. Wer möchte kann noch seinen Standort freigeben oder auf einer Karte markieren, umso genauere Informationen zu Sonnenauf- und Sonnenuntergang zu erhalten, was besonders für Komponenten wie Lichtsteuerung von großem Vorteil ist.
Nachdem die Zentrale eingerichtet ist, beginnen wir damit, unsere mitgelieferten Geräte in das System zu integrieren. Prinzipiell läuft dieser Vorgang immer ähnlich ab. Wir wählen unter Verwaltung den Punkt Geräte aus und können hier über das Pluszeichen eine neue Komponente hinzufügen. Aus einer Liste wählen wir den Gerätetyp, scannen den QR-Code am Gerät oder auf dem beigefügten Zettel und warten bis sich das Gerät erfolgreich verbunden hat. Anschließend werden wir noch aufgefordert, das Gerät einem Raum zuzuordnen, falls gewünscht umzubenennen und per Häkchen gleich den Favoriten hinzuzufügen. Abgeschlossen wird dieser Vorgang stets mit einer kleinen Montageanleitung. Positiv fällt hier auf, dass jedes Gerät wahlweise geklebt oder verschraubt werden kann, da nicht immer eine Verschraubung möglich oder gewünscht ist.
Der Bewegungsmelder lässt sich sowohl gerade an die Wand als auch in eine Ecke platzieren. Im Gehäuse befindet sich ein kleiner Drehregler, der die Empfindlichkeit des nach unten gerichteten Sensors einstellt oder diesen komplett ausschaltet, was vor allem Sinn macht, wenn das Gerät an einem Ort befestigt wird, an dem sich öfter größere Haustiere aufhalten. Praktisch: der Bewegungsmelder verfügt über eine integrierte Kleintiererkennung bis circa 25 Kilogramm und lässt die Hausgesellen unbeachtet. Außerdem ist im Gehäuse eine kleine Wasserwaage verbaut, die eine einfache und schnelle Ausrichtung bei der Montage erlaubt. Ebenfalls clever ist das separate Batteriefach mit Platz für eine optionale Batterie, die für eine längere Lebensdauer der Energieversorgung genutzt werden kann. Während der Installation wird sowohl die Signalstärke zum Smart Home Controller getestet, als auch die korrekte Funktion am gewünschten Montageort.
Auch der Rauchmelder ist schnell installiert und wird klassisch an die Decke geklebt oder verschraubt. Dafür bringen Nutzerinnen und Nutzer die Montageplatte am gewünschten Ort an und drehen anschließend die Meldeeinheit hinein. In der Anleitung bekommen wir Hinweise zur korrekten Ausrichtung, damit das Notlicht auch den nächstgelegenen Fluchtweg ausleuchtet. Auch hier erfolgt nach erfolgreicher Verbindung ein kleiner Funktionstest und dieser überzeugt bereits mit einer hohen Lautstärke des Alarmtons.
Bei einer erfolgreichen Verbindung des Tür-/Fensterkontakts werden die Komponenten wahlweise an Tür oder Fenster geklebt oder verschraubt – typischerweise die große Kontakteinheit an den unbeweglichen Rahmen und die kleine Magneteinheit an die Tür oder das Fenster. Es ist auch möglich die Geräte an eine Schiebetür oder an ausgefallenere Orte anzubringen wie Kühlschrank, Regale, Schubladen und so weiter. Mit Hilfe des magnetischen Feldes wird der Abstand der Komponenten ermittelt und die Anzeige der Zustandsänderung zwischen geschlossen und geöffnet erfolgt in der App unmittelbar.
Sehr gut gefallen uns die detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitungen in der App. Durch die Möglichkeit zur Montage mit Klebeelementen kommen auch Smart-Home-Neulinge und handwerkliche Anfänger auf ihre Kosten. Ebenfalls erwähnenswert ist der liebevoll gestaltete YouTube-Channel mit Videos rund um Montage und Bedienung sowie Informationen zur kompletten Produkt-Familie des Bosch-Smart-Home-Systems.
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Betrieb und Funktionsumfang
Alle zentralen Funktionen finden wir in der übersichtlichen und schlichten App von Bosch Smart Home. Im Burger-Menü finden wir oben zunächst die Punkte Favoriten, Räume und Meldungen. Unter Favoriten werden uns ausgewählte Geräte und Räume angezeigt. Hier macht es natürlich Sinn, vor allem die meistgenutzten Geräte und Räume hinzuzufügen, damit dieser Bereich auch bei zahlreichen Komponenten noch übersichtlich bleibt. Räume beinhaltet unsere konfigurierten Zimmer und auch Außenbereiche, die mit Komponenten ausgestattet sind. Im Bereich Meldungen werden alle wichtigen Alarme, Warnungen, Informationen und Neuigkeiten zu Software-Updates zusammengefasst.
