Produktbeschreibung
Vorwerk Kobold VR200 im Test
von Michael Degner
Die Entwicklung im Bereich der Staubsaugerroboter geht schnell voran. Während die Geräte vor ein paar Jahren den Staub eher verteilt als aufgenommen haben, arbeiten die kleinen Helfer mittlerweile recht zuverlässig. Trotzdem haben die Roboter in der Regel mit einigen Problemen zu kämpfen – vor allem die Orientierung im Raum und das Überwinden von Hindernissen bereiten Schwierigkeiten. Gerade in diesem Punkten soll sich der neue Vorwerk Kobold VR200 von seinen Konkurrenten absetzen. Testsieger.de hatte die Möglichkeit, den Staubsaugerroboter ausgiebig zu testen. Um das Fazit vorwegzunehmen: Wir sind von den Fähigkeiten des VR200 sehr angetan.
Lieferu
mfang und Aufbau
In der Verpackung des Vorwerk Kobold VR200 befinden sich – neben dem eigentlichen Gerät – eine Ladestation, eine Fernbedienung, ein F7-Feinstaubfilter, eine Rundbürste und ein vier Meter langes Magnetband. Zudem enthält der Karton ein Micro-USB-auf-USB-Kabel und eine recht ausführliche Anleitung. Der Aufbau ist schnell erledigt und geht leicht von der Hand. Einfach die Rundbürste aufstecken und den Staubfilter einsetzen – schon kann es losgehen.
Zunächst muss das Gerät ein bis zwei Stunden in der Ladestation verbringen, damit sich der integrierte Lithium-Ionen-Akku voll aufladen kann. Nach der halben Ladung ist der Roboter aber schon einsatzbereit. Der ein oder andere wundert sich über das beiliegende USB-Kabel: Hiermit lässt sich die Software des Vorwerk Kobold VR200 aktualisieren. Dazu wird die entsprechende Zip-Datei auf einem USB-Stick gespeichert und über das Kabel mit dem Roboter verbunden. Somit hat Vorwerk die Möglichkeit, den VR200 in Zukunft weiter zu verbessern.
Navigation
Damit der Kobold VR200 nicht die Orientierung verliert, hat ihm Vorwerk satte 14 Sensoren spendiert. Auf der Oberseite befindet sich ein rotierender Laserscanner, der sich fünf Mal pro Sekunde um 360 Grad dreht. Dieser scannt die Umgebung im Radius von vier Metern und unterteilt den Raum in Quadrate, die sich der Saugroboter nacheinander vornimmt. Alle Objekte, die dem Scanner durch die Lappen gehen, werden von den drei Ultraschallsensoren erkannt. Diese sorgen auch dafür, dass das Gerät nicht ungebremst gegen Schränke oder Wände rast. Der VR200 nähert sich Hindernissen langsam und stoppt durch Kontaktsensoren im Stoßdämpfer.
Dabei speichert der Roboter alle Informationen und setzt sie zu einer virtuellen Raumkarte zusammen. Wir waren beeindruckt, wie sicher der VR200 durch unser Büro navigiert. Zunächst fährt er die Seiten jedes Quadrats ab und merkt sich Wände, Stühle und Tische. Danach nimmt sich der Roboter den Innenraum vor. Somit arbeitet der Staubsauger deutlich effizienter als
vergleichbare Geräte, die einfach kreuz und quer durch das Zimmer saugen.
Kleinere Hindernisse wie Kabel oder Teppiche stellen für den Vorwerk Kobold VR200 in der Regel kein Problem dar. Dank ausfahrbarer Reifen klettert der Roboter einfach über die Hürden hinweg. Das funktioniert in der Praxis sehr gut, in unserem Test quittierte der Staubsauger nur einmal den Dienst, weil er sich beim Überfahren eines Kabels verhakt hatte – eine hervorragende Quote. Vorwerk gibt die maximale Höhe der Objekte mit 20 Millimetern an.
Saugergebnis
Das Saugergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Die Kombirolle mit Bürste und Gummilamellen nimmt kleinere Verschmutzungen wie Salzkörner oder Zucker zuverlässig auf. Auch Haare oder Brotkrümel sind kein Problem. Zudem kommt der Roboter durch die eckige Bauweise auch problemlos an schwer erreichbare Stellen – ein klarer Vorteil im Vergleich zu seiner runden Konkurrenz. Die Rundbürste wird per Magnet an der rechten vorderen Ecke des Staubsaugers befestigt und führt Schmutzpartikel an Wänden oder Tischbeinen zur Gerätemitte, wo sie aufgesaugt werden. Somit
reinigt der Roboter äußerst gründlich. Einziger Wermutstropfen: Einen HEPA-Filter besitzt der Kobold VR200 nicht.
Praktisch: Problemzonen, die der Staubsauger meiden soll, lassen sich mit dem beiliegenden Magnetband abgrenzen. So lässt sich etwa sicherstellen, dass der Roboter auch bei geöffneter Tür im Zimmer bleibt. Neben dem Standard-Modus, in dem alle Räume gereinigt werden, verfügt der Vorwerk Kobold VR200 über einen sogenannten Spot-Modus. Dieser eignet sich für kleinere Räume oder Bereiche. Mit der zugehörigen Fernbedienung lässt sich der Staubsauger auch manuell manövrieren. Dabei arbeitet der Kobold recht leise – vor allem im Eco-Modus ist das Gerät bei geschlossener Tür außerhalb des Raums nicht mehr zu hören. Zudem senkt sich im Eco-Modus der Stromverbrauch von 70 auf etwa 50 Watt. Somit hält der Akku ein gutes Stück länger – ungefähr 90 Minuten bei voller Ladung. Sollte der Strom doch einmal zur Neige gehen, fährt der Roboter selbstständig zurück in die Ladestation.
Reinigung
Reinigen kann sich der Vorwerk Kobold VR200 leider noch nicht automatisch, somit muss hin und wieder selbst Hand angelegt werden. Der Staubbehälter mit einem Fassungsvermögen von 530 Millilitern lässt sich problemlos entnehmen und entleeren. Zudem lässt sich der Schmutz über die runde Öffnung mit einem herkömmlichen Staubsauger absaugen. Auch die Sensoren sollten in regelmäßigen Abständen mit einem Tuch trocken abgewischt werden.
Positiv Negativ
– hervorragende Orientierung im Raum – hoher Preis
– sehr gute Saugleistung – kein HEPA-Filter
– ausfahrbare Räder zur Überwindung von Hindernissen
– einfache Reinigung
– Software-Updates per USB-Stick möglich
– ordentlicher Lieferumfang
– einfache Bedienung
– lange Akkulaufzeit im Eco-Modus
– Im Eco-Modus sehr leise
Fazit
Der Vorwerk Kobold VR200 ist ein Staubsaugerroboter der Spitzenklasse. Gerade die Orientierung im Raum hat uns begeistert. Das Gerät findet sich selbstständig zurecht und liefert ein überzeugendes Saugergebnis. Gerade die systematische Vorgehensweise ist ein großer Pluspunkt im Vergleich zur Konkurrenz. Ein weiteres Highlight sind die Kletterkünste des Kobolds. Niedrige Hindernisse überwindet der Staubsauger problemlos. Zudem gehen die Inbetriebnahme und die Bedienung sehr einfach von der Hand. Das hat allerdings auch seinen Preis und der Vorwerk Kobold VR200 schlägt mit stattlichen 750 Euro zu Buche.