Weiter unten im Burger-Menü erhalten wir Zugriff auf Szenarien, Dienste, Verwaltung und den Menüpunkt Mehr. An diesem Punkt lohnt es sich ein wenig weiter auszuholen und genauer auf diese Funktionen einzugehen, da hier die Stärke von Smart-Home-Systemen richtig zum Vorschein kommt. Mit der Funktion Szenarien erhalten wir automatisierte Programme für wiederkehrende Situationen, die entweder vom Benutzer in der App angewählt oder durch bestimmte Ereignisse ausgelöst werden. Nach erfolgter Einrichtung können hierfür auch die Sprachassistenten von Amazon Alexa, Apple HomeKit (Siri) sowie Google Assistant verwendet werden. Vorkonfigurierte Situationen sind Haus verlassen, Nach Hause kommen, Gute Nacht, Guten Morgen sowie Relax with Philips. Es lassen sich aber auch eigene Szenarien und Situationen erstellen. So wird etwa das Licht und die Heizung ausgemacht, wenn alle Bewohner außer Haus sind, und auch wieder eingeschalten, sobald der erste wieder nach Hause kommt.
Innerhalb von Szenarien können wir auch einzelne Automationen erstellen. Die Möglichkeiten sind dabei nur durch die Vielfalt der verbundenen Geräte und die Kreativität des Anwenders begrenzt. Eine Automation folgt der einfachen Regel Wenn, Und, Dann, also Auslöser, Bedingung und Aktion. Ein Beispiel wäre, wenn der Bewegungsmelder ein Objekt registriert und es zwischen Mitternacht und sieben Uhr morgens ist, dann schicke mir eine Benachrichtigung aufs Handy. Denkbar als Aktion wäre auch ein Bild von einer Überwachungskamera, Lichter anschalten oder sogar Alarm am Rauchmelder. Wie bereits erwähnt, sind die Möglichkeiten hier äußerst vielfältig und das gesamte System lässt sich so kinderleicht auf die eigenen Anforderungen anpassen.
Der Punkt Dienste ist eher als eine Art Ratgeber zu verstehen und versorgt uns mit Informationen und Vorschlägen zu möglichen Komponenten, um unser System zu erweitern für die Bereiche Sicherheit wie Alarmsystem, Wasseralarm, Anwesenheitssimulation sowie Wohnkomfort wie Gesunde Raumluft, Klimamanager, Bewegungslicht und so weiter. Dienste vereinen Einrichtung, Einstellungen und Automation an einem Ort. Das lässt sich gut am Beispiel des Dienstes Lüftungserkennung zeigen. Ist ein smarter Heizkörper-Thermostat ins System integriert melden der Tür-/Fensterkontakt das offene Fenster und die Heizung stoppt den Betrieb während des Lüftens. Somit wird nicht unnötig Energie verbraucht.
Unter Verwaltung finden wir die Punkte Geräte, Räume und Mobilgeräte. Hier können wir neue Geräte und Räume hinzufügen und editieren sowie Mobilgeräte verwalten, um etwa verschiedene Benutzerrechte zu vergeben. Alle weiteren Einstellungen, Informationen und Hinweise zum System finden wir unter dem Menüpunkt Mehr.
| Bosch Smart Home Starter-Paket Sicherheit | |
|---|---|
| Produkttyp | Smarthome-Starterpaket |
| Einsatzbereiche | Sicherheit, Raumklima |
| Komponenten | Controller, 1 x Rauchwarnmelder, 1 x Bewegungsmelder, 1 x Tür-/Fensterkontakt |
| Steuerung | App |
Fazit
Das Bosch Smart Home System ist durchaus als Ansage für den neuen Sektor zu verstehen. Das Starter-Paket Sicherheit, eine von vielen Einstiegsmöglichkeiten in dieses System, ist durchaus gelungen und hat das Zeug dazu, das Zuhause gegen ungewollte Eingriffe abzusichern. Die Geräte lassen sich sehr leicht verbinden und montieren und sind in kürzester Zeit bereit für den Einsatz. Mithilfe der riesigen Produktpalette ist das System beliebig erweiterbar und wird laufend an die eigenen Anforderungen angepasst. Die Programmierung des Systems mit Szenarien und Automation ist genauso vielfältig wie einfach. Zwar ist das System nicht komplett offen und mit allen Smart-Home-Herstellern kompatibel, es gibt jedoch zahlreiche Schnittstellen und Apps von Partnern, die eine markenübergreifende Verbindung ermöglichen. Auch die unverbindliche Preisempfehlung von 299 Euro auf der Webseite des Herstellers ist mehr als fair. Insgesamt ist das System von Bosch ein toller Einstieg in den Bereich Smart Home und richtet sich gleichermaßen an unerfahrene Neulinge und neugierige Tüftler.
Wertung
: Bosch Smart Home Starter-Paket Sicherheit
Pros
- Optisch ansprechendes Design
- Gute Verarbeitung
- Einfache Montage und Installation
- Mit vielen Smart-Home-Herstellern kompatibel
- Programmierung mit Szenarien und Automationen
- Gute Bedienung per App